Das wird teuer – versteckte Kosten beim Hausbau

Von Dominik Hochwarth

Der erste Spatenstich ist für das neue Haus ist noch nicht erfolgt, der Bagger steht weiter in der Garage, doch schon fallen die ersten nicht eingeplanten Kosten für den Hausbau an. So geht es vielen Bauherren. Verplanen Sie nicht Ihr gesamtes Budget und halten Sie stets etwas Sicherheitsreserve in der Hinterhand. Denn passieren kann viel, bis der Einzug ins Traumhaus endlich vollzogen ist. Welche versteckten Kosten lauern? Hier eine kurze Zusammenstellung.

versteckte Kosten beim Hausbau
Die versteckten Kosten beim Hausbau können sich gewaltig summieren

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Den Papierkram nicht unterschätzen

Das Erstellen des Bauantrags verursacht ebenso Kosten wie der Eintrag ins Grundbuch. Baugenehmigungsgebühren sind zu bezahlen – Architekt, Notar, Bauamt, eventuell ein Gutachter und ein Anwalt, der die Verträge prüft arbeiten nicht umsonst. Sparen Sie jedoch nicht an der falschen  Stelle – ein baubegleitender Sachverständiger verursacht zum Beispiel erst einmal Kosten, am Ende rentiert er sich jedoch in der Regel immer.

Die Bank kassiert auch ohne Leistung

Der Baubeginn verzögert sich, weil der Winter einfach nicht gehen will. Die Bank möchte dennoch Geld sehen, weil die Kreditsumme für den Bauherrn bereit steht. Allein für die Bereitstellung eines Kredits kann die Bank die Hand aufhalten. Um solchen Bereitstellungszinsen zu entgehen, sollte der Zeitraum der bereitstellungsfreien Zeit möglichst lange gewählt werden.

Baubegleitung
Das frühzeitige Erkennen und Beseitigen von Baumängeln spart jede Menge Geld

Altlasten auf dem Grundstück können teuer werden

Es stellt sich heraus, dass auf den Grundstück einmal Altöl gelagert wurde und etwas davon ist ins Erdreich geraten. Nun müssen erst einmal die Altlasten entsorgt werden. Und das wird richtig teuer. Da ist es besser, sich bereits im Vorfeld nach der Geschichte des Grundstücks zu erkundigen und gegebenenfalls einen Gutachter vor dem Kauf einzuschalten. Das spart jede Menge Geld.

Alter Baumbestand – Fluch oder Segen?

Auf dem Grundstück stehen ein paar alte Bäume, die sehen zwar schön aus, müssen für den Hausbau dennoch weichen. Für das Fällen und Entsorgen diverser Bäume kommt schnell ein vierstelliger Betrag zusammen. Doch Vorsicht, manche Bäume stehen unter Bestandschutz und es braucht eine Genehmigung für die Fällung. Diese kostet ebenfalls und gegebenenfalls müssen noch Ersatzbäume gepflanzt werden.

Baunebenkosten stets im Auge behalten

Zahlungsplan Fallstricke

Der Bauschutt muss entsorgt werden, die Baustelle mit Strom und Wasser versorgt werden. Eventuell braucht es einen Bauzaun oder einen größeren Kran – die Baunebenkosten können sich schnell zu eine größeren Summe addieren. Rund 15 Prozent der Baukosten macht dieses Kleinvieh aus. Das ist jede Menge Mist, der einem letztlich die Schweißperlen auf die Stirn treiben kann. Da hilft es, nicht das ganze Budget für teure Extrawünsche zu verbraten.

Wenn das Grundwasser zu hoch steht

Beim Ausheben der Baugrube stoßen Sie früher auf Grundwasser als geplant. Da ist guter Rat teuer. Architekt und Bauunternehmen stehlen sich dann gerne aus der Verantwortung. Sie müssen tätig werden und dafür sorgen, dass Sie später nicht im Wasser stehen und der Schimmel im Keller Ihr ständiger Begleiter wird. Vielleicht lässt sich das Haus höher bauen, wenn es der Bebauungsplan zulässt. Auf jeden Fall wird eine zusätzliche Abdichtung von Keller oder Bodenplatte fällig. Das kostet.

Die Eigenleistungen nicht überschätzen

Vor dem Hausbau herrscht große Euphorie und die Kräfte scheinen unermesslich groß. Muten Sie sich an Eigenleistungen jedoch nicht zu viel zu. Krankheit, Mehrarbeit im Büro und viele Dinge mehr können Ihnen einen Strich durch die Rechnung machen und schnell droht die Baufinanzierung zu kippen. Planen Sie deshalb einen ausreichend bemessenen Puffer ein, um sich im Falle eines Falles noch einen Handwerker leisten zu können, der die Arbeit macht, die Sie sich vorgenommen hatten.

Vorsicht vor schwarzen Schafen

Schwarze Schafe tummeln sich in jeder Branche und so gibt es seriöse und weniger seriöse Bauunternehmen. Da wird dann schon gerne einmal Konkurs angemeldet, wenn Sie bereits Teilzahlungen geleistet haben. Ihr Geld ist dann meist verloren und die verantwortliche Firma zieht unter anderem Namen und mit neuem Geschäftsführer den nächsten Bauherren das Geld aus der Tasche. Vor Baubeginn daher genau hinschauen und nach Referenzen fragen.

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Die Bau- und Leistungsbeschreibung prüfen

Die Bau- und Leistungsbeschreibung ist häufig Ausgangspunkt heftiger Streitigkeiten zwischen Bauherr und Bauunternehmen. Damit Sie als Häuslebauer später nicht auf unerwarteten Mehrkosten sitzen bleiben, sollten Sie die Beschreibung vor Baubeginn sorgfältig prüfen. Eine Checkliste des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hilft Ihnen dabei. Sie erleichtert zudem den Vergleich verschiedener Angebote.

Checkliste Bauschreibungen PDF

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