Selbst bei sorgfältiger Pflege verfärben sich Fliesenfugen häufig mit der Zeit. Staub, Kalk oder Wasser sorgen dafür, dass die Fugen verschmutzen. Dieser Schmutz ist dann auch noch besonders hartnäckig. Grund genug, sich einmal mit diesem Thema zu beschäftigen. Hier erfahren Sie, wie Sie Fliesenfugen in Bad oder Küche reinigen und was Sie dafür tun können, dass diese dauerhaft schön bleiben.
Das erwartet Sie in diesem Beitrag
- Schritt #1: Den Schmutz richtig erkennen
- Schritt #2: Das richtige Werkzeug verwenden
- Schritt #3: Schmutzige Fliesen mit Hausmitteln reinigen
- Schritt #4: Schimmel in Fliesenfugen entfernen
- Schritt #5: Fliesen und Fugen dauerhaft sauber halten
Schritt #1: Den Schmutz richtig erkennen
Bevor es den Fliesenfugen an den Schmutz geht, müssen Sie diesen erst identifizieren – denn Schmutz ist nicht gleich Schmutz. Wenn Sie dann mit den falschen Reinigungsmitteln rangehen, werden Sie immer enttäuscht sein, weil die Fugen nicht wirklich sauber werden. Also: Setzen Sie Ihre Brille auf und schauen Sie ganz genau hin:
Sehen Sie gräuliche, bräunliche fleckige Fliesenfugen?
Das sind Verschmutzungen, wie sie durch Staub, aber auch Seifenreste oder Hautpartikel entstehen. Sie lassen sich im Vergleich zu Schimmel recht einfach entfernen, manchmal ist auch etwas sanfte Gewalt notwendig. Hartnäckige Verschmutzungen können vermieden werden, wenn Sie die Flächen regelmäßig mit klarem Wasser abspülen. So kann sich der Schmutz nicht zu tief in die Fugen reinfressen.
Sehen Sie gelbliche bis bräunliche Fliesenfugen?
Setzt sich Kalk in den Fliesenfugen ab, färben sich diese in der Regel in einem Farbton zwischen Gelb und Braun. Kalkablagerungen sind im Badezimmer häufig zu finden dank der hohen Luftfeuchtigkeit, Wassertropfen und Wasserdampf. Wie Sie verkalkte Badfugen reinigen, erfahren Sie gleich, haben Sie noch etwas Geduld.
Sehen Sie schmierige, mit schwarzen Punkten versehene Fliesenfugen?
Glückwunsch, Sie haben das große Los gezogen. Wahrscheinlich haben Sie sich einen Schimmelbefall zugezogen. Ihre Fliesenfugen natürlich, nicht Sie persönlich. Pilzsporen haben es bei den feuchtwarmen Bedingungen im Badezimmer besonders einfach, wird dazu noch unzureichend gelüftet, ist das Schimmelproblem ganz schnell da. Besonders Silikonfugen sind gefährdet, schauen Sie dort also noch genauer hin.
Schritt #2: Das richtige Werkzeug verwenden
Sie können Ihre Fliesenfugen natürlich mit einem Putzschwamm oder einem Mikrofasertuch reinigen, einfacher und gründlicher geht es jedoch mit einer ausrangierten Zahnbürste. Mit den feinen Borsten kommen Sie perfekt in die schmalen Fugen und auch an unzugängliche Stellen.
Da Fliesenfugen von Haus aus zudem etwas porös sind, gelingt die Reinigung mit Borsten um einiges besser als mit einem Schwamm oder Tuch. Wem das mit der Zahnbürste suspekt vorkommt: Im Handel gibt es auch spezielle Fugenreinigungsbürsten. Das Geld können Sie sich allerdings sparen, besser können es diese auch nicht.
Schonende Reinigung mit Wasserdampf
Weniger schweißtreibend als die Arbeit mit der Zahnbürste, ist das Reinigen der Fliesenfugen mit heißem Wasserdampf. Viele von Ihnen haben vielleicht bereits einen Dampfreiniger zuhause. Wer noch keinen hat – das ist auf jeden Fall eine lohnende Anschaffung, der Reiniger kann noch ganz andere Arbeiten übernehmen als Badfugen zu reinigen.
Aus einem Dampfreiniger kommt etwa 150 bis 300 Grad heißer Dampf, der den Schmutz ganz schonend löst. Danach einfach noch mal mit einem weichen Tuch nachwischen und die Fugen sollten wieder glänzen wie neu.
Handdampfreiniger dringen ganz tief in die Fugenzwischenräume ein und töten durch die Hitze zusätzlich noch Bakterien und Pilze. Auf chemische Reinigungsmittel können Sie dann meist komplett verzichten. Diese sind in der Regel nicht nur giftig, sondern können auch die Fugen angreifen. Diese werden dann poröser, so dass sich Schmutz und Bakterien noch leichter absetzen. Ein Teufelskreis.
Schritt #3: Schmutzige Fliesen mit Hausmitteln reinigen
Im vorherigen Kapitel haben Sie bereits erfahren, warum Sie am besten auf chemische Reinigungsmittel verzichten sollten: Sie greifen die Fugen an und sind giftig. Völlig unbrauchbar sind außerdem chemiehaltige Flüssigreiniger oder schleifende Reinigungsmittel wie Scheuermilch. Auch auf ölhaltige Polituren, Wachse oder andere giftige Lösungsmittel sollten Sie verzichten.
Wesentlich ungefährlicher sind verschiedene Haushaltsmittel wie Backpulver, Soda oder Zahnpasta. Das eine oder andere dieser Mittel sollte jeder von Ihnen zuhause haben, zumindest bei der Zahnpasta ist das sogar ziemlich sicher so.
Tipp #1: Zahnpasta
Was Zahnpasta mit den Zähnen schafft, gelingt auch mit schmutzigen Fugen – nämlich eine sanfte Reinigung, ohne deren Struktur zu beschädigen. Es braucht auch keine teure Zahnpasta sein, das billige No-Name-Produkt vom Discounter kann das genauso gut.
Machen Sie es wie beim Zähneputzen: Tragen Sie etwas Zahnpasta auf die Zahnbürste auf und schrubben Sie alle verschmutzten Fugen sorgfältig ab. Danach noch mit klarem Wasser ausspülen und mit einem weichen Tuch sorgfältig abtrocknen. Nun sollten sie Fugen wieder glänzen.
Tipp #2: Backpulver
Wer gerne backt, hat sicher auch Backpulver in seinem Küchenschrank. Nehmen sie das Päckchen, geben den Inhalt in eine kleine Schüssel und vermengen Sie das Pulver mit etwas Wasser, so dass eine breiige Konsistenz entsteht. Nehmen Sie wieder die Zahnbürste und geben Sie etwas auf die Paste darauf.
Tragen Sie die Paste auf die Fugen auf und bürsten Sie diese sorgfältig ab. Damit das Backpulver seine volle Wirkung entfalten kann, sollten Sie die Masse etwa 45 Minuten auf die Badfugen einwirken lassen. Danach mit einem feuchten Lappen und viel Wasser abspülen und mit einem Tuch trockenreiben.
Tipp #3: Soda
Ein beliebtes Hausmittel zum Reinigen von schmutzigen Fliesenfugen ist auch Soda. Das Mittel haben Sie vielleicht nicht ständig zuhause vorrätig, Sie finden es jedoch in jedem gut sortierten Drogeriemarkt. Stellen Sie aus zwei bis drei Esslöffeln Soda und fünf Litern Wasser eine Lösung her, die Sie auf die Fugen mit Hilfe der Zahnbürste auftragen.
Damit das Gemisch seine Wirkung entfalten kann, lassen sie es für einige Zeit einwirken. Spülen Sie dann die Fugen mit klarem Wasser aus und trocknen Sie sie mit einem weichen Tuch trocken. Sie wollen ja nicht, dass sich gleich wieder Kalkflecken bilden oder Schimmelsporen Nahrung finden.
Tipp #4: Essigessenz
Essigessenz oder Essigreiniger ist ein gutes Mittel geht Schmutz und Kalk, für die betonierten Fliesenfugen allerdings nur bedingt geeignet. Die Fugen werden dadurch poröser und somit schmutzanfälliger.
Für die gummiartigen Silikonfugen eignet sich Essig hingegen perfekt – kann allerdings auch keine Wunder vollbringen. Haben sich Schmutz oder Schimmel bereits tief in die Fugen „gefressen“, hilft in der Regel nur noch ein Austausch. Also alte Silikonfugen mit dem Teppichmesser rausschneiden – frisches Silikon rein. Wie das genau funktioniert, erfahren Sie hier: Silikonfugen entfernen und erneuern. Eventuell hilft auch ein Silikonentferner.
Bevor Sie die radikale Methode anwenden, versuchen Sie zunächst die Silikonfuge mit verdünnter Essigessenz zu reinigen. Klappt das nicht so gut, können Sie auch einen Lappen in unverdünnte Essenz tunken und auf die Fuge legen. Etwas warten und dann mit klarem Wasser ausspülen.
Schritt #4: Schimmel in Fliesenfugen entfernen
Hat sich der Schimmel erst einmal in den Fugen festgesetzt, kommen Sie in der Regel mit den oben genannten Hausmittelchen nicht weiter. Sie müssen härtere Geschütze ausfahren, um die Schimmelsporen abzutöten. Im Handel gibt es diverse Anti-Schimmel-Produkte, die helfen können.
Gerne werden zum Beispiel Reinigungsalkohole genommen. Die haben einen Alkoholanteil von 70 Prozent und mehr und töten die Pilzsporen. Tragen Sie bei der Verwendung von scharfen, chemischen Reinigern unbedingt Schutzhandschuhe und tragen am besten sogar eine Atemschutzmaske. Wenn möglich, arbeiten Sie bei geöffneten Fenster. Gut gelüftet muss nach solch einer Anti-Schimmelbehandlung auf jeden Fall.
Da scharfe Reinigungsmittel die Fugen – wie bereits geschrieben – angreifen, ist die beste Methode, Schimmel erst gar nicht entstehen zu lassen. Diese beiden Grundregeln helfen dabei:
- Lüften Sie das Bad nach dem Baden oder Duschen sorgfältig
- Trocknen Sie die feuchten Fliesen & Fugen mit einem weichen Tuch ab
Mit diesen beiden Tipps senken Sie die Gefahr einer Schimmelbildung enorm. Auf jeden Fall sollten Sie sofort tätig werden, sobald Sie Schimmel entdecken. Schon alleine Ihrer Gesundheit zuliebe. Außerdem wird die Beseitigung immer schwieriger, je länger Sie warten. Und was tun bei einem innenliegenden Bad ohne Fenster? Schauen Sie hier.
Schritt #5: Fliesen und Fugen dauerhaft sauber halten
Wie Sie wahrscheinlich bereits am eigenen Leib erfahren durfte, ist das Reinigen von Fliesenfugen ziemlich aufwändig und anstrengend. Sonst wären Sie wahrscheinlich gar nicht erst auf dieser Seite gelandet. Am besten ist es daher, die Fugen erst gar nicht erst verschmutzen zu lassen. Gar nicht so einfach, wie gedacht? Versuchen Sie es einmal mit folgenden Tipps:
- Spülen Sie die Fugen in Ihrer Dusche (oder auch im Bad) nach jedem Duschgang ab, damit sich Schmutz erst gar nicht festsetzen kann
- Trocken Sie feuchte Fugen stets mit einem weichen Handtuch bzw. Mikrofasertuch ab. Das hilft gegen Kalk, Schmutz und Schimmelbildung
- Lüften Sie das Bad nach dem Duschen oder Baden ausgiebig, damit die feuchte Luft entweichen kann und Schimmelsporen weniger Nahrung finden
- Reinigen Sie die Fugen regelmäßig – je länger Sie warten, desto schwieriger wird es mit der Reinigung der verschmutzten Badfugen
Letzte Aktualisierung am 14.12.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API