Split-Level – Bauweise für Individualisten

Von Dominik Hochwarth

Haus in Split-Level-Bauweise

Die Split-Level Bauweise fristet eher ein Schattendasein in Sachen Architektur. Viele werden überhaupt nicht wissen, was das ist und was sie ausmacht. Ich habe vor über 10 Jahren auf einem anderen Portal bereits darüber geschrieben und möchte nun auf meiner eigenen Seite nochmal näher darauf eingehen. 

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Was bedeutet Split-Level-Bauweise?

Bei einem Haus oder einer Wohnung in Split-Level-Bauweise sind die einzelnen Stockwerke versetzt zueinander angeordnet. Meist um ein halbes Stockwerk, es kann aber auch mehr oder weniger sein. Im Prinzip kann man sich das so vorstellen: Man nehme ein Haus, sägt es einmal in der Mitte von oben nach unten durch und verschiebt die beiden Hälften dann zueinander.

So entsteht eine außergewöhnliche Wohnatmosphäre auf verschiedenen Ebenen. Wobei jeder Ebene häufig eine bestimmte Funktion zugeordnet wird. So gibt es dann zum Beispiel eine Küchen-, Wohn- oder Schlafebene.

Vorteile von Split-Level

Die Splitlevel-Bauweise ist üblicherweise nur bei Häusern in Hanglage zu finden. Die Räume folgen hierbei dem Gefälle und sind treppenförmig angeordnet. So gelangt viel Licht ins Haus und es sind zudem keine größeren Erdarbeiten notwendig. Man muss nirgends arg tief buddeln, um das Haus zu gründen. Außerdem ist die Anbindung an Terrasse und Eingang besser. Das Grundstück wird insgesamt besser ausgenutzt.

Die einzelnen Ebenen sind über mehrere Treppenstufen miteinander verbunden. Häufig findet man Treppen, die über die gesamte Breite gehen. Alles ist offen, aber doch irgendwie voneinander getrennt. Verschiedene Funktionen eben. Auf ein Treppenhaus kann (muss aber nicht) jedenfalls verzichtet werden. Das spart Platz – wobei man sagen muss, dass sich Split-Level-Häuser durchaus breit machen. Es braucht also ein entsprechend großes Grundstück.

Nachteile von Split-Level

Klarer Nachteil von Split-Level-Wohnungen – jeder Raumwechsel ist mit Treppensteigen verbunden. Wer schlecht zu Fuß ist, für den ist das – sagen wir mal – suboptimal. Das gilt nicht nur für alte Menschen, sondern auch für die Kids. Mehr Treppen – größeres Sturzpotenzial. Man kann es aber auch positiv sehen – der Sturz ist nicht so tief wie bei Treppen über komplette Stockwerke. Für Rollstuhlfahrer ist die Bauweise komplett ungeeignet. Aber das ist bei anderen Häusern, die mehrere Stockwerke haben, nicht anders.

Eine weiterer Nachteil: Grundrissänderungen sind nur begrenzt möglich. Im Prinzip nur innerhalb der verschiedenen Ebenen. Und die sind nun mal kleiner als die verschiedenen Stockwerke eines herkömmlich geplanten Hauses. Gleiche Grundfläche natürlich vorausgesetzt.

Klar ist: Ein Split-Level-Haus ist nicht von der Stange erhältlich. Es handelt sich stets um „Sonderanfertigungen“, die auf die Gegebenheiten vor Ort Rücksicht nehmen.  Die individuelle Planung durch einen Architekten schlägt sich natürlich auf den Kaufpreis nieder. Allerdings lassen sich an anderer Stelle Einsparungen vornehmen. So sind meist weniger Erdarbeiten notwendig und häufig sind solche Häuser nur zum Teil unterkellert.

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1 Gedanke zu „Split-Level – Bauweise für Individualisten“

  1. Wir bewohnen seit 1984 ein solches Split-Level-Haus an einer Steilhanglage, Lage Süd-West, herrlich.
    4 Vollgeschosse Richtung Garten (von oben nach unten, Architektenhaus):
    1. 2 Kinder + Bad, 2. Wohnen + Balkon, 3. Schlafen + Gast, 4. Einlieger + Bad + Küche + Wohnen + Abstellen + 2 Türen;
    3 Vollgeschosse Richtung Straße, von den 3 Geschossen sind 2 unterirdisch:
    1. Küche + Eßplatz + Hauseingang + Diele + Gäste-WC + Garage, 2. Heizung + Trocknen + Werkstatt + Ankleide + Elternbad + Speisekammer, 3. Archiv + Gartenkeller + Gartentür;
    4 Bäder über die Geschosse verteilt, Gaszentralheizung unterstützt durch Kamin-Brennzelle im Wohnbereich wegen der offenen Bauweise. Lage Süd-West.

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