Unterputz

Unterputz, auch Grundputz genannt, ist die erste Putzschicht, die direkt auf das Mauerwerk oder den Bauuntergrund aufgetragen wird. Er dient als Basis für die darauf folgenden Putzschichten und gleicht Unebenheiten im Untergrund aus. Der Unterputz ist essenziell für die Haftung des Oberputzes und trägt zur Stabilität und Langlebigkeit der gesamten Putzschicht bei.

Funktionen des Unterputzes

  • Ausgleich von Unebenheiten: Der Unterputz sorgt für eine glatte und ebene Fläche, auf der der Oberputz gleichmäßig aufgetragen werden kann.
  • Haftungsschicht: Er bildet eine haftende Grundlage für den Oberputz und sorgt dafür, dass dieser dauerhaft auf dem Untergrund bleibt.
  • Schutz: Der Unterputz schützt das Mauerwerk vor mechanischen Einflüssen und hilft, Risse und Beschädigungen zu vermeiden.
  • Feuchtigkeitsregulierung: Bei diffusionsoffenen Materialien unterstützt der Unterputz die Atmungsaktivität der Wand und trägt zur Feuchtigkeitsregulierung bei.

Arten von Unterputz

  1. Kalkzementputz:
    • Zusammensetzung: Mischung aus Kalk, Zement und Sand.
    • Eigenschaften: Hohe Festigkeit, gute Haftung, feuchtigkeitsregulierend.
    • Verwendung: Innen- und Außenwände, besonders geeignet für feuchte Räume und Kellerwände.
  2. Zementputz:
    • Zusammensetzung: Hauptbestandteil ist Zement, oft gemischt mit Sand.
    • Eigenschaften: Sehr widerstandsfähig, wasserabweisend, stark haftend.
    • Verwendung: Bereiche mit hoher Feuchtigkeitsbelastung, wie Sockel, Keller und Außenwände.
  3. Kalkputz:
    • Zusammensetzung: Besteht hauptsächlich aus Kalk und Sand.
    • Eigenschaften: Hohe Diffusionsfähigkeit, feuchtigkeitsregulierend, natürlich und atmungsaktiv.
    • Verwendung: Innenräume und historische Gebäude.
  4. Gipsputz:
    • Zusammensetzung: Hauptbestandteil ist Gips, gemischt mit Sand oder anderen Zuschlägen.
    • Eigenschaften: Glatte Oberfläche, schnelle Trocknung, nicht wasserbeständig.
    • Verwendung: Innenräume, trockene Bereiche, besonders für Wohnräume.
  5. Lehmputz:
    • Zusammensetzung: Natürlicher Lehm, oft mit Sand und Pflanzenfasern gemischt.
    • Eigenschaften: Hohe Diffusionsfähigkeit, feuchtigkeitsregulierend, umweltfreundlich.
    • Verwendung: Innenräume, besonders in ökologischen Bauprojekten.

Verarbeitung des Unterputzes

  1. Vorbereitung des Untergrundes:
    • Der Untergrund muss sauber, trocken und tragfähig sein.
    • Alte Putzreste und Verschmutzungen werden entfernt.
  2. Auftragen des Unterputzes:
    • Der Putz wird mit einer Kelle oder Putzmaschine gleichmäßig auf die Wand aufgebracht.
    • Bei Bedarf werden Armierungsgewebe eingebettet, um die Rissbildung zu vermeiden.
  3. Glätten und Strukturieren:
    • Der frisch aufgetragene Unterputz wird geglättet und gegebenenfalls strukturiert, um eine optimale Grundlage für den Oberputz zu schaffen.
    • Unebenheiten und Überschüsse werden entfernt.
  4. Trocknungszeit:
    • Der Unterputz muss ausreichend trocknen, bevor der Oberputz aufgetragen wird. Die Trocknungszeit variiert je nach Material und Umgebung.

Vorteile des Unterputzes

  • Verbesserte Haftung: Sorgt für eine optimale Haftung des Oberputzes und erhöht die Langlebigkeit der gesamten Putzschicht.
  • Schutz des Mauerwerks: Schützt das Mauerwerk vor mechanischen und witterungsbedingten Einflüssen.
  • Feuchtigkeitsregulierung: Unterstützt die Atmungsaktivität der Wand und trägt zur Vermeidung von Feuchtigkeitsschäden bei.
  • Gleichmäßige Oberfläche: Bietet eine glatte und ebene Grundlage für den Oberputz, was zu einer ansprechenden und gleichmäßigen Oberfläche führt.