Erfahre in diesem Beitrag alles rund um das Thema Videoüberwachung für den Hausbau.

Das erwartet Sie in diesem Beitrag
- Warum eine Videoanlage?
- Die Planung für die Videoanlage beginnt beim Hausbau
- Rechtslage für die Videoüberwachung
- Fazit
Warum eine Videoanlage?
Eine Videoanlage schützt präventiv gegen potenzielle Einbrecher. Neben der abschreckenden Wirkung kann im Fall der Fälle Beweismaterial gesammelt und der Polizei zur Verfügung gestellt werden. Aus diesem Grund erhöht die Videoanlage die Sicherheit für die Bewohner des Hauses und schützt vor potenziellen Angriffen.
Die Planung für die Videoanlage beginnt beim Hausbau
Oftmals wird bei der Hausplanung das Thema Sicherheit vernachlässigt. Besonders für eine Videoanlage hat dies fatale Folgen, da im Nachgang nur mit viel Aufwand ein professionelles Videosystem nachgerüstet werden kann.
Kabelverlegung
Bereits bei der Planung des Hauses sollte an die Videoanlage gedacht werden. Vor Baubeginn kann mit dem entsprechenden Gewerk die Kabelverlegung für das Videosystem eingeplant werden. Das Aufzeichnungsgerät der Videoanlage befindet sich vorrangig im Hauswirtschaftsraum. Von dort müssen die Netzwerkkabel (CAT-Leitungen) sternförmig zu den Kamerapositionen verlegt werden. Im Rohbau sind diese Arbeiten ohne viel Aufwand neben der standardmäßigen Kabelverlegung für die Hauselektrik durchzuführen. Nachdem der Hausbau abgeschlossen ist müssten für die Legung der Kabel für die Videoanlage die verputzen Hauswände aufgeschlitzt und ggf. Kernbohrungen durchgeführt werden. Der dafür notwendige Aufwand steht in keinem Verhältnis.
WLAN-Verbindungen statt aufwendige Kabelverlegung?
Mittlerweile besteht die Möglichkeit Überwachungskameras über die WLAN-Verbindung mit dem Aufzeichnungsgerät zu verbinden. Grundsätzlich ist von dieser Verbindung abzuraten, da keine betriebs- und ausfallsichere Verbindung zum Aufzeichnungsgerät besteht. Zudem ist die Funkverbindung leicht durch einen Störsender zu blockieren und die Kameras müssen am Standort mit einer zusätzlichen Leitung mit Strom versorgt werden. Wenn das Haus jedoch bereits vollumfänglich gebaut wurde, kann es Sinn machen die Überwachungskameras mit WLAN zu verbinden, da der Aufwand für die Kabelverlegung zu groß wäre.
Stromversorgung der Überwachungskameras
Wenn die Kabelverlegung bereits beim Hausbau berücksichtigt wurde können die Überwachungskameras über das Netzwerkkabel zeitgleich mit Strom versorgt werden. Diese doppelte Nutzung des Netzwerkkabel für Daten und Stromversorgung nennt sich PoE = Power over Ethernet.
Die richtigen Kamerapositionen
Entscheidend für eine wirkungsvolle Videoanlage ist die Position der Kamerastandorte. Diese sollten so gewählt werden, dass eine Wartung der Kamera jederzeit möglich ist, jedoch potenzielle Täter keine Chance haben die Kamera zu zerstören. Idealerweise sind die Kameras fest an der Hauswand installiert, sodass keine Person in Griffhöhe die Kamera erreichen kann. Des Weiteren ist darauf zu achten, dass das Sichtfeld der Kamera den zu überwachenden Bereich vollumfänglich einsehen kann. Besonders Buschwerk oder Bäume können im Frühjahr durch das starke Wachstum das Sichtfeld stark einschränken.
Rechtslage für die Videoüberwachung
Für den Betrieb einer Videoanlage im privaten Bereich müssen einige rechtlichen Grundlagen beachtet werden.
Videoüberwachung erlaubt?
Grundsätzlich ist die Installation einer Videoanlage im privaten Bereich gestattet, sofern die Hausbewohner einverstanden sind.
Welche Hinweispflichten bestehen?
Sofern keine Überschneidung mit dem öffentlichen Bereich besteht muss die Videoanlage auch nicht gesondert gekennzeichnet sein. Sollte das Sichtfeld der Überwachungskamera aber über den privaten Bereich hinaus gehen, ist die Installation eines Hinweisschildes erforderlich. Zum Beispiel wenn die Überwachungskamera die Einfahrt überwacht und unbeteiligte Dritte in das Sichtfeld der Kamera eintreten können, müssen diese Personen vorab über die Videoanlage mithilfe eines Hinweisschildes gewarnt werden.
Wie lange darf ich aufzeichnen?
Es bestehen keine explizite gesetzliche Vorgabe für die Aufzeichnungsdauer. Die Aufzeichnung sollte nur solange erfolgen, bis die Beweissicherung vorgenommen werden konnte.
Darf ich Tonaufnahmen erzeugen?
In Deutschland ist es rechtlich nicht zulässig neben der Bildaufzeichnung eine Tonaufnahme zu erzeugen.
Fazit
Zusammenfassend ist die Installation einer Videoanlage eine sinnvolle Entscheidung um die Sicherheit der Hausbewohner zu erhöhen. Mit der richtigen Planung kann die aufwändige Kabelverlegung im Nachgang gespart werden. Aus rechtlicher Sicht stellt die Installation der Videoanlage im privaten Bereich kein Problem dar, sofern die Vorgabe berücksichtigt wurden.
Über den Autor
Frederik Fieger ist IT-Administrator im Unternehmen VideoProjects GmbH und verantwortlich für die Projektierung von professionellen Videoüberwachungsprojekten. Die tägliche Arbeit wird durch den praktischen Umgang mit den Themen Datenschutz für Videoüberwachung und tech-nische Lösungen für professionelle Videoüberwachung dominiert. Die kompetente Beratung der Kunden aus verschiedenen Branchen in Bezug auf das Thema Videoüberwachung steht dabei im Vordergrund.