Vorsicht Falle: Schimmel im Bad

Von Dominik Hochwarth

Schimmel ist ein immer wiederkehrendes Problem in vielen Badezimmern. Kein Wunder, finden die Schimmelsporen dort doch ideale Lebensbedingungen. Feuchtigkeit und Wärme sorgen regelmäßig dafür, dass Wände, Silikon- oder Fliesenfugen mit der Zeit eine schwarze Färbung annehmen.

Nun wird es höchste Eisenbahn, etwas gegen den Schimmel zu unternehmen. Es geht schließlich um die eigene Gesundheit. Noch besser ist es daher, wenn er gar nicht erst entsteht.  Hier erfahren, wie Sie nicht in die Schimmelfalle Badezimmer tappen und wie Sie den ungebetenen Gast wieder loswerden.

Schimmel Fuge Bad
Wenn die Fuge sich schwarz färbt, ist es Zeit für ein Gegenmaßnahme

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

So entsteht Schimmel im Badezimmer

Zwei Dinge sind die Hauptgründe für Schimmel im Bad:

  • Mangelnde Lüftung
  • Zu kalte Oberflächen

Feuchtigkeit und Wärme sind nur die beiden Grundzutaten für Schimmel im Bad. Dazu benötigen Schimmelsporen noch genügend Nahrung, damit sie sich vermehren können. Und davon gibt es reichlich im Badezimmer. Hautschuppen zum Beispiel oder Staub- und Putzpartikel. Da können Sie gar nicht genug putzen, der Schimmel kommt trotzdem. Wenn Sie nicht genügend Lüften. Damit ist Stoßlüften gemeint. Fenster auf Kipp stellen ist der falsche Weg. Die feuchte Luft muss unbedingt ganz schnell raus aus dem Bad.

So lässt sich Schimmelbildung vermeiden

Lüften, Lüften, Lüften – das ist das A und O für ein schimmelfreies Bad. Das klappt bei einem Tageslichtbad einfacher als bei einem innenliegenden Bad. Aber auch dort muss die feuchte und warme Luft so schnell wie möglich nach draußen. Notfalls durch die offene Badezimmertür. Das sollte man normalerweise zwar nicht machen, da sich dann die Feuchtigkeit in den angrenzenden Räumen verteilt.

Doch bei einem Bad ohne Fenster ist das oft die einzige Möglichkeit. Hier ist dann Lüften im Nachbarzimmer angesagt. Und das nicht nur im Sommer, sondern unbedingt auch im Winter. Da vielleicht nicht zu lange lüften, denn allzu sehr dürfen die Wände nicht auskühlen.

Ausreichend Lüften ist das eine, doch es sind noch einige andere Dinge zu beachten, um Schimmel im Bad zu vermeiden:

Warme Wände

An kalten Wänden schlägt sich feuchte Luft besonders gerne nieder. Wichtig ist daher, das Bad nicht nur zum Baden oder Duschen aufzuwärmen, sondern durchgängig auf Temperatur zu halten. Warme Raumluft kann außerdem mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Eine äußerst wirkungsvolle Maßnahme, Schimmelbildung zu vermeiden.

Duschkabinen und Duschvorhänge

Schimmel entsteht auch dann, wenn Sie nach dem Duschen die Tür der Duschkabine schließen. Stehende feuchte Luft sollten Sie unbedingt vermeiden. Und breiten Sie den feuchten Duschvorhang unbedingt aus, sonst drohen Stockflecken. Waschbare Duschvorhänge sollten regelmäßig in die Waschmaschine. Sind erst einmal Schimmelflecken zu sehen, sollten Sie den Vorhang schnellstmöglich austauschen.

Kalkputz gegen Schimmel

Fliesen sind zwar pflegeleicht und langlebig, doch sie weisen auch die Feuchtigkeit ab. Das ist im Bereich der Dusche und der Badewanne hilfreich, doch im übrigen Bad eher kontraproduktiv. Hier hilft zum Beispiel ein Kalkputz, der Feuchtigkeit aufnehmen kann und wenn sie wieder abgibt, wenn die Luft nicht mehr so feucht ist. Das schafft ein gesundes Raumklima und hält den Schimmel fern. Der sich übrigens auf Kalk gar nicht wohl fühlt, da das Material stark alkalisch ist. Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, nennt man das wohl. Hier erfahren Sie mehr über Kalkputz.

Lehmputz gegen Schimmel

Wie auch Kalk kann Lehm im Bad für ein gesundes Raumklima und weniger Schimmel sorgen. Durch das große Speichervermögen kann die Luftfeuchtigkeit im Raum relativ konstant auf 50 Prozent gehalten werden. Da Lehmputz außerdem elastisch ist, kann er wunderbar über Wandheizungen verwendet werden. Eine Wandheizung ist ideal, um die Schimmelgefahr zu mindern. Denn wie bereits erwähnt, schlägt sich an warmen Wänden wesentlich weniger Wasserdampf nieder.

Schimmelresistentes Silikon

Wie bereits erwähnt, sind Silikonfugen eine Schwachstelle in Sachen Schimmel. Auf herkömmlichem Silikon haben Schimmelsporen leichtes Spiel. Mit der Zeit machen sich die schwarzen Plagegeister über die Fugen her. In der Regel hilft da nur ein Austausch der Fugen. Seit einiger Zeit gibt es spezielles, schimmelblockendes Silikon – wie den Schimmelblocker von Sista. Das Spezialsilikon ist mit einem Anti-Schimmel-Wirkstoff angereichert, der das Wachstum der Sporen verhindert. Im Gegensatz zu anderem  schimmelresistentem Silikon ist der Wirkstoff des Schimmelblockers auswaschbeständig.

Schimmel Feuchtigkeit
Gut zu sehen: Baden und Duschen bringen viel Feuchtigkeit in den Raum

Schimmel im Bad bekämpfen

Haben Sie Schimmel im Bad entdeckt, sollten Sie ihn schnellstmöglich entfernen, bevor er sich weiter verbreitet. Hat er sich erst einmal großflächig im Bad verteilt, ist eine umfangreiche Schimmelsanierung notwendig, die dann unbedingt von einem Fachmann vorgenommen werden muss. Der hat die entsprechenden Messapparate und Mittel, um den Schimmel gezielt zu bekämpfen.

Kleinere schwarze Flecken können Sie jedoch auch selbst entfernen. Entweder mit den diversen Schimmelentfernern, die im Handel erhältlich sind. Die sind jedoch aus Gesundheitssicht nicht immer zu empfehlen. Es gibt aber auch Hausmittel, die ganz gut bei Schimmel wirken. Essig gehört nicht dazu, auch wenn dies häufig genannt wird. Da Essig jedoch organische Inhaltsstoffe – also Nährstoffe – besitzt, ist es eher kontraproduktiv, Schimmel damit zu entfernen.

Hier ein kleiner Überblick, von Mitteln, die wirklich gegen Schimmel helfen:

  • Brennspiritus
  • Isopropylalkohol (Reinigungsalkohol)
  • Wasserstoffperoxid
  • Biozidhaltige Sprays
  • Schimmelentferner mit Natriumhypochlorid

Brennspiritus und Reinigungsalkohol

Hochprozentiger Alkohol eignet sich perfekt, damit dem Schimmel auf den Pelz zu rücken. Ein besonders günstiges Hausmittel ist Brennspiritus, den Sie vor dem Einpinseln der befallenen Stellen mit Wasser im Verhältnis 3:1 verdünnen sollten. Doch Vorsicht – bei Reinigungsalkohol und Brennspiritus entstehen brennbare Dämpfe. Gutes Lüften ist daher unbedingt notwendig. Allerdings verflüchtigt sich Alkohol recht schnell und es bleiben keine giftigen Rückstände zurück. Der Schimmel ist tot – allerdings können die schwarzen Verfärbungen bleiben. Hier müssen Sie dann mit Farbe oder anderen Reinigungsmitteln nacharbeiten.

Wasserstoffperoxid

Früher durfte dieses Hausmittel in keinem Haushalt fehlen – Wasserstoffperoxid. Mit ihm lassen sich nur die Haar blond färben oder Rotwein- oder Blutflecken entfernen, sondern eben auch Schimmel im Bad. In der Apotheke ist eine dreiprozentige Lösung recht günstig erhältlich. Das Wasserstoffperoxid einfach auf den Schimmel auftragen – etwas einwirken lassen und nachwischen. Und schon ist der Schimmel Geschichte. Notfalls die Prozedur ein zweites Mal wiederholen. Noch besser funktioniert das mit höherprozentigen Lösungen. Allerdings wirkt das Mittel bei Hautkontakt reizend.

Biozidhaltige Sprays

Biozidhaltige Sprays mit Inhaltstoffen wie Benzalkoniumchlorid oder Didecylmethylammoniumchlorid töten Pilze äußerst wirkungsvoll. Allerdings sind solche Schimmelentferner auch recht teuer und sind aus Gesundheitssicht nicht optimal. Solche Mittel sind zum Beispiel im Baumarkt von verschiedenen Herstellern erhältlich. Biozidhaltige Sprays entfernen nicht nur den Schimmel im Bad, sondern wirken zudem vorbeugend. Die Umweltbelastungen halten sich in Grenzen.

Natriumhypochlorid

Schimmelentferner mit dem Inhaltsstoff Natriumhypochlorid sind regelrechte chemische Keulen. Sie töten den Schimmel äußerst schnell und effektiv – greifen aber auch mit ihrem typischen Chlorgeruch die Atemwege an. Solche Schimmelentferner sollten Sie daher nur mit Bedacht einsetzen. Und keinesfalls zusammen mit anderen Reinigungsmitteln. Verbindet sich Chlor mit einem sauren Reiniger, kann hochgiftiges Chlorgas entstehen.

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