Erste Hilfe bei zu wenig Wasserdruck in der Dusche

Von Dominik Hochwarth

Ist der Wasserdruck in Ihrer Dusche zu niedrig? Plätschert nur noch ein mickriger Strahl aus der Brause? Da macht Duschen keinen Spaß und Sie sollten für Abhilfe sorgen. Dazu müssen Sie die Ursache finden. Einfacher gesagt als getan, deshalb hier einige Tipps und Tricks.

Duschbrause

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Das können Sie selber machen

Häufige Ursache für niedrigen Wasserdruck in der Dusche ist eine verkalkte Brause oder ein verkalkter Duschschlauch. Ob und was von beidem verkalkt ist, können Sie ganz einfach überprüfen:

Drehen Sie den Schlauch mitsamt der Brause ab. Das geht mit der Rohrzange ganz einfach. Sie müssen nur darauf achten, die Schraube dabei nicht zu verkratzen oder zu zerstören. Bei günstigen Brausen ist diese häufig aus Kunststoff.

Zurück zum Thema: Kommt das Wasser jetzt kräftiger aus der Leitung, haben Sie die Ursache bereits gefunden: Sie liegt bei Ihrem Duschset – also entweder bei der Brause oder dem Schlauch. Das ist eine gute Nachricht, denn das Problem lässt sich ganz einfach beheben.

Wollen Sie die Ursache noch enger eingrenzen, schließen Sie den Schlauch ohne Duschkopf an:

Schlauch ist verkalkt

Fließt das Wasser ohne Duschkopf spärlicher, ist der Brauseschlauch verkalkt. Um ihn zu entkalken, legen Sie ihn für einige Stunden in eine Essiglösung. Alternativ können Sie natürlich auch einen anderen Entkalker verwenden.

Duschkopf verkalkt

Fließt das Wasser mit Schlauch ganz normal, ist der Duschkopf verkalkt. Ihn können Sie ebenfalls mit einer Essiglösung entkalken. Wenn Sie wollen, können Sie ihn vorher auseinander bauen.

Durchlaufbegrenzer

Läuft das Wasser ohne Brauseschlauch ganz normal, aber trotz Entkalken von Duschkopf und Brauseschlauch nicht – kann es auch an einem Durchlaufbegrenzer. In manchen Handbrausen sind solche Begrenzer eingebaut – im Schlauch oder im Kopf. Das spart zwar Wasser, denn der Duschgenuss dabei jedoch flöten geht, sollten Sie den Durchlaufbegrenzer entfernen.

Dazu benötigen Sie einen Fachmann

Nicht immer ist es mit Entkalken getan – meist haben Sie dann aber ein generelles Problem mit dem Wasserdruck. Nicht nur bei der Dusche, sondern auch beim Waschbecken oder der Küchenspüle.

Defekter Druckminderer

Vielleicht haben Sie ein Problem mit einem falsch eingebauten oder defekten Druckminderer. Diesen finden Sie in der Hausanschlussleitung direkt hinter dem Wasserfilter oder in diesen integriert. Druckminderer werden eingebaut, wenn der Betriebsdruck des Wassers zu hoch ist. Mehr als 10 bar vertragen die Leitungen im Haus in der Regel nicht.

Alte Wasserleitungen

Häufig setzen sich die Wasserleitungen im Haus durch Ablagerungen zu. Ein Problem, das insbesondere bei alten Leitungen auftritt. Dann müssen Sie Ihre alten Rohre austauschen oder sie zumindest säubern lassen. Hier sollten Sie unbedingt einen Experten kontaktieren.

Niedriger Druck nur bei warmem Wasser

Manchmal kommt es vor, dass der Druck ganz normal ist, wenn Sie nur das kalte Wasser aufdrehen, beim dazu mischen von warmem Wasser jedoch sinkt. Dann liegt womöglich ein Defekt beim Warmwassersystem vor. Hier kommt es dann darauf an, ob das warme Wasser lokal mit Hilfe eines Boilers oder Durchlauferhitzers oder zentral mit der Heizungsanlage erzeugt wird.

Boiler bzw. Warmwasserspeicher

Wenn beim Boiler oder Warmwasserspeicher das warme Wasser nur noch mit niedrigem Druck fließt, liegt häufig eine fortgeschrittene Verkalkung vor.

Eventuell sind aber auch die Leitungen im Verlauf der Zeit brüchig und undicht geworden. Letzteres ist gefährlich, wenn das austretende Wasser mit der Elektrik in Kontakt kommt. Klemmen Sie das Gerät dann unbedingt vorher vom Strom ab, bevor sie sich an die Arbeit machen.

Durchlauferhitzer

Wie Boiler können auch Durchlauferhitzer mit der Zeit verkalken. Es kann aber auch ein Schaden am Gerät oder der Hauswasserleitung vorliegen. Verkalkungen können Sie selbst entfernen, für alles andere braucht es einen Fachmann.

Wichtig: Bevor Sie untersuchen, was die Ursache des mangelnden Drucks ist, müssen Sie den Durchlauferhitzer vom Strom trennen. Drehen Sie dann das kalte Wasser auf und überprüfen Sie den Druck. Öffnen Sie das Gehäuse und schauen Sie, ob Verkalkungen oder Beschädigungen vorliegen.

Zentralheizung

Bei einem zentralen Heizungssystem ist der Weg vom Warmwasserspeicher zur Dusche in der Regel recht lang. Es gibt daher viele Möglichkeiten, warum der Druck zu niedrig ist. Hier können Sie als Laie fast nichts unternehmen, ein Klempner muss ins Haus.

Mögliche Ursachen für einen schwachen Wasserdruck können verstopfte oder beschädigte Wasserleitungen sein. Undichte Leitung bedeutet häufig: feuchte Wände oder Pfützen auf dem Boden. Auch ein Schaden an der Wasseraufbereitung ist denkbar. Aber wie gesagt – hier muss der Fachmann ran.

Wenn das Wasser bereits mit niedrigem Druck ankommt

Eventuell kommt Wasser bereits mit einem zu niedrigen Druck bei Ihnen im Haus oder in der Wohnung an. Hier benötigen Sie dann eine Druckerhöhungsanlage. Dabei handelt es sich im Prinzip nur um eine Pumpe mit etwas Drumherum. Solche Anlagen besitzen Zertifizierungen für Trinkwasser, allerdings sind sie nicht gerade günstig.

Wahrscheinlich braucht es auch noch einen zusätzlichen Behälter, in dem das Wasser zwischengelagert werden kann. Denn wenn schon zu wenig Wasser bei Ihnen ankommt, lässt sich daraus nicht so einfach viel Wasser machen. Denn höherer Druck bedeutet mehr Wasser pro Zeiteinheit.

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1 Gedanke zu „Erste Hilfe bei zu wenig Wasserdruck in der Dusche“

  1. Der Vermieter erklärte mir den niedrigen Wasserdruck damit, des das Ortsbassin in der Höhe über dem Wohnhaus liegt, und somit nur geringer Druck in den oberen Wohnungen vorhanden ist. Hatte im angeboten die Kosten für eine Installation und Wasserpumpe zu tragen,… er ging nicht darauf ein.
    Beim morgentlichen Duschen ist der Druck und die Wassermenge (4-5 Ltr.) zu gering um sich richtig duschen zu können.
    Mfg. Horst Kranz

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