Die Badsanierung ist in der Regel eine kostspielige Angelegenheit, zumal das neue Bad einige Jahrzehnte durchhalten soll. Fehler bei der Badsanierung fallen Ihnen somit gleich doppelt auf die Füße. Einige Dinge sollten Sie daher bei der Badplanung unbedingt auf dem Schirm haben, damit es nicht zu einem bösen Erwachen kommt. Was alles bei der Renovierung des Badezimmers falsch laufen könnte, haben wir für Sie zusammengestellt.
Das erwartet Sie in diesem Beitrag
- Fehler #1: Nutzungsverhalten nicht berücksichtigt
- Fehler #2: Stauraum vergessen
- Fehler #3: Nicht langfristig geplant
- Fehler #4: Design in den Vordergrund gestellt
- Fehler #5: Belüftung vergessen
- Fehler #6: Toilette falsch positioniert
- Fehler #7: Kosten vernachlässigt
- Fehler #8: Zu wenig Zeit eingeplant
- Fehler #9: Wasserdruck zu gering
- Fehler #10: Aufmaß ungenau
- Fehler #11: Kein FI-Schutzschalter vorhanden
- Fehler #12: Montagehöhen nicht beachtet
- Fehler #13: Bewegungsflächen zu klein
- Fehler #14: Falsche Farbwahl
- Fehler #15: Fehlendes Fliesenraster
- So klappt das mit der Badsanierung
Fehler #1: Nutzungsverhalten nicht berücksichtigt
Bei der Planung einer Badsanierung sollten Sie stets die Bedürfnisse der Nutzer im Blick haben, sei es für eine Familie mit kleinen Kindern, für Einzelpersonen oder für Senioren. Es ist entscheidend, dass die Badmöbel, Armaturen und weitere Ausstattungen dem Nutzungsverhalten entsprechen. Für Familien mit Kindern eignen sich beispielsweise eine geräumige Badewanne und ein großzügiges Waschbecken besonders gut. Zudem ist es wichtig, genügend Bewegungsfreiraum zu gewährleisten, sodass sich alle Familienmitglieder komfortabel im Bad aufhalten können. Daher ist es manchmal besser, sich für eine reduzierte Ausstattung zu entscheiden, um ausreichend Platz zu schaffen.
Fehler #2: Stauraum vergessen
Wenn Sie den Traum einer puristischen Wellnessoase verwirklichen möchten, sollten Sie dennoch den Stauraum nicht außer Acht lassen. Auch wenn es das minimalistische Design beeinflussen könnte, sind im täglichen Gebrauch kurze Wege und effiziente Abläufe von Vorteil. Es ist essenziell, dass Pflegeprodukte, Handtücher und andere Badutensilien leicht zugänglich sind. Es wäre sehr unpraktisch, nach dem Duschen das Bad verlassen zu müssen, nur um ein frisches Handtuch zu holen.
Fehler #3: Nicht langfristig geplant
Bei der Badsanierung sollten Sie beachten, dass ein Badezimmer oft über Jahrzehnte Bestand hat. Daher ist es ratsam, zukunftsorientiert zu planen und möglicherweise ein barrierefreies Design zu berücksichtigen. Für Senioren bietet eine ebenerdige Dusche mit Haltegriffen besonderen Komfort. Eine gute Beleuchtung und ein beheizter Fußboden tragen im täglichen Gebrauch zur Behaglichkeit bei. Zudem kann es sinnvoll sein, Vorkehrungen für spätere Stützhilfen an Toilette oder Badewanne zu treffen.
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Fehler #4: Design in den Vordergrund gestellt
Minimalistische Designs, glänzende Fliesen und freistehende Badewannen sind nur einige der Trends im Badezimmerbereich. Doch es ist wichtig, diese Trends als Inspiration zu betrachten und sie an Ihre individuellen Bedürfnisse anzupassen. Ein minimalistisches Design könnte für Liebhaber von Dekorationen und Sammlungen nicht ideal sein. Ebenso könnte eine freistehende Badewanne für Familien mit Kindern, die gerne planschen, nicht die beste Wahl sein. Priorisieren Sie daher die Funktionalität und überlegen Sie, wie Sie diese stilvoll in Ihr Bad integrieren können.
Fehler #5: Belüftung vergessen
Ein Badezimmer sollte aufgrund seiner Feuchtigkeit regelmäßig belüftet werden. Idealerweise integrieren Sie ein Fenster in Ihre Planung, um eine effektive Lüftung zu gewährleisten. Wenn dies nicht machbar ist, ist eine mechanische Lüftung unerlässlich, um Wasserdampf und Feuchtigkeit effizient abzuführen. Ohne ausreichende Belüftung besteht das Risiko von Schimmelbildung, welche gesundheitsschädlich für die Bewohner sein kann.
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Fehler #6: Toilette falsch positioniert
Die Positionierung einer Toilette in der Ecke des Badezimmers kann Raum für andere Elemente schaffen. Jedoch sollten Sie dabei den Komfort und die angrenzenden Räume berücksichtigen. Ist es bequem, die Toilette in der Ecke zu nutzen? Grenzt sie vielleicht an einen Raum wie das Esszimmer? Es ist wichtig, die Toilette so zu positionieren, dass sie komfortabel nutzbar ist und Geräusche in benachbarten Räumen nicht stören. Es ist zudem ratsam, sie nicht direkt gegenüber der Eingangstür zu platzieren, um Diskretion zu wahren, es sei denn, sie befindet sich in einem separaten Raum. Eine Nischenpositionierung kann hier ideal sein.
Fehler #7: Kosten vernachlässigt
Wenn Sie bei einer Badsanierung nur eine vage Vorstellung von den anfallenden Kosten haben, könnten unerwartete Ausgaben Sie überraschen. Es ist wichtig, während des gesamten Sanierungsprozesses ein Auge auf die Kosten zu haben. Das gewählte Unternehmen sollte Ihnen daher einen detaillierten Kostenvoranschlag vorlegen. Wenn Sie die Sanierung selbst durchführen, ist es wichtig, sich über die Materialkosten im Klaren zu sein. Während der Renovierung können unerwartete Probleme, wie marode alte Leitungen oder nicht überprüfte Elektrik, zu zusätzlichen Kosten führen. Eine sorgfältige und professionelle Planung hilft, solche unvorhergesehenen Herausforderungen zu minimieren.
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Fehler #8: Zu wenig Zeit eingeplant
Eine Badsanierung ist ein umfangreiches Projekt, das sowohl in der Planungs- als auch in der Umsetzungsphase viel Zeit in Anspruch nimmt. Es ist ratsam, verschiedene Entwürfe zu erstellen und diese mit einem Fachmann zu besprechen. Ein Experte kann die Machbarkeit Ihrer Ideen bewerten und eine realistische Zeitschätzung für die Sanierung geben. Sie sollten zudem im Hinterkopf behalten, dass das Bad während der Sanierung nicht genutzt werden kann. Haben Sie kein zweites Badezimmer, kann es vielleicht ratsam sein, während der Arbeiten einen Kurzurlaub zu machen.
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Fehler #9: Wasserdruck zu gering
Ob durch veraltete Leitungen, unzureichenden Versorgungsdruck oder die gleichzeitige Nutzung mehrerer Wasserquellen – wenn Druck oder Wassermenge an einem Auslasspunkt nicht ausreichen, kann dies den Dusch- oder Badekomfort erheblich beeinträchtigen. Bevor Sie beispielsweise eine Regendusche installieren, sollten Sie sicherstellen, dass sie adäquat versorgt wird. Auch das Befüllen einer Badewanne sollte nicht unnötig lange dauern.
Ein weiterer Hinweis: Beachten Sie die bestehende Wasser- und Abwasserleitungsführung in Ihrem Badezimmer. Ein WC-Ablauf, der mit mehreren Bögen quer durch das Bad zur Hauptleitung führt, kann zu Problemen führen. Vergessen Sie nicht, eine ordnungsgemäße Leitungsbelüftung sicherzustellen.
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Fehler #10: Aufmaß ungenau
Es kann frustrierend sein, wenn während der Montage festgestellt wird, dass etwas nicht korrekt passt. Dies könnte der Fall sein, wenn das Montageelement des WCs nur knapp unter das Fenster passt oder wenn die Badmöbel aufgrund eines ungenauen Grundrisses nicht wie erwartet passen. Auch wenn nicht immer millimetergenaue Präzision erforderlich ist, ist es wichtig, sicherzustellen, dass Ihre Maße korrekt sind und alle relevanten Details, wie die Türlaibung, berücksichtigt werden. Dies wird nicht nur die Installation erleichtern, sondern auch zukünftige Probleme vermeiden.
Fehler #11: Kein FI-Schutzschalter vorhanden
Bei Räumen mit einer Bade- oder Duschwanne ist ein FI-Schutzschalter gesetzlich vorgeschrieben. Bei Renovierungsarbeiten sollten Sie diesen unbedingt berücksichtigen, da er die Sicherheit der Nutzer gewährleistet. Bei einem Badumbau ist es zudem wichtig, die elektrischen Schutzbereiche zu beachten. Achten Sie darauf, dass beispielsweise der Lichtschalter nach der Renovierung nicht innerhalb des Duschbereichs positioniert ist, selbst wenn er ursprünglich neben der Tür angebracht war.
Fehler #12: Montagehöhen nicht beachtet
Die Benutzung eines WCs oder Waschtisches sollte stets komfortabel möglich sein. Während das Standard-Montagemaß für die Oberkante eines Waschtisches in der Regel bei 85 cm liegt, ist es empfehlenswert, solche Maße individuell mit dem Nutzer zu besprechen. Besonders große oder kleine Personen, aber auch Senioren und Kinder, könnten von abweichenden Maßen profitieren. Durch diese individuellen Absprachen demonstrieren Sie dem Kunden, dass Sie bei der Badgestaltung seine spezifischen Bedürfnisse berücksichtigen.
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Fehler #13: Bewegungsflächen zu klein
Bei der Badsanierung ist es wichtig, ausreichende Bewegungsflächen vor den Sanitärgegenständen vorzusehen und umzusetzen. Auch wenn sich diese Flächen überschneiden können, sollte insbesondere bei mehreren Nutzern darauf geachtet werden. Es wäre beispielsweise problematisch, wenn jemand die Duschkabine nicht verlassen kann, weil der Bereich davor blockiert ist.
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Fehler #14: Falsche Farbwahl
Ein modernes Bad in aktuellen Trendfarben mag im Augenblick ansprechend wirken, doch sowohl Planer als auch Kunde sollten bedenken, dass das Design des Bades für die nächsten zwei Jahrzehnte bestehen bleiben könnte. Farbtrends wie Moosgrün, Bahamabeige oder Whisper Rosa mögen anfangs mutig erscheinen, können jedoch nach einigen Jahren an Reiz verlieren. Das Bad muss nicht ausschließlich in Weiß gehalten sein, aber es gibt viele andere Möglichkeiten für den Planer, stilvolle Akzente zu setzen.
Fehler #15: Fehlendes Fliesenraster
Obwohl die Koordination zwischen verschiedenen Handwerksbereichen manchmal herausfordernd sein kann, liegt es in der Verantwortung des Planers, diese harmonisch in der Planung zu integrieren. Großformatige Fliesen beispielsweise können einem Raum ein großzügigeres Erscheinungsbild verleihen. Eine Installation, die dem Fliesenraster folgt, verleiht dem Raum eine ruhige Atmosphäre, in der sich der Nutzer besser entspannen kann.
So klappt das mit der Badsanierung
Die Sanierung eines Badezimmers ist ein komplexes Unterfangen, bei dem zahlreiche Aspekte berücksichtigt werden müssen. Von der Planung über die Auswahl der Materialien bis hin zur Koordination der Handwerker können Fehler erhebliche Auswirkungen auf das Endergebnis und die Zufriedenheit des Nutzers haben. Es ist daher wichtig, sich gut zu informieren, sorgfältig zu planen und auf bewährte Praktiken zurückzugreifen. Ein gut durchdachtes und fehlerfrei saniertes Badezimmer wird nicht nur den Wert Ihrer Immobilie steigern, sondern Ihnen auch über Jahre hinweg Freude und Komfort bereiten.
Ein Badezimmer wird meist 20 Jahre alt, oft auch wesentlich älter – 30, 40 Jahre sind keine Seltenheit. In Immobilienanzeigen zeigen sich uns immer wieder optische Sünden aus den 70er-, 80er- oder 90er-Jahre des vorigen Jahrhunderts. Damit Sie sich nicht jahrelang über misslungene Badplanung grämen müssen, hier 11 Fehler, die Sie auf keinen Fall machen sollten:
Danke für die Tipps. Ich kenne da noch einen üblen Fehler. Im Sommer nicht so dramatisch, aber in der kalten Jahreszeit ein tägliches Ärgernis:
Das Bad ist toll geplant, Fußbodenheizung verlegt und die Duschfläche ansatzlos mit dem Fußboden verfliest. Doch dann merkt man plötzlich, im gesamten Bad ein schöner warmer Fußboden und grade wenn man barfuß unter die Dusche tritt – alles eiskalt. Der Heizungsbauer hat die Fußbodenheizung um die geplante Dusche herum gelegt. Das muss nicht sein!
Super Tipp