Schleifen ist eine der wichtigsten Arbeitstechniken, wenn es um glatte Oberflächen und präzise Maße geht – sei es bei Holz, Metall oder Stein. Richtig schleifen will jedoch gelernt sein. Welche Schleifmittel es gibt, wie man die richtige Körnung auswählt und welche Techniken wann zum Einsatz kommen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Das erwartet Sie in diesem Beitrag
- Was bedeutet schleifen überhaupt?
- Die Körnung – entscheidend für das Ergebnis
- Welches Schleifmittel für welches Material?
- Schleifkörner – natürlich oder synthetisch?
- Schleifmittel im Überblick
- Schleifpapier – vielseitig, aber empfindlich
- Schleifgewebe – reißfest und langlebig
- Schleifscheiben – für präzise und kraftvolle Bearbeitung
- Schruppscheiben – wenn viel Material abgetragen werden muss
- Fächerscheiben – der Allrounder für gleichmäßigen Schliff
- Fiberscheiben – ideal für hohe Abtragsleistung
Was bedeutet schleifen überhaupt?
Beim Schleifen tragen Sie mit Hilfe von abrasiven Materialien, also Schleifkörnern, gezielt Material von einer Oberfläche ab. Dabei geht es nicht nur um das Glätten von Holz oder das Entrosten von Metall. Auch die Maßhaltigkeit von Werkstücken lässt sich durch Schleifen verbessern. In der Industrie ist das Schleifen deshalb ein anerkannter Ausbildungsberuf.
Die Bearbeitung erfolgt von Hand oder mit Maschinen. Verwendet werden dabei unter anderem:
- Schleifpapier
- Schleifbänder
- Schleifscheiben
- Schleifkörper
Je nach Material und gewünschtem Ergebnis unterscheiden sich Körnung, Schleifmittel und Schleiftechnik.
Die Körnung – entscheidend für das Ergebnis
Die Körnung bezeichnet die Größe der Schleifpartikel. Je niedriger die Zahl, desto gröber ist das Schleifmittel. Eine hohe Zahl steht für ein feineres Korn.
Der europäische Schleifmittelverband FEPA gibt die Körnungen mit Kennziffern an:
Beispiele:
- Grob: P24 – P80
- Mittel: P100 – P240
- Fein: P320 – P600
- Sehr fein: P800 – P3500
Die Zahl beschreibt, wie viele Maschen ein Sieb pro Zoll hat, durch das das Korn gerade noch hindurchpasst. Eine Körnung P150 hat also 150 Maschen pro Zoll. Flexibles Schleifmittel (z. B. Schleifpapier) wird mit „P“ gekennzeichnet, starres (z. B. Schleifscheiben) mit „F“.
Achtung: Bei Diamant-Schleifmitteln steht ein „D“ vor der Zahl, bei CBN-Schleifmitteln (kubisches Bornitrid) ein „B“. Bei Diamantscheiben gilt: Je niedriger die Zahl, desto feiner – im Gegensatz zu anderen Schleifmitteln.
Welches Schleifmittel für welches Material?
Nicht jedes Schleifmittel ist für jedes Material geeignet. Die Wahl des richtigen Schleifkorns und der passenden Körnung hängt von verschiedenen Faktoren ab: dem Werkstoff selbst, dem gewünschten Oberflächenfinish und dem jeweiligen Arbeitsschritt – ob Grobschliff, Zwischenschliff oder Feinschliff. Wer zu grob beginnt, riskiert Kratzer oder Beschädigungen. Wer zu fein startet, entfernt möglicherweise zu wenig Material und verlängert die Arbeitszeit unnötig.
Im Folgenden finden Sie praktische Hinweise zu verschiedenen Materialien und dem jeweils passenden Schleifmittel:
Lackoberflächen – anschleifen oder komplett entfernen?
Wenn Sie lackierte Oberflächen überarbeiten wollen, kommt es auf die Zielsetzung an. Möchten Sie den Lack lediglich anschleifen, um etwa eine neue Lackschicht aufzutragen, genügt eine mittelfeine bis feine Körnung.
- Zum Anschleifen von Lacken empfiehlt sich Schleifpapier mit Körnung P180. Diese Körnung schafft genügend Haftung für einen neuen Anstrich, ohne die Lackschicht zu stark zu beschädigen.
- Zum Entfernen von Lacken, etwa bei Altanstrichen oder beschädigten Flächen, sind gröbere Körnungen wie P40 bis P80 erforderlich. Hier ist Vorsicht geboten: Verwenden Sie keine zu grobe Körnung bei weichen Untergründen wie Furnier – das Material kann leicht beschädigt werden.
Ideal für Lackarbeiten ist Nassschleifpapier, da es das Risiko des Zusetzen und Staubflugs verringert.
Holz – auf die Holzart kommt es an
Holz zählt zu den am häufigsten geschliffenen Materialien – sei es beim Möbelbau, bei der Renovierung von Türen oder beim Abschleifen von Dielen. Doch Holz ist nicht gleich Holz.
- Weichhölzer wie Fichte, Kiefer oder Lärche benötigen eine etwas feinere Behandlung, da sie empfindlicher auf Schleifdruck reagieren. Für den Grobschliff eignet sich eine Körnung von P60, zum Feinschliff P180 bis P240.
- Harthölzer wie Buche, Eiche oder Ahorn sind robuster und lassen sich auch mit gröberen Körnungen bearbeiten. Auch hier ist P60 ein guter Startpunkt für den Grobschliff. Für die Endbehandlung reichen P180 bis P220, je nach gewünschtem Glättegrad.
Bei besonders feinen Oberflächen, zum Beispiel bei Sichtflächen von Möbeln, kann eine Körnung bis P320 sinnvoll sein.
Aluminium – weich, aber empfindlich
Aluminium ist ein weiches Metall, das sich zwar gut schleifen lässt, jedoch schnell verkratzt oder verschmiert, wenn falsche Schleifmittel verwendet werden. Zu grobe Körnungen hinterlassen unschöne Riefen, während zu feine Körnungen die Bearbeitungszeit unnötig verlängern.
- Für die Grundbearbeitung oder das Entfernen von Oxid- oder Schmutzschichten eignet sich P80.
- Für die Nachbearbeitung und das Glätten von Kanten ist eine Körnung von P180 bis P240 empfehlenswert.
Wählen Sie vorzugsweise Schleifmittel mit Siliciumcarbid – dieses eignet sich besonders für Nichteisenmetalle wie Aluminium oder Kupfer.
Stahl – robust, aber hartnäckig
Stahl benötigt deutlich widerstandsfähigere Schleifmittel. Besonders beim Entrosten ist Geduld gefragt – und der richtige Schleifansatz.
- Zum Entrosten von Stahl empfiehlt sich ein grobes Korn, etwa P40, um Rost effektiv zu entfernen. Schleifvlies kann ergänzend zum Einsatz kommen.
- Für den Feinschliff – beispielsweise vor dem Lackieren – ist P120 oder P180 ein guter Richtwert.
Bei größeren Flächen oder starkem Materialabtrag können Sie auch auf Fächerscheiben oder Fiberscheiben zurückgreifen, die auf einem Winkelschleifer montiert werden.
Edelstahl – edel, aber empfindlich
Edelstahl reagiert empfindlich auf tiefe Kratzer. Diese sind später schwer zu entfernen. Daher gilt hier besondere Vorsicht bei der Wahl der Körnung.
- Beginnen Sie im Regelfall mit P120, wenn es um das Entfernen von Anlauffarben oder Verunreinigungen geht.
- Für den Feinschliff oder ein mattes Finish eignet sich P240 oder feiner.
Verwenden Sie bevorzugt Schleifmittel aus Korund oder CBN. Diese ermöglichen gleichmäßige Ergebnisse ohne Verfärbungen.
Faustregel: Immer an unauffälliger Stelle testen
Unabhängig vom Material gilt: Testen Sie das gewählte Schleifmittel zuerst an einer unauffälligen Stelle. So stellen Sie sicher, dass das Schleifergebnis Ihren Erwartungen entspricht und keine Schäden entstehen. Besonders bei empfindlichen Oberflächen wie Furnieren, Altbeschichtungen oder Dekoroberflächen sollten Sie behutsam vorgehen.
Wer auf Nummer sicher gehen will, arbeitet sich in mehreren Schleifgängen von grob zu fein vor – und passt die Körnung je nach Material und Ziel an.
Schleifkörner – natürlich oder synthetisch?
Die Qualität und Wirkung eines Schleifmittels hängen maßgeblich vom verwendeten Schleifkorn ab. Schleifkörner bestimmen nicht nur, wie viel Material abgetragen wird, sondern auch, wie gleichmäßig das Schleifbild am Ende aussieht. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen natürlichen und synthetischen Schleifkörnern. Welche Variante besser geeignet ist, hängt vom zu bearbeitenden Material und dem gewünschten Bearbeitungsschritt ab.
Natürliche Schleifkörner – bewährt bei weichen Werkstoffen
Natürliche Schleifkörner kommen schon seit Jahrhunderten zum Einsatz. Sie werden aus mineralischen Rohstoffen gewonnen und anschließend mechanisch verarbeitet. Typische Vertreter dieser Gruppe sind:
- Schmirgel
- Granat
- Flint
- Quarz
Diese Materialien zeichnen sich durch eine mittlere Härte aus und sind daher gut geeignet für weichere Werkstoffe wie Holz, Kunststoff oder Putz. Besonders bei handgeführten Schleifarbeiten – etwa beim Schleifen von Türen, Fensterrahmen oder Möbelstücken – haben natürliche Schleifmittel ihren festen Platz.
Allerdings stoßen sie bei harten Materialien wie Stahl, Stein oder Keramik schnell an ihre Grenzen. Ihre relativ geringe Abriebfestigkeit und schnellere Abnutzung machen sie für industrielle Anwendungen oder präzise Schleifarbeiten in der Metallbearbeitung weniger geeignet. Auch bei der Bearbeitung großer Flächen oder bei hohem Materialabtrag sind synthetische Schleifkörner in der Regel leistungsfähiger.
Synthetische Schleifkörner – robust, präzise und vielseitig
Synthetisch hergestellte Schleifkörner dominieren heute den Markt. Sie entstehen durch gezielte chemische und thermische Verfahren, bei denen Rohstoffe wie Aluminiumoxid, Quarzsand oder Graphit in extremen Bedingungen verarbeitet werden. Das Ergebnis: Schleifmittel mit definierter Härte, Form und Struktur – ideal für gleichbleibende Schleifergebnisse und hohe Standzeiten.
Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die gängigsten synthetischen Schleifkörner:
Korund (Aluminiumoxid – Al₂O₃)
Korund ist das wohl am häufigsten eingesetzte synthetische Schleifmittel. Es wird aus Bauxit gewonnen und in einem Schmelzverfahren verarbeitet. Das fertige Korn ist hart, zäh und widerstandsfähig gegen Bruch.
- Einsatzgebiete: Stahl, Eisen, Gusseisen, hochfeste Metalle
- Vorteile: hohe Zähigkeit, gute Schleifleistung, wirtschaftlich
- Besonderheiten: Es gibt verschiedene Varianten, etwa Edelkorund (weiß) oder Zirkonkorund (blau), die je nach Anforderung eingesetzt werden.
Korund eignet sich gut für den Flächen- und Kantenschliff und wird häufig auf Schleifbändern, -scheiben und -papieren verwendet.
Siliciumcarbid (SiC)
Siliciumcarbid entsteht durch das Erhitzen eines Gemischs aus Quarzsand und Koks in einem elektrischen Widerstandsofen. Es ist härter als Korund, dafür aber spröder. Das bedeutet, dass es schneller bricht, aber dabei immer wieder neue, scharfe Schneidkanten bildet.
- Einsatzgebiete: Glas, Keramik, Grauguss, Bronze, Aluminium, Kunststoffe
- Vorteile: sehr harte Struktur, aggressiver Schnitt, geeignet für Materialien mit geringer Zugfestigkeit
- Besonderheiten: ideal für spröde oder temperaturempfindliche Werkstoffe
Durch seine Härte liefert Siliciumcarbid ein sehr feines Schleifbild und wird bevorzugt bei der Endbearbeitung empfindlicher Materialien eingesetzt.
Diamant
Diamant ist das härteste bekannte Schleifmittel. In der industriellen Schleiftechnik kommt heute fast ausschließlich synthetischer Diamant zum Einsatz. Er wird aus Graphit unter hohem Druck und bei großer Hitze hergestellt.
- Einsatzgebiete: Keramik, Glas, Hartmetall, Natur- und Kunststein, Verbundwerkstoffe
- Vorteile: extrem hohe Härte, sehr geringer Verschleiß, hervorragende Präzision
- Einschränkungen: ungeeignet bei hohen Temperaturen (z. B. bei der Bearbeitung von Stahl über 700 °C)
Diamantschleifmittel eignen sich besonders für hochpräzise Arbeiten wie das Schleifen von Schneidwerkzeugen oder das Polieren von Steinoberflächen. Allerdings sind sie teurer als andere Schleifmittel und benötigen spezielle Maschinen oder Bindemittel, um ihre Wirkung optimal entfalten zu können.
Kubisches Bornitrid (CBN)
CBN ist ein synthetisch hergestelltes Schleifmittel, das dem Diamant in puncto Härte nur knapp unterlegen ist. Es besteht aus einer speziellen Form von Bornitrid, das unter Druck und Hitze in eine kubische Kristallstruktur überführt wird.
- Einsatzgebiete: gehärtete Stähle, hochlegierte Werkzeugstähle, Nickellegierungen
- Vorteile: hohe Temperaturbeständigkeit (bis 1300 °C), lange Standzeiten, hohe Maßhaltigkeit
- Besonderheiten: ideal für Anwendungen, bei denen Diamant wegen thermischer Zersetzung ausscheidet
CBN-Schleifmittel kommen vor allem in der industriellen Metallbearbeitung zum Einsatz – dort, wo andere Schleifmittel an ihre Grenzen stoßen. Besonders bei Serienfertigungen mit hoher Präzision und minimalem Verschleiß sind sie eine leistungsstarke Alternative.
Schleifmittel im Überblick
Beim Schleifen steht Ihnen eine Vielzahl an Schleifmitteln zur Verfügung. Jedes hat eigene Eigenschaften, Vor- und Nachteile sowie typische Anwendungsbereiche. Hier erfahren Sie, worauf Sie bei den gängigen Varianten achten sollten.
Schleifpapier – vielseitig, aber empfindlich
Schleifpapier gehört zu den bekanntesten und am häufigsten verwendeten Schleifmitteln – besonders bei manuellen Arbeiten. Es besteht aus einem Trägermaterial, meist Papier, auf das Schleifkörner aufgebracht sind. Diese Körner bestehen aus natürlichen oder synthetischen Stoffen wie Quarz, Glas, Korund oder Siliciumcarbid. Je nach Anwendung und gewünschtem Schliff wählen Sie eine entsprechende Körnung. Für grobe Arbeiten eignen sich niedrige Körnungen wie P40 oder P60. Für feinere Schleifarbeiten greifen Sie besser zu P180 oder höher.
Besonders bei empfindlichen Oberflächen wie Lack oder feinen Holzarten kann ein zu grobes Schleifpapier schnell Schaden anrichten. Hier lohnt sich ein vorsichtiger Einstieg mit mittlerer Körnung und ein langsames Herantasten.
Neben dem klassischen Trockenschleifpapier gibt es auch sogenanntes Nassschleifpapier. Dieses ist wasserfest und eignet sich besonders gut zum Schleifen von Farben, Lacken, Kunststoffen oder Spachtelmassen. Durch die Verwendung von Wasser beim Schleifen entsteht weniger Staub, das Schleifbild wird gleichmäßiger, und das Papier setzt sich nicht so schnell zu. Nassschleifpapier mit sehr feiner Körnung – bis hin zu P2500 – wird oft auch zum Schärfen von Werkzeugen oder zum Glätten von Steinen eingesetzt.
Schleifgewebe – reißfest und langlebig
Schleifgewebe ist dem Schleifpapier in vielen Punkten ähnlich, jedoch robuster und widerstandsfähiger. Statt Papier dient hier ein Trägergewebe aus Baumwolle, Polyester oder Nylon. Die Schleifkörner – meist aus Korund oder Siliciumcarbid – sind mit einem speziellen Harz auf das Gewebe aufgebracht.
Durch seine hohe Reißfestigkeit lässt sich Schleifgewebe besonders gut bei maschinellen Anwendungen einsetzen. Auch beim Handschliff auf stark strukturierten Oberflächen, etwa bei profiliertem Holz oder bei Metallen mit Grat, zeigt Schleifgewebe seine Stärken. Es passt sich der Oberfläche gut an, bleibt flexibel und nutzt sich langsamer ab als herkömmliches Schleifpapier.
Ein weiterer Vorteil: Schleifgewebe ist oft in Rollenform erhältlich, sodass Sie es auf die gewünschte Länge zuschneiden können. Auch als Bänder für Bandschleifmaschinen oder in Form von Lamellen bei Fächerscheiben findet es Anwendung.
Schleifscheiben – für präzise und kraftvolle Bearbeitung
Schleifscheiben bestehen nicht nur aus Schleifkörnern, sondern auch aus einer Bindung und sogenannten Poren. Die Bindung hält die Körner zusammen, während die Poren für Kühlung und Abtransport des Schleifstaubs sorgen. Verwendet werden Bindematerialien wie Keramik, Kunstharz, Gummi oder – bei speziellen Schleifscheiben – auch Metall.
Die Auswahl der richtigen Schleifscheibe hängt stark vom zu bearbeitenden Material ab. Zusätzlich zur Körnung spielt die Härte der Scheibe eine große Rolle. Sie wird nach einer Skala von A (äußerst weich) bis Z (äußerst hart) eingeteilt. In der Praxis bewegen sich die meisten Schleifscheiben im Bereich von H bis S. Weichere Scheiben nutzen sich zwar schneller ab, passen sich aber besser an unregelmäßige Formen an. Härtere Scheiben halten länger, eignen sich jedoch eher für ebene Flächen und präzise Arbeit.
Schleifscheiben kommen sowohl bei stationären Maschinen als auch bei Handgeräten wie Winkelschleifern zum Einsatz. Für den Heimwerkerbereich sind sie besonders bei Metallarbeiten nützlich.
Schruppscheiben – wenn viel Material abgetragen werden muss
Schruppscheiben gehören zu den groben Schleifscheiben. Sie kommen überall dort zum Einsatz, wo schnell viel Material abgetragen werden soll – etwa beim Bearbeiten von Stahlträgern, Entfernen von Schweißnähten oder beim Grobschliff vor dem Lackieren. Die Körnung ist entsprechend grob, meist im Bereich von P24 bis P60.
Sie bestehen in der Regel aus Korund oder Siliciumcarbid, die auf ein faserverstärktes Trägermaterial aufgebracht sind. Durch ihre massive Bauweise sind Schruppscheiben sehr widerstandsfähig gegenüber mechanischer Beanspruchung. Sie erzeugen jedoch auch viel Staub und Hitze, weshalb beim Arbeiten stets auf ausreichende Schutzkleidung, Staubabsaugung und Pausen zur Kühlung geachtet werden sollte.
Schruppscheiben werden fast ausschließlich mit dem Winkelschleifer verwendet. Wichtig ist, die zulässige Drehzahl nicht zu überschreiten und die Scheibe korrekt zu montieren.
Fächerscheiben – der Allrounder für gleichmäßigen Schliff
Fächerscheiben vereinen Grob- und Feinschliff in einem Werkzeug. Ihr Aufbau besteht aus vielen überlappenden Lamellen aus Schleifgewebe, die fächerförmig auf einer Trägerscheibe angeordnet sind – daher der Name.
Sie erzeugen ein gleichmäßiges Schleifbild, da sich die Schleifkörner durch den Aufbau der Lamellen regelmäßig selbst erneuern. Fächerscheiben eignen sich gut für das Bearbeiten von Stahl, Edelstahl, Gusseisen oder NE-Metallen wie Kupfer oder Aluminium. Auch das Entgraten, Entrosten oder Glätten von Schweißnähten ist mit ihnen möglich. Durch ihre Flexibilität und Vielseitigkeit gehören sie zur Grundausstattung vieler Heimwerkerinnen und Heimwerker.
Ein weiterer Vorteil: Im Gegensatz zu starren Schleifscheiben benötigen Fächerscheiben weniger Druck. Dadurch verringert sich die Gefahr, Kanten einzuschleifen oder Werkstücke zu beschädigen.
Fiberscheiben – ideal für hohe Abtragsleistung
Fiberscheiben sind flache, kreisrunde Schleifscheiben mit einem robusten Trägermaterial aus faserverstärktem Papier oder Gewebe. Sie werden mithilfe eines Stütztellers auf einem Winkelschleifer befestigt.
Beschichtet sind Fiberscheiben meist mit Korund oder Siliciumcarbid. Ihr Vorteil liegt in der hohen Abtragsleistung bei gleichzeitig feinem Schliffbild. Sie lassen sich sowohl für grobe als auch für mittlere Schleifarbeiten einsetzen. Neben Metall eignen sich Fiberscheiben auch für Gusseisen oder grobe Holzarbeiten.
Wichtig ist die Auswahl des passenden Stütztellers. Je härter dieser ist, desto aggressiver arbeitet die Scheibe. Für feinere Arbeiten empfiehlt sich ein weicher Stützteller. Auch hier gilt: Schutzbrille, Gehörschutz und Handschuhe nicht vergessen.