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Putzfassade

Eine Putzfassade ist eine Außenwandkonstruktion, bei der die äußere Schicht des Gebäudes mit Putzmaterialien beschichtet wird. Diese Art der Fassade ist eine der ältesten und am weitesten verbreiteten Techniken zur Gestaltung und zum Schutz von Gebäudewänden. Sie bietet vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten und trägt zur Wärmedämmung sowie zum Wetterschutz bei.

Merkmale einer Putzfassade

  • Vielseitigkeit: Putzfassaden können in einer Vielzahl von Texturen und Farben ausgeführt werden, was eine große gestalterische Freiheit bietet.
  • Schutzfunktion: Der Putz schützt das Mauerwerk vor Witterungseinflüssen und mechanischen Schäden.
  • Wärmedämmung: Putzsysteme können in Verbindung mit Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) verwendet werden, um die Energieeffizienz des Gebäudes zu verbessern.

Aufbau und Materialien

  1. Untergrund:
    • Der Untergrund muss sauber, tragfähig und trocken sein. Geeignet sind Mauerwerk, Beton und Ziegel.
  2. Grundierung:
    • Vor dem Auftragen des Putzes wird oft eine Grundierung aufgebracht, um die Haftung zu verbessern und den Untergrund zu egalisieren.
  3. Armierungsschicht:
    • Bei Wärmedämmverbundsystemen wird eine Armierungsschicht aus einem Gewebe (z.B. Glasfaser) und einem Armierungsmörtel eingebracht, um Risse zu vermeiden.
  4. Putzschichten:
    • Unterputz: Die erste Putzschicht dient der Egalisierung und als Basis für den Oberputz.
    • Oberputz: Die abschließende Putzschicht, die für die endgültige Optik sorgt und die Schutzfunktion übernimmt.

Putzarten

  • Kalkputz: Atmungsaktiver Putz, der Feuchtigkeit ausgleichen kann und sich gut für historische Gebäude eignet.
  • Zementputz: Sehr widerstandsfähig und feuchtigkeitsbeständig, häufig für Sockelbereiche und Kellerwände verwendet.
  • Kalk-Zement-Putz: Eine Mischung aus Kalk und Zement, die sowohl elastisch als auch widerstandsfähig ist und sich für viele Anwendungen eignet.
  • Gipsputz: Vor allem für Innenräume geeignet, da er Feuchtigkeit nicht gut widersteht.
  • Silikonharzputz: Wasserabweisend und dampfdurchlässig, ideal für moderne Gebäude.
  • Silikatputz: Besonders langlebig und atmungsaktiv, geeignet für historische und moderne Bauten.

Funktionen der Putzfassade

  • Ästhetik: Putzfassaden bieten vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten in Bezug auf Farbe und Textur.
  • Wärmedämmung: In Kombination mit Wärmedämmverbundsystemen kann der Putz zur Verbesserung der Energieeffizienz des Gebäudes beitragen.
  • Feuchtigkeitsschutz: Schützt das Mauerwerk vor Regen und Feuchtigkeit.
  • Schallschutz: Kann zur Reduzierung von Außenlärm beitragen.

Vorteile

  • Vielseitigkeit: Anpassbar an verschiedenste architektonische Stile und Anforderungen.
  • Kosteneffizienz: Im Vergleich zu anderen Fassadensystemen oft günstiger in der Herstellung.
  • Wartungsfreundlichkeit: Putzfassaden sind relativ einfach zu pflegen und zu reparieren.
  • Nachhaltigkeit: Verwendung natürlicher Materialien wie Kalk und Lehm möglich.

Nachteile

  • Anfälligkeit für Risse: Bei unzureichender Vorbereitung des Untergrunds oder schlechten Witterungsbedingungen können Risse entstehen.
  • Witterungsabhängigkeit: Die Arbeiten können stark von den Wetterbedingungen abhängen, insbesondere bei Regen oder Frost.
  • Regelmäßige Wartung: Putzfassaden erfordern regelmäßige Pflege und Instandhaltung, um ihre Schutz- und Dekorationsfunktion zu erhalten.

Anwendungsbereiche

  • Wohngebäude: Sowohl Einfamilienhäuser als auch Mehrfamilienhäuser profitieren von den gestalterischen und schützenden Eigenschaften.
  • Gewerbegebäude: Büros, Geschäfte und öffentliche Gebäude nutzen Putzfassaden für eine ansprechende und funktionale Außenhülle.
  • Historische Gebäude: Putzfassaden eignen sich hervorragend zur Restaurierung und Erhaltung historischer Bauwerke.