Silikonspray – Einsatzgebiete und richtige Verwendung

Von Dominik Hochwarth

Silikonspray ist so etwas wie ein Multitool in gasförmigem Zustand. Es wird in Haushalt, Garten und Garage auf vielfältige Weise verwendet. Es lockert festsitzende Schrauben, schmiert knarzende Türen oder hilft dabei, dass die Autotür im Winter nicht festfriert. Erfahren Sie hier alles über die verschiedenen Einsatzgebiete und die richtige Verwendung von Silikonspray.

Bauteil schmieren mit Silikonspray

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Was ist Silikonspray?

Eins vorweg – es gibt nicht das eine Silikonspray, sondern verschiedene Sprays mit durchaus unterschiedlichen Inhaltsstoffen. Schauen Sie daher immer auf die Inhaltsangaben der Hersteller, wenn Sie zum Beispiel ein besonders umweltfreundliches Produkt kaufen wollen, das kein Mineralöl enthält.

In der Regel besteht ein Silikonspray auf der Basis von Silikonölen, die mit Hilfe von Treibmitteln in eine Sprühdose gepackt werden. So können großflächig verarbeitet werden als Schmiermittel, Gleitmittel, Trennmittel, Isoliermittel oder Pflegemittel.

Silikonöle sind klare, farblose und ungiftige synthetische Öle. Im Gegensatz zu Mineralölen oder Pflanzenölen besitzen sie keine organische Kettenmoleküle als Grundstruktur, sondern siloxanbasierte. Sie sind sehr dauerwärmebeständig und weisen selbst bei starken Minusgraden noch eine hohe Viskosität aus. Die Temperaturbeständigkeit liegt bei etwa -50°C bis +200°C.

Aus diesem Grund eignet sich Silikonspray ideal für drinnen und draußen. Das Spray verträgt sich außerdem mit eigentlich allen Materialien – Metall, Gummi, Kunststoffe, Textilien, Kunstleder, Holz usw. Es schützt vor Feuchtigkeit, Oxidation, Rost oder Korrosion und hinterlässt keinen Fettfilm bzw. klebt nicht.

Was ist der Unterschied zu Teflonspray?

Teflonspray funktioniert grundsätzlich so ähnlich wie Silikonspray, kann also für die gleichen Anwendungen eingesetzt werden. Der große Unterschied liegt in den Inhaltsstoffen. Teflonspray besteht nicht aus Öl oder Silikon, sondern aus PTFE (Polytetrafluorethylen). Es gilt als hygienischer und wird daher bevorzugt in der Lebensmittelindustrie eingesetzt. So werden zum Beispiel Erntemaschinen von Gemüse damit geschmiert.

Silikonöl oder Silikonspray?

Von den Inhaltsstoffen gibt es hier keinen Unterschied, wie bereits erläutert. Sprays eignen sich allerdings besser, um damit größere Flächen zu behandeln. Ein Silikonöl können Sie hingegen punktgenau für kleinere Anwendungen einsetzen. Es ist die erste Wahl, wenn Sie präzise arbeiten wollen.

Silikonspray knarzende Tür
Knarrende Scharniere lassen sich mit Silikonspray wunderbar schmieren

Wo kommt Silikonspray überall zum Einsatz?

Silikonspray wurde bereits eingangs als Multitool bezeichnet, das können Sie durchaus wörtlich nehmen. Es gibt tausende Einsatzmöglichkeiten, die wichtigsten finden Sie hier:

  • Es verhindert das Anfrieren von Gummis an Autotüren, Kühltruhen usw.
  • Schützt Elektrokontakte vor Feuchtigkeit und Korrosion
  • Es beseitigt das Knarzen von Zimmertüren
  • Türschlösser lassen sich damit schmieren – ohne verharzenden Schmierfilm
  • Holzschubladen gleiten wieder sanft auf und zu
  • Es verhindert, dass Gummi austrocknet oder porös wird – es bleibt elastisch
  • Zündanlagen lassen sich damit abdichten und imprägnieren
  • Für Kalt- und Heißwasserventile im Heizungs- und Sanitärbereich
  • Kunststoffteile bekommen ihr natürliches Aussehen zurück
  • Schützt Metalle vor Korrosion, Rost oder Oxidation
  • Textilien, Planen, Zelte oder Kunstleder lassen damit imprägnieren
  • Gleitmittel für Schiebedächer, Kopfstützen oder Sitzschienen beim Auto
  • Beseitigt Quietschgeräusche – ganz gleich bei welchem Material
  • Verhindert Kriechströme und wirkt als Isolierspray
  • In der Industrie als Trennmittel z.B. beim Gießen
  • Pflegt Gartengeräte und verhindert, dass diese rosten
  • Scharniere und Schließzylinder von Garagentoren schmieren

Wo sollte es nicht verwendet werden?

Wie beschrieben, lässt sich Silikonspray sehr gut als Trennmittel verwenden, das die Oberfläche vor Anhaftungen isoliert. Das ist aber nicht immer erwünscht. Das gilt insbesondere dann, wenn etwas lackiert werden soll. In Lackierereien kommen silikonhaltige Produkte daher nur ungern zum Einsatz, denn das Silikon muss vor dem Lackieren aufwändig entfernt werden. Das gelingt mit Silikonentfernern zwar recht gut, bedeutet jedoch einen Mehraufwand.

Welche Silikonsprays gibt es?

Das bekannteste Silikonspray ist sicherlich WD40, es gibt aber zahlreiche weitere Sprays von anderen Herstellern. Die beliebtesten Silikonsprays finden Sie in der nachfolgenden Tabelle.

Wie wird Silikonspray verwendet?

Vor der Verwendung von Silikonspray sollten Sie darauf achten, dass der Untergrund trocken, sauber und fettfrei ist. Verölte Teile reinigen Sie gegebenenfalls mit einem Entfetter. Haben Sie einen Gegenstand zuvor mit einem Lötkolben, einer Heißluftpistole oder einem Schweißgerät bearbeitet, warten Sie, bis er abgekühlt ist. Wie bereits erwähnt, ist das Silikonspray brennbar. Verwenden Sie es daher auch nicht in der Nähe von offenen Flammen und stellen Sie das Rauchen ein.

Schütteln Sie die Spraydose vor dem Gebrauch sorgfältig, damit sich das Silikon in der Trägerlösung gleichmäßig verteilt. Sprühen Sie den Gegenstand aus etwa 25 cm ein und lassen Sie das Spray trocknen. Überschüssiges Silikon können Sie mit einem sauberen, weichen Tuch entfernen. Wiederholen Sie gegebenenfalls den Vorgang.

Für punktuelle Arbeiten ist meistens ein dünnes Sprühröhrchen beim Silikonspray dabei. Damit können Sie näher an den Gegenstand heran und nur eine kleine Fläche einsprühen. Auch an unzugängliche Stellen kommen Sie mit dem Röhrchen gut ran. Für größere Flächen können Sie es weglassen.

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Ist Silikonspray gefährlich?

Wie fast alles, was unter Druck in eine Flasche gepresst wird, ist Silikonspray auf die eine oder andere Weise gefährlich. Atmen Sie über längere Zeit die Dämpfe in konzentrierter Form ein, können Sie davon Kopfschmerzen bekommen oder müde werden. Auch Schwindel und Übelkeit sind möglich. Schlucken sollten Sie ebenfalls nichts.

Wird die Dose zu stark erhitzt, kann sie explosionsartig bersten. Achten Sie daher darauf, dass das Silikonspray nicht über eine längere Zeit starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Beim Sprühen in eine Flamme oder auf ein brennbares Material können sich die Sprühdämpfe entzünden.

Generell kommt es aber auch darauf an, welches Lösungsmittel dem Silikonspray zugesetzt ist. Da gibt es welche, die biologisch abbaubar sind und somit umweltfreundlich. Es sind im Handel aber auch welche erhältlich, die besser nicht in die Umwelt gelangen, weil sie zum Beispiel für Wasserorganismen giftig sind.

Wie lässt sich Silikonspray entfernen?

Wollen Sie zum Beispiel Silikonspray vor dem Lackieren von Metall entfernen, so gelingt das mit einem Silikonentferner oder einem anderen Lösemittel wie Waschbenzin, Terpentin oder Spiritus. Anders sieht es aus, wenn Sie ausversehen Ihre Klamotten damit eingesprüht haben.

Stecken Sie das Kleidungsstück unbedingt nicht direkt in die Waschmaschine, das macht alles nur noch schlimmer. Mischen Sie aus normalem Spülmittel und Fettlöser eine Paste an und tragen diese auf den Fleck auf. Dabei nur tupfen, nicht reiben. Lassen Sie die Paste 5 bis 10 Minuten einwirken und spülen Sie diese dann mit klarem Wasser aus. Jetzt kann der Pulli oder die Hose in die Waschmaschine.

Ist Silikonspray auf die Fliesen gelangt, feuchten Sie einen Lappen mit einem der genannten Lösemittel an und entfernen Sie das Spray ganz vorsichtig durch leichtes Reiben vom Boden oder der Wand. Den Lappen immer so drehen und wenden, dass Sie stets mit einer sauberen Stelle arbeiten. Abschließend mit einem trockenen Tuch Reste beseitigen.

Höchste Vorsicht ist bei Holzböden angesagt – bei beschichteten Böden sollten Sie an unauffälliger Stelle testen, ob sich das Lösemittel mit dem Boden verträgt. Bei unbehandeltem Holz kann das Lösemittel in den Boden eindringen und Flecken hinterlassen. Generell sollten Sie bei Holz immer mit der Maserung gehen.

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Letzte Aktualisierung am 12.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

5 Gedanken zu „Silikonspray – Einsatzgebiete und richtige Verwendung“

  1. Ich habe gerade nach dem Lesen dieses Artikel meine WD-40 Dose angeschaut und da stand drauf silikonfrei. Wie kann es dann sein, dass WD-40 das beliebteste Silikonspray ist? Ixh dachte immer das seien zwei verschiedene Arten.
    LG Michael

    Antworten
    • WD-40 ist die Marke. Darunter verbergen sich zahlreiche Produkte zum Reinigen, Schmieren und Lösen – so z. B. also auch Silikonspray oder Teflonspray (nachzulesen unter wd40.de).

      Antworten
  2. Ich habe von einem Automechaniker gehört, dass Silikonspray Auto-Türgummis beschädigt und weich und lapprig macht. Stimmt das wirklich ?

    Und darf man Kork mit Silicon besprühen zum Pflegen oder eher nicht ?

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  3. Kann man auch Waschbecken oder Badewanne, oder gar WC, mit Siliconspray einsprühen, bzw. mit getränktem Lappen dünn einreiben? Ich dachte mir, dass dann Schmutz nicht so leicht haften bleibt.

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    • Ich glaube nicht, dass das richtig funktioniert. Silikonspray ist doch eher ein Gleitmittel. Mag sein, dass dann auch Wasser besser abperlt, aber gerade Badewannen können dadurch doch arg rutschig werden. Ich würde eher nach Reinigern mit Lotoseffekt schauen.

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