Der Kniestock – auch Drempel oder Trempel genannt – bezeichnet den vertikalen Wandabschnitt zwischen der obersten Geschossdecke und dem Beginn der Dachschräge. Er ist ein charakteristisches Element bei geneigten Dächern, insbesondere bei Pfettendachkonstruktionen.
Funktion und Bedeutung
Ein höherer Kniestock vergrößert die nutzbare Wohnfläche im Dachgeschoss, da die Dachschrägen erst weiter oben beginnen. Dadurch entsteht mehr Stellfläche und ein verbessertes Raumgefühl. Allerdings kann ein zu hoher Kniestock die Proportionen des Gebäudes verändern und unter Umständen die Genehmigungsfähigkeit beeinträchtigen.
Baurechtliche Aspekte
Die zulässige Höhe des Kniestocks wird oft durch örtliche Bauvorschriften oder Bebauungspläne geregelt. In einigen Regionen gibt es keine einheitliche Definition, was zu unterschiedlichen Auslegungen führen kann.
Bauphysikalische Überlegungen
Ein korrekt ausgeführter Kniestock trägt zur Statik des Daches bei und bietet Platz für Dämmung sowie Installationen. Besondere Aufmerksamkeit erfordert die fachgerechte Ausführung der Anschlüsse zwischen Dach und Kniestock, um Wärmebrücken und Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.
Fazit
Der Kniestock ist ein zentrales Bauelement bei der Planung von Dachgeschossen. Seine Höhe beeinflusst nicht nur die Wohnqualität, sondern auch die äußere Erscheinung des Gebäudes. Eine sorgfältige Planung unter Berücksichtigung baurechtlicher und bauphysikalischer Aspekte ist daher unerlässlich.