Eukalyptus für den Garten, als Deko oder Heilmittel

Von Dominik Hochwarth

Hört man den Begriff „Eukalyptus“, denken die meisten von uns sicherlich an Hustenbonbons. Einige verbinden Eukalyptus auch noch mit Australien oder Koalas. Dass der Eukalyptus-Baum äußert vielseitig nutzbar ist und dazu noch ein wahrer Überlebenskünstler, dürften jedoch die wenigsten wissen. Es wird daher höchste Zeit, etwas mehr über diese imposanten, immergrünen Bäume zu erfahren, die in ihrem Leben einiges durchmachen können.

Eukalyptus
Eukalyptus ist die Leibspeise eines jeden Koala

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Wächst Eukalyptus auch in Deutschland?

Die Heimat der etwa 600 Eukalyptusarten ist, wie bereits erwähnt, Australien sowie Tasmanien. In diesen Ländern stellt der zur Familie der Myrtengewächse zählende Eukalyptus den Großteil des Baumbestandes.

Der Baum liebt das subtropische und tropische Klima, kann sich aber auch mit mediterranem oder bedingt sogar mit dem kalten und frostigen Wetter in Deutschland anfreunden. Bei uns wird der Eukalyptus-Baum in der Regel als Zierpflanze im Kübel gehalten.

In freier Wildbahn und bei idealen klimatischen Bedingungen wird ein Eukalyptus-Baum so richtig groß. Eine Höhe von 60 Metern ist für den Eukalyptus-Baum keine Seltenheit, mit gemessenen 114 Metern hält er übrigens auch den Höhenrekord für Laubbäume.

Das kann in unseren Breitengraden nicht passieren, hier entwickelt er sich oft nur zu einem maximal mehrere Meter hohe Eukalyptus-Strauch. Am liebsten steht er an einem sonnigen bis halbsonnigen Standort – egal ob im Garten, im Kübel oder als Zimmerpflanze.

Welche Arten sind zu empfehlen?

Wie im vorigen Kapitel geschrieben, sind rund 600 Eukalyptusarten bekannt, aber nicht alle Arten eignen sich auch für die Verwendung in Deutschland oder generell in Mitteleuropa. Folgende drei Arten sind zu empfehlen:

  • Eucalyptus gunni: Dieser Baum ist ziemlich winterhart und verträgt auch Frost von -15 bis -20 Grad Celsius
  • Eucalyptus ficifolia: Mit seinen roten, buschigen Blüten eine äußerst dekorativ anzuschauende Pflanze
  • Eucalyptus citroidora: Riecht nicht so wirklich nach Eukalyptus, sondern eher intensiv zitronig.

Wie strapazierfähig ist Eukalyptus?

Der Baum überzeugt durch seine Überlebensfähigkeit und seine Kunst, sich der Umgebung anzupassen. Durch seine langen Wurzeln ist der Eukalyptus in der Lage, bis zu 15 Meter tiefe Grundwasserschichten anzuzapfen.

Daher kann der Baum sogar in der Halbwüste kultiviert werden. In Europa wurde der Baum ursprünglich zur indirekten Malariabekämpfung eingesetzt. Die von der Anopheleslarve (Malariaträgerin) bewohnten Sümpfe des Mittelmeerraumes wurden mit dem Eukalyptusbaum aufgeforstet.

Durch das schnelle Wachstum der Pflanze und des damit verbundenen großen Wasserverbrauchs wurde der Grundwasserspiegel rasch gesenkt und die Larven verloren ihre Nistplätze.

Eukalyptus
Der Eukalyptus: Attraktiv in jedem Blumenstrauß

Was ist bei der Pflege zu beachten?

Eukalyptus-Pflanzen passen sich mit der Zeit recht gut an die Kälte passen an, die in Mitteleuropa mitunter vorherrscht. Das geht zuweilen soweit, dass sich äußerlich erfrorene Bäume erholen und wieder Triebe zeigen.

Mit den jungen Eukalyptusbäumen im Kübel sollten Sie das jedoch nicht unbedingt testen, das geht mit Sicherheit schief, da die Wurzeln keinen Frost abbekommen dürfen. Erst die etwas größeren, ausgepflanzten Bäume sind frostresistent.

Gießen Sie den Eukalyptus regelmäßig, vermeiden Sie jedoch Staunässe und zu starke Trockenheit. Verwenden Sie zudem möglichst kalkarmes Wasser wie Regenwasser oder gefiltertes Wasser, um das Wachstum zu pushen. Dünger braucht die Pflanze eigentlich nicht, da er nährstoffarme Böden bevorzugt. Ab und an ein Langzeitdünger – das reicht aus.

Eukalyptus schneiden – das ist zu beachten

Wem der Eukalyptus im Garten zu hoch und buschig wird, der kann ihn auch schneiden, das verträgt er in der Regel ganz gut.

Ein Rückschnitt regt zum einen neues Wachstum und Verzweigen an, zum anderen können zu groß geratene Pflanzen wieder auf die gewünschte Höhe gebracht werden.

Die Zweige mit den Blättern sind übrigens äußerst dekorativ. Einzelne arrangierte Eukalyptus-Zweige in einer Vase sind eine tolle Herbst- oder Winterdekoration.

Etwas aus dem Leben des Eukalyptus

Wie bereits an anderer Stelle geschrieben, ist der Eukalyptus ein echter Überlebenskünstler. Ein Grund für die erstaunliche Überlebensstrategie ist sicherlich, dass Eukalyptusbäume, im Gegensatz zu allen anderen Bäumen, ihre Fortpflanzungsstrukturen tief im Kern entwickeln.

Von der äußeren Rinde führen Stränge in das Bauminnere, die dann zum Leben erwachen, wenn bestimmte Hormone aktiviert werden. So können junge Knospen sprießen. Dies führt auch dazu, dass schon kurze Zeit nach Buschbränden, und die gibt es in der eigentliche Heimat Australien bekanntlich sehr häufig, der verbrannte Wald wieder beginnt, sich zu regenerieren.

Dafür wird Eukalyptusholz verwendet

Die ätherischen Öle in den Blättern des Baums fördern die Brandbildung und brennen wie Zunder. In einigen Ländern ist Eukalyptus auch der Hauptlieferant für Brennholz. Das Holz hinterlässt nur wenig Asche und eignet sich hervorragend zur Herstellung von Holzkohle. Es gibt Versuche, das harzreiche Holz auch als Ersatzenergieträger für Öl zu nutzen.

Ein weiteres wichtiges Einsatzgebiet von Eukalyptusholz ist die Verwendung als Zellstofflieferant. Obwohl das Holz schwierig zu sägen ist (da sehr hart) und zu trocknen ist, wird es insbesondere in Spanien und Portugal als Bodenbelag und zur Möbelherstellung verwendet.

Auch als Grubenholz und Pfahlholz kommt Eukalyptus zum Einsatz. Die Ureinwohner Australiens, und mittlerweile nicht nur die, entlocken einem Didgeridoo aus Eukalyptusholz eigenwillige Melodien. Mercedes-Benz hingegen bietet Schaltknüppel aus Eukalyptusholz als Sonderausstattung für ihre Luxuskarossen an.

Eukalyptus als Deko

Eukalyptus liegt seit einigen Jahren voll im Trend als Dekoration für Vasen, Kränze oder Gestecke. Die Zweige schmücken zudem viele Blumensträuße, entweder als Beigabe oder als einzelne Triebe.

Die Zweigstruktur von Eukalyptus wirkt sehr harmonisch, denn die Blätter wachsen am Trieb gegenständig. Das bedeutet, dass sie sich genau gegenüberstehen.

Dazu kommt der grünblaue Farbton der Blätter, der sehr elegant wirkt und zu eigentlich jeder Wohnungseinrichtung passt. Die Zweige lassen sich entweder ins Wasser stellen oder trocken aufgestellt werden, sie sehen so oder so für viele Wochen klasse aus.

medizinischer Eukalyptus
Eukalyptus wird vielfältig für medizinische Zwecke verwendet

Dafür werden die Inhaltsstoffe von Eukalyptus verwendet

Die Blätter des Eukalyptusbaums sind sehr ölhaltig. Die jungen Blätter einiger Eukalyptusarten sind die Leibspeise beziehungsweise einzige Speise der Koalas. Auch die Menschen haben die wohltuende Wirkung des Eukalyptusöls schnell erkannt.

Die Aborigines, die Ureinwohner Australiens, verwendeten die Blätter zur Behandlung von Malaria, zur Fiebersenkung, bei Kopfschmerzen und Infektionen. Bei schlecht heilenden Wunden und entzündeten Insektenstichen nutzte man die desinfizierende Wirkung.

Auch wir verwenden das ätherische Öl bei chronischer Bronchitis, Entzündungen von Mund, Rachen und Nase oder bei rheumatischen Beschwerden. In Duschbädern, Seifen, Zahnpasta oder Zahnwässern finden sich Auszüge von Eukalyptusöl. Und eben in den zu Beginn genannten Hustenbonbons.

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