Laminat kaufen – 11 Tipps und Ideen

Von Dominik Hochwarth

Laminat – bis vor einigen Jahren wurde darüber noch gewaltig die Nase gerümpft. „Billigkram“ und „Plastikmist“ sind nur zwei der Schimpfwörter, mit denen der Bodenbelag bedacht wurde. Mittlerweile findet man Laminat auf den Böden quer durch alle Bevölkerungsschichten. Dies liegt vor allem daran, dass man dem Laminatboden von heute nicht mehr ansieht, was sich unter seiner Fassade, das heißt unter seiner Dekorfolie verbirgt.

Laminat kaufen
Die Qual der Wahl: Laminat kaufen ist gar nicht so einfach

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

1. Laminat in Holz- oder Natursteinoptik

Auf den ersten Blick ist er kaum mehr von einem Holzboden zu unterscheiden. Doch was heißt hier Holzboden – Laminat kommt längst auch als Naturstein- oder Betonersatz daher. Ob Schiefer, Marmor oder Granit – alles ist möglich und kommt auch optisch völlig authentisch rüber. Und bei den Holzdekoren heißt es nicht einfach Eiche, Lärche oder Ulme. Wie auch bei Parkett sind gefärbte, geätzte, gebleichte, geräucherte, geölte oder gewachste Optiken angesagt.

2. Laminat im 3D-Effekt

Was die Böden noch schwieriger von Parkett unterscheiden lässt, ist der 3D-Effekt. Die Dekore wirken wie von Hand bearbeitet und kommen deshalb natürlicher und authentischer als je zuvor rüber. Selbst an die Kleinsten wird beim Laminatboden gedacht. Da gibt es den Boden mit Enten, Hasen und Bärchen, der wie ein kleiner Zoo anmutet, oder der Märchenboden mit Hänsel und Gretel, Rotkäppchen und Aschenputtel, der zum Erzählen anregt.

Laminatboden
Laminatboden ist in den unterschiedlichsten Designs erhältlich

3. Was darf ein Laminatboden kosten?

Was neben der Optik sicherlich auch zur Kaufentscheidung bei einem Laminatboden beiträgt, ist das gute Preis-/Leistungsverhältnis. Zwischen 12 und 20 Euro darf ein qualitativ hochwertiger Laminatboden in Deutschland kosten, hat eine Marktstudie des Verbands der Europäischen Laminatfußbodenhersteller e.V. (EPLF) ergeben. Laut dieser Studie sind ansprechende Optik, leichte Pflege, lange Haltbarkeit und ein angemessenes Preis-Leistungsverhältnis die Anforderungen, die Kunden in erster Linie an einen Fußboden stellen.

4. Perfektes Preis-Leistungsverhältnis

Für Architekten spielen neben dem guten Preis-Leistungsverhältnis vor allem individuelle Gestaltungsmöglichkeiten, Hygiene, Herstellergarantie, großflächige Verlegbarkeit und Eignung für Fußbodenheizung eine Rolle. Endverbraucher und Architekten sind sich einig darüber, dass die Stärken des Laminatbodens insbesondere in der ansprechenden Optik, dem einfachen Verlegen, der Haltbarkeit und dem günstigen Preis liegen.

5. Laminat in seinen Anfangszeiten

Die Geburtsstunde des Laminats war 1977 in Schweden, auf den Markt kam der Bodenbelag jedoch erst Anfang der 80er-Jahre. Langsam aber stetig setzte Laminat seitdem zum Siegeszug auf den Fußböden dieser Welt an. Seit Anbeginn bestand Laminat aus einer Dekorfolie, die auf ein Trägermaterial aus einem Holzwerkstoff aufgebracht wurde. So betrachtet, besteht ein Laminat zum größten Teil aus Holz. Der Gegenzug, ein äußerst festes, formbares Papier, bildet die unterste Schicht des Laminatfußbodens und gibt dem Boden seine abschließende Stabilität.

6. Direkt beschichteter Laminatboden

Ein Meilenstein war 1989 der erste direktbeschichtete Laminatboden (DPL). Hier wird die Trägerplatte direkt mit dem Dekor bedruckt. In den 1990er-Jahren kamen dann die ersten Stein- und Kreativdekore dazu und 1996 die ersten Klicksystemen. Seitdem brauchte man kein Leim mehr zum Verlegen des Laminats. Im Jahr 2000 kam dann der erste „leise“ Laminatboden mit Trittschalldämmung (lose oder aufkaschiert) auf den Markt. Nun fingen auch die unteren Nachbarn langsam an, den Laminatboden zu akzeptieren. Schließlich kam das Getrampel von oben nur noch sehr gedämpft unten an.

7. Modernes Laminat ist ein vollwertiger Bodenbelag

Mit der Entwicklung des Synchronporendrucks Anfang der 2000er-Jahre konnten nun Laminatböden mit Echtholzstrukturen und Fliesenoptik in den Handel gebracht werden. Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Laminats war der Direktdruck, den es seit 2006 gibt.

Mit ihm lässt sich eine beeindruckende optische Tiefenwirkung erzielen. Er löste einen Boom der Kreativdekore (Retro, Industry, Fantasy) aus. Immer mehr Dekore mit strukturierter Oberfläche sind seither erhältlich, so dass sich häufig die Frage stellt: „Echt oder nicht echt?“.

8. Neue Formate für mehr Individualität

Von Jahr zu Jahr überrascht die Industrie mit neuen Formaten. Da gibt es Langdielen und Schmaldielen sowie Dielen mit Extrabreite. Mit diesen ist ein Raum natürlich besonders schnell verlegt. Extra lange und breite Laminatböden in Landhausdielen-Optik mit umlaufender Fase sorgen für einen tollen Effekt im Raum und heben den Dielencharakter noch stärker hervor. Langdielen bringen einen Hauch von Luxus in jedes Wohnambiente. Kurz gesagt: Für jeden Geschmack gibt es das passende Format.

9. Nachteile von Laminat

Ein Schwachpunkt von Laminat sind von Beginn an die Fugen. Kommt einmal zu viel Wasser in sie hinein, ist dies bis ans Lebensende des Bodens deutlich zu sehen. Doch auch hier hat Laminat große Fortschritte gemacht. So können die Kanten der Dielen beim Verlegen mit speziellem Leim behandelt werden, der einen wirksamen Schutz vor Feuchtigkeit bietet.

10. Laminat in Bad, Küche oder Sauna

Laminatböden mit speziell bearbeiteter Trägerplatte und Kantenschutz können heute problemlos in Küchen, Badezimmern und Saunen eingesetzt werden. Ansonsten gilt, dass verschüttete Flüssigkeit sofort aufgenommen werden muss, um ein Aufquellen der Kanten zu vermeiden. Der Boden sollte zudem nur „nebelfeucht“ gewischt werden. Der Aufnehmer muss also gut ausgewrungen werden, bevor man mit ihm dem Laminat auf die Pelle rückt.

11. Wie sieht es mit einer Fußbodenheizung aus?

Viele Laminatböden können auf einer Fußbodenheizung verlegt werden. Hier sind jedoch unbedingt die Herstellerangaben zu beachten. Nur wenn der Boden vom Hersteller für Fußbodenheizungen freigegeben wurde, darf man ihn auch verwenden. Also erst auf die Packung schauen oder noch besser den Händler fragen, ob es Probleme mit einer Fußbodenheizung geben kann.

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