Altersgerechtes Badezimmer für Senioren: Darauf kommt es beim Planen und Einrichten an

Von Dominik Hochwarth

Die Bevölkerung in Deutschland wird immer älter und die Menschen leben immer länger in den eigenen vier Wänden. Da liegt es nahe, sich mit dem altersgerechten Badezimmer zu beschäftigen. In diesem Beitrag erfahren Sie, auf was es beim Planen und Einrichten eines Seniorenbades ankommt.

altersgerechtes Badezimmmer
Worauf kommt es beim Einrichten eines altersgerechten Badezimmers an? Wir verraten es Ihnen

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Planen Sie vorausschauend

Stellen Sie sich vor, Sie gehen wie ich mit schnellen Schritten auf die 50 zu und möchten Ihr Badezimmer modernisieren. Denken Sie da bereits altersgerecht? Wohl eher nicht.

Aber was ist, wenn ich Ihnen sage, dass das durchschnittliche Bad fast 30 Jahre alt wird? Rechnen Sie mal nach, wie alt Sie dann bereits sind, wenn das Badezimmer in Rente geht.  Sie sind dann ebenfalls seit einigen Jahren im Ruhestand und haben vielleicht mit dem einen oder anderen Zipperlein zu kämpfen.

Vielleicht benötigen Sie einen Stock, einen Rollator oder sitzen gar im Rollstuhl. Oder die Sehkraft hat rapide nachgelassen. Keiner weiß, was in 20, 30 Jahren ist. Aber Sie können sich immerhin für alle Eventualitäten wappnen, denn:

  • Wollen Sie es dann nicht so komfortabel wie möglich haben?
  • Wollen Sie dann nicht trotzdem eigenständig sein?

Es schadet daher nichts, wenn Sie das Badezimmer bereits heute so planen, dass es zukunftsfähig ist oder zumindest ohne große Umbauten seniorengerecht gemacht werden kann.

Und glauben Sie nicht, dass ein altersgerechtes Badezimmer gleichbedeutend mit altbacken ist. Das war vielleicht früher so, aber mittlerweile sind wir davon weit entfernt. Das werden Sie im Verlauf dieses Beitrags schon noch merken. Ich werde Ihnen zeigen, dass ein Bad modern und seniorengeeignet zugleich sein kann.

Die 10 wichtigsten Merkmale eines altersgerechten Badezimmers

Bevor wir ins Detail gehen, wollen wir uns einmal im Schnelldurchlauf anschauen, auf was es bei einem seniorengerechten Bad ankommt:

  1. Barrierefreiheit: Ein altersgerechtes Badezimmer sollte frei von Schwellen und Stufen sein, um einen sicheren und einfachen Zugang zu ermöglichen.
  2. Rutschfeste Oberflächen: Rutschfeste Bodenfliesen und Oberflächen minimieren das Sturzrisiko im Badezimmer, insbesondere wenn sie nass sind.
  3. Griffige Handläufe: Handläufe an den Wänden und um die Dusche oder das Bad herum bieten zusätzliche Unterstützung beim Betreten und Verlassen des Badezimmers.
  4. Erhöhte Toilette: Eine höhere Toilette erleichtert das Hinsetzen und Aufstehen für ältere Menschen und reduziert das Risiko von Stürzen.
  5. Begehbare Dusche: Eine begehbare Dusche ohne Schwellen bietet mehr Platz und Sicherheit und erleichtert den Zugang für Rollstuhlfahrer oder Personen mit eingeschränkter Mobilität.
  6. Haltegriffe in der Dusche: Haltegriffe in der Dusche bieten zusätzliche Stabilität und Unterstützung beim Duschen.
  7. Sitzmöglichkeiten: Eine Sitzmöglichkeit in der Dusche oder Badewanne ermöglicht älteren Menschen das Duschen oder Baden in einer bequemen Position.
  8. Ausreichende Beleuchtung: Ausreichende Beleuchtung im Badezimmer reduziert das Sturzrisiko und erleichtert die Sicht beim Lesen von Etiketten oder beim Schminken.
  9. Erhöhte Wasserhähne: Erhöhte Wasserhähne erleichtern das Erreichen von Wasser und reduzieren das Risiko von Verletzungen durch heiße Wasserhähne.
  10. Anti-Verbrühungsvorrichtungen: Anti-Verbrühungsvorrichtungen an den Wasserhähnen minimieren das Risiko von Verbrennungen durch heißes Wasser.

Welche besonderen Bedürfnisse haben ältere Menschen beim Duschen, Baden und WC-Besuch?

Junge Erwachsene können es sich häufig noch nicht vorstellen, wie erbarmungslos das Alter zuschlägt. Leider ist das aber so und ältere Menschen haben oft besondere Bedürfnisse beim Duschen, Baden oder WC-Besuch. Diverse Einschränkungen und Erkrankungen können (müssen aber nicht) für eine andere Nutzung des Badezimmers sorgen:

  1. Mobilitätseinschränkungen: Ältere Menschen können Schwierigkeiten haben, in und aus der Badewanne oder Dusche zu steigen. Sie benötigen möglicherweise zusätzliche Handläufe und rutschfeste Oberflächen, um die Stabilität zu erhöhen.
  2. Muskelschwäche: Ältere Menschen können an Muskel- und Kraftverlust leiden, was die Durchführung alltäglicher Aktivitäten wie dem Ziehen des Duschvorhangs oder dem Anheben von Gegenständen erschwert. Eine begehbare Dusche ohne Schwellen oder eine niedrige Badewanne kann das Einsteigen erleichtern.
  3. Geringe Sicht: Viele ältere Menschen haben eine beeinträchtigte Sicht und benötigen möglicherweise zusätzliche Beleuchtung oder größere Kontraste, um Hindernisse im Badezimmer besser erkennen zu können.
  4. Inkontinenz: Ältere Menschen können an Inkontinenz leiden und benötigen möglicherweise spezielle Produkte wie Toilettensitzerhöhungen oder Unterlagen, um ihre Blase besser kontrollieren zu können.
  5. Arthritis: Arthritis kann die Beweglichkeit und das Greifen der Hände einschränken, was die Benutzung von Wasserhähnen, Duschgels und Seifen erschwert. Große Griffe und einfache Bedienelemente können die Benutzung erleichtern.
  6. Verwirrung oder Gedächtnisverlust: Ältere Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen können Schwierigkeiten haben, sich an den Zweck und die Funktion der verschiedenen Badezimmerkomponenten zu erinnern. Einfache Anweisungen und klare Beschilderungen können helfen, Verwirrung zu minimieren.
  7. Angst vor Stürzen: Ältere Menschen haben ein höheres Risiko für Stürze im Badezimmer, was oft zu einer erhöhten Angst vor dem Duschen oder Baden führen kann. Die Einrichtung eines altersgerechten Badezimmers kann dazu beitragen, die Sicherheit zu erhöhen und das Risiko von Stürzen zu minimieren.

Das altersgerechte Badezimmer planen

In den nächsten Kapiteln erfahren Sie jede Menge nützliche Dinge über das Planen und Einrichten eines seniorengerechtes Bades. Die Tipps sollen lediglich Anregungen darstellen, letztlich muss jeder für sich selbst entscheiden, was ihm wichtig und weniger wichtig erscheint.

1. Denken Sie großzügig

Das ist doch ein großartiger Vorschlag und hört sich gar nicht nach Altersheim an. Hat aber auch einen praktischen Hintergrund:

Wenn Sie im Alter schlecht sehen oder nicht mehr gut zu Fuß sind, können Sie dennoch im Bad hantieren, ohne ständig irgendwo anzustoßen.

Sie können problemlos überall Haltegriffe montieren, wo Sie welche benötigen.  Das klappt bei einem komplett zugebauten Badezimmer nur bedingt.

Großzügige Freiflächen werden auch benötigt, wenn Sie mit einem Rollator oder Rollstuhl unterwegs sind. Rollstühle brauchen besonders viel Platz zum Rangieren und Wenden.

Wenn das Badezimmer zu klein ist

Gerade in Altbauten sind Bäder häufig echte Winzlinge. Da wird es dann natürlich schwierig großzügig zu denken. Da müssen Sie dann kreativ sein. Sie können zum Beispiel:

  • Eine kleinere Badausstattung wählen (verkürzte Toiletten, kleiner Badewanne)
  • Das Badezimmer vergrößern
  • Die Badewanne zugunsten einer großen Walk-In Dusche entfernen
  • Alles, was nicht im Bad benötigt wird auslagern (zum Beispiel den Handtuchschrank)

Auf nichts verzichten müssen Sie, wenn Sie das Bad vergrößern. Vielleicht gibt es ein nicht mehr genutztes Kinderzimmer oder eine Abstellkammer, die dazu genommen werden können. Schauen Sie, welches Potenzial Ihr Haus oder die Wohnung in sich birgt. Mauerdurchbrüche sind bei fachgerechter Planung und Berechnung eigentlich überall möglich.

bodengleiche Dusche mit Klappsitz und Haltegriff
Bodengleiche Dusche mit Klappsitz und Haltegriffen (Foto: epr/Erlau AG)

2. Eine bodengleiche Dusche muss sein

Ob Senior oder Jungspund – eine bodenebene Dusche ist bei allen Altersgruppen gleichermaßen beliebt. Ist es bei den Jungen häufig eine reine Sache der Optik, sieht das bei den Alten anders aus. Sie freuen sich zusätzlich, dass sie ohne Stolperfalle in die Dusche laufen oder fahren können.

Ich habe im Kapitel vorher bereits geschrieben, dass Sie großzügig denken sollen. Das gilt natürlich auch für die Dusche. Im Prinzip gilt – je größer, desto besser. Nur kurz zur Info: Die DIN schreibt für rollstuhlgerechte Duschen eine Duschfläche von mindestens 150 x 150 cm vor.

Sie müssen bei Ihrer Duschplanung natürlich nicht vom Schlimmsten ausgehen. Aber ist genügend Platz vorhanden, warum nicht eine Dusche im XXL-Format? Zu groß gibt es nicht, nur vielleicht in Zukunft zu klein.

Mehr Informationen zur bodengleichen Dusche

Sonstige Ausstattung der Dusche

Eine große Dusche ermöglicht es Ihnen zudem, alles das nachzurüsten, was Sie im Alter eventuell benötigen. Einen Duschklappsitz zum Beispiel oder einen Winkelgriff, der das Aufstehen vom Hocker erleichtert, aber zugleich auch als Haltegriff im Stehen genutzt werden kann. Im Übrigen erhöht ein solch ein Griff in jedem Alter den Komfort.

Für den Duschboden würde ich Fliesen empfehlen, unter denen problemlos eine Fußbodenheizung installiert werden kann. Ein echter Komfortgewinn – nicht nur im Seniorenalter. Außerdem kann ein Fliesenboden problemlos mit einem Rollstuhl befahren werden, nicht alle Duschwannen sind rollstuhlgerecht. Außerdem gibt es Duschtassen nur bis zu einer bestimmten Größe.

Einen ausführlichen Vergleich zwischen Fliesen und Duschwannen finden Sie hier.

Ob Sie nun Fliesen nehmen oder sich doch für eine Duschwanne entscheiden – auf jeden Fall muss der Duschboden rutschsicher sein. Bei Duschtassen gibt es spezielle Beschichtungen, bei Fliesen verschiedene Rutschhemmungen von R9 bis R13, außerdem die Klassen A, B, C. Für Ihre Dusche sollten Sie ab R10 und mindestens Klasse B wählen.

Bei den Armaturen sind Thermostate zu empfehlen – einfach weil sie bedienfreundlicher sind. Einmal die Wunschtemperatur eingestellt, kommt das Wasser auch so aus der Brause. Keine Kälteschocks oder Verbrühungen möglich.

Fassen wir noch einmal zusammen, auf was es in der Dusche ankommt:

  • Bodengleich und großzügig planen
  • Nachrüstmöglichkeiten für Duschsitz und Haltegriff
  • Fliesen sind besser als Duschwannen
  • Thermostatarmaturen erleichtern die Bedienung
  • Rutschfester Duschboden für mehr Sicherheit

Hier habe ich ganz allgemein darüber geschrieben, auf was Sie achten müssen, wenn Sie eine neue Dusche planen.

Fußablage für die Dusche
Komfort für Jung und Alt: Fußablage für die Dusche (Foto: epr/hansgrohe/Hansgrohe SE)

3. Achten Sie auf eine praktische Badeinrichtung

Es gibt DIN-Normen für ein barrierefreies Badezimmer, die gelten für Ihr privates Seniorenbad aber nur, wenn Sie einen KfW-Kredit in Anspruch nehmen wollen. Die KfW will bereits vor dem Umbau genau wissen, was gemacht wird und achtet sehr genau darauf, dass die Regularien der DIN eingehalten werden. Von der Pflegekasse erhalten Sie auch Zuschüsse, wenn Sie sich nicht genau an die Maße halten.

Sie können Ihr Bad dann so einrichten, wie es für Sie am praktischsten ist. Und praktisch sollte ein Seniorenbad auf jeden Fall sein. Das gilt für die Anordnung der verschiedenen Sanitärgegenstände, aber auch für Accessoires wie Handtuchhalter oder Handtuchhaken.

Praktisch ist es zum Beispiel, wenn gleich neben der Dusche ein Handtuch hängt, dann müssen Sie nicht mit nassen Füßen durch das halbe Bad marschieren und sind jederzeit in Gefahr, sich mit der Nase auf die Fliesen zu legen.  Stürze sind die häufigste Unfallursache im Haushalt und sie nehmen mit dem Alter zu.

Die Toilette

Herkömmliche Toiletten sind einfach zu niedrig, auch für Menschen, die nicht Rücken, Hüfte oder Knie haben. Keine Ahnung, wer sich das ausgedacht hat, es ist auf jeden Fall nicht seniorenfreundlich. Das sollten Sie auf jeden Fall ändern, wenn Sie ein altersgerechtes Bad planen.

Normal sind 40 cm bei Oberkante Toilettenbecken, dazu kommen noch zwei, drei Zentimeter für die Klobrille. Ein normaler Stuhl ist 48 cm hoch – da fehlen einige Zentimeter. Sie müssen Ihren freundlichen Sanitärmeister daher bitten, das Klo vier, fünf Zentimeter höher zu hängen. Haben Sie noch eine Standtoilette, benötigen Sie ein spezielles Becken, das etwas höher ist.

Beachten Sie, dass bei wandhängenden Toiletten die Höhe später nicht mehr geändert werden kann. Es sei denn, Sie lassen ein spezielles Vorwandelement einbauen, das nachträglich höhenverstellbar ist. Alternativ gibt es auch wandhängende Toiletten mit erhöhtem Becken. Sie müssen dann nur das WC und nicht die ganze Vorwandinstallation austauschen.

Eventuell benötigen Sie im Alter spezielle Haltegriffe, um sich vom Rollstuhl auf die Toilette zu wuchten. Oder Sie benötigen einen Griff, um einfacher aufstehen zu können. Auf jeden Fall sollten Sie etwas Platz neben der Toilette freilassen, um im Fall der Fälle gewappnet zu sein.

Tipp: Bei Rückenschmerzen oder anderen Beschwerden ist es oft mühsam, sich nach dem Klogang den Hintern abzuwischen. Da ist ein Dusch-WC die perfekte Lösung. Hier wird nach einem voreingestellten Programm der Po mit warmem Wasser abgespült und in der Regel auch trocken geföhnt. Kein Klopapier nötig und damit keine Verrenkungen.

Ablage mit Haltegriff
Praktisch: Ablage mit Haltegriff (Foto: epr/Erlau AG)

Der Waschplatz

Den Waschplatz bereits heute so einzurichten, wie Sie in Zukunft benötigen, ist etwas schwierig. Keiner weiß, ob Sie ihn in 20 Jahren stehend oder sitzend benutzen. Ich verrate Ihnen aber, was alles möglich ist:

Für Rollstuhlfahrer gibt es zum Beispiel unterfahrbare Waschtische. Sie sind so geformt, dass die Beine bequem unter das Waschbecken passen. Die ideale Lösung auch für Menschen, die sich auf einem Hocker sitzend die Zähne putzen oder rasieren wollen. Häufig besitzen diese behindertengerechten Waschtische zusätzlich Haltegriffe.

Die richtige Höhe ist bei einem altergerechten Waschbecken ebenfalls wichtig. Hängen Sie es so hoch, dass Sie sich weder bücken noch zu sehr strecken müssen. Mehr über die erforderlichen Maße von Waschbecken habe ich an anderer Stelle ausführlich geschrieben.

Wenn Sie sitzend das Waschbecken benutzen, müssen Sie den Spiegel anders aufhängen, und zwar niedriger, fast bis runter zum Waschtisch. Teilen sich stehende und sitzende Personen das Bad, kann ein langer hoher Spiegel die Lösung sein. Es gibt aber auch kippbare Spiegel, die sich bequem auf die jeweiligen Nutzer einstellen lassen.

Als Armatur ist ein Einhebelmischer einer Zweigriffarmatur vorzuziehen, da sich damit das Wasser einfacher mischen lässt. Wenn das Wasser stets in der gleichen Temperatur aus dem Hahn kommen soll, sind auch Thermostate oder berührungslose Armaturen denkbar. Die sind noch benutzerfreundlicher.

Generell sollten Sie ihren Waschplatz so einrichten, dass Sie auch im Seniorenalter noch alles bequem erreichen. Mit Handtuchhalter neben dem Waschbecken, Föhnhalter, Zahnputzbecher und andere Utensilien stets in griffnähe.

Die Badewanne

Die Badewanne ist ein Sanitärgegenstand, den viele Menschen nicht missen möchten. Ich kann sie verstehen. Für mich gibt es nichts Besseres zum Entspannen als ein warmes Wannenbad. Allerdings weiß ich nicht, ob ich in 20 Jahren noch über den Wannenrand klettern kann. Auf eine Wanne würde ich aber trotzdem nicht verzichten, wenn ich aktuell ein neues Bad planen müsste.

Damit eine Badewanne seniorengerecht wird, muss als erstes die Sicherheit erhöht werden. Dazu gehören fest montierte Wannengriffe, die Rutschgefahr lässt sich durch eine Wanneneinlage minimieren.

Wenn Sie zwar nicht mehr über den Rand der Wanne kommen, aber trotzdem baden möchte, ist eine Badewanne mit Tür die Lösung. Hier können Sie fast ebenerdig in die Badewanne gehen. Solch eine Tür lässt sich übrigens auch nachträglich noch in die Wanne einbauen. Weitere Alternativen sind Sitzbadewannen und Wannenlifte. Diese kommen häufig im Pflegebereich zum Einsatz.

Tipp: Es gibt Spezialfirmen, die den Umbau einer Badewanne zur bodengleichen Dusche innerhalb eines Tages vornehmen. Sollten Sie sich jetzt für eine Wanne entscheiden, lässt sich das später ohne Komplettsanierung ändern.

Badewanne mit Tür
Fast bodengleich: Badewanne mit Tür (Foto: epr/SFA Sanibroy)

Die Badmöbel

Überlegen Sie sich beim Kauf und Anbringen von Badmöbeln, was Ihnen vielleicht in Zukunft schwer fallen könnte. Das Bücken, das Strecken? Könnte doch sein. Als schauen Sie, dass Sie Ihre Möbel im Bad so platzieren, dass Sie bequem an alles kommen, was Sie für den täglichen Bedarf benötigen.  Gegebenenfalls sogar sitzend.

Was das Design angeht, sind eher Kurven als Ecken zu empfehlen. Also Badmöbel, die nicht allzu sehr schmerzen, wenn Sie sich daran stoßen. Und das wird mit zunehmendem Alter häufiger passieren, wenn Sie nicht mehr so gut zu Fuß sind und eventuell nicht besonders scharf sehen.

Für schlecht sehende Menschen sind Badmöbel gut, die im Kontrast zum Hintergrund stehen. Sie werden besser und räumlicher wahrgenommen. Also nicht weiße Möbel auf weißem Hintergrund, sondern dann eher auf Dunkel setzen, wenn Fliesen oder Putz bereits weiß sind.

Wichtig ist zudem, vor den Badmöbeln genügend Bewegungsraum zu lassen, damit Sie mit dem Rollator oder einem Rollstuhl überall hinkommen. Generell ist es aber natürlich so, dass Sie die Badmöbel auch relativ einfach umplatzieren können, wenn es notwendig wird.

Hier erfahren Sie mehr über Badmöbel.

Beleuchtung und Elektrik

Gerade wenn Sie im Alter nicht mehr so gut sehen, ist eine ausreichende Beleuchtung äußerst hilfreich, um Sturzunfälle zu vermeiden. Achten Sie also darauf, dass alle Ecken und Nischen im Bad gut ausgeleuchtet sind.

Leuchten können Sie überall im Bad anbringen, selbst in der Dusche. Hier braucht es zwar spezielle Lampen, doch ein geht nicht gibt es in dem Fall nicht. Also sprechen Sie Ihren Elektriker auf die Wünsche und Bedürfnisse an. Hier erfahren Sie mehr über die Badbeleuchtung.

Mit Bewegungsmeldern können Sie die Badbeleuchtung ganz bequem steuern, so müssen Sie nicht im Dunkeln mühsam nach dem Lichtschalter suchen. Perfekt sind auch Nachtlichter, die zum Beispiel den Weg zur Toilette weisen. Manche Duschtoiletten sind übrigens mit einer Nachtbeleuchtung ausgestattet.

Was gibt es noch in Sachen Elektrik im Seniorenbad zu sagen? Alles ist gut, was das Leben vereinfacht. Zum Beispiel elektrische Jalousien, wobei das natürlich kein badspezifisches Problem ist. Oder ein Anschluss für die Waschmaschine, die bislang noch im Keller steht. Vielleicht ist es auch nur ein Thermostat, das dann automatisch die Heizung hochdreht, wenn Sie üblicherweise das Bad nutzen.

Fazit

Ich hoffe, Ihnen hat mein Beitrag über Seniorenbäder weitergeholfen und Sie haben erkannt, dass einer altersgerechte Badausstattung durchaus modern sein kann. Und noch ein Tipp zum Schluss: Schauen Sie nicht so sehr, wie es andere machen. Schauen Sie, wie Sie es benötigen. Es ist Ihr Bad und Ihr Leben. Sie müssen sich wohlfühlen und damit zurechtkommen – nicht die anderen.

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3 Gedanken zu „Altersgerechtes Badezimmer für Senioren: Darauf kommt es beim Planen und Einrichten an“

  1. Meine Oma lebt noch allein in ihrer Wohnung und kommt im Grunde auch gut zurecht. Nur ihr Badezimmer muss dringend barrierefrei umgestaltet werden, da eine Badewanne einfach ein zu großes Sturzrisiko bedeutet. Die bodengleiche Dusche ist genau das, was wir für sie planen. Vielen Dank für den Hinweis, dass man hierfür auch Zuschüsse beantragen kann – da werden wir uns noch weitere Informationen suchen!

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  2. Mal abgesehen von der utopisch großen Raumfläche in den Bildern, die wohl kaum jemand in Deutschland zur Verfügung hat:
    Hat hier denn mal jemand darüber nachgedacht, wie es im Bad im Winter nach einer Viertelstunde Duschen aussieht?
    Richtig, man sieht sich nicht nur nicht mehr im Spiegel, man sieht eventuell fast gar nichts mehr.
    Automatische Zwangsentlüftung durch elektrischen Lüfter mit Feuchtigkeitssensor mit Abluftführung nach außen ist ein Muss gegen die Wrasenbildung und Durchfeuchtung des Raumes!

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