Ein Badezimmer wird meist 20 Jahre alt, oft auch wesentlich älter – 30, 40 Jahre sind keine Seltenheit. In Immobilienanzeigen zeigen sich uns immer wieder optische Sünden aus den 70er-, 80er- oder 90er-Jahre des vorigen Jahrhunderts. Damit Sie sich nicht jahrelang über misslungene Badplanung grämen müssen, hier 11 Fehler, die Sie auf keinen Fall machen sollten:

Das erwartet Sie in diesem Beitrag
- 1. Schlecht gemessen
- 2. Zu wenig Bewegungsfläche
- 3. Nutzungsgewohnheiten nicht beachtet
- 4. Zu wenig Stauraum
- 5. Schlechte Lüftung
- 6. Schlechte Beleuchtung
- 7. Mangelnde Wärmeleistung
- 8. Falsche Farben gewählt
- 9. Zu geringer Wasserdruck
- 10. Nicht an die Zukunft gedacht
- 11. Fliesenraster nicht berücksichtigt
- Mithilfe erwünscht
1. Schlecht gemessen
Vor dem Einbau steht das Aufmaß. Wird hier falsch gemessen, stehen Sie hinterher ziemlich betröppelt da. Dann passt zum Beispiel das Vorwandelement für das WC nicht mehr unter das Fenster oder die Badmöbel sind ein paar Millimeter zu breit. Auch beim Ausmessen der Duschkabine passieren häufig Fehler.
Bevor Sie – aus Unwissenheit oder warum auch immer – Fehler beim Vermessen Ihres Badezimmers machen, lassen Sie lieber gleich einen Fachmann ran. Der steht dann später auch dafür gerade, sollte etwas nicht passen.
2. Zu wenig Bewegungsfläche
Badewanne, XXL-Dusche, Doppelwaschbecken: Klar – Sie wollen möglichst viel in Ihrem Bad unterbringen, doch wenn Sie dabei die Bewegungsfläche vergessen, vergeht Ihnen der Spaß schnell. Das gilt insbesondere dann, wenn mehrere Personen gleichzeitig das Badezimmer nutzen möchten.
Achten Sie daher darauf, dass Sie genügend Freiraum im Bad einplanen. Das lohnt sich auch für die Zukunft, wenn Sie vielleicht mit Rollstuhl oder Rollator unterwegs sind und mehr Fläche benötigen.
3. Nutzungsgewohnheiten nicht beachtet
Ein Single hat andere Anforderungen an sein Bad als eine Familie oder Senioren. Überlegen Sie sich daher bereits im Vorfeld genau, wer das Bad nutzt und wie es genutzt werden soll. Wollen mehrere Personen gleichzeitig rein oder immer einer nach dem anderen?
Planen Sie zum Beispiel ein zweites Waschbecken ein oder lagern Sie das WC aus, wenn die Raumverhältnisse es zu lassen. Wenn nicht – verstecken Sie die Toilette hinter einer kleinen Trennwand, um die Privatsphäre zu schützen.
4. Zu wenig Stauraum
Fehlt es im Bad an Staumöglichkeiten, sieht es schnell unordentlich aus. Sorgen Sie daher für genügend Stauraum. Zum Beispiel in Form von Badmöbeln oder mit in die Wand integrierten Elementen. Diese sind besonders praktisch, nehmen sie doch keinen Platz weg.
Schauen Sie sich Ihr Bad genau an: Manche, vermeintlich störende, bauliche Gegebenheiten lassen sich wunderbar zum eigenen Vorteil nutzen. So eignen sich zum Beispiel Wandvorsprünge und Schächte perfekt dafür, dort Regale oder andere Möbel einzupassen.
5. Schlechte Lüftung
Das Bad braucht eine ausreichende Lüftung, damit die feuchte Luft nach draußen gelangt und kein Schimmel entsteht. Sorgen Sie bei der Badplanung daher für ausreichend Lüftungsmöglichkeiten.
Lüften können Sie zum Beispiel durchs Fenster. Hier besteht allerdings die Gefahr, dass es vergessen oder absichtlich nicht gemacht wird, weil es einem dann zu kalt ist. Ideal ist es daher, wenn die Lüftung automatisiert geschieht – zum Beispiel mit einer dezentralen Wohnraumlüftung mit Feuchtesensor. Die Lüftung springt dann je nach Bedarf an und im Badezimmer ist stets gute Luft.
6. Schlechte Beleuchtung
Eine einzelne Deckenleuchte sorgt häufig dafür, dass ein Badezimmer eintönig und nüchtern wirkt. Planen Sie daher unbedingt mehrere Lichtquellen ein und bringen Sie außerdem Licht in die besonders dunklen Ecken.
Für die verschiedenen Bereiche im Bad braucht es eine unterschiedliche Beleuchtung. Am Waschbecken braucht es ein helleres Licht zum Schminken oder Rasieren. In der Badewanne oder Dusche kann es hingegen gemütlicher sein.
7. Mangelnde Wärmeleistung
Ein Handtuchwärmer reicht in den allermeisten Fällen nicht als alleinige Heizung aus. Sie benötigen auf jeden Fall noch einen vollwertigen Heizkörper oder alternativ eine Fußbodenheizung. Gerade diese hat im Badezimmer zahlreiche Vorzüge.
Wie Sie die benötigte Wärmeleistung eines Heizkörpers überschlägig berechnen, habe ich an anderer Stelle bereits ausführlich beschrieben. Hier geht es zum Beitrag.
8. Falsche Farben gewählt
Sie haben sich an den neuesten Trendfarben orientiert? Das waren Moosgrün und Bahamabeige einst auch – ein paar Jahre später konnte sie keiner mehr sehen. Und ein Badezimmer wird 20 Jahre alt oder älter. Das können schlimme Jahre werden.
Seien Sie bei der Farbwahl lieber etwas konservativer und wählen Sie gedeckte Farben wie Grau, Weiß oder Braun. Das gilt insbesondere bei den Fliesen und der Badkeramik, die tauscht man nicht mal so eben aus. Bei Accessoires und Handtüchern dürfen Sie jedoch durchaus experimentieren.
9. Zu geringer Wasserdruck
So wollen unbedingt eine Regendusche oder eine große Badewanne für zwei? Daran haben Sie nur Spaß, wenn genügend Wasserdruck auf der Leitung liegt. Ansonsten tröpfelt es nur aus der Brause oder die Wanne braucht ewig, bis sie endlich voll ist.
Gibt es kein technisches Problem, das den Wasserdruck mindert, sollten Sie daher besser zu einer Duschbrause greifen, die nicht so viel Wasser benötigt. Sprechen Sie das Thema unbedingt bei Ihrem Sanitärmeister an, der weiß am besten, was und ob was gemacht werden kann.
10. Nicht an die Zukunft gedacht
Die meisten können und wollen sich nicht vorstellen, was die Zukunft bringt. Sind wir da noch gut zu Fuß oder sitzen wir gar im Rollstuhl. Aber Sie können beim Bad zumindest vorausschauend planen. Zum Beispiel mit Einbau einer bodengleichen Dusche und genügend Bewegungsfläche.
Sie müssen nicht unbedingt jetzt bereits alles auf seniorengerecht trimmen, aber zumindest Voraussetzungen dafür schaffen, dass ein Umbau im Falle eines Falles nicht zu einer Komplettsanierung mutiert.
11. Fliesenraster nicht berücksichtigt
Bei der Badplanung wird der Fliesenspiegel häufig nicht mitgeplant – ein Fehler. Ein harmonisches Gesamtbild ergibt sich nur, wenn Fliesenraster und Fugenbild den örtlichen Gegebenheiten angepasst sind.
Kennen Sie sich nicht damit aus, begeben Sie sich am besten in die Hände eines erfahrenen Fliesenlegers. Lieber jetzt ein wenig mehr ausgeben als sich Tag für Tag über die Disharmonie im Badezimmer aufzuregen.
Mithilfe erwünscht
Sie haben jetzt von 11 Fehlern gelesen, die Sie bei der Badplanung auf keinen Fall machen sollten. Sicherlich gibt es aber noch wesentlich mehr Dinge, die beim Planen des Badezimmers nicht passieren dürfen. Haben Sie bereits schlechte Erfahrungen gesammelt? Ich freue mich über jede Nachricht, die mich erreicht. Entweder unten über das Kommentarfeld oder über das Kontakt-Formular. Vielen Dank bereits im Voraus für Ihre Mithilfe.
Danke für die Tipps. Ich kenne da noch einen üblen Fehler. Im Sommer nicht so dramatisch, aber in der kalten Jahreszeit ein tägliches Ärgernis:
Das Bad ist toll geplant, Fußbodenheizung verlegt und die Duschfläche ansatzlos mit dem Fußboden verfliest. Doch dann merkt man plötzlich, im gesamten Bad ein schöner warmer Fußboden und grade wenn man barfuß unter die Dusche tritt – alles eiskalt. Der Heizungsbauer hat die Fußbodenheizung um die geplante Dusche herum gelegt. Das muss nicht sein!
Super Tipp