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Abdichtung

Die Abdichtung ist eine bauliche Maßnahme zum Schutz von Gebäuden und Bauteilen vor dem Eindringen von Wasser und Feuchtigkeit. Sie ist ein zentraler Bestandteil des Feuchteschutzes im Hoch- und Tiefbau. Ziel ist es, Bauschäden wie Schimmel, Korrosion oder Frostabplatzungen zu vermeiden und die Dauerhaftigkeit der Bausubstanz zu sichern.

Man unterscheidet verschiedene Arten der Abdichtung, abhängig von der Beanspruchung durch Wasser. Grundlage hierfür ist die DIN 18533 (früher DIN 18195), die die Planung und Ausführung regelt:

  • Abdichtung gegen Bodenfeuchtigkeit und nichtdrückendes Wasser
    (vormals geregelt in DIN 18195-4 und -5)
    Diese Art der Abdichtung ist bei erdberührten Bauteilen wie Kellerwänden oder Bodenplatten üblich, wenn das Wasser lediglich durch die Schwerkraft abfließt oder kapillar aufsteigt. Verwendet werden meist bituminöse Dichtungsbahnen, mineralische Dichtschlämme oder Flüssigkunststoffe.

  • Abdichtung gegen drückendes Wasser von außen
    (DIN 18533-2, vormals DIN 18195-6)
    Hierunter fällt z. B. der Lastfall bei hohem Grundwasserstand oder bei dauerhaftem Stauwasser. In solchen Fällen ist eine besonders robuste Abdichtung erforderlich, etwa in Form von mehrlagigen Bitumenbahnen oder Abdichtungsbahnen aus Kunststoff (Kunststoffdichtungsbahnen). Eine geeignete Drainage ist oft zusätzlich erforderlich.

  • Abdichtung gegen drückendes Wasser von innen
    (DIN 18533-3, vormals DIN 18195-7)
    Diese Abdichtung ist dann notwendig, wenn Wasser von innen gegen die Wand drückt – etwa in Wasserbehältern, Schwimmbecken oder Rückhaltebecken. Die Abdichtung muss wasserundurchlässig und besonders haftfest auf dem Untergrund sein.

Materialien zur Abdichtung

Zur Bauwerksabdichtung kommen unterschiedliche Werkstoffe zum Einsatz – je nach Anwendungsfall:

  • Bitumenbahnen und Schweißbahnen

  • Kunststoff- und Elastomerbahnen

  • Reaktive Abdichtungssysteme (z. B. PMBC = polymermodifizierte Bitumendickbeschichtungen)

  • Mineralische Dichtungsschlämmen

  • Flüssigabdichtungen auf Basis von PU oder PMMA

Abdichtung im Detail

Die Wahl der richtigen Abdichtungsart hängt von mehreren Faktoren ab: der Art des Bauwerks, der Wasserbeanspruchung, der Nutzung der Räume sowie der Beschaffenheit des Baugrunds. Fehlerhafte oder unvollständige Abdichtungen gehören zu den häufigsten Ursachen für Bauschäden.

Besonderes Augenmerk gilt auch den Anschlussstellen, etwa zwischen Wand und Bodenplatte, an Durchdringungen (z. B. Rohrleitungen) sowie an Gebäudefugen. Hier sind spezielle Lösungen wie Dichtmanschetten, Fugenbänder oder Injektionsverfahren erforderlich.