Dampfbremse oder Dampfsperre – was ist der Unterschied?

Von Dominik Hochwarth

Dampfbremsen und Dampfsperren, beides Folienarten, dienen dem Schutz von Baustoffen, insbesondere Dämmmaterialien, vor Feuchtigkeit. Ihr Einsatzgebiet liegt hauptsächlich im Dachbereich. Ein wesentlicher Unterschied zwischen beiden liegt in ihrer Funktionsweise: Während Dampfbremsen das Eindringen von Feuchtigkeit reduzieren, verhindern Dampfsperren es vollständig. Um das Thema Dampfbremse ranken sich zahlreiche Mythen. Einer davon ist die vermeintliche Notwendigkeit einer Dampfsperre. In diesem Artikel werden wir aufzeigen, warum dies nicht immer die optimale Lösung ist.

Dampfbremse anbringen
Anbringen einer Dampfbremse an einem gedämmten Dach

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Was ist der Sd-Wert?

Bevor wir uns mit Dampfsperren und Dampfbremsen beschäftigen, wollen wir zunächst einen Blick auf den Sd-Wert werfen. Im Zusammenhang mit diesen beiden Baufolien ist der Sd-Wert eine wichtige Kenngröße. Er steht für die diffusionsäquivalente Luftschichtdicke und wird in Metern angegeben. Der Sd-Wert ist eine rein rechnerische Größe. Wird er z.B. mit der Zahl 5 angegeben, so bedeutet dies, dass der Wasserdampf die gleiche Zeit benötigt, um durch die Folie zu wandern, wie durch eine fünf Meter dicke Luftschicht.

Je höher der Wert, desto mehr kommt die Baufolie einer Dampfsperre nahe. Ab einem Wert von 1.500 kann von einer Dampfsperre gesprochen werden. Alles, was darunter liegt, wird als Dampfbremse bezeichnet. Die Entscheidung zwischen Dampfsperre und Dampfbremse hängt u.a. von den verwendeten Materialien ab.

Was sind Dampfbremsen?

Dämmstoffe verlieren ihre Effizienz rapide, sobald sie feucht werden. Obwohl kleine Mengen Wasserdampf unproblematisch sind, führt hohe Luftfeuchtigkeit, die in den Dämmstoff eindringt und zu Wasser kondensiert, zu verringerter Dämmleistung und Schimmelrisiko.

Um dies bei Steildächern zu vermeiden, schützt man den Dämmstoff raumseitig mit einer Dampfbremse. Diese wird auf die Dämmung und die Dachsparren gelegt, direkt unter der Innenraumverkleidung. Dampfbremsfolien bestehen üblicherweise aus Kunststoffen wie Polyethylen, Polyamid oder PVC. Alternativ gibt es umweltfreundlichere Varianten aus imprägnierten Kraftpapieren oder Pappen, die nachwachsende Rohstoffe nutzen.

Die Folien reduzieren die Wasserdampfdiffusion, ohne sie völlig zu stoppen. Eine komplette Unterbindung wäre meistens bauphysikalisch nicht sinnvoll, da dies die Austrocknung der Materialien bei Feuchtigkeitseintritt verhindern würde.

Die Hauptfunktionen einer Dampfbremse umfassen:

  • Feuchtigkeitskontrolle: Dampfbremsen reduzieren den Eintritt von Wasserdampf aus dem Innenraum in die Dämmung und die Wandkonstruktion. Dies ist wichtig, da zu viel Feuchtigkeit in der Dämmung zu Wärmeverlust, Schimmelbildung und strukturellen Schäden führen kann.
  • Wärmeschutz: Indem sie den Luftdurchgang begrenzen, tragen Dampfbremsen zur Erhaltung der Wärmedämmleistung bei und helfen, Energie zu sparen.
  • Anpassungsfähigkeit: Es gibt verschiedene Arten von Dampfbremsen, darunter auch feuchteadaptive Varianten, die ihre Durchlässigkeit je nach Umgebungsfeuchtigkeit anpassen können.

Was sind Dampfsperren?

Im Gegensatz zu Dampfbremsen, die die Wasserdampfdiffusion nicht vollständig verhindern, sind Dampfsperren auch für gasförmigen Wasserdampf nahezu undurchlässig. Dampfbremsen bestehen meist aus Aluminium oder aus mehrschichtigen Materialien, die oft eine Aluminiumschicht enthalten. Einige Hersteller bieten auch mit Aluminium kaschierte Mineralwolle-Dämmfilze für die Zwischensparrendämmung an.

Dies erklärt den Unterschied zwischen wasserdampfdicht und weniger dicht: Nach DIN 4108-3 gelten Baufolien mit einem sd-Wert von mindestens 1.500 m als Dampfsperren, Folien mit geringeren Werten als Dampfbremsen. In der Baubranche hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass absolut dampfdichte Folien meist nicht notwendig und oft sogar schädlich sind. Dazu später mehr.

Die wesentlichen Merkmale von Dampfsperren sind:

  • Hohe Dampfdichtigkeit: Dampfsperren sind so konzipiert, dass sie fast keinen Wasserdampf durchlassen. Dies wird durch einen hohen spezifischen Diffusionswiderstandsfaktor (sd-Wert) erreicht, der angibt, wie dampfdicht ein Material ist.
  • Schutz der Baukonstruktion: Durch die Verhinderung der Wasserdampfdurchlässigkeit schützen Dampfsperren die Bausubstanz vor Feuchtigkeitsschäden, wie Schimmelbildung und Fäulnis, die die Integrität und Isolierung der Struktur beeinträchtigen können.
  • Gefahr von Schimmelbildung: Bei fehlerhaftem Einbau der Dampfsperre besteht die Gefahr, dass Feuchtigkeit unter die Folie gelangt und es zu Schimmelbildung kommt.

Der große Überblick

In der folgenden Tabelle finden sie die wichtigsten Merkmale von Dampfbremsen und Dampfsperren im direkten Vergleich sowie ihre Vor- und Nachteile:

EigenschaftDampfbremsenDampfsperren
DurchlässigkeitMittlere bis niedrige Durchlässigkeit für Wasserdampf.Sehr niedrige bis keine Durchlässigkeit für Wasserdampf.
sd-WertVariabel, in der Regel aber niedriger als bei Dampfsperren.Sehr hoch, nahezu undurchlässig für Wasserdampf.
AnwendungsbereicheHäufig in Wohngebäuden und in Bereichen mit moderater Feuchtigkeitsbelastung.In Bereichen mit hoher Feuchtigkeitsbelastung und dort, wo eine strikte Feuchtigkeitskontrolle erforderlich ist.
FlexibilitätBietet Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Feuchtigkeitsbedingungen (besonders bei feuchteadaptiven Typen).Wenig flexibel, da sie eine konstante, hohe Dampfdichtigkeit bieten.
FeuchtigkeitsregulierungErlaubt einen gewissen Grad an Feuchtigkeitsaustausch, was ein ausgeglichenes Raumklima fördern kann.Verhindert fast vollständig den Wasserdampfdurchgang, was in einigen Fällen zu Feuchtigkeitsstau führen kann.
Vorteile– Verhindert Feuchtigkeitsansammlung und Schimmelbildung. – Unterstützt ein gesundes Raumklima. – Vielseitig einsetzbar.– Bietet maximalen Schutz gegen Wasserdampfdurchgang. – Ideal für extrem feuchte Umgebungen.
Nachteile– Weniger effektiv als Dampfsperren in extrem feuchten Umgebungen.– Kann zu Feuchtigkeitsproblemen führen, wenn nicht korrekt installiert. – Weniger geeignet für variable Klimabedingungen.

Wann Dampfbremse, wann Dampfsperre?

Die Entscheidung über den Einsatz einer Dampfbremse wird oft nach einer vereinfachten Regel getroffen: Eine Dach- oder Wandkonstruktion sollte innen dichter sein als außen. Dieser Grundsatz ist grundsätzlich richtig. Es stellt sich jedoch die Frage, wie dampfdicht die Innenseite tatsächlich sein muss. Eine Faustregel empfiehlt, dass die Innenseite 10-mal diffusionsdichter sein sollte als die Außenseite. Angenommen, die Unterdachbahn hat einen sd-Wert von weniger als 0,5, dann wäre eine Bahn mit einem sd-Wert von 5 m auf der Innenseite ideal. Diese Regeln sind oft in nationalen Normen für den Feuchteschutz von Bauwerken verankert.

In Mitteleuropa mit seinen ausgeprägten Jahreszeiten hat die Witterung einen großen Einfluss auf die Feuchtewanderung in Dach- und Wandkonstruktionen. Im Winter wandert die Feuchtigkeit von innen nach außen, während im Sommer der umgekehrte Prozess stattfindet. Eine Dampfbremse kann zwar im Winter das Eindringen von zu viel Wasserdampf in die Konstruktion verhindern, würde aber im Sommer die Rücktrocknung nach innen behindern, da sie den gleichen hohen Dampfdiffusionswiderstand aufweist.

Warum eine Dampfsperre meist nicht die beste Wahl ist

Oft entscheidet sich der Bauherr für eine Dampfsperre, um die Dämmung langfristig vor Feuchtigkeit und Kondensat zu schützen. Eine nasse Dämmung dämmt so schlecht wie ein nasser Pullover. Aber auch bei guter Absicht kann es zu Mängeln kommen: Feuchte, unwirksame Dämmung und Bauschäden wie Schimmelbefall an Holzbauteilen. Häufig liegt das Problem in der fehlerhaften Montage der Dampfbremse: Schlecht verklebte Folienüberlappungen oder Beschädigungen lassen Feuchtigkeit durch Konvektion eindringen. Im Winter sammelt sich der Wasserdampf in den Bauteilen, kann aber im Sommer aufgrund des hohen Diffusionswiderstandes der Dampfsperre nicht ausreichend austrocknen.

Nicht nur Montagefehler führen zu Feuchteschäden. Bereits während der Bauphase können Bauteile wie Ziegelwände und Konstruktionshölzer Wasser aufnehmen. Regen während der Bauphase und Restfeuchte im Holz sind hier problematisch. Eine Dampfbremse mit einem moderaten sd-Wert ist oft sicherer, da sie eine höhere Trocknungskapazität bietet. Sie lässt Wasserdampf im Winter nach außen und im Sommer nach innen diffundieren. Deshalb empfehlen Experten in 99 Prozent der Fälle eine Dampfbremse.

Wann benötigt man eine Dampfsperre?

In normalen Wohngebäuden mit Steildächern werden in der Regel Dampfbremsen anstelle von Dampfsperren eingesetzt. Dampfbremsen sind vorzuziehen, da sie das Raumklima positiv beeinflussen, wie es auch die Europäische Gesellschaft für gesundes Bauen und Innenraumhygiene empfiehlt. Sie ermöglichen die Abgabe von Wasserdampf nach außen, insbesondere wenn unter der Dachdeckung eine wasserdampfdurchlässige Unterspannbahn liegt.

Dampfbremsen werden dagegen vor allem in speziellen Anwendungsbereichen eingesetzt, in denen von einer Seite dauerhaft Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf eindringt, zum Beispiel in Dampfbädern oder in extrem trockenen und kalten Räumen wie Kühlhäusern. Hier verhindern Dampfbremsen, die auf der warmen Seite der Wand angebracht werden, dass Wasserdampf durch die Wand dringt und in kälteren Bereichen kondensiert. Im normalen Wohnbereich sind solche extremen Bedingungen selten, daher ist die Dampfbremse die bessere und häufigere Wahl.

Feuchtadaptive Dampfbremsen als Lösung bei Problemen mit der Feuchtigkeit

Feuchteadaptive Dampfbremsen sind eine fortschrittliche Art von Dampfbremsfolien, die ihre Durchlässigkeit für Wasserdampf (sd-Wert) je nach Feuchtigkeitsbedingungen anpassen können. Diese Eigenschaft ermöglicht es ihnen, in feuchteren Umgebungen durchlässiger zu werden, um so eine größere Menge an Wasserdampf durchzulassen, und in trockeneren Umgebungen weniger durchlässig zu sein, um das Eindringen von Feuchtigkeit in die Dämmung zu minimieren.

Diese Anpassungsfähigkeit bietet mehrere Vorteile:

  • Schutz der Bausubstanz: Feuchteadaptive Dampfbremsen helfen, die Dämmung trocken zu halten und vermindern das Risiko von Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung.
  • Verbessertes Raumklima: Durch die Regulierung des Feuchtigkeitsaustauschs tragen sie zu einem ausgeglichenen und angenehmen Raumklima bei.
  • Flexibilität in der Anwendung: Sie eignen sich für unterschiedliche klimatische Bedingungen und Baustile, was sie besonders vielseitig macht.
  • Langlebigkeit der Baukonstruktion: Durch die Vermeidung von Feuchtigkeitsansammlung tragen sie zur Langlebigkeit der Baukonstruktion bei.

 

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31 Gedanken zu „Dampfbremse oder Dampfsperre – was ist der Unterschied?“

    • Hallo Herr Schnabel,

      ohne konkret zu wissen, wo genau die Folie verbaut werden soll, ist es schwierig, eine Antwort darauf zu geben. In der Regel sollte bei einem Holzhaus eine Dampfbremse ausreichen.

      Viele Grüße
      Dominik Hochwarth

      Antworten
    • Hallo Herr Hochwarth,
      sollte ich eine Sperre oder dampfbremse bei einen Badezimmer verwenden?
      Dessen Decke ist das Dach, beststehend aus 20cm mineralwolle isover Zwischensparren Dämmung, darüber 4cm Luft, dann osb Platten worauf die Schweißbahn aufgebracht ist und darüber Latung und Ziegel.
      Möchte bei dieser Sache keine Fehler machen, und hoffe das sie mir dabei helfen können.

      Mit freundlichen Grüßen

      Antworten
      • Hallo Herr Hädrich,

        ich würde in diesem Fall zu einer Dampfsperre tendieren, zumal keine Feuchtigkeit nach oben abtrocknen kann, das verhindert die Schweißbahn. Wichtig ist bei der Verwendungen von Dampfsperren jedoch, dass alles besonders dicht ist, es darf keine Feuchtigkeit in die Dämmung kommen. Also alles schön abkleben mit geeignetem Klebeband.

        Viele Grüße
        Dominik Hochwarth

        Antworten
  1. Guten Tag,

    ich habe bei einer Renovierung festgestellt, dass bei meinem fast 40 Jahre altem Haus mit Steildach und Zwischensparrendämmung als Unterspannbahn Dragofol benutzt wurde. Die Dampfdiffusion nach aussen ist also ziemlich versperrt. Gilt hier trotzdem, was Sie oben ausführen, dass innen eine feuchteadaptive Dampfbremse einen Feuchteniederschlag mit Schimmelbildung in der Dämmung verhindert würde, oder empfehlen Sie in meinem Falle, doch eine Dampfsperre vorzusehen?

    Vielen Dank für Ihre Antwort

    Antworten
    • Hallo Herr Holick,

      eine feuchteadaptive Dampfbremse sorgt im Winter dafür, dass keine Feuchtigkeit in die Dämmung eindringt und im Sommer dafür, dass auf andere Wege in die Dämmung gelangte Feuchtigkeit austrocknen kann. Die Wirkung erfolgt immer zur Innenseite des Daches. Es ist daher eigentlich egal, ob die Unterspannbahn dampfdicht ist oder nicht.

      Mit freundlichen Grüßen
      Dominik Hochwarth

      Antworten
      • Hallo Herr Hochwarth,
        wir haben vor kurzem ein Haus mit Steildach 1,5-geschossig übernommen.
        Die Decke des Dachgeschosses ist mit Glaswolle (Stopfwolle) aus den Jahren 1970-1980 ausgelegt und etwa 10cm dick.
        Die Schrägen auf dem Dachboden liegen komplett frei, heißt man schaut von innen gegen die Dachpfannen.
        Die Schrägen im Dachgeschoss sind von innen mit 2,5cm dicken Heraklith-Platten („Sauerkraut“-Platten) auf den Sparren beplankt und als Deckschicht eine Putzschichz von ca 1,5 cm. In die Sparrenzwischenräume wurde ebenfall 1970-1980 mit Stopfwolle (Glaswolle) vom Dachboden aus „nach unten“ gestopft, um so das Dachgeschoss zu dämmen.
        Nun stehen wir vor der alles entscheidenden Frage: Was sollen wir machen?!?!?
        Wir wollen ein vernünftig gedämmtes Haus haben, aber Kosten-Nutzen dabei nicht außer Acht lassen. Es gibt in der Theorie mehrere Lösungen, die mir jedoch bisher leider niemand (auch kein einziger Fachmann blsher glaubhaft bestätigt hat bzw selber unterbreitet hat. Jeder sagte jeweils unsicher etwas anderes….)
        Variante 1) Alles raus reisen und Folgend neu: Unterspannbahn zwischen die Sparren und Zwischensparrendämmung 12cm dick etwa. Darunter Klinamembran und dann Untersparrendämmung 4-8 cm dick. Deckschicht innen dann Rigips.

        Variante 2: Nachstopfen der vorhandenen Dämmung und innen gegen den Putz eine Klinamembran und dann Untersparrendämmung und wieder als Deckschicht Rigips innen.

        Variante 3: Stopfwolle unberührt lassen, innen gegen Putz und Heraklith-Platzen Klimambran und dann wieder Untersparrendämmung mit Innen Deckschicht Rigips.

        Variante 4: Dach abdecken und komplett neu machen.

        Die Frage wie schon geschrieben ist, welchen Kosten-Nutzen-Verhältnis ist am sinnvollsten und effektivsten.

        Dass ein komplett neues Dach inkl. Isolierung natürlich die beste Alternative ist, ist denke ich jedem klar, aber ob der Aufwand und die hohen Koaten halt auch im Verhäuzu anderen Möglichkeiten/Varianten wirklich lohnen ist die Frage!?!

        Welche Variante ist die beste bzw die, die am empfehlenswertesten ist?
        Und bzgl. Dämmkoeffizient, welche Wärmeleitfähigkeitsklasse sollten wir je nach Variante bevorzugen und welchen jeweiligen Dämmstoff?

        Oder empfehlen Sie uns etwas ganz anderes?

        Danke vorab für die reichhaltigen Antworten und Informationen und vor allem auch Hilfestellungen!!

        Hoffentlich könnt Ihr uns helfen!

        Grüße
        Frank

        Antworten
        • Hallo Frank,

          bei den Varianten 1 bis 3 stimmt der Aufbau nicht so ganz. Die Klimamembran muss stets zur warmen Seite hin verlegt werden. Also erst Dämmung dann Folie.

          Von der Kosten-Nutzen-Rechnung würde ich auch Variante 4 ausschließen.

          Problematisch könnte es werden, wenn sie zusätzlich noch Dämmung von innen anbringen, da geht noch mehr Raum verloren. Sie sollten daher einen Dämmstoff mit möglichst niedriger Wärmeleitfähigkeit nehmen, dann kann die Dämmung dünner ausfallen. Über das Thema habe ich an anderer Stelle bereits ausführlich geschrieben: https://www.bauredakteur.de/daemmwerte-von-baumaterialien-und-bauteilen/

          Ich würde wahrscheinlich Variante 1 nehmen, generell sollten Sie das Ganze aber einmal von einem Fachmann durchrechnen lassen.

          Viele Grüße
          Dominik Hochwarth

          Antworten
  2. Hallo!

    Bei einem Bauwagen aus Metall müsste dann eine Dampfsperre (innen) zum Einsatz kommen? Oder kann man bei diffusionsoffener Dämmung auch eine Dampfbremse einsetzen?

    Vielen Dank!
    Liebe Grüße

    Antworten
    • Hallo Frau Winzig,

      bei einer Dampfsperre kann Feuchtigkeit, die sich eventuell in der Dämmung befindet, nicht entweichen. Da finde ich eine Dampfbremse besser, am besten sogar eine feuchtadaptive Dampfbremse. Die wird im Winter quasi zur Dampfsperre, so dass kaum feuchte warme Luft in die Dämmung gelangt. Im Sommer wird sie zur Dampfbremse, und Feuchtigkeit kann nach innen entweichen. Ich habe übrigens einen netten Blog zum Thema Bauwagen-Ausbau gefunden: https://bauwagenausbau.jimdo.com/
      Viele Grüße
      Dominik Hochwarth

      Antworten
  3. hallo,
    unser wurde mitte der 70er gebaut. beim kauf sagte man uns eine dachdämmung sei vor weniger als 10 jahren gemacht worden. das stimmte auch. als ich alte in den rigips eingesetzte halogenstrahler wechseln wollte, zeigte sich, bei einem blick durch die löcher, dass die Folie nicht schlüssig überall angebracht ist. ich entfernte mehr rigips. und sah: dass die bahnen nur lose getackert sind. nirgendwo sind klebeänder zu sehen auch Überlappungen sind nicht dicht… kann ich ohne den ganzen innenausbau abzureißen. Die isolierung, dampfbremsen etc von außen neu machen lassen? (und ja wir sind wg eigener dummheit beschissen worden… die dämmung ist wohl marke eigenbau. leider sind die vorbesitzer inzwischen verstorben. sie waren schon älter), Klagen geht also nicht…danke im avoraus, herzlicher Gruß, Daniel

    Antworten
  4. Guten Tag,

    ist es tatsächlich so, dass bei einer für die Dämmung der oberen Geschossdecke offen aufgeblasenen Zellulose-Dämmung auf eine Dampfbremse oder Dampfsperre u.U. verzichtet werden kann. Bei unserem Objekt wurde für die Dämmung der oberen Geschossdecke nachträglich eine Zellulose Dämmung in den Kaltdachboden eingeblasen (ca. 20cm). Der damalige Handwerker ist der Ansicht, die Zelloluse würde durch ihre Eingeschaft, Feuchtigkeit durchzulassen, keien Dampfbremse oder -sperre notwendig machen. Für eine Einschätzung wäre ich dankbar.

    Antworten
    • Hallo,

      wenn der Dachboden gut durchlüftet ist, braucht es keine Dampfbremse oder Dampfsperre, dann kann die Feuchtigkeit austrocknen. Auch wenn der Dachboden genutzt und somit beheizt wird, braucht es keine Folie. Aber das ist bei Ihnen, wie ich Ihrer Frage entnehme, nicht der Fall. Es ist aber nicht generell so, dass bei einer Zellulosedämmung auf eine Dampfbremse/Dampfsperre verzichtet werden kann.

      Viele Grüße
      Dominik Hochwarth

      Antworten
  5. Hallo,
    ich bin gerade dabei eine neue Balkenlage als Geschossdecke zu errichten. Zwischen den Balken habe ich Steinwolle (Rockwool) Klemmrock eingebracht. Zum Dach hin ist die Fläche mit einfachem Rauhspund 23mm belegt. Die Decke wollte ich mit Rigips schließen. Über der Geschossdecke existiert ein ungedämmtes Dach, einfach nur Dachpfannen, was später einmal inkl. Dachstuhl ersetzt werden soll und dann auch gedämmt werden wird. Welche Art Dampfsperre wäre hier ratsam?
    Gilt eine Alufolie auch als Dampfsperre?
    Danke vorab.

    Antworten
    • Hallo,

      ja – es gibt Alufolien, die als Dampfsperre verwendet werden können. Ob Sie eine solche Dampfsperre benötigen, lässt sich aus der Ferne schlecht beurteilen. Ich würde ehe zu einer Dampfbremse tendieren. Dampfsperren kommen doch eher dort zum Einsatz, wo größere Temperaturgefälle zu erwarten sind. Zum Beispiel bei einer Sauna oder einem Kühlhaus.

      Viele Grüße
      Dominik Hochwarth

      Antworten
  6. Hallo. Sind gerade dabei eine alte scheune in ein Wohnhaus umzubauen. Das Dach von der Scheune schaut folgendermasen aus(von oben) Dachziegel,latten,konterlatte,unterspahnbahn,22cm isover klemfilz 035. Jetzt ist die Frage ,was sollte von innen drauf-Dampfbremse oder feuchtadaptive dampfbremse? Dann gibt es noch einen Anbau der komplett neu aufgebaut wurde. Da kam von oben anstatts eine Unterspahnbahn 6cm Holzweichfasseeplatten drauf, kann man da das selbe sprich Dampfbremse oder feuchtadaptive dampfbremse benutzen? Vielen dank

    Antworten
    • Hallo,

      eine feuchteadaptive Dampfbremse brauchen Sie in der Regel nur, wenn die Feuchtigkeit nicht nach außen durch die Dachhaut entweichen kann. Dann muss eventuell anfallende Feuchtigkeit nach innen verdunsten. Ich weiß jetzt nicht, ob die verbaute Unterspannbahn diffusionsdicht oder diffusionsoffen ist. Ist sie dicht, sollten Sie besser eine Klimamembran verwenden. Holzweichfaserplatten sollten auf jeden Fall diffusionsoffen sein. Da müssten Sie mit einer normalen Dampfbremse auskommen.

      Viele Grüße
      Dominik Hochwarth

      Antworten
  7. Guten Tag Herr Hochwarth,
    Ihre Seite ist wirklich sehr interessant und dass sie hier auf einzelne, spezielle Probleme auch eingehen ebenso lobenswert!
    Möglicherweise können Sie mir ja auch einen Tipp geben,
    ich habe schon mehrere Personen (einen Architekten, eine Kontaktperson bei proClima, …) nach einem Hinweis gefragt, aber nur unterschiedliche Meinungen bekommen ….

    Ich habe vor einen Kellerraum als Proberaum für eine Band umzubauen.
    Ich baue nach dem „Raum-in-Raum“-Prinzip, d.h. es wird Vorsatzschalen
    vor jeder Wand und eine abgehängte Decke geben, die untereinander
    luftdicht verbunden sein müssen. Die Vorsatzschale besteht aus 75mm
    Metall-Profilen (CW75) und bekommt als Dämmwolle Rockwool Sonorock
    Akustik (70mm); anschließend wird mit Knauf Silent Board (12,5mm) doppelt
    beplankt.

    Der Kellerraum ist bis jetzt ein Heizungsraum, in dem ehemals Ölbehälter
    standen – entsprechend dicht mit Putz und Farbe sollten auch die Wände
    bearbeitet worden sein. Weil 2 dieser 4 Wände Außenwände sind und deshalb
    1x komplett und 1x zur Hälfte im Erdreich sind und eine mögliche Trocknung der Wände bis jetzt (ohne Vorsatzschale) nach innen hin möglich war, möchte ich
    sichergehen, dass ich langfristig gesehen keine Probleme mit Feuchtigkeit
    und Schimmel hinter der Vorsatzschale bekomme.

    Meine Fragen:

    1) Welche Dampfbremse ist gut für meinen Anwendungsfall geeignet?
    z.B. die Pro Clima INTELLO?

    2) Wo ist die beste Position zum Anbringen einer Dampfbremsfolie
    in folgendem Aufbau:

    a = Außenwand (ca 30cm)
    b= Putz und Farbe (müsste wegen den Ölbehältern zumindest sehr „flüssigkeitsdicht“ sein)
    c = Luftspalt ca. 1cm
    d = Dämmwolle
    e = Gipskartonplatte 1
    f = Gipskartonplatte 2

    zwischen d und e ODER zwischen e und f?

    3) Sollte der Luftspalt (c) möglichst groß oder gar nicht vorhanden sein
    hieße die Dämmwolle berührt die Außenwand direkt und vollflächig?

    Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort!

    Mit freundlichen Grüßen

    F. Dornieden

    Antworten
    • Hallo Herr Dornieden,

      schön, dass Ihnen meine Seite gefällt. Da Sie bereits einen Architekten und die Experten bei proClima gefragt haben, ist es für mich natürlich schwierig, noch etwas Neues beizutragen. Problematisch sind sicher die dichten Wände, da Feuchtigkeit nur in eine Richtung austrocknen kann. Doch hier scheint die Pro Clima Intello auch zu funktionieren, wie ich hier nachlesen konnte: https://de.proclima.com/systeme/luftdichtung-innen/intello/funktionsweise

      Wenn Sie die Pro Clima Intello verwenden, würde ich mich an die Ratschläge Ihrer Kontaktperson bei diesem Hersteller halten. Die wissen sicherlich am besten, wie ihre Produkte eingesetzt werden müssen.

      Viele Grüße
      Dominik Hochwarth

      Antworten
  8. Hallo Herr Hochwarth,

    wir haben in unserem Dachspitz einen Schimmelschaden als Folge vom Estrich trockenheizen. Die Dachluke war nicht dicht.
    An der Decke vom OG zum DG haben wir eine feuchtevariable Dampfbremsfolie.
    Die Sanierung steht noch aus. Die Frage: Können Schimmelsporen mit der
    Feuchtigkeit durch die Dampfbremsfolie wandern oder gilt die Dampfbremsfolie
    als Sporendicht?

    Antworten
    • Hallo Herr Fischer,

      da bin ich ehrlicherweise überfragt. Ich weiß nicht, ob Schimmelsporen durch die Dampfbremse schlüpfen können. Man kann zwar Schimmelschäden mit einer Folie luftdicht verpacken, damit sich die Sporen nicht weiter ausbreiten, das sind dann aber eher dampfdichte Folien, also Dampfsperren. Das ist aber auch nur eine vorübergehende Lösung, bis der Schimmel entfernt wird.

      Viele Grüße
      Dominik Hochwarth

      Antworten
  9. Hallo Herr Hochwarth,

    macht aus Ihrer Sicht eine Klimamembran bei einem Kaltdach (hinterluftet) Sinn? Ich denke da an die Sommerzeit, wo die Feuchtigkeit von Außen in die Dämmung eindringt und bei einer Dampfsperre nicht rein diffundieren kann. Oder reicht es, wenn die Wolle im Winter wieder nach Außen trocknet?
    Die zweite Frage wäre, ob aus genau diesem Grund eine Klimamembran als Unterdeckbahn Sinn machen würde, damit im Sommer von Außen weniger Feuchte eingetragen wird und die Folie im Winter wieder öffnet. Oder ist der Dampfdruck im Sommer so gering, dass die Klimamembran immer „offen“ ist und kein Unterschied zu diffusionsoffenen Unterdeckbahnen besteht?

    Mein Hintergrund: Renovierung meines Daches aus 80ern nach Leckage, bewohnbar und als Feuchteraum. Bisherige Konstruktion: 50mm HInterluftung + 100mm Alu-kaschierter Klemmfilz zwischen den Sparen + 50mm Alu-kaschierter Klemmfilz als Untersparrendämmung. Hat bisher scheinbar gut funktioniert.

    Antworten
  10. Hallo Herr Hochwarth,
    ich habe in einem erdberührten Raum von unten nach oben folgenden Bodenaufbau (ehemalige überdachte Terasse):
    1. ursprüngliche Betonbodenplatte mit Terassenfliesen insgesamt ca. 20 cm dick
    2. Bitumen/Aluminium Dampfsperre
    3. 2-6 cm Fermacell Ausgleichsschüttung
    4. 4cm Pur Dämmung beidseitig alukasschiert , Stöße mit entsprechendem Klebeband auf Oberseite verklebt.
    5. Trockenestrich 2 cm
    Darauf soll nun eine Trittschalldämmung, folgend Vinyl. Nun ist meine Frage, ob ich eine Trittschalldämmung inkl. Dampfbremse verwenden soll oder besser eine Dampfsperre oder eine Klimamembran. Vom Boden dürfte normalerweise keine Feuchtigkeit kommen, der Raum ist ja i.d.R. wärmer als der Boden, daher tendiere ich zur Dampfsperre . Oder könnte man auch eine Klimamembran nehmen, falls doch mal etwas Feuchtigkeit vom Boden her kommt.
    Vielen Dank

    Antworten
    • Hallo Herr Montenari,

      von unten kann ja eigentlich keine Feuchtigkeit kommen, ganz unabhängig von warm und kalt. Da gibt es ja die alukaschierte Dämmung und noch weiter unten im Aufbau noch eine weitere Dampfsperre. Wenn Sie jetzt noch eine Dampfsperre einbauen, verhindert diese ja nur noch, dass Feuchtigkeit in den Trockenestrich gelangen kann. Eine Klimamembran braucht es da nicht.

      Viele Grüße, Dominik Hochwarth

      Antworten
      • Hallo Herr Hochwart,
        vielen Dank für die Ausführung, ich habe jetzt nochmal mit dem Hersteller der alubeschichteten Dämmplatten gesprochen. Die haben einen SD wert von 30, d.h. das ist eine Dampfbremse und keine Dampfsperre. Da der Raum im Winter beheitzt ist, ist es imRaum i.d.R wärmer als im Erdboden. Würde dann nicht der Dampf vom Raum in Richtung Boden diffundieren und sich in Dämmung stauen. Wenn ja sollte ich dann über dem Trockenestrich eine Dampfsperre oder Dampfbremse verwenden?
        Vielen Dank und viele Grüße, Oliver Montenari

        Antworten
        • Hallo Herr Montenari,

          das wundert mich jetzt aber, dass durch die Alukaschierung Wasserdampf wandern kann, bisher dachte ich immer, dass Aluminium absolut dampfdicht ist. Aber wenn es der Hersteller sagt.. In diesem Fall würde ich zu einer Dampfsperre tendieren, damit keine Feuchtigkeit in die Konstruktion gelangt.

          Viele Grüße
          Dominik Hochwarth

          Antworten

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