Welche Dachrinne für das Haus?

Von Redaktion

Ohne Dachrinnen kann das Regenwasser ungebremst und unkontrolliert über den Dachrand nach unten schießen. In den allermeisten Fällen braucht es daher eine Regenrinne, um das Wasser sicher nach unten in die Kanalisation oder in eine Zisterne zu führen. Auch eine Versickerung im Garten ist möglich. Wenn Sie ein Haus bauen, sollten Sie sich daher unbedingt auch Gedanken über die Dachrinne machen. Bei uns finden Sie die wichtigsten Informationen

Dachrinne Regen
Bei der Dachrinnenmontage muss unbedingt auf adäquaten Wasserabfluss geachtet werden. Staut sich Wasser in der Rinne, kann das zu Materialbeschädigungen führen. (Foto: pixabay.com @ sandid (CC0 Creative Commons))

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Diese Dachrinnen gibt es

Geht es um das Hausdach, stehen mehrere Optionen zur Auswahl: Schleppdach, Pultdach, Mansarddach, Sheddach, Flachdach und Co. Nicht alle Dacharten verfügen über eine integrierte Neigung, sodass das Wasser von allein ablaufen kann. Während das Satteldach und Sheddach bereits integrierte Neigungswinkel haben, wird beim Flachdach darauf verzichtet. Umso wichtiger ist der optimale Ablauf des Wassers.

Das Dach besteht nicht nur aus Gaube, First, Traufe und anderen Komponenten. Auch die Dachrinne ist wesentlicher Bestandteil. Die Rinne umfasst mehrere Komponenten: u. a. Rinnenböden, Ablaufrichter, Ecken und Kanten sowie Rinnendehner.

Auch bei den Formen gibt es Unterschiede: Hänge- oder Liegerinne. Die einzelnen Dachrinnen-Formen sind nicht für alle Dacharten geeignet. Eine keil- oder kastenförmige sowie halbrunde Dachrinne wird häufig als Hängerinne montiert. Wichtig bei der Auswahl: Niederschlagsmenge und Dachneigung müssen berücksichtigt werden. Das Pendant zur Hängerinne bildet die Liegerinne. Sie wird vor allem bei hohen Dachneigungen eingesetzt.

Das richtige Material für die Dachrinne auswählen

Dachrinne ist nicht gleich Dachrinne. Wie bei Baustoffen für Fassade und Co. auch, stehen bei Dachrinnen verschiedene Materialien mit ihren individuellen Eigenschaften zur Wahl. Abhängig von Budget, Standort des Hauses und Niederschlagsmenge sollte die Auswahl der Dachrinnen erfolgen.

Optisch besonders apart wirken Dachrinnen aus Zink. Sie sind äußerst robust und bekommen durch den Luftkontakt eine matte Patina. Allerdings haben die Zink-Dachrinnen auch einen Nachteil: Sie sind äußerst kostenintensiv. Günstiger gibt es die PVC-Dachrinnen. Erhältlich in verschiedenen Farben sind sie ebenso leicht zu montieren und auszuwechseln. Allerdings haben sie einen Nachteil: Ihre Halbwertszeit liegt bei ca. zehn Jahren. Sonneneinstrahlung und Witterungsverhältnisse machen das PVC über die Jahre porös. Ein weiterer Nachteil: Stärkere Hagelschauer oder in der Rinne stehendes, gefrorenes Wasser können das Material beschädigen.

Längere Haltbarkeit garantieren Dachrinnen aus Kupfer. Wer in den Werterhalt seiner Immobilie investieren möchte, sollte sich die Angebote zu Kupfer-Dachrinnen anschauen. Der höhere Anschaffungspreis macht sich durch die Langlebigkeit bezahlt. Für alle, die es etwas günstiger und dennoch robust mögen, bilden Aluminium-Dachrinnen eine Alternative. Sie sind in verschiedenen Formen und Farben erhältlich und deutlich günstiger. Dennoch haben auch sie einen Nachteil: Frost verursacht unschöne Beulen im Material.

Maximale strapazierte Fähigkeit bringen Dachrinnen aus verzinktem Stahl mit. Durch die Steckverbindungen sind sie rasch montiert und können bei Beschädigung ebenso leicht ausgetauscht werden. Durch die enorme Farb- und Formauswahl und leichte Anwendung sind Dachrinnen aus verzinktem Stahl bei immer mehr Immobilien zu finden.

Dachrinnen selbst montieren oder Experten beauftragen?

Mit handwerklichem Geschick und Planung lassen sich Dachrinnen selbst montieren bzw. austauschen. Entscheidend für den Aufwand sind die Abdichtungsverfahren. Befestigt werden Dachrinnen mit einem Haken oder Halter. Bei der Auswahl der Montagematerialien ist darauf zu achten, dass sie zur Größe der Rinne passen. Außerdem ist das Gefälle wichtig. Wird die Rinne zu gerade montiert, kann sie ihre Aufgaben nicht erfüllen; das Wasser staut sich.

Neben der fachgerechten Montage sind die Verbindungen einzelner Elemente essenziell. Es geht darum, 100%ige Dichtigkeit bei der Rinne zu gewährleisten. Läuft das Wasser beispielsweise ungehindert an einer undichten Stelle heraus, können sich gefährliche Eiszapfen bilden.

So werden die Verbindungen richtig montiert

Es gibt drei unterschiedliche Methoden, um die Elemente der Dachrinne miteinander zu verbinden: kleben, stecken, löten. Die Klebeverbindung ist vor allem für Dachrinnen aus PVC geeignet. Sie ist im Vergleich zu den anderen Methoden besonders kostengünstig und lässt sich mit etwas Übung auch von Nicht-Experten durchführen. Wichtig dafür: der richtige Kleber und ausreichend Zeit zum Aushärten.

Das Zusammenstecken von Dachrinnenelementen ist die zweite Montageart. Wie es der Name sagt, werden einzelne Elemente miteinander durch Stecken verbunden. Wichtig hierbei: die Materialqualität. Beim Zusammenstecken müssen die Elemente optimal aufeinanderpassen und ohne Luft abschließen. Zusätzlicher Schutz wird durch nachträgliche Silikonabdichtung gewährleistet. Für die Steckverbindungen müssen ambitionierte Handwerker nicht zwangsläufig auf Profi-Unterstützung zurückgreifen. Wer sich Zeit nimmt und die einzelnen Elemente gewissenhaft miteinander verbindet, spart sich das Budget für Handwerksexperten.

Wer sich für Dachrinnen aus Kupfer oder Zink entschieden hat, muss die Elemente miteinander verlöten. Dadurch wird eine maximale Dichtigkeit und lange Haltbarkeit gewährleistet. Beim Löten ist, im Gegensatz zum Stecken oder Kleben, deutlich mehr Fachwissen und vor allem Equipment gefragt. Unverzichtbar der Augenschutz, denn beim unvorsichtigen Löten entstehen schnell schwerwiegende Augenschädigungen. Auch die Wahl des qualitativen Lötzinns ist entscheidend, denn er sorgt dafür, dass fortan jahrelang keine Undichtigkeit auftritt.

Regelmäßige Pflege und Wartung für Dachrinnen essenziell

Nicht nur der Garten oder Balkon muss winterfest gemacht werden. Auch die Dachrinne benötigt regelmäßige Pflege und vor allem Wartung. Vor der eisigen Jahreszeit ist es wichtig, Rückstände aus der Dachrinne zu entfernen. Wichtig: Das überflüssige Wasser muss raus. Gefriert es, kann es bei der Veränderung des Aggregatzustandes Beschädigungen im Dachrinnenmaterial verursachen.

verstopfte Dachrinne
Regelmäßige Reinigung ist für Dachrinnen unerlässlich. Vor allem im Herbst sollte sämtliches Laub entfernt werden, um die Dachrinne für den Winter fit zu machen. (pixabay.com @ 123switch (CC0 Creative Commons))

Damit der optimale Wasserabfluss aus der Rinne gewährleistet ist, sollten auch alle anderen verbundenen Elemente kontrolliert werden. Laubgitter, Fallrohrfilter und Rinnensieb müssen stets frei von Rückständen sein.

Um zu prüfen, ob der Ablauf frei ist, kann nach dem Reinigen etwas Wasser hineingeschüttet werden. Kurz warten und beobachten, ob der Ablauf funktioniert. Falls nicht, unbedingt auf Fehlersuche gehen und die Verstopfungen beheben. Staut sich zu viel Wasser in der Dachrinne, kann dies zur erschwerten Last und damit zu möglichen Beschädigungen an Halterungen und im Dachrinnenmaterial führen.

Bei der Reinigung der Rinnen unterstützen wertvolle Hilfsmittel, beispielsweise spezielle Dachreiniger mit Borsten. Sie entfernen nicht nur Laub oder kleine Äste, sondern auch Moos und andere Ablagerungen von der Oberfläche. Um das Fallrohr zu reinigen, ist eine Rohrreinigungsspirale hilfreich. Sie wird einfach von oben in das Rohr eingeführt und durchgezogen. Der innen haftende Schmutz wird durch die mechanischen Zugbewegungen angelöst und entfernt. Beim Herausziehen der Spirale darauf achten, wie viele Rückstände vorhanden sind. Ist die Spirale mit Schmutz bedeckt, am besten den Vorgang noch ein zweites oder bei Bedarf ein drittes Mal wiederholen.

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