In Zeiten ständig steigender Energiepreise liegt das Heizen mit Holz voll im Trend. Abseits der Pelletsheizung geht es in diesem Beitrag um das Verfeuern von Holzscheiten. Denn gerade beim Kaufen, Lagern und Verfeuern von Kaminholz gibt es einiges zu beachten – hier sind die Stichworte „Umweltschädigung“, „Energievergeudung“ und „Schornsteinversottung“ zu nennen.

Das erwartet Sie in diesem Beitrag
- Holzfeuerung grundsätzlich umweltschonend, wenn…
- Trockenes Holz – wie „herstellen“, woher beziehen?
- Trockenes Holz erkennen
- Darum sollten Sie kein feuchtes Holz verwenden
- Verboten bis ungeeignet: Behandeltes Holz, Spanplattenreste
- Macht die Drosselung der Zuluft Sinn?
- Welche Brennstoffmenge für bestmöglichen Heizwert?
Holzfeuerung grundsätzlich umweltschonend, wenn…
Das Verfeuern von Kaminholz ist grundsätzlich eine umweltschonende Heizart, wenn geeignetes, trockenes Holz sauber verbrennen kann. Die saubere Verbrennung entspricht in etwa dem gleichen chemischen Prozess, wie die natürliche Verrottung – d.h., dass das freiwerdende CO2 (Kohlendioxyd) den ursprünglichen CO2-Haushalt der Atmosphäre nicht zusätzlich erhöht oder belastet.
Das gilt aber nur, wenn geeignetes, „stückiges“ Holz – also die sog. Kaminholzscheite – verbrannt wird. Welches Holz ist geeignet? Grundsätzlich darf nur unbehandeltes, naturbelassenes Holz verfeuert werden, wobei sich Harthölzer wie Eiche und Buche, aber auch Birke und Obsthölzer wegen der besseren Energieausbeute und des ruhigen Flammenbildes besonders eignen.
Trockenes Holz – wie „herstellen“, woher beziehen?
Kaminholz ist nur dann trocken, wenn es mindestens zwei Jahre im Freien, aber regengeschützt gelagert worden ist. Solches Holz bietet der Holzfachhandel an, in ländlichen Bereichen oft auch Waldbauern, Forstämter oder Gemeindeverwaltungen aus dem Holzeinschlag ihrer Wälder.
Lassen Sie sich solches Holz, sofern es aus einem überdachten Lager stammt, nicht gerade in den regnerischen Monaten anliefern. Schichten Sie es in einem überdachten Holzregal auf und lagern Sie es dort so, dass der Holzstapel gut durchlüftet wird. Je schneller trocknet das Holz.

Decken Sie das aufgeschichtete Holz auf keinen Fall mit einer Plane ab. Wenn Sie das Holz vom Waldbauern kaufen, so achten Sie darauf, dass Ihnen Scheite geliefert werden, die nicht länger als 33 cm und nicht dicker als 10 cm sein sollten. Dicke Rundstämme sollten Sie aussondern und nicht akzeptieren – es sei denn, Sie wollen das Holz selbst mit der Axt zerteilen.
Trockenes Holz erkennen
Wenn Sie frisch geschlagenes Holz kaufen und in Ihrem Garten lagern, dann wissen Sie, dass das Holz erst nach zwei Jahren verfeuert werden darf. Manchmal wissen Sie jedoch nicht, wann der Baum gefällt wurde und Sie müssen sich auf andere Weise zu helfen wissen.
Auf den ersten Blick erkennen man nicht, ob das Holz trocken oder feucht ist. Hier kommen einige Tipps, wie Sie es dennoch feststellen können:
- Trockenes Holz ist um einiges leichter als feuchtes Holz. Je nach Holzart, kann nasses Holz sein Gewicht fast verdoppeln. Deshalb nehmen Sie das Holz in die Hand und vergleichen es mit einem gleichgroßen trockenen Holzscheit.
- Auch an der Rinde können Sie trockenes Holz erkennen. Ist das Holz trocken, lässt sich die Rinde bei vielen Holzarten leicht abschälen. Ist die Rinde hart, kann das als ein Zeichen von Restfeuchte angesehen werden.
- Natürlich können Sie auch ein Stück Holz in das Feuer geben und schauen, was passiert. Brennt der Holzscheit sofort und gleichmäßig, ist das Holz trocken. Zischt und pfeift das Holz oder bilden sich Wasserbläschen auf der Oberfläche, ist das Holz noch zu feucht und darf noch nicht verfeuert werden.
Darum sollten Sie kein feuchtes Holz verwenden
Je feuchter das Holz, desto niedriger sein Heizwert. Denn zunächst einmal wird jede Menge Energie benötigt, um das Wasser im Holz zu verdampfen. Für wohlige Wärme bleibt dann nicht mehr viel übrig. Die Verbrennungstemperatur wird durch den Wasserdampf herabgesetzt, es bildet sich Ruß, der sich im Kaminofen und im Kachelofen als hartnäckiger, schmieriger Belag niederlässt.
Sichtbares Zeichen dafür sind die schwarz gefärbten Glasscheiben des Kaminofens. Außerdem schlägt sich der Wasserdampf an den Schornsteinwänden nieder – es kann zu Versottungen kommen. Und schließlich wird die Umwelt geschädigt, weil unverbrannte Schadstoffe durch den Schornstein gehen.
Verboten bis ungeeignet: Behandeltes Holz, Spanplattenreste
Verboten ist das Verfeuern von behandeltem Holz gleich welcher Art. Holz, das imprägniert oder in welcher Weise auch immer beschichtet wurde, darf nicht verheizt werden. Schon gar nicht Leimholz- oder Sperrholzreste, Reste von Spanplatten, Multiplexplatten, Arbeitsplatten usw, usf. Auch Verpackungs- und „Palettenholz“, kleingehackte Apfelsinenkisten und dergleichen dürfen nicht verfeuert werden, auch nicht Pappe, Papier oder Papierbriketts.

Ihr Nachbar kriegt sehr wohl mit, wenn Sie umweltschädigend heizen. Er riecht es nicht nur, er kann selbst in der Dunkelheit am grau-schwarzen Rauch, der aus Ihrem Schornstein aufsteigt, erkennen, dass Sie ihn mit Giftgas einhüllen. Denn um nichts anderes handelt es sich, wenn beschichtetes Holz oder durch Einsatz von Klebern hergestelltes Holz verfeuert wird.
Sie schädigen sich aber auch selbst, denn die im Wasserdampf enthaltenen Schadstoffe setzen sich liebend gern als säurehaltige Kondensate am Schornstein ab und tragen so zu den schon erwähnten Versottungen bei.
Macht die Drosselung der Zuluft Sinn?
Weit verbreitet ist die Unsitte, den Offenen Kamin, den Kamin- oder den Kachelofen „schön“ zu füllen und dann die Verbrennungsluftschieber zu schließen, damit das Holz schön langsam verbrennt.
Wir zitieren aus einem Sachverständigengutachten über einen Versottungsschaden:
„Ein Dauerbrand wie bei einer Kohlefeuerung ist bei der Verbrennung mit Holz nicht möglich. Die landläufige Meinung, je geringer die Verbrennungsluftzufuhr, umso länger hält der Abbrand an, trifft auf Holz nicht zu….
Wird bei einer „Sparbedienung“ die Luft während der Flammenphase gedrosselt, bekommen die Schwelgase zu wenig Verbrennungsluft und können somit nicht ausbrennen. Hierbei entweicht der größte Teil der Rauchgase unverbrannt durch den Schornstein. Der in den Schwelgasen enthaltene Wasserdampf und Teer schlägt sich mit all den bekannten Nebenwirkungen im Schornstein nieder und macht sich außerdem umweltbelastend bemerkbar…“
Diese Ausführungen lassen erkennen, dass Holz grundsätzlich mit ungedrosselter Verbrennungszuluft zur Verbrennung gebracht werden muss. Das bisher Gesagte trifft zu gleichen Teilen auch auf die Verfeuerung von Braunkohlebriketts zu, die gelegentlich für die Nacht nachgelegt werden.
Welche Brennstoffmenge für bestmöglichen Heizwert?
Ofensetzer, Kachelofenbauer und die Hersteller von Öfen geben Ihnen Merkblätter an die Hand, denen Sie entnehmen können, mit welcher Brennstoffmenge Sie den bestmöglichen Heizwert erzielen:
Grundsätzlich falsch ist, die Feuerstätte mit Holzscheiten vollzustopfen. Und noch falscher – wie schon im vorigen Absatz dargelegt – dabei auch noch auf „Sparbetrieb“ zu schalten, sprich die Luftzufuhr zu drosseln.
Bei Kaminöfen gilt, dass auf die Grundglut nur eine Lage Kaminholz (zwei Scheite = ca. 2 kg) aufgelegt werden soll. Zuviel Brennholz bewirkt ein Überheizen, der Ofen aus Gusseisen oder Speckstein kann dadurch geschädigt werden, auch sind die Rauchgaswerte dann schlecht.
Das trifft auch dann zu, wenn zu wenig Brennholz oder zu große Scheite aufgelegt werden. Der Ofen erreicht dann auch nicht seine optimale Betriebstemperatur. Wollen Sie mehr über den Heizwert erfahren? Dann lesen Sie hier weiter: Heizwert von Holz – das richtige Brennholz kaufen.