Duschnische: So gelingt der Einbau in Eigenregie

Von Dominik Hochwarth

Eine in die Wand eingelassene Duschnische bietet eine praktische und elegante Ablagefläche in der Dusche – ganz ohne störende Haken oder Körbe. Im Beitrag erfahren Sie, welche Vorteile eine Duschnische hat, welche Maße sinnvoll sind und wie Sie die Nische fachgerecht planen und einbauen – entweder individuell in Massivwände oder mit vorgefertigten Einbauelementen.

Duschnische
Erfahren Sie, wie Sie solch eine Duschnische selbst einbauen können

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Warum eine Duschnische die bessere Wahl sein kann

Im Vergleich zu handelsüblichen Duschkörben bietet die Duschnische mehrere handfeste Vorteile:

  • Sie fügt sich flächenbündig in die Wand ein, sodass keine störenden Elemente hervorstehen.
  • Die Ablage ist meist großzügiger gestaltet und lässt sich individuell anpassen.
  • Sie lässt sich leichter reinigen, da keine verwinkelten Stellen vorhanden sind.
  • Es sind keine Bohrungen in Fliesen nötig – die Wand bleibt intakt.
  • Die Lösung ist dauerhaft – Duschkörbe rosten oder vergilben mit der Zeit.

Wie groß sollte die Nische sein?

Die Größe der Duschnische hängt stark von Ihren persönlichen Bedürfnissen ab. Wer alleine duscht, benötigt weniger Ablagefläche als eine Familie, bei der jedes Mitglied eigene Produkte nutzt.

Orientierungshilfe:

  • Höhe: Mindestens 25 cm, besser 30 cm oder mehr. So passen handelsübliche Flaschen problemlos hinein.
  • Breite: Je nach verfügbarer Wandfläche zwischen 30 cm und 60 cm oder breiter.
  • Tiefe: Mindestens 8–10 cm – das muss die Wand hergeben.

Tipp: Richten Sie sich bei den Maßen nach der Größe Ihrer Fliesen. Eine Nische im Maß 30 × 60 cm passt optisch gut ins Gesamtbild, wenn die Fliesen ebenfalls in diesem Format verlegt werden. Achten Sie bei der Platzierung auf Fugenverläufe und die spätere Fußbodenhöhe. Sprechen Sie Ihre Planung am besten frühzeitig mit dem Fliesenleger ab.

Worauf Sie bei der Planung achten sollten

Ob im Neubau oder bei einer Badrenovierung – eine Duschnische lässt sich in vielen Fällen realisieren. Doch Vorsicht: Nicht jede Wand eignet sich dafür. Eine zu dünne Trennwand, etwa mit nur 11 cm Stärke, bietet keinen ausreichenden Spielraum für eine Einbautiefe von 10 cm. Prüfen Sie daher frühzeitig, ob die Wand für eine Nische infrage kommt.

Ein weiteres wichtiges Detail: Achten Sie auf ein leichtes Gefälle der Nischenfläche nach vorn. So kann Wasser gut ablaufen, und es bleibt keine Feuchtigkeit zurück. Eine dauerfeuchte Ablage kann schnell zu unschönen Verfärbungen oder Schimmel führen.

Wenn Sie eine Beleuchtung integrieren möchten, planen Sie diese frühzeitig mit dem Elektriker. Eine nachträgliche Installation ist mit hohem Aufwand verbunden, da eventuell Fliesen entfernt und Kabel verlegt werden müssen.

Zwei Wege zur eigenen Duschnische

Für den Einbau einer Duschnische haben Sie zwei Möglichkeiten: die handwerklich hergestellte Variante oder ein vorgefertigtes Einbauelement.

1. Handwerklich eingebaute Duschnische

Diese Variante eignet sich besonders für Massivwände. Ein erfahrener Handwerker kann mit geeigneten Werkzeugen schnell eine Nische in die Wand fräsen. Der Vorteil: Sie bestimmen die Maße selbst.

Nach dem Aussparen der Wandfläche wird die Nische verfliest. Für ein sauberes Erscheinungsbild sorgen Kantenschutzschienen aus Edelstahl oder verchromtem Metall. Vergessen Sie nicht, die Nische fachgerecht abzudichten und das nötige Gefälle einzuarbeiten.

2. Vorgefertigte Einbauelemente

Fertignischen bestehen in der Regel aus Hartschaum oder Kunststoff und werden bereits werkseitig abgedichtet geliefert. Sie eignen sich sowohl für Massiv- als auch Trockenbauwände und sind besonders praktisch bei Sanierungen.

Einige Modelle bieten zusätzliche Features wie Türen oder verdeckte Ablagen. Das sorgt für eine aufgeräumte Optik – besonders in kleinen Bädern.

Einbauanleitung am Beispiel einer Fertignische

So gelingt der Einbau einer Wandnische Schritt für Schritt – exemplarisch dargestellt anhand eines gängigen Einbauelements:

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Wandöffnung herstellen
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Einbauset einfügen

Schritt 1: Wandöffnung herstellen

Markieren Sie den gewünschten Platz an der Wand. Achten Sie bei Trockenbauwänden auf das Ständerwerk – die Nische sollte möglichst zwischen zwei vertikalen Stützen liegen. Schneiden Sie die Öffnung mit einer geeigneten Säge oder einem Winkelschleifer aus.

Schritt 2: Einbauset einkleben

Tragen Sie rund um die Öffnung Silikon auf und setzen Sie das Einbauelement ein. Prüfen Sie vorher, ob die Aussparung groß genug ist. Drücken Sie das Element sorgfältig in die Wandöffnung.

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Dichtbänder anbringen
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Dichtmasse auftragen

Schritt 3: Abdichtung anbringen

Verkleben Sie Dichtbänder oder Dichtmembranen rund um die Nische – erst die vertikalen, dann die horizontalen Bahnen. Die Überlappung der Bahnen sichert die Dichtigkeit. Tragen Sie Dichtmasse mit einem Spachtel vollflächig auf, sodass die Membranen gut eingebettet sind.

Schritt 4: Dusche verfliesen

Verfliesen Sie die umliegende Duschwand. Dabei können die Fliesen über den Rand des Einbauelements hinausragen und dieses so optisch integrieren.

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Fliesen anbringen
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Nischenelement einfügen

Schritt 5: Nische einsetzen

Bringen Sie einen Silikonstreifen auf die Rückseite der Nische oder den Fliesen auf. Drücken Sie das Element in das Einbauset – fertig.

🛠️ Infobox: Duschnische selbst bauen – das brauchen Sie

Werkzeuge:

  • Winkelschleifer oder Stichsäge (für Wandöffnung)
  • Spachtel (für Dichtmasse)
  • Wasserwaage und Zollstock
  • Kartuschenpistole (für Silikon)
  • Fliesenschneider (bei handwerklicher Variante)

Materialien:

  • Fertige Wandnische oder geeignetes Einbauelement
  • Silikon (für Befestigung und Abdichtung)
  • Dichtmembranen (horizontal und vertikal)
  • Flexible Dichtmasse (für Flächenabdichtung)
  • Fliesen und Kantenschutzschienen

Tipp: Achten Sie beim Einbau auf ein leichtes Gefälle in der Nische, damit kein Wasser stehen bleibt. Das verlängert die Lebensdauer und verbessert die Hygiene.

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