Stand-WC gegen Wand-WC austauschen

Von Dominik Hochwarth

Sie haben keine Lust mehr auf Ihr altes Stand-WC? Worauf warten Sie noch. Bauen Sie ein modernes Wand-WC ein. Das ist gar nicht so kompliziert. Wir verraten Ihnen, auf was Sie dabei achten sollten.

Toilette montieren

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Stand-WC entfernen

Im ersten Schritt ist die Standtoilette zu entfernen. Drehen Sie dazu zuerst das Eckventil am Spülkasten zu und entleeren Sie dann den Spülkasten. Das bedeutet – einfach die Spültaste betätigen.

Ist der Spülkasten leer, können Sie ihn entfernen. Trennen Sie dazu zunächst den Anschluss zum Eckventil. Entfernen Sie außerdem das Spülrohr, das zur Toilette geht. Jetzt sollten Sie den Spülkasten nach oben aus der Verankerung heben können. Jetzt noch die Aufhängungen abschrauben, die benötigen Sie für das Wand-WC nicht mehr.

Montageelement anschrauben

In der Regel wird das Montageelement mit jeweils zwei Schrauben an der Wand und auf dem Fußboden befestigt. Hierfür sind im ersten Schritt die Bohrlöcher zu ermitteln. Dabei sind mit entsprechend lange Schrauben auch etwas größere Abstände zur Wand möglich.

Die Höhe des Vorwandelements ist in einem gewissen Rahmen variabel. So können Sie zum Beispiel eine etwas höhere Montage des Wand-WCs festlegen. Erhöhte Toiletten erleichtern das Aufstehen und Hinsetzen. Davon profitieren ältere Menschen und Personen mit Rückenproblemen.

Gerechnet wird die Höhe vom fertigen Fußboden aus. Ändern lässt sie sich durch die beiden Verschraubungen unten am Montageelement. Einfach die Schrauben mit einem Maulschlüssel öffnen, die Höhe einstellen und mit der Wasserwaage ausrichten.

Die Neigung des Vorwandelements lässt sich durch die beiden Schrauben, die Wandverankerung gehen, einstellen. Überprüfen Sie auch hier mit der Wasserwaage, dass das Element exakt senkrecht steht. Steht der Rahmen richtig, arretieren Sie die Wandhalterungen.

Optional: Montageelement in eine Systemwand integrieren

Rohrverbindungen herstellen

Jetzt erfolgt die Rohrverbindung zwischen Toilette und Abfluss. Bei einem Bodenabfluss reicht hierfür in der Regel ein 90°-Rohrbogen aus, für einen Wandanschluss benötigen Sie zwei 90°-Rohrbögen.

Bei einem Wandanschluss ist es am besten, das Montageelement etwas seitlich des Abflusses aufzustellen. Bei einem Bodenabfluss sollte das Vorwandelement senkrecht zum Abfluss platziert werden.

Der Rohrbogen wird in eine schallgedämmte Rohrbefestigung eingehängt. Diese besteht aus zwei halbkreisförmigen Elementen. Das untere Element wird in den Rahmen eingeklinkt, der Rohrbogen eingehängt und das zweite Element dann darübergestülpt und am unteren Element befestigt. Zuvor sollte natürlich alles passen.

Benötigen Sie zwei Rohrbögen, werden diese ineinandergesteckt und der Rohrbogen des Montageelements entsprechend gekürzt, damit es passt. Das geht am besten mit einer Metallbügelsäge. Entgraten Sie danach die Schnittkanten mit einer Feile.

Stecken Sie die Kunststoffrohre nicht einfach ineinander. Tragen Sie vorher auf die Rohrenden Gleitmittel auf und vergessen Sie nicht die passenden Dichtringe einzubauen.

Wasserzulauf zum Spülkasten herstellen

Steht der Rahmen und ist die Verbindung zum Wasserabfluss hergestellt, können Sie sich um den Wasserzufluss kümmern. Praktischerweise ist der Spülkasten bereits fest im Montageelement integriert. Hier brauchen Sie sich um nichts mehr kümmern.

Wichtig ist aber, den Anschluss des Wassers sehr sorgfältig vorzunehmen. Ist hier etwas undicht, lässt sich das später nicht mehr beheben, ohne die gesamte Vorwandinstallation wieder zu entfernen.

Das ursprüngliche Eckventil braucht man für das Wand-WC nicht mehr, tauschen Sie dieses durch einen 90°-Winkel aus und schließen Sie daran einen flexiblen Anschlussschlauch an. Achten Sie außerdem auf die Herstellerangaben und befolgen Sie diese. Verbinden Sie den Schlauch mit dem Spülkasten. Auch hier auf eine dichte Verbindung achten.

Installationswand bzw. Montageelement verkleiden

Das Montagelement ist jetzt soweit vorbereitet und alles angeschlossen, dass Sie mit dem Verkleiden der Installationswand oder des Elements beginnen können.

In der Regel kommen hierfür die grünen Gipskartonplatten zum Einsatz, die speziell für Feuchträume gedacht sind. Um mehr Festigkeit und Stabilität zu bekommen, ist ein zweilagiger Aufbau zu empfehlen.

Die Gipskartonplatten lassen sich mit Schnellbauschrauben mit selbstschneidendem Gewinde an den Metallprofilen befestigen. Planen Sie hierbei die Plattenstöße so, dass sie immer auf einem Metallprofil liegen.

Der Abstand zwischen den einzelnen Verschraubungen beträgt etwa 12 bis 16 cm. Achten Sie darauf, jeweils 1 cm Randabstand zur Wand und zum Boden einzuhalten. Die Fugen werden später mit Silikon abgedichtet.

Löcher bohren

In die Gipskartonplatte müssen Sie Löcher für die Gewindestangen, das Ablauf- und das Zulaufrohr bohren. Das funktioniert am einfachsten mit entsprechend großen Kreisschneidern oder Bohraufsätzen.

Sägen Sie außerdem den Ausschnitt für die Drückerplatte aus. Bohren Sie hierfür zunächst ein Loch in eine Ecke, dort können Sie dann mit der Stichsäge ansetzen.

Bevor Sie die Platte festschrauben, überprüfen Sie zunächst, ob die Bohrungen stimmen. Notfalls können Sie sie in eine Richtung noch etwas vergrößern.

Ist die erste Lage angeschraubt, verspachteln Sie die Stöße mit einer geeigneten Spachtelmasse. Dann geht es an die zweite Lage. Um die Stabilität zu erhöhen, sollte diese versetzt zur ersten Lage angeschraubt werden. Auch hier wieder an das Verspachteln der Stöße denken.

Für die eventuellen Seitenflächen und die Deckfläche oberhalb des WCs reicht eine einlagige Beplankung. Diese schrauben Sie ganz zum Schluss an. Nun können Sie die Wand verfliesen, danach kommt dann das WC an die Wand.

Wand-WC anschrauben

Das Wand-WC montieren

Bei der Montage des Wand-WCs gibt es verschiedene Vorgehensweisen. Die Toilette lässt sich entweder direkt an den Gewindestangen aufhängen oder Sie verwenden eine spezielle Wandbefestigung. Hier wird zunächst die Halterung an den Gewindebolzen befestigt und das WC dann daran.

Zu- und Ablaufstutzen vorbereiten

Ganz gleich, für welche Methode Sie sich entscheiden, geht es im ersten Schritt darum, die Zu- und Ablaufstutzen auf die richtige Länge zu bringen. Dabei hilft es sehr, wenn Sie auf den Rohren längs einen Streifen Kreppband aufkleben, um darauf besser anzeichnen zu können. Die Methode, die wir hier vorstellen, funktioniert beim Zulaufstutzen genauso wie beim Ablaufstutzen.

Stecken Sie die Stutzen mit Dichtung auf den WC-Anschluss. Dazu vorher etwas Gleitmittel auftragen. Markieren Sie nun die Stelle, wo das Rohr bündig zur WC-Rückseite ist. Die Stutzen wieder entfernen und jeweils in den Wandanschluss stecken. Markieren Sie die Stelle, an der die Rohre bündig zur Wand sind.

Sie haben jetzt jeweils zwei Markierungen auf dem Zulaufstutzen und zwei auf dem Ablaufstutzen. Der Abstand zueinander ist das Maß, um das die Stutzen gekürzt würden müssen. Geben Sie bei beiden Rohren noch etwa 3 Millimeter Toleranz dazu, dann sind Sie auf der sicheren Seite.

Nehmen Sie wieder die Metallbügelsäge zur Hand und kürzen Sie die beiden Rohre um das gemessene Maß. Entgraten Sie dann die Kanten mit einer Feile, das schützt später vor Beschädigung der Dichtungen. Jetzt können Sie die beiden Rohre endgültig am WC aufstecken.

WC anschrauben

Jetzt geht es ans Anschrauben des WCs an der Wand. Vorher sollten Sie unbedingt an den Schallschutz denken, denn Wassergeräusche übertragen sich sonst über das ganze Haus. Hierfür eignen sich entweder spezielle Schallschutz-Sets, es gibt aber auch gezacktes Schnell-Montageband. Das können Sie ebenfalls verwenden-

Schrauben Sie jetzt das WC an die Wand. Hängen Sie dazu an die beiden Gewindestangen oder an die eingangs erwähnte Wandbefestigung. Die müssen Sie natürlich vorher nach Herstellerangaben an den Gewindestangen befestigen.

Wir verzichten an dieser Stelle darauf und hängen das Klo direkt an die Stangen. Jetzt die Kunststoff- und Metallunterlegscheiben einsetzen und die beiden Muttern mit der Hand leicht anziehen. Dann mit der Wasserwaage überprüfen, ob die Toilette gerade hängt.

Jetzt können Sie die Muttern mit einem Maulschlüssel richtig festziehen. Zum Schluss noch die Abdeckkappen auf die Muttern stecken, das war es bereits.

WC-Sitz montieren

Im nächsten Schritt befestigen Sie den WC-Sitz auf der Keramik. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Es ist eine Befestigung von oben oder unten möglich. Schauen Sie, was bei Ihnen der Fall ist. Wie die Montage eines WC-Sitzes im Detail funktioniert, wird in diesem Beitrag beschrieben.

Drückerplatte montieren

Drückerplatte montieren

Bevor das WC einsatzbereit ist, müssen Sie noch die Drückerplatte montieren. Schneiden Sie dazu zunächst den überstehenden Kunststoffrahmen mit einem Teppichmesser bündig mit den Fliesen ab.

Entfernen Sie die Bauschutzabdeckung aus der Wandöffnung und spülen Sie die Leitungen, um Fremdkörper auszuspülen und das Füllventil zu schützen. Stellen Sie dazu einen Eimer unter, um Wasserpfützen im Bad zu vermeiden. Lösen Sie dazu den Schlauch, der auf das Füllventil geht und öffnen Sie das Eckventil.

Schließen Sie dann wieder das Eckventil und verbinden Sie den Schlauch mit dem Füllventil und öffnen Sie das Eckventil wieder.

Bringen Sie jetzt den Rahmen an, achten Sie hierbei auf die Herstellerangaben. Manchmal sind zum Beispiel geriffelte Stäbe aufzustecken, an die dann der Rahmen geschraubt wird.

Verbinden Sie nun die beiden Bowdenzüge mit der Drückerplatte. Diese sind in der Regel farblich markiert, so dass Sie hierbei nichts verkehrt machen können. Jetzt nur noch die Betätigungsplatte auf den Rahmen clipsen – das war es bereits.

Testen Sie abschließend, ob die WC-Betätigung wie gewünscht funktioniert und alles dicht ist.

Über den Autor

Schreibe einen Kommentar