Jahrelang waren sie beinahe verschwunden oder aber zeigten der Außenwelt, dass sich hinter den Fenstern der Lebensmittelpunkt älterer Menschen befand. Mittlerweile liegen Gardinen jedoch wieder im Trend, wobei die heutigen Varianten selten mit den spitzenbesetzten und fein in Weiß gemusterten Vorgängern gemein haben. Aber worauf sollten Käufer achten, wenn sie sich Gardinen zulegen?

Das erwartet Sie in diesem Beitrag
- Die Maße beachten
- Der Blickschutz
- Passendes Design ist wichtig
- Das Material
- Das Zubehör
- Fazit – viele Gardinen zur Auswahl
Die Maße beachten
Es gibt wohl nichts Schlimmeres an den Fenstern als unpassende Gardinen. Abhängig vom Stoff können sie die Heizung irritieren, sind sie zu schmal, liegt der Stoff wandartig vor der Scheibe, ohne attraktiv zu fallen. Deshalb ist das Aufmaß der Gardinen das A und O:
- Höhe messen – unabhängig von der Art der Befestigung wird die Gardinenhöhe von der oberen Stangenkante bis nach unten gemessen. Wer nur halbe Gardinen wünscht, der wählt auch auf diese Weise die entsprechende Länge. Soll zwischen der unteren Gardinenkante und dem Fensterrahmen noch ein Stück frei bleiben, so wird dieser Abschnitt herausgerechnet.
- Breite messen – eigentlich ist das ganz einfach: Fensterbreite mal zwei. Gardinen werden in der Breite stets doppelt gemessen, denn die Doppelung bietet ausreichend Stoff, um die Gardine zu drapieren.
Bei besonderen Fensterabmessungen sind oft individuelle Lösungen gefragt. Shops wie Deine Maßanfertigung bieten hier sachkundige Hilfe und passgenaue Modelle.
Wichtig: Eine Gardine muss in der Breite immer so gut gewählt sein, dass sie das Fenster in auch komplett bedeckt. Alles andere wäre optisch absolut ungünstig.
Der Blickschutz
Je nach Gardine wird sie dekorativ eingesetzt, oder aber dazu genutzt, fremde Blicke draußen zu halten. Vielfach ist der Blickschutz sehr wichtig, denn wer möchte schon, dass die Nachbarn quasi bis auf den Herd oder in den Kleiderschrank schauen können? Die einfachste Variante wäre nun, einen festen Stoff zu wählen. Aber:
- Wenig Licht – umso dicker der Stoff ist, desto weniger Licht gelangt in den Raum. Bei vollflächigen Fenstergardinen ist dies besonders der Fall. Ist der Raum an und für sich schon dunkel, so kann eine dichte Blickschutzgardine das wenige Licht weiterhin dämmen.
- Sonnenschutz – wer hingegen eine Gardine gezielt als Sonnenschutz verwenden möchte, der kann den Blickschutzfaktor vollends ausnutzen. Zumeist werden diese Gardinen jedoch als zusätzliche Übergardinen verwendet, nicht aber als Scheibengardine. Übergardinen werden gerne mit Vorhängen verwechselt, können aber mühelos an Vorhangstangen aufgehangen werden.
- Tricks und Kniffe – auch eine Gardine, die dem Blickschutz dient, kann Licht durchlassen. Im Prinzip greift die Gardine auf die blickschutzdichten Fenster zurück. Der Stoff ist so gewoben und gemustert, dass aus der Entfernung eine blickdichte Fläche entsteht, aber aus kurzer Distanz zwischen den Mustern hindurchgeschaut werden kann.
Unentschlossene sollten sich unbedingt mehrere Stoffe und Gardinenmodelle anschauen. Häufig ergibt sich erst aus der tatsächlichen Begutachtung, wie dicht der Stoff gewoben ist.

Passendes Design ist wichtig
Wie gut sich eine Gardine ins Ambiente einfügt, hängt vom jeweiligen Design, aber auch von der örtlichen Gegebenheit ab. Hohe Fenster in Altbauwohnungen bieten anderen Gardinen Spielraum als kleine Fenster in Zechenhäusern. Zusätzlich zum Design entscheiden die Gardinenarten über das letztendliche Bild:
- Querbehang – diese Gardinen werden oberhalb der Fensterfront befestigt und dienen als Dekoelement. Oft bestehen sie aus sehr leichten Materialien, wobei es verschiedene Varianten gibt.
- Store – auch diese Gardinen sind nicht klar und deutlich festgelegt. Stores können transparent sein, halb durchsichtig oder kaum durchsichtig. Mal reichen sie bis zum Boden, mal werden sie nur vor das halbe Fenster gehängt.
- Scheibengardine – transparent und relativ blickdicht sind diese Gardinen. Sie sind die klassische Form, doch längst in vielen Varianten erhältlich. Im typischen Stil werden sie mit einer Gardinenstange direkt am Fensterrahmen befestigt.
- Schiebegardine – sie laufen auf Schienen. Je nach Modell werden mehrere Gardinen angebracht, die nun verschieden vor das Fenster oder zur Seite geschoben werden.
- Binderaffstore – er dient meist der Dekoration oder dem Sonnenschutz. Dank der integrierten Bänder kann die Länge leicht verändert werden. Diese Gardinen sind sehr beliebt und liegen besonders im Trend.
Das Material
Es gibt kein klares Gardinenmaterial. Letztendlich kann eine Gardine sogar gehäkelt sein. Dennoch haben sich natürlich bestimmte Stoffe durchgesetzt:
- Scherli – die Fäden werden eingewebt, teils dürfen sie lose hängen bleiben, damit sie abgeschoren werden können.
- Ausbrenner – es handelt sich um ein transparentes Gewebe, welches ein Muster ein- beziehungsweise ausgebrannt bekommt.
- Jacquard – dieser Stoff ist sehr typisch, da er viele Muster und Stärken aufweisen kann.
- Organza – für Raffgardinen wird gerne Organza genommen. Der Stoff ist sehr dünn und leicht und lässt sich gut formen.
- Taft – das Material besteht aus einem feinen Synthetikgarn und ist sehr pflegeleicht.
- Baumwolle – viele Gardinen bestehen aus Baumwolle, allerdings wird meist Polyester beigemischt, damit weniger Falten entstehen.
Das Zubehör
Die Gardine muss befestigt werden. In Mietwohnungen haben sich schlichte Gardinenstangen mit Klebehaken bewährt, sofern es sich um klassische Scheibengardinen handelt. Da die Bohrung oder dauerhafte Befestigung am Fensterrahmen meist nicht erlaubt ist, kommt die Klebevariante zum Einsatz.
Alternativ können Gardinenstangen natürlich am Fenster, oberhalb des Fensters oder auch an der Decke befestigt werden. Auch Gardinen- oder Vorhangleisten, oft mehrreihig, bieten sich an. Der Clou vieler Gardinen ist nämlich, dass sie mit wenigen Kniffen an allen Aufhängungen befestigt werden können. Selbst an großen Schlaufen lassen sich attraktiv Gardinenösen für Schiebestangen befestigen.
Je nach Fenster und Gardinentyp kann es noch auf die seitliche Befestigung ankommen. Wer eine Blickschutzgardine teilweise als Sonnenschutz verwenden möchte, der wird die Gardine oft zur Seite schieben. Eine seitliche Schlaufenbefestigung sieht nun attraktiv aus.
Fazit – viele Gardinen zur Auswahl
Die heutige Gardinenwelt ist bunt. Dabei wird auch nicht ständig von reinen Scheibengardinen gesprochen, sondern oft von Modellen, die oberhalb des Fensters hängen und tief bis auf den Boden fallen. Andere Gardinentypen orientieren sich an Rollos: Die Raffgardinen.