Mehrschichtverbundrohre – auch Aluverbundrohre genannt – haben die Hausinstallation in den vergangenen Jahren revolutioniert. Das Rohr lässt sich für nahezu alle Einsatzzwecke in den Bereichen Sanitär und Heizung verwenden. Es ist formstabil und zu 100 Prozent sauerstoffdicht. Was es sonst noch über das Mehrschichtverbundrohr zu wissen gilt, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Das erwartet Sie in diesem Beitrag
- Was ist ein Mehrschichtverbundrohr?
- Vorteile von Mehrschichtverbundrohren
- Einsatzbereiche von Mehrschichtverbundrohren
Was ist ein Mehrschichtverbundrohr?
Das Mehrschichtverbundrohr trägt seinen Namen deshalb, da es aus mehreren Schichten besteht. Darüber hinaus wird es auch als Aluverbundrohr oder Schraubfitting Verbundrohr bezeichnet. Die Schichten sind das, was das Mehrschichtverbundrohr so effektiv machen.
Insgesamt gibt es drei Schichten, die mithilfe eines speziellen Haftvermittlers zusammengehalten werden. Im Inneren des Mehrschichtverbundrohrs befindet sich eine Schicht aus Polyethylen – ein Kunststoff, der Verbrauchern vielmehr als PE bekannt ist. Viele Verpackungen werden aus diesem Material gefertigt, da er eine hohe chemische Beständigkeit gegenüber vielen verschiedenen Säuren, Ölen, Fetten und Basen hat. Zudem schützt Polyethylen vor Korrosion, was die Langlebigkeit der Rohre positiv beeinflusst.
Die mittlere Schicht besteht aus Aluminium – daher der Beiname Aluminiumverbundrohr. Diese Schicht verhindert, dass Sauerstoff durchdringt und gibt dem Rohr die nötige Festigkeit und Stabilität.
Bei der dritten Schicht handelt es sich erneut um Polyethylen, welches das Rohr bei Transport oder Verwendung vor Beschädigungen vieler Art schützen soll.
Vorteile von Mehrschichtverbundrohren
Aufgrund der drei Schichten, die ein Mehrschichtverbundrohr aufweist, hat es viele verschiedene Vorteile. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kunststoffrohren haben Mehrschichtverbundrohre wesentlich mehr zu bieten. Jede Schicht bringt einen eigenen Vorteil mit sich.
Vorteile der inneren Polyethylen-Schicht
Wie bereits erwähnt, ist Polyethylen sehr robust. Darüber hinaus sorgt es dafür, dass die Innenwände des Rohres glatt sind. Raue Stellen sind häufig die Ursache dafür, dass sich Verschmutzungen ansammeln und das Rohr verstopft. Bei Mehrschichtverbundrohren hat Schmutz kaum eine Chance.
Zudem ist Polyethylen beständig gegen Korrosion. Bei Korrosion kommt es dazu, dass Metalle nach und nach zerstört werden. Das Material baut sich ab, was im Falle eines Rohrs zu einem Rohrbruch führt. Nicht so bei Mehrschichtverbundrohren: Das Metall ist mit Polyethylen ummantelt, sodass es nicht abgebaut wird.
Vorteile der Aluminium-Schicht
Reine Kunststoffrohre bringen das Problem mit sich, dass sie etwas instabil sind. Daher ist im Mehrschichtverbundrohr Aluminium enthalten, welches eine größere Diffusionsdichte ermöglicht und das Konstrukt stabil erhält.
Darüber hinaus dehnen sich Mehrschichtverbundrohre nur in sehr geringem Maße aus. Man spricht von einer thermischen Längenausdehnung, welche bei einem zu hohen Wert zu undichten Stellen im Rohr führen könnte.
Vorteile der äußeren Polyethylen-Schicht
Dass beim Transport von Gegenständen aller Art manchmal etwas grob hergeht, ist wohl jedem bekannt. Damit das Mehrschichtverbundrohr dabei nicht beschädigt wird, verfügt es über seine dritte Schicht, die aus Polyethylen besteht. Tatsächlich ist diese Schicht kein Muss, sie bringt aber große Vorteile mit sich.
Auch auf der Baustelle kann es schnell zu einer Beschädigung durch Werkzeuge oder Unachtsamkeit kommen. Demnach sind Mehrschichtverbundrohre mit einer äußeren Polyethylen-Schicht die beste Wahl.
Allgemeine Vorteile von Mehrschichtverbundrohren
Mehrschichtverbundrohre sind nicht nur gut für die Gebäude, in denen sie verlegt werden, sondern bieten auch denjenigen Vorteile, die sie verlegen. Sie haben ein sehr geringes Gewicht und sind unkompliziert in der Verlegung. Darüber hinaus sind Mehrschichtverbundrohre besonders langlebig, weshalb Reparaturen und Wartungsarbeiten auf ein Minimum beschränkt werden.
Für den Verbraucher heißt dies ebenfalls, dass er sich Mühe, Zeit und Kosten spart. Denn jeder Rohrbruch und jede defekte Stelle geht mit einem mehr oder weniger hohen Wasseraustritt einher, der im schlimmsten Fall neben den Wasserkosten auch noch Schäden im Haus verursacht.
Einsatzbereiche von Mehrschichtverbundrohren
Mehrschichtverbundrohre gibt es in vielen verschiedenen Größen. Der Außendurchmesser reicht von 14 bis 110 mm, weshalb der Einsatzbereich vielfältig ist. Auch die Wandstärke kann variieren: Man kann eine Stärke zwischen 2 und 10 mm wählen, was maßgeblich davon abhängt, wofür man das Mehrschichtverbundrohr benötigt.
Während vor ein paar Jahrzehnten noch ausschließlich Rohre aus Kupfer verwendet und schließlich die Kunststoffrohre ins Leben gerufen wurden, setzt man heute auf Mehrschichtverbundrohre, da sie wesentlich mehr Vorteile als Kupfer- oder Kunststoffrohre bieten.
Sie kommen sowohl bei Anschlussleitungen als auch bei Verteil- und Steigleitungen zum Einsatz. Wer Mehrschichtverbundrohre für die Heizungsinstallation nutzt, sollte eine maximale Dauerbetriebstemperatur von 80 °C nicht überschreiten und auch der Dauerbetriebsdruck sollte bei 10 bar liegen. Für die Trinkwasserversorgung ist eine Dauerbetriebstemperatur von 70 °C zu empfehlen.