Heimstudio: Privates Fotostudio einrichten

Von Dominik Hochwarth

Ambitionierte Hobby-Fotografen und angehende Instagram-Influencer stehen früher oder später vor der Frage, ob Sie sich ein privates Fotostudio einrichten sollen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Es lassen sich professionelle Aufnahmen direkt vor Ort erstellen, was den ganzen Arbeitsablauf enorm vereinfacht. Je nachdem, wie häufig Sie fotografieren, ist es auf Dauer zudem günstiger als sich jedes Mal ein Fotostudio anzumieten. Hier erfahren Sie, auf was es beim Ausstatten eines Heimstudios ankommt.

Fotostudio einrichten

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Was will ich fotografieren?

Bei der Ausstattung des privaten Fotostudios kommt es sicherlich darauf an, was Sie genau fotografieren wollen. Haben Sie sich auf Porträtaufnahmen spezialisiert oder betreiben Sie einen Foodblog, fotografieren Sie daher vorwiegend Nahrungsmittel?

Vielleicht entstehen Ihre Fotografien auch ausschließlich auf Reisen, dann kann des heimische Fotostudio – wenn man es dann noch so nennen kann – doch recht spartanisch ausfallen. Dann braucht es vielleicht nur noch einen leistungsstarken Rechner und ein gutes Bildbearbeitungsprogramm.

Wie viel Platz steht zur Verfügung?

Platz ist in den meisten Wohnungen Mangelware – allerdings wird genau dieser benötigt, wenn Sie größere Objekte oder zum Beispiel ganze Familien fotografieren möchten. Wenn Sie es vernünftig angehen wollen, sollten Sie sich dennoch eine angenehme Größe für Ihr Studio reservieren.

Denn nichts ist nerviger, als ständig Leinwände, Lichtformer oder andere Hilfsmittel auf- und wieder abbauen zu müssen. Falls möglich, sollte all das einen festen Platz bekommen. Das spart jede Menge Arbeit und Sie können sich sofort auf das stürzen, was Sie am liebsten tun – das Fotografieren.

Natürlich hängt der Platzbedarf aber vor allem davon ab, was Sie fotografieren möchten. Machen Sie nur Aufnahmen vom Oberkörper, braucht es viel weniger Platz als zum Beispiel für die Aktfotografie. Und fotografieren Sie nur Ihre gekochten Speisen auf einem Teller, benötigen Sie auch nicht besonders viel freie Fläche.

Tipp: Ein glatter Boden wie Laminat oder Vinyl erleichtert das Hantieren mit Stativen oder Lichtformern doch enorm im Vergleich zu einem Teppichboden.

Welche Hintergründe sollen es sein?

Für die spätere Bildbearbeitung ist es hilfreich mit klaren Hintergründen in den verschiedensten Farben zu arbeiten, zum Beispiel:

  • Decken, Laken oder einfacher Stoff
  • Pappe und Papier
  • Verschiedenste Leinwände
  • Vinyl
  • Sie können die Wand aber auch in einem bestimmten Farbton streichen

Schauen Sie bei der Auswahl des Hintergrunds ganz einfach auf Ihre Bedürfnisse, seien Sie hier ruhig kreativ. Prinzipiell wissen Sie natürlich am besten, was Sie benötigen. Wir verzichten daher an dieser Stelle darauf, Ihnen zu dem einen oder anderen zu raten. Der eine arbeitet lieber mit Stoffbahnen, andere bevorzugt teure Leinwand oder günstiges Papier oder Pappe.

Welcher Hintergrundaufbau soll es sein?

Der gewählte Hintergrund muss irgendwie aufgehängt und befestigt werden. Hier gibt es Lösungen, die fest installiert werden aber auch mobile Lösungen. Eventuell benötigen Sie auch beides. Praktisch ist eine Rollenhalterung, diese spart größere Umbauten beim Wechsel der Hintergründe.

Sie können aber auch Lampenstative mit Querstange verwenden, damit sind Sie noch mobiler. Selbst Outdoor-Aufnahmen sind damit möglich. Solch eine Hintergrund-Aufhängung bekommen Sie bereits fix und fertig im Fotohandel Ihrer Wahl.

Welchen Hintergrundaufbau Sie wählen, hängt natürlich in erster Linie von Ihren Bedürfnissen ab, aber auch davon, welche baulichen Gegebenheiten zur Verfügung stehen. Bleibt das Heimstudio permanent aufgebaut, können Sie ganz anders planen als bei einem Fotostudio, das Sie nach der Verwendung wieder abbauen müssen.

Welche Alternativen zum klaren Hintergrund gibt es?

Wenn Sie im Freien fotografieren, haben Sie in der Regel keinen klaren Hintergrund. Nun können Sie das Porträt mit einem Bildbearbeitungsprogramm aufwändig freistellen. Je nach Programm ist das mitunter sehr mühsam und sieht oft nicht sehr professionell aus.

Auf de.depositphotos.com gibt es ein Programm, das Ihnen diese Arbeit abnimmt und dazu noch kostenlos ist. Mit dem Backgroundremover lassen sich Bildhintergründe mit einem Klick entfernen. Das funktioniert wirklich super, selbst feine Härchen werden freigestellt.

Welches Licht soll es sein?

Mit dem richtigen Licht steht und fällt die Fotografie – Sie sollten daher bei Ihrem privaten Fotostudio hierauf besonderes Augenmerk legen. Hilfreich sind hierbei große Fenster, durch die genügend Sonnenlicht fällt.

Um auch bei Dunkelheit arbeiten zu können und wenn die Sonne einmal nicht scheint, braucht es allerdings auch künstliches Licht. Hierbei können Sie zwischen Blitzen und Dauerlicht wählen. Gerade durch die LED-Technik ist in Sachen Dauerlicht viele möglich geworden. Da ist für jeden Bedarf und jeden Geldbeutel etwas dabei.

Den richtigen Blitz finden

Auch bei den Blitzen ist die Auswahl riesengroß: Es gibt sie als einfache Aufsteckblitze oder Blitzköpfe mit Generator. Sie können hier jede Menge Geld versenken – überlegen Sie sich daher genau, was Sie wirklich benötigen. Vielleicht reichen für den Anfang auch gebrauchte Blitze aus, damit lässt sich jede Menge Geld sparen.

Fotosession

Soll es ein Blitzkopf mit Kabel sein oder ist ein Blitz mit Akku vielleicht die bessere Alternative? Damit beseitigen Sie jedenfalls eine lästige Stolperfalle und die Akkus werden auch immer besser und bezahlbarer. Schauen Sie auch auf die Leistung des Blitzes. Wer ihn für Außenausnahmen nutzen möchte, der braucht eine höhere Leistung als jemand, der nur Studioaufnahmen macht.

Welche Ausstattung für das Heimstudio?

Über die Hintergründe und das Licht für Ihr Heimstudio haben Sie jetzt bereits einiges erfahren, doch wie sieht es mit der übrigen Ausstattung aus, zum Beispiel mit:

  • Fernauslöser
  • Lichtformer
  • Reflektoren / Abschatter
  • Stative
  • Bildbearbeitungsprogramme
  • Kameras und Objektive
  • Datenübertragung

Fernauslöser für den Blitz gibt es mit Kabel oder mit Funk. Achten Sie bei der Wahl darauf, dass dieser kompatibel mit dem Blitz ist. Ansonsten ist es eine Budgetfrage – smarter sind sicherlich kabellose Fernauslöser.

Lichtformer lassen sich vor dem Blitz montieren und sorgen für ein warmes oder hartes Licht. Dementsprechend benötigen Sie verschiedene davon. Der Umgang damit ist eine Wissenschaft für sich. Wir möchten an dieser Stelle daher nicht darauf eingehen.

Reflektoren und Abschatter sind hilfreich, wenn Sie gewisse Lichteffekte oder Akzente setzen möchten. Durch verschiedene Beschichtungen wie Gold, Silber, Weiß oder Schwarz lassen Fotografien aufhellen und abdunkeln.

Stative dürfen in einem privaten Fotostudio nicht fehlen. Die Auswahl ist riesig, praktisch ist ein Stativ mit Galgen, an dem der Reflektor befestigt werden kann. Schauen Sie einfach, was für Ihr Studio das richtige ist.

Bei den Bildbearbeitungsprogrammen haben Sie sicherlich bereits Ihren Favoriten. Beliebt sind hier sicherlich die Lösungen von Adobe – zum Beispiel das Lightroom Classic. Aber es gibt hier wirklich auch sehr gute Alternativen.

Ohne Kameras und Objektive natürlich kein Fotostudio. Wir möchten hier jedoch keine Partei für die eine oder Marke ergreifen. Nikon und Canon sind hier sicherlich die Platzhirsche, es gibt aber auch noch andere Hersteller, die klasse Kameras herstellen.

Datenübertragung: Überlegen Sie sich auch, wie Sie die Fotografien auf Ihren Rechner bekommen. Der herkömmliche Weg ist sicherlich mit Hilfe einer Grafikkarte. Große Datenmengen lassen aber auch ganz bequem direkt von der Kamera mit Hilfe eines Theter-Kabels in das Bildbearbeitungsprogramm Ihres Rechners laden.

Wie soll Ihr privates Fotostudio aussehen?

Wir haben hier einige Möglichkeiten aufgezeigt, wie ein privates Fotostudio aussehen kann. Sie können sicherlich die eine oder andere Anregung mitnehmen, müssen sich aber keineswegs sklavisch daran halten. Schauen Sie auf Ihre eigenen Bedürfnisse, überlegen Sie genau, was Sie wirklich benötigen und was Sie sich vielleicht für später aufheben können.

Für die reine Grundausstattung des Heimstudios sind schnell 2.000 bis 3.000 Euro weg – und da sind noch keine Kameras und Objektive mit dabei. Und da wissen Sie ganz genau, dass diese auch ziemlich ins Geld gehen können. Insbesondere, wenn zusätzlich noch Bewegtbilder aufgenommen werden sollen – vielleicht, weil Sie auch noch auf Youtube unterwegs sind.

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