Das Bad ist ein Raum, in dem wir uns wohlfühlen und mit Luxus umgeben wollen. Ist da überhaupt noch Platz für Nachhaltigkeit? Wir haben uns einmal umgeschaut und verraten ihnen, wie Sie in einem nachhaltigen Badezimmer auf Komfort nicht verzichten müssen.
Das erwartet Sie in diesem Beitrag
- 1. Nachhaltigkeit durch wassersparende Armaturen
- 2. Nachhaltigkeit durch energiesparendes Licht
- 3. Nachhaltigkeit durch lange Lebensdauer
- 4. Nachhaltigkeit durch vorrausschauendes Bauen
- 5. Nachhaltigkeit im Design
- 6. Nachhaltigkeit durch natürliche Materialien
- 7. Nachhaltigkeit durch geringeren Flächenverbrauch
- 8. Nachhaltigkeit im Herstellungsprozess
- Woran erkenne ich nachhaltige Produkte?
1. Nachhaltigkeit durch wassersparende Armaturen
Wassersparende Armaturen ist sicher das erste, was einem im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit im Badezimmer einfällt. Das ist nicht erstaunlich, denn es ist am greifbarsten – weniger Wasserverbrauch = gut für die Umwelt. Das lernen bereits die Kleinsten in der Schule. Mittlerweile haben nahezu alle führenden Hersteller Armaturen in ihrem Sortiment, die durch niedrigen Wasserverbrauch glänzen. Auch Spülkästen mit Zweimengenspülung tragen zur Wasserersparnis bei. Zumindest für das kleine Geschäft braucht es nicht die volle Wasserladung aus dem Spülkasten.
2. Nachhaltigkeit durch energiesparendes Licht
In vielen Bädern sorgt noch die gute alte Glühbirne für Helligkeit. Sie spendet zwar ein schönes warmweißes Licht, doch in Sachen Stromverbrauch ist sie ganz vorne mit dabei. Wussten Sie, dass nur rund 5 Prozent der Energie für das Licht verwendet wird? Der Rest verpufft ungenutzt als Wärme. Durch Verwendung von LEDs lässt sich dieses Problem vermeiden, da sie wesentlich weniger Strom benötigen. Außerdem sind Sie äußerst langlebig, womit wir bereits beim nächsten Punkt wären.
3. Nachhaltigkeit durch lange Lebensdauer
Ein langlebiges Badezimmer ist in Sachen Nachhaltigkeit ganz vorne mit dabei. Damit diese Situation eintrifft, müssen die Produkte erstens gefallen und zweitens auf ein langes Leben optimiert sein. Denken Sie bei der Auswahl der Badprodukte daher langfristig. Eine Badewanne aus Stahlemail ist zum Beispiel um einiges ökologischer als eine Acrylwanne. Ein Waschbecken aus Sanitärkeramik ist besser als ein Waschtisch aus Kunstharz.
4. Nachhaltigkeit durch vorrausschauendes Bauen
Was gefällt ihnen auch noch in 10, 15 Jahren? Was benötige ich in absehbarer Zeit? Barrierefreie Dusche, Haltegriffe oder gar einen mit dem Rollstuhl unterfahrbaren Waschtisch? Nachhaltig sind Badezimmer, in denen sich mehrere Generationen gleichermaßen wohlfühlen. Das Bad sollte für Kinder genauso geeignet sein wie für die Eltern oder Großeltern. Oder zumindest so konzipiert sein, dass der Umbau ohne großen Aufwand vorgenommen werden kann.
5. Nachhaltigkeit im Design
Ein nachhaltiges Design ist ein Design, an dem Sie sich über viele Jahre nicht sattsehen. Es sollte zeitlos sein, womit wir wieder im Abschnitt davor sind. Je länger Ihnen Ihr Badezimmer gefällt, desto länger schieben Sie eine Sanierung hinaus. Verzichten Sie daher besser im Bad auf Experimente, was das Aussehen angeht. Nicht jedem aktuellen Trend lässt sich bedenkenlos folgen. Gehen Sie besser etwas konservativer an die Sache heran – das ist wesentlich nachhaltiger.
6. Nachhaltigkeit durch natürliche Materialien
Am nachhaltigsten sind immer noch natürliche Materialien oder welche, die sich vollständig recyceln lassen. Bei Verwendung von Holz, Glas, Edelstahl oder Aluminium sind Sie auf der sicheren Seite. Für Nachhaltigkeit stehen auch Fliesen, die mit dem IBU-Siegel versehen sind. Solche Fliesen werden aus heimischen Rohstoffen gefertigt, das bedeutet kurze Transportwege. Außerdem kommen ausschließlich natürliche Zutaten bei der Produktion zum Einsatz.
7. Nachhaltigkeit durch geringeren Flächenverbrauch
Dass unser Bedarf an persönlichem Wohnraum immer größer wird, ist aus Sicht der Nachhaltigkeit eher suboptimal. Größere Wohnung oder größeres Haus bedeutet mehr Bedarf an Ressourcen und Energie. Das stört jedoch niemanden, denn in den letzten 50 Jahren hat sich die Pro-Kopf-Wohnfläche mehr als verdoppelt, Tendenz steigend. Hier ein kurzer Überblick:
- 1965 – 22 Quadratmeter Wohnfläche pro Kopf
- 2002 – 43 Quadratmeter Wohnfläche pro Kopf
- 2016 – 48 Quadratmeter Wohnfläche pro Kopf
- 2030 – 55 Quadratmeter Wohnfläche pro Kopf
Wenn Sie in Sachen Badezimmer nachhaltig sein wollen, geben Sie sich besser mit weniger zufrieden. Wer braucht zum Beispiel eine Badewanne, wenn er es sie nur dreimal im Jahr benutzt? Oder muss es unbedingt ein Doppelwaschbecken sein, wenn eh niemals gemeinsames Zähneputzen angesagt ist? Sie finden sicher noch mehr Einsparpotenzial für Ihr Bad, wenn Sie sorgfältig darüber nachdenken.
8. Nachhaltigkeit im Herstellungsprozess
Wirklich großen Einfluss darauf, ob es beim Herstellungsprozess der Badprodukte nachhaltig zugeht oder nicht, haben wir als Verbraucher nicht. Gleichwohl ist es ein gutes Gefühl, seine Badausstattung von Herstellern zu kaufen, die ihre Produktionsabfälle sortenrein trennen und recyceln. Oder die versuchen, den Verbrauch von Energie und Treibstoff fortlaufend zu minimieren und somit den CO2-Verbrauch reduzieren. Auch die Verwendung von Materialien, die keine langen Transportwege hinter sich haben, gehört dazu.
Woran erkenne ich nachhaltige Produkte?
Rein äußerlich sieht man es den Produkten nicht an, ob sie ökologisch sind oder nicht. Sie müssen daher beim Kauf auf Ökosiegel achten. Bei Holz zeigt zum Beispiel das FSC-Siegel, dass es aus nachhaltiger Forstwirtschaft kommt. Gut sind auch Produkte mit dem IBU-Siegel des Instituts für Bauen und Umwelt. Das EPD-Programm des IBU steht für umfassende Ökobilanzen und einen unabhängigen Überprüfungsprozess. Das Siegel ist weltweit anerkannt und akzeptiert.