NeoCarbon, ein führendes deutsches Carbon-Capture-Unternehmen, hat eine neue Roadmap für eine CO2-negative Zementindustrie in Deutschland veröffentlicht. Der Bericht zeigt, dass über 35 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden könnten, wenn bestehende Zementwerke mit CO2-Abscheidungstechnologien und Abwärmenutzung ausgestattet werden.
Ziel: Klimaneutralität bis 2045
Die deutsche Zementindustrie strebt an, bis 2045 klimaneutral zu sein. Etwa 50 % der Emissionen bei der Zementherstellung entstehen beim Brennvorgang im Hochofen und können nicht durch erneuerbare Energien vermieden werden. Die einzige Möglichkeit zur Reduktion besteht im Einfangen der CO2-Emissionen am Abgasschlot, dem sogenannten Point-Source-Capturing (PSC).
Wenn die dabei entstehende Abwärme genutzt wird, um Negativemissionen mittels Direct Air Capture (DAC) zu erzeugen, kann insgesamt mehr CO2 eingefangen werden, als das Zementwerk emittieren würde. So kann man Emissionsreduktion und Negativemissionen ganzheitlich angehen und die entsprechende Pipeline-Infrastruktur planen.
Technologische Innovationen und Praktiken
„In der Roadmap skizzieren wir die Herausforderungen für Zementhersteller und stellen gleichzeitig technologische Innovationen und zukunftsfähige Praktiken vor, damit Klimaziele erreicht werden können“, erklärt René Haas, CEO und Gründer von NeoCarbon. „Wir präsentieren konkrete Lösungen, wie emissionsintensive Industrien durch die Kombination von CCS am Abgasschlot und DAC aus der Umgebungsluft ökonomisch in CO2-Senken umgewandelt werden können.“
Die DAC-Anlagen von NeoCarbon können Abwärme ab 30 °C nutzen. Je höher die Temperatur, desto höher die Energieeffizienz. In Zementwerken ist das Abwärmeaufkommen deutlich höher, wodurch sich hohe Wirkungsgrade erzielen lassen. Ein weiterer Vorteil ist die Integration der Anlagen in die bestehende Infrastruktur mittels Retrofit-Verfahren. Dies bedeutet, dass weder der laufende Betrieb gestört noch aufwändige bauliche Maßnahmen erforderlich sind.
„Wir sind fest davon überzeugt, dass die Zementindustrie via PSC dekarbonisieren muss. Wenn man diese Technologie weiterdenkt und sofort beim Ausrollen DAC in die Abwärme der PSC integriert, können diverse Synergien genutzt und langfristig Kosteneinsparungen generiert werden. Durch Negativemissionen ergeben sich neue Geschäftsfelder, die weitere Kommerzialisierungsoptionen für die Zementindustrie ermöglichen“, ergänzt René Haas.
Über NeoCarbon
NeoCarbon entfernt CO2 aus der Luft, indem es Abwärme von Industriestandorten nutzt. Mit einem neuartigen Reaktor reduziert das Unternehmen die Kosten und den Zeitaufwand für die CO2 -Abscheidung drastisch. Das Nachrüstungskonzept von NeoCarbon hat das Potenzial, Hunderttausende von Industriestandorten in Europa auszurüsten. Diese Standorte produzieren überschüssige Wärme, die sie nicht nutzen können.
Durch die effiziente Nachrüstung ihres Systems entfernt NeoCarbon CO2 aus der Luft mit deutlich geringeren Kapital- und Betriebskosten. Dies kann die Akzeptanz der direkten CO2 -Entfernung auf dem Massenmarkt rasch verbessern. So ebnet NeoCarbon den Weg, jährlich mehrere Gigatonnen CO2 abzuscheiden – ein großer Teil des langfristigen Bedarfs der Menschheit.
Im Jahr 2023 hat NeoCarbon ein autonomes Kohlenstoffabscheidungsmodul entwickelt. Die nächste Produktgeneration wird im zweiten Quartal 2024 bei einem großen Industrieunternehmen installiert.
Das White Paper ‚Roadmap for Negative Emissions in the German Cement Industry‘ steht ab sofort auf der NeoCarbon-Website zum Download bereit: https://www.neocarbon.tech/deep-insights