Die Horizontalabdichtung ist eine Baumaßnahme, die dazu dient, das Eindringen von Feuchtigkeit in Bauwerke über den Fundamentbereich und die erdberührten Bauteile zu verhindern. Sie wird horizontal in den Bauteil eingefügt und bildet eine Barriere gegen aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Erdreich.
Anwendungsbereich: Die Horizontalabdichtung kommt vor allem in Kellerwänden, Fundamente und anderen Gebäudeteilen zum Einsatz, die direkten Kontakt mit dem Erdreich haben. Sie ist besonders wichtig bei älteren Gebäuden und Neubauten in feuchten oder wasserreichen Gebieten.
Methoden der Horizontalabdichtung:
- Mauerwerksinjektion: Bei dieser Methode werden spezielle Injektionsmittel in das Mauerwerk eingebracht, die sich verteilen und eine wasserdichte Schicht bilden.
- Mauersägeverfahren: Hierbei wird das Mauerwerk mechanisch durchtrennt und eine Sperrschicht, wie Edelstahlplatten oder Kunststofffolien, eingefügt.
- Elektroosmose: Diese Methode nutzt elektrische Spannungen, um die Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk abzuleiten.
- Schlämmen: Dabei wird eine spezielle Dichtschlämme aufgetragen, die nach dem Aushärten eine wasserundurchlässige Schicht bildet.
Materialien:
- Bitumenbahnen
- Kunststoffbahnen
- Edelstahlplatten
- Injektionsmittel auf Basis von Silikaten oder Harzen
Vorteile:
- Verhindert langfristige Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung
- Verbessert die Wärmedämmung des Gebäudes
- Erhöht die Lebensdauer und den Werterhalt der Bausubstanz
Nachteile:
- Kostenintensiv, besonders bei nachträglicher Installation
- Erfordert fachgerechte Ausführung, um eine vollständige Abdichtung zu gewährleisten
Normen und Richtlinien: In Deutschland wird die Horizontalabdichtung durch verschiedene DIN-Normen und die Wasserhaushaltsgesetzgebung (WHG) reguliert. Wichtige Normen umfassen die DIN 18195 (Abdichtung von Bauwerken) und DIN 18533 (Abdichtung von erdberührten Bauteilen).