Was Sie über einen eigenen Gartenpool wissen sollten

Von Dominik Hochwarth

Ein Sprung ins kühle Nass – und das direkt hinter dem Haus. Immer mehr Menschen erfüllen sich diesen Wunsch mit einem eigenen Swimmingpool im Garten. Ob als Rückzugsort, Sportmöglichkeit oder Treffpunkt für Familie und Freunde: Ein Gartenpool bietet viele Vorteile. Doch bevor Sie zur Schaufel greifen oder Angebote vergleichen, sollten Sie wissen, was auf Sie zukommt. Denn Pool ist nicht gleich Pool – und nicht jede Variante passt zu jedem Grundstück oder Budget.

Einbaupool
Wer sich für einen Einbaupool entscheidet, sollte für den Bau am besten eine Fachfirma beauftragen

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Welche Poolarten gibt es?

Wenn Sie einen Gartenpool planen, stehen Sie zunächst vor der Wahl des richtigen Typs. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Einbaupools und Aufstellpools. Beide Systeme haben ihre Eigenheiten – und ihre ganz eigenen Anforderungen.

Einbaupools verschwinden vollständig oder teilweise im Boden. Sie wirken besonders edel und lassen sich architektonisch gut in den Garten integrieren. Solche Becken bestehen oft aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), Polyester, Edelstahl oder Beton. Fertigbecken werden meist als „Wanne“ geliefert und auf einer Betonplatte eingebaut. Alternativ kann der Pool vor Ort gemauert oder betoniert werden.

Aufstellpools stehen auf dem Boden und sind in der Regel günstiger. Modelle mit einer stabilen Stahlwand und einer Innenfolie gehören zu den gängigsten Varianten. Sie lassen sich ohne Erdarbeiten errichten und auch später wieder abbauen – ideal für alle, die flexibel bleiben wollen.

Neben diesen Klassikern gibt es noch Pop-up-Pools aus Folie oder Planschbecken für Kinder. Auch Naturpools mit Pflanzenfilter und ohne chemische Reinigung gewinnen zunehmend an Bedeutung – sie benötigen jedoch mehr Platz und Pflegeaufwand.

Brauche ich eine Genehmigung?

Ob ein Gartenpool genehmigungspflichtig ist, hängt vom Volumen ab – und vom Bundesland. In den meisten Fällen dürfen Sie Pools bis 100 Kubikmeter Wasserinhalt ohne Baugenehmigung errichten. Trotzdem gilt: Melden Sie den Bau vorsichtshalber beim Bauamt an. Oft müssen Sie eine Planzeichnung und Fotos einreichen.

Wichtig: Sobald Ihr Pool überdacht wird – selbst mit einer verschiebbaren Plexiglas-Kuppel – gilt er baurechtlich als Gebäude. Dann ist immer eine Genehmigung nötig, unabhängig von der Beckengröße. Auch Anbauten oder Pools im Haus benötigen eine Prüfung durch Architekt oder Statiker.

In Kleingartenanlagen oder Schutzgebieten kann ein Swimmingpool grundsätzlich unzulässig sein. Ein Blick in den Bebauungsplan Ihres Grundstücks klärt das frühzeitig.

Selbst bauen oder Fachfirma beauftragen?

Die Versuchung ist groß: Einen Pool einfach selbst bauen – das spart Geld und klingt machbar. Doch ganz so einfach ist es in der Praxis oft nicht. Ob sich der Eigenbau lohnt oder ein Fachbetrieb besser geeignet ist, hängt von Ihrer Erfahrung, der geplanten Poolart und dem verfügbaren Werkzeug ab.

Aufstellpools und Pop-up-Becken lassen sich mit etwas handwerklichem Geschick meist gut selbst montieren. Viele Sets sind auf den Heimgebrauch ausgelegt. Eine Anleitung, etwas Geduld und ein ebener Untergrund genügen in der Regel. Auch kleinere Erdarbeiten – etwa das Abtragen einer Rasenfläche oder das Anlegen eines Sandbetts – lassen sich mit Schaufel und Wasserwaage bewerkstelligen.

Anders sieht es bei Einbaupools oder gemauerten Becken aus. Hier sind Erdarbeiten, Betonfundamente, Wasseranschlüsse, Stromleitungen und nicht selten auch Abdichtungen oder Schalungen nötig. Ein Fehler beim Gefälle, der Statik oder der Beckenabdichtung kann langfristig zu großen Problemen führen – von Leckagen bis hin zu Setzschäden. Auch die Pooltechnik wie Filteranlagen, Wärmepumpen oder automatische Dosiersysteme muss korrekt eingebunden werden.

Ein häufig unterschätzter Punkt ist die Haftung. Wenn Sie alles selbst machen, tragen Sie auch die Verantwortung für die Sicherheit – etwa bei elektrischen Anschlüssen oder Einstiegsleitern. Wer einen Fachbetrieb für Schwimmbadbau beauftragt, erhält nicht nur fachgerechte Ausführung, sondern auch eine Gewährleistung.

Tipp: Wer Kosten sparen will, kann eine Kombination aus Eigenleistung und Fachhandwerk wählen. So können Sie etwa den Aushub oder das Verlegen der Folie selbst übernehmen, aber sensible Arbeiten wie die Installation der Technik einem Profi überlassen. Einige Hersteller bieten auch sogenannte „Do-it-yourself-Systeme“ mit Hotline-Support und klar strukturierten Montageschritten.

Was kostet es, einen Pool bauen zu lassen?

Wenn Sie den Bau Ihres Pools komplett in professionelle Hände geben, sollten Sie mit folgenden groben Richtwerten rechnen – je nach Ausführung und Region:

PooltypKomplettpreis inkl. Einbau
Aufstellpool (Stahlwand)2.500–6.000 €
Fertigbecken aus Kunststoff (GFK/PE)10.000–20.000 €
Gemauerter oder betonierter Pool25.000–40.000 €
Edelstahlpool40.000–60.000 €
Naturpool oder Schwimmteich15.000–35.000 €

Zusätzlich entstehen laufende Kosten – für Wasser, Strom, Reinigung, Pflege und ggf. eine Heizung. Rechnen Sie pro Jahr mit etwa 1.000–2.500 € Betriebskosten.

Technik und Zubehör: Was Sie wirklich brauchen

Ein Pool allein macht noch kein Badevergnügen. Damit das Wasser sauber und angenehm warm bleibt, benötigen Sie technische Unterstützung.

Eine Umwälzpumpe sorgt dafür, dass das Wasser regelmäßig durch einen Filter fließt. Dieser muss alle zehn Tage rückgespült werden. Für grobe Verschmutzungen empfiehlt sich ein Poolsauger oder ein automatischer Poolroboter.

Heizsysteme verlängern die Badesaison. Wer sparen will, setzt auf Solarfolien, die das Wasser tagsüber erwärmen und nachts isolieren. Eine lichtundurchlässige Abdeckung senkt die Wärmeverluste um 50 %, eine transparente Solarfolie sogar um bis zu 70 %.

Aufstellpool
Wer keine zwei linke Hände hat, kann einen Aufstellpool selbst aufbauen

Wie groß sollte der Pool sein?

Die ideale Poolgröße richtet sich nach dem verfügbaren Platz – und danach, wie viele Menschen gleichzeitig baden wollen. Für zwei Schwimmende sollte der Pool mindestens vier Meter breit sein. Wer längere Bahnen ziehen möchte, plant besser mit sechs bis acht Metern Länge.

Als grober Richtwert gilt: Pro Person sind etwa 2,5 m² Wasserfläche einzuplanen. Damit es kein Gedränge gibt – vor allem, wenn Gäste mitbaden – sollten Sie von Anfang an etwas großzügiger kalkulieren.

Wo sollte der Pool im Garten stehen?

Ein sonniger Platz ist ideal. Je länger die Sonne auf den Pool scheint, desto wärmer wird das Wasser. Süd- oder südwestlich ausgerichtete Bereiche bieten sich besonders an. Auch ein windgeschützter Standort hilft, Wärmeverluste zu verringern.

Achten Sie auf die Nähe zu Strom- und Wasserleitungen – das spart Kosten beim Anschluss. Für eingelassene Pools ist ein tragfähiger Untergrund entscheidend. Bei aufgestellten Becken genügt meist eine verdichtete Sandfläche mit Bodenplatte.

Sauberes Wasser – so klappt’s mit der Hygiene

Die wichtigste Regel: Prüfen Sie regelmäßig den pH-Wert des Wassers. Er sollte zwischen 7,2 und 7,6 liegen. Ist er zu niedrig, greift das Wasser Metallteile an. Ist er zu hoch, können Augen und Schleimhäute gereizt werden.

Für die Desinfektion stehen Ihnen verschiedene Mittel zur Verfügung. Am bekanntesten ist Chlor, doch auch Aktivsauerstoff oder Salzelektrolyseanlagen sind gebräuchlich. Wichtig ist, dass Sie die Dosierung an die Wasserwerte anpassen. Ein Testset gehört daher zur Grundausstattung.

Einmal jährlich – am besten vor dem Einwintern – sollten Sie das Becken gründlich reinigen. Kalk- und Schmutzablagerungen finden sich oft auch dort, wo man sie nicht sieht, aber fühlt. Bakterien, Viren und Pilze können sich sonst leicht vermehren.

Achtung: Mit Chemikalien behandeltes Wasser darf nicht einfach im Garten versickern. Es muss von einer Fachfirma abgepumpt und entsorgt werden.

Sicherheit nicht vergessen

Ein Pool ist keine ungefährliche Spielerei. Vor allem Kinder müssen geschützt werden. Eine stabile Abdeckung, ein Zaun mit abschließbarem Tor oder ein Bewegungsmelder rund um das Becken können helfen, Unfälle zu vermeiden.

Auch die Rutschfestigkeit von Einstiegshilfen und die Beleuchtung rund um das Becken sollten Sie im Blick haben. Bauen Sie bei fest installierten Pools möglichst barrierefreie Treppen oder breite Stufen ein – das erleichtert allen den Zugang.

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