Waschbecken und Armatur gehören zusammen – doch nicht immer passen sie auf Anhieb. Wer einfach draufloskauft, riskiert Spritzwasser, schlechten Bedienkomfort oder optische Kompromisse. Um das zu vermeiden, lohnt sich ein genauer Blick auf Maße, Bauformen und Montagearten.

Das erwartet Sie in diesem Beitrag
- Warum Maße entscheidend sind
- Fünf gängige Kombinationen im Überblick
- Worauf Sie zusätzlich achten sollten
- Einbauhinweise: Loch ist nicht gleich Loch
Warum Maße entscheidend sind
Zwei Zahlen sind besonders wichtig: die Höhe der Armatur und ihre Ausladung. Die Höhe bestimmt, wie viel Platz Sie unter dem Wasserhahn haben. Die Ausladung – also wie weit der Auslauf reicht – entscheidet, wo der Wasserstrahl im Becken auftrifft. Ideal ist: Das Wasser trifft auf oder knapp hinter dem Abfluss. Prallt der Strahl auf den Beckenrand oder an die Wand, kann es unangenehm spritzen.
Auch die Tiefe des Beckens spielt eine Rolle. Flache Becken mit senkrechten Wänden kommen besser mit einem kurzen Auslauf zurecht. Tiefe Becken vertragen auch längere Ausläufe. Zusätzlich sollten Sie darauf achten, wie groß der Abstand vom Hahn zum Becken ist – besonders bei Aufsatzwaschbecken.

Fünf gängige Kombinationen im Überblick
Armaturen lassen sich in der Wand, auf oder neben dem Waschbecken montieren. Wir stellen Ihnen die gängigsten Varianten kurt vor.
1. Wandwaschtisch mit Standarmatur
Der Klassiker im Bad. Die Armatur steht direkt auf dem Becken, das an der Wand befestigt ist. Die meisten Modelle haben ein mittig platziertes Hahnloch. Je nach Breite des Beckens und Randtiefe kommen niedrige bis mittelhohe Armaturen infrage. Achten Sie auf ein harmonisches Verhältnis von Form und Größe – vor allem, wenn Waschtisch und Armatur optisch im Mittelpunkt stehen.
2. Wandwaschtisch mit Wandarmatur
Diese Lösung wirkt besonders leicht und modern. Die Technik verschwindet im Unterputzkörper, nur Auslauf und Hebel sind sichtbar. Der Waschtisch selbst benötigt kein Hahnloch. Wichtig: Die Ausladung der Wandarmatur muss exakt zum Becken passen. Planen Sie diese Variante unbedingt frühzeitig – Änderungen sind nachträglich nur schwer umzusetzen.
3. Aufsatzwaschtisch mit Standarmatur
Hier steht das Becken auf einer Platte oder einem Möbelstück. Die Armatur wird auf der Platte oder hinter dem Becken montiert. Entscheidend ist die Höhe der Armatur: Je höher das Becken, desto höher muss auch der Auslauf sein. Achten Sie darauf, dass sich Ihre Hände noch bequem unter dem Wasserstrahl bewegen lassen – auch beim Befüllen von Gläsern oder Waschen der Haare.
4. Aufsatzwaschtisch mit Wandarmatur
Diese Kombination setzt das Waschbecken in Szene. Der Wasserhahn bleibt dezent im Hintergrund. Das Prinzip ist wie beim wandhängenden Waschtisch mit Wandarmatur. Auch hier gilt: Achten Sie auf die richtige Länge des Auslaufs und planen Sie die Unterputztechnik frühzeitig mit ein.
5. Unterbauwaschtisch mit Standarmatur
Der Unterbauwaschtisch wird von unten in eine Platte oder Möbeloberfläche integriert. Die Oberfläche bleibt frei von störenden Kanten – ideal für moderne Bäder und Hotels. Hier sind Stand- oder Wandarmaturen möglich. Besonders praktisch sind leicht nach vorn geneigte Modelle, da sie das Spritzen reduzieren.
Worauf Sie zusätzlich achten sollten
Wie und wo die Armatur montiert wird, ist wichtig. Es gibt aber noch einige andere Dinge, auf die Sie achten sollten.
Auslaufhöhe und Reichweite
Der Abstand zwischen Armatur und Beckenboden sollte so groß sein, dass Sie Ihre Hände problemlos darunter bewegen können. Gleichzeitig darf der Auslauf nicht zu weit vorne enden. Sonst landet das Wasser am Rand und spritzt daneben. Eine Faustregel: Der Wasserstrahl sollte möglichst in der Mitte des Beckens auftreffen.
Flexible Perlatoren
Einige Armaturen verfügen über verstellbare Auslässe (Perlatoren). Diese kleinen Bauteile ermöglichen es, den Wasserstrahl gezielt nach innen oder außen zu lenken. So können Sie kleinere Abweichungen bei der Ausladung ausgleichen – etwa wenn das Becken tiefer oder schmaler ausfällt als gedacht.
Hebelposition
Einhebelmischer gibt es mit Griff oben oder seitlich. Modelle mit seitlichem Hebel können problematisch sein, wenn der Waschplatz eng bemessen ist oder das Becken ungewöhnlich geformt ist. Achten Sie darauf, dass der Hebel leicht zu erreichen ist und beim Öffnen nicht an den Rand stößt.
Einbauhinweise: Loch ist nicht gleich Loch
Wenn Sie eine Armatur auf dem Becken montieren wollen, brauchen Sie ein Hahnloch in passender Größe. Die gängigen Durchmesser liegen bei 35 bis 45 mm – je nach Kartuschentyp. Achten Sie darauf, dass Armatur und Hahnloch zusammenpassen. Ist kein Loch vorhanden, können Sie entweder eins bohren lassen oder auf eine Wandarmatur ausweichen.