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Rokoko

Das Rokoko ist ein Architekturstil, der in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts vor allem in Europa entstand und sich aus dem Barock entwickelte. Der Bausstil ist bekannt für seine Leichtigkeit, Eleganz und die Verwendung verspielter, oft asymmetrischer Ornamente. Im Gegensatz zum monumentalen und dramatischen Barock konzentriert sich das Rokoko mehr auf die Intimität und Feinheit des Designs, was es besonders in der Innenarchitektur und in der Möbelherstellung beliebt machte.

Charakteristisch für das Rokoko sind pastellfarbene Oberflächen, geschwungene Linien, zarte Ornamente und die reiche Verwendung von Spiegeln und vergoldetem Stuck. Die Formen sind oft organisch und von natürlichen Motiven wie Muscheln, Ranken und Blumen inspiriert. Diese Elemente wurden oft so in die Architektur integriert, dass sie nahtlos ineinander übergingen und eine dynamische, fließende Raumwirkung erzeugten.

Ein herausragendes Beispiel des Rokoko in der Architektur ist das von Friedrich dem Großen erbaute Schloss Sanssouci in Potsdam. In Frankreich, dem Ursprungsland dieses Stils, sind das Petit Trianon in Versailles und die Innenräume des Palais Royal in Paris herausragende Beispiele.

Das Rokoko war auch in anderen Kunstformen präsent, insbesondere in der Malerei und der Bildhauerei, die ebenfalls die Leichtigkeit und den dekorativen Charakter des Stils widerspiegeln. In der Malerei betonten Künstler wie Antoine Watteau und François Boucher die für das Rokoko typische Sinnlichkeit und Feinheit der Details.

Die Popularität des Rokoko begann Ende des 18. Jahrhunderts nachzulassen, als der Neoklassizismus mit seiner Rückkehr zu strengeren, antiken Formen in Mode kam. Dennoch bleibt der Rokoko-Stil ein wichtiges Kapitel der europäischen Kunst- und Architekturgeschichte, das für seine exquisite Handwerkskunst und künstlerische Finesse geschätzt wird.