Machtzentrum des antiken Roms: Das Forum Romanum früher und heute

Von Dominik Hochwarth

Die Römer waren geniale Baumeister und eroberten die ganze (antike) Welt. Am Forum Romanum liefen alle Fäden zusammen. Wir werfen einen Blick auf seine Geschichte, die wichtigsten Gebäude und schauen, wie es heute dort aussieht.

Forum Romanum
Geschichte pur: Das Forum Romanum war das Machtzentrum der antiken Welt

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Wer sich für die Geschichte des Römischen Reiches interessiert, für den ist das Forum Romanum sicherlich eine der ersten Anlaufstellen. Nirgendwo sonst kann man so konzentriert in die Antike eintauchen. Das Forum Romanum im Herzen Roms war das politische, religiöse und gesellschaftliche Zentrum des antiken Roms, Schauplatz öffentlicher Reden, Gerichtsverhandlungen und Mittelpunkt des Handelslebens. Rund um das Forum Romanum befanden sich einige der bedeutendsten Bauwerke des antiken Roms, von denen einige noch heute erstaunlich gut erhalten sind. Wir werden sie uns später genauer ansehen. Doch zunächst werfen wir einen Blick auf die Geschichte des Forum Romanum.

Geschichte des Forum Romanums

Das Forum Romanum hat im Laufe seiner langen Geschichte tiefgreifende Veränderungen und Entwicklungen durchlaufen, die eng mit den politischen, sozialen und kulturellen Wandlungen Roms verbunden sind. Blicken wir auf die Veränderungen in den verschiedenen Epochen:

Königszeit (ca. 753-509 v. Chr.):

  • In dieser frühen Phase wurde das sumpfige Tal zwischen den Hügeln Palatin und Kapitol durch Drainage nutzbar gemacht. Das Forum diente als Marktplatz und Versammlungsort.

Römische Republik (509-27 v. Chr.):

  • Das Forum entwickelte sich zum politischen und religiösen Zentrum Roms. Bauten wie die Regia, das Haus des Königs, und der Tempel des Saturn wurden errichtet.
  • Es wurde Schauplatz bedeutender politischer Ereignisse, darunter die Versammlungen der Römischen Republik.
  • Die Via Sacra, die heilige Straße, die durch das Forum führt, wurde etabliert.

Römische Kaiserzeit (27 v. Chr. – ca. 476 n. Chr.):

  • In der Kaiserzeit erreichte das Forum Romanum seine größte Pracht. Kaiser wie Caesar, Augustus und Trajan ließen prächtige Tempel, Basiliken und Triumphbögen errichten, um ihre Siege und Errungenschaften zu feiern.
  • Das Forum wurde mit Marmor verkleidet, und es entstanden monumentale Strukturen wie die Basilika Julia, der Tempel des Vespasian und Titus, und der Umbau des Curia Julia, des Sitzes des Senats.

Spätantike und Frühes Mittelalter (ca. 476-1000 n. Chr.):

  • Nach dem Fall des Weströmischen Reiches verlor das Forum an Bedeutung. Viele der monumentalen Gebäude verfielen oder wurden durch Erdbeben und Brände beschädigt.
  • Das Forum wurde teilweise für andere Zwecke genutzt, einschließlich als Friedhof im Frühmittelalter.

Mittelalter (1000-1500 n. Chr.):

  • Das Forum Romanum war weitgehend in Vergessenheit geraten und wurde als Weidefläche (Campo Vaccino) genutzt.
  • Die Überreste der antiken Gebäude wurden als Steinbrüche verwendet, um Material für neue Bauten zu gewinnen.

Renaissance bis zum 19. Jahrhundert:

  • Während der Renaissance begann ein wiederauflebendes Interesse an der Antike. Archäologen und Künstler studierten die Ruinen.
  • Die systematische Ausgrabung und Restaurierung des Forums begann erst im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert.

20. Jahrhundert bis heute:

  • Umfangreiche Ausgrabungs- und Restaurierungsarbeiten haben das Forum Romanum zu einer der wichtigsten archäologischen Stätten der Welt gemacht.
  • Es ist jetzt ein touristisches Highlight, das Besuchern Einblicke in das antike Rom bietet.

Video: Das Forum Romanum früher und heute im direkten Vergleich

Beim Besuch der heutigen Ausgrabungsstätte des Forum Romanum fällt es nicht leicht, sich die antike Platzanlage in ihrer einstigen Pracht vorzustellen. Das Video mit dem Blick von Ost nach West über den Severusbogen, den Saturntempel und das Tabularium veranschaulicht diesen Unterschied zwischen der heutigen Ruinenlandschaft und dem rekonstruierten Modell des antiken Forums um 210 n. Chr. – und hilft zugleich, diesen Gegensatz virtuell zu überbrücken. Das Video wurde von Digitales Forum Romanum erstellt, einem Forschungs- & Lehrprojekt des Winckelmann-Instituts der Humboldt-Universität zu Berlin in Kooperation mit dem Exzellenzcluster TOPOI.

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Die wichtigsten Gebäude auf dem Forum Romanum

Das Forum Romanum beherbergt eine Reihe bedeutender Gebäude und Ruinen, die einst das Zentrum des öffentlichen Lebens im antiken Rom bildeten. Hier sind einige der wichtigsten Gebäude und Strukturen, die auf dem Forum zu finden sind:

  1. Curia Julia: Der Sitz des römischen Senats, ursprünglich von Julius Caesar in Auftrag gegeben und unter Augustus fertiggestellt. Es ist eines der am besten erhaltene antike Gebäude auf dem Forum.
  2. Basilika Julia: Eine große öffentliche Halle, die für Gerichtsverhandlungen und andere geschäftliche Angelegenheiten genutzt wurde, ebenfalls von Julius Caesar begonnen und von Augustus vollendet.
  3. Rostra: Die Rednertribüne, von der aus politische Reden gehalten wurden. Sie war geschmückt mit den Schiffsschnäbeln (Rostra) eroberte Feinde.
  4. Tempel des Saturn: Einer der ältesten Tempel auf dem Forum, diente als Staatskasse Roms.
  5. Basilika Aemilia: Eine weitere große Basilika, die für geschäftliche und rechtliche Angelegenheiten genutzt wurde. Sie lag an der Nordseite des Forums.
  6. Tempel des Vesta: Ein kleiner Rundtempel, der dem Kult der Vesta und den Vestalinnen, den Priesterinnen des Tempels, gewidmet war.
  7. Regia: Das königliche Haus, das später zum Amtssitz des Pontifex Maximus, des obersten Priesters, wurde.
  8. Tempel des Castor und Pollux: Errichtet zum Gedenken an einen entscheidenden Sieg, war er dem Zwillingspaar Castor und Pollux geweiht.
  9. Maxentiusbasilika: Auch bekannt als Basilika Nova, war dies die größte Basilika auf dem Forum und zeigte die architektonischen Innovationen der Spätantike.
  10. Triumphbögen: Darunter der Bogen des Septimius Severus, errichtet im Jahr 203 n. Chr. zur Feier der Siege von Kaiser Septimius Severus und seinen Söhnen.
  11. Via Sacra: Die Hauptstraße, die durch das Forum führt, entlang der viele der oben genannten Gebäude liegen. Sie war Schauplatz von Triumphzügen und Prozessionen.

Schauen wir uns nachfolgend einige der heute noch zumindest teilweise vorhandenen Bauwerke der alten Römer einmal etwas genauer an.

Tempel des Saturn
Vom Tempel des Saturns sind insbesondere noch die acht imposanten Säulen vorhanden

Tempel des Saturn

Der Saturntempel ist einer der ältesten und bedeutendsten Tempel des antiken Roms. Er war dem Gott Saturn geweiht, der in der römischen Mythologie als Gott der Aussaat und der Ernte verehrt wurde. Die genauen Daten des ersten Baus des Tempels sind nicht ganz klar, aber man vermutet, dass der ursprüngliche Tempel bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. errichtet wurde, möglicherweise unter König Tarquinius Superbus. Der Tempel wurde jedoch im Laufe der Jahrhunderte mehrmals zerstört und wieder aufgebaut. Die heute sichtbaren Ruinen stammen vom Wiederaufbau in der späten republikanischen oder frühen kaiserlichen Zeit, wahrscheinlich nach einem Brand im Jahr 283 n. Chr.

Architektur

Der Tempel des Saturn war im klassischen römischen Stil erbaut, mit einem hohen Podium, einer Treppe, die zum Eingang führte, und einer Säulenfront. Der Tempel befand sich am westlichen Ende des Forum Romanum und war durch seine markante Säulenreihe und das hohe Podium, auf dem er stand, leicht zu erkennen. Heute sind noch acht mächtige Säulen aus der letzten Rekonstruktion und Teile des Frontgiebels erhalten.

Abmessungen des Tempels

Über die genauen Abmessungen des Tempels gibt es keine verwendbaren Aussagen, was vermutlich auch daran liegt, dass der Tempel mehrmals um- oder wieder aufgebaut wurde. Die acht noch vorhandenen Säulen sind zwischen 11,20 und 11,80 Meter hoch. Das zum augusteischen Bau gehörende Podium ist 24 Meter breit und 33 Meter lang.

Seine Höhe variiert aufgrund des Höhenunterschieds des Geländes zwischen 11 Metern auf der Ostseite und 5 Metern auf der Westseite. Im Norden des Podiums muss eine steile Treppe rekonstruiert werden, um den Höhenunterschied von etwa 5 bis 6 Metern zwischen dem unteren Geländeniveau und dem Niveau der Cella zu überwinden.

Wie sieht der Tempel heute aus?

Die bemerkenswertesten Überreste des Tempels sind die acht ionischen Säulen, die aus dem Wiederaufbau nach dem Brand im 4. Jahrhundert n. Chr. stammen, sowie Teile des Dachstuhls und des Frontgiebels. Diese Elemente befinden sich am Fuße des Kapitolinischen Hügels und sind von weitem sichtbar. Das hohe Podium, auf dem der Tempel ursprünglich errichtet wurde, ist ebenfalls teilweise erhalten. Diese Strukturen geben einen Hinweis auf die Größe und die architektonische Gestaltung des Tempels in seiner Blütezeit.

Basilika Julia
Von der Basilika Julia sind insbesondere noch die Grundmauern sichtbar

Basilika Julia

Die Basilika Julia diente als Gerichtsgebäude, Handelsplatz und Versammlungsort. Sie war einer der zentralen Orte des öffentlichen und politischen Lebens im antiken Rom und bot Raum für eine Vielzahl von Aktivitäten, von Gerichtsverhandlungen bis hin zu Handelstransaktionen.

Geschichte und Bau

Die Basilika Julia wurde ursprünglich von Julius Caesar im Jahr 54 v. Chr. an der Stelle der älteren Basilika Sempronia begonnen und nach seinem Tod vollendet. Sie befand sich an der Südseite des Forum Romanum, gegenüber der Basilika Aemilia. Im Laufe der Zeit wurde die Basilika Julia mehrfach durch Brände zerstört und mehrmals wieder aufgebaut, zuletzt unter Kaiser Diokletian im späten 3.

Architektur

Die Basilika Julia war bekannt für ihre beeindruckenden Ausmaße und ihre architektonische Gestaltung. Das Gebäude bestand aus einer großen rechteckigen Haupthalle mit zwei Stockwerken, die von einem zweistöckigen Portikus umgeben war. Im Inneren gab es mehrere Räume, die für Gerichtsverhandlungen und andere öffentliche Funktionen genutzt wurden. Der Boden war mit aufwendigen Mosaiken verziert, Säulen und Wände waren prunkvoll verziert, um den Reichtum und die Macht Roms zu demonstrieren.

Abmessungen der Basilika Julia

Die Basilika Iulia war mit einer Grundfläche von 101 mal 49 Metern die größte Basilika am Forum Romanum. Der Bau war fünfschiffig. Das zentrale Mittelschiff maß 82 mal 18 Meter, war dreistöckig und an vier Seiten von je zwei Portiken umgeben, die es von den Seitenschiffen trennten. Hervorzuheben ist, dass das oberste Geschoss des Mittelschiffs mit Fenstern versehen war, die natürliches Licht in den Innenraum ließen.

Funktion

Die Basilika Julia diente in erster Linie als Gerichtssaal für eine Vielzahl von Rechtsfällen, insbesondere für Zivilprozesse. Darüber hinaus war sie ein Zentrum für geschäftliche Aktivitäten und bot Raum für öffentliche Versammlungen und soziale Interaktion. Die Basilika war ein Symbol der römischen Rechtsprechung und Verwaltung und spielte eine zentrale Rolle im öffentlichen Leben der Stadt.

Wie sieht die Basilika Julia heute aus?

Die Grundmauern und der Grundriss der Basilika Julia sind relativ gut erhalten und ermöglichen es dem Besucher, die Ausdehnung und den Grundriss des ursprünglichen Gebäudes nachzuvollziehen. Einige Säulenbasen, Teile der Treppen und die Umrisse der Gerichtssäle sind noch sichtbar und veranschaulichen die Größe und Struktur der Basilika. Diese Elemente geben einen Hinweis darauf, wie das Gebäude konzipiert war, um Menschenmassen bei Gerichtsverhandlungen, Handelsgeschäften und öffentlichen Versammlungen aufzunehmen.

Maxentius-Basilika
Die drei Gewölbe zeigen eindrucksvoll, wie riesig die Maxentius-Basilika einst gewesen war

Maxentius-Basilika

Die Maxentius-Basilika, auch Basilica Nova genannt, ist ein Beispiel spätantiker Architektur. Obwohl sie oft nach Maxentius und Konstantin benannt wird, war es Kaiser Maxentius, der 308 n. Chr. mit dem Bau begann. Nach seiner Niederlage gegen Konstantin in der Schlacht an der Milvischen Brücke im Jahr 312 n. Chr. wurde die Basilika unter Konstantin vollendet und möglicherweise umgestaltet, was zu ihrem alternativen Namen führte. Die Basilika des Maxentius unterschied sich deutlich von den traditionellen römischen Basiliken, die vor allem als Markt- und Gerichtsgebäude dienten. Sie hatte eine monumentale Struktur, die eher einer großen Halle glich und in erster Linie repräsentativen Zwecken diente.

Abmessungen der Basilika

Die Basilika war das größte Gebäude auf dem Forum Romanum und eines der letzten großen Bauwerke des antiken Roms. Sie war etwa 100 Meter lang und 65 Meter breit. Ebenso beeindruckend war ihre Höhe, die dem Innenraum ein majestätisches Aussehen verlieh.

Der Bau bestand aus drei Schiffen, wobei das Mittelschiff von riesigen tonnengewölbten Räumen überspannt wurde, die durch massive Pfeiler voneinander getrennt waren. Diese Bauweise war innovativ und stellte eine Abkehr von den traditionellen Holzdachkonstruktionen früherer Basiliken dar.

Wie sieht der Tempel heute aus?

Der Erhaltungszustand der Maxentiusbasilika, auch Basilica Nova genannt, ist angesichts des Alters und der Geschichte des Bauwerks bemerkenswert. Ein markantes Merkmal der erhaltenen Struktur sind die drei riesigen Gewölbe des nördlichen Seitenschiffs. Auch Teile der Nordwand der Basilika sind noch erhalten. Sie vermitteln einen Eindruck von der Massivität und Robustheit des Bauwerks. Nicht zuletzt sind auch noch Fragmente der ursprünglichen Bodenplatten vorhanden.

Tempel der Vesta
Der einst runde Grundriss des Tempels der Vesta lässt sich noch gut erahnen

Tempel der Vesta

Der Tempel der Vesta Romanum in Rom ist eine der wichtigsten religiösen Stätten des antiken Roms und der Göttin Vesta gewidmet, der Hüterin des heiligen Feuers und Schutzpatronin des römischen Hauses und Familienlebens. Die Vestalinnen, die Priesterinnen der Vesta, hatten die ehrenvolle Aufgabe, das ewige Feuer im Tempel am Brennen zu halten, ein Symbol für den Fortbestand und das Wohlergehen der Stadt Rom.

Der Tempel der Vesta geht wahrscheinlich auf das 7. Jahrhundert v. Chr. zurück und wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut und restauriert, insbesondere nach Bränden, die den Tempel und das umliegende Gebiet verwüsteten.

Abmessungen des Tempels

Der Tempel befand sich im Osten des Forum Romanum, in der Nähe des Atrium Vestae, wo die Vestalinnen lebten. Er steht auf einem Podium und hat einen Durchmesser von 15 Metern und war von einem Säulenumgang mit 20 korinthischen Säulen umgeben. Über die Höhe des Tempels sind leider nirgendwo Angaben zu finden.

Architektur

Im Gegensatz zu den meisten römischen Tempeln, die rechteckig waren, hatte der Vesta-Tempel eine runde Form, was seine Einzigartigkeit unterstreicht. Umgeben von einem Ring korinthischer Säulen, beherbergte der Tempel in seiner Mitte das heilige Feuer. Damit der Rauch abziehen konnte, musste das konische Dach in der Mitte offen sein. Der Tempel war klein, aber von großer symbolischer Bedeutung, und seine zentrale Lage auf dem Forum Romanum spiegelt die zentrale Rolle wider, die das Kultbild der Vesta in der römischen Religion spielte.

Wie sieht der Tempel der Vesta heute aus?

Von dem einst kreisförmigen Tempel mit seinem umlaufenden Säulenkranz sind heute nur noch einige korinthische Säulen und ein Teil des Fundaments erhalten. Diese Elemente vermitteln noch immer die einzigartige Ästhetik des Tempels, der durch seine runde Form und die elegante Säulenstruktur aus der Masse der römischen Tempelarchitektur herausragt.

Senatspalast
Noch sehr gut erhalten, der Senatspalast

Senatspalast (Curia Julia)

Der Senatspalast, bekannt als Curia Julia, ist ein zentrales Zeugnis der politischen Machtstrukturen des antiken Roms. Die Curia diente als Versammlungsort des römischen Senats, der eine zentrale Rolle in der Verwaltung der Republik und später des Kaiserreichs spielte. Die Curia Julia wurde auf Befehl Julius Caesars im Jahr 44 v. Chr. als Teil seiner umfassenden Umgestaltung des Forum Romanum errichtet und nach ihm benannt.

Nach Caesars Tod wurde der Bau von Augustus vollendet. Es war jedoch nicht die erste Senatskurie auf dem Forum; die erste Curia, die Curia Hostilia, stammte aus der Zeit der frühen Republik, und im Laufe der Jahre gab es mehrere Neu- und Umbauten, vor allem nach Bränden und politischen Umwälzungen.

Architektur

Die Curia Julia ist ein Beispiel für die klassische römische Architektur mit rechteckigem Grundriss und einem großen Saal, in dem die Senatoren ihre Sitzungen abhielten. Die Fassade war ursprünglich mit Marmor verkleidet und das Innere reich verziert, unter anderem mit einem Fußboden aus verschiedenfarbigen Marmorplatten. Die Curia besaß eine hohe Tür und ein großes Fenster an der Vorderseite, das für natürliche Beleuchtung sorgte.

Der Innenraum ist 21 Meter hoch, 18 Meter breit und 27 Meter lang. Diese Maße entsprechen in etwa den von Vitruv empfohlenen Proportionen für den Bau einer rechteckigen Curia. Nach Vitruv sollte die Höhe des Raumes die Hälfte der Summe aus Breite und Länge betragen.

Funktion

Die Hauptfunktion der Curia Julia bestand darin, die Sitzungen des römischen Senats zu beherbergen, in denen Gesetze beraten und verabschiedet, politische Entscheidungen getroffen und Debatten über die Führung des Staates geführt wurden. Die Curia war somit das Herzstück der römischen Staatsführung und ein Symbol für die Autorität und Stabilität der republikanischen Ordnung und später der kaiserlichen Macht.

Wie sieht der Senatspalast heute aus?

Der Senatspalast, die Curia Julia, am Forum Romanum ist heute eines der am besten erhaltenen Bauwerke aus der Zeit des antiken Roms und bietet dem Besucher die einmalige Gelegenheit, die architektonische Gestaltung und die historische Bedeutung dieses zentralen Ortes der römischen Staatsführung unmittelbar zu erleben. Dies liegt auch daran, dass die Curia Julia im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Nutzungen erfahren hat. So diente sie im Mittelalter als Kirche und wurde entsprechend gepflegt und restauriert.

Triumphbogen des Septimus Severus
Zeugt von den Erfolgen der römischen Armee: Triumphbogen des Septimus Severus

Triumphbogen des Septimius Severus

Der Triumphbogen des Septimius Severus ist eines der markantesten Bauwerke auf dem Forum Romanum. Das Bauwerk wurde 203 n. Chr. errichtet, um die Siege des Kaisers Septimius Severus und seiner Söhne Caracalla und Geta über die Parther in Mesopotamien zwischen 194 und 199 n. Chr. zu feiern. Der Bogen steht am Fuße des Kapitolinischen Hügels, einem der wichtigsten Orte des Forums, und bildet ein eindrucksvolles Tor zur antiken Stätte.

Der Triumphbogen ist ein Beispiel für die römische Architektur der Kaiserzeit und zeichnet sich durch seine Größe und seine reich verzierten Reliefs aus. Der Bogen besteht aus drei Durchgängen: einem großen zentralen Durchgang und zwei kleineren seitlichen Durchgängen. Der gesamte Bogen ist aus Marmor, und seine Fassade ist mit detaillierten Reliefs geschmückt, die die militärischen Erfolge des Septimius Severus darstellen, darunter Szenen von Schlachten, das Leben der Soldaten im Feld und die Übergabe der besiegten Feinde.

Abmessungen des Triumphbogens

Der Triumphbogen wurde auf einem Fundament aus Travertin errichtet. Seine Struktur besteht aus Ziegeln, die mit Pentelikon-Marmor verkleidet sind. Der Zugang zum Bogen erfolgt über Stufen, die vom Forum Romanum heraufführen. Das Monument ist 20,88 Meter hoch, 23,27 Meter breit und 11,20 Meter tief. Der mittlere Durchgang des Bogens ist 12 Meter hoch und 7 Meter breit, während die beiden seitlichen Durchgänge jeweils 7,8 Meter hoch und 3 Meter breit sind. Zum Zeitpunkt seiner Fertigstellung war der Bogen das größte Bauwerk seiner Art auf dem Forum Romanum.

Wie sieht der Triumphbogen heute aus?

Trotz der Jahrhunderte, die seit seiner Errichtung im Jahr 203 n. Chr. vergangen sind, ist der Bogen erstaunlich gut erhalten. Die Hauptstruktur steht noch, und viele der detaillierten Reliefs und Inschriften, die die militärischen Erfolge von Septimius Severus und seinen Söhnen feiern, sind noch sichtbar. Diese Kunstwerke bieten wertvolle Einblicke in die römische Geschichte, Kultur und Kunst.

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In meinem Hauptjob als Redakteur für den VDI-Verlag habe ich einige Beiträge über die Baukunst der Römer verfasst, die Sie vielleicht ebenfalls interessieren könnten:

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