Rollrasen:  Welche Vorteile, wie lässt er sich verlegen?

Von Dominik Hochwarth

Hobby- und Profigärtner, die heutzutage Lust darauf haben, ihren Garten auf besonders ansprechende Weise zu gestalten, entscheiden sich häufig für Rollrasen. Wie die Bezeichnung bereits vermuten lässt, wird dieser Untergrund tatsächlich ausgerollt. Dementsprechend braucht es, anders als bei der Rasensaat, nicht viel Geduld, bis das Grundstück in sattem Grün erstrahlen kann.

Rollrasen verlegen
Mit Hilfe eines Rollrasens erhalten Sie schnell ein optisch einwandfreies Erscheinungsbild

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Ganz nebenbei wirkt Rollrasen mit entsprechender Pflege ansprechend und strukturiert. Eine ideale Grundlage für eine besondere Art der Gartengestaltung! Aber welche Argumente sind eigentlich besonders überzeugend, wenn es darum geht, die Vorzüge von Rollrasen näher in Augenschein zu nehmen? Und worauf sollten Interessenten achten, wenn sie sich überlegen, auf die Produkte der verschiedenen Hersteller zurückzugreifen? Die folgenden Abschnitte helfen dabei, herauszufinden, inwieweit es sich lohnen kann, Rollrasen als Alternative zur Rasensaat zu nutzen.

Viele verschiedene Rasensorten zur Auswahl

Wer einen geeigneten Rollrasen bestellen möchte, sollte sich zunächst Zeit nehmen, um die verschiedenen Varianten miteinander zu vergleichen. Je nach Einsatzbereich und je nachdem, wie intensiv die entsprechende Fläche genutzt werden wird, empfehlen sich andere Sorten. Die folgenden Details helfen dabei, die zur Verfügung stehende Auswahl etwas einzuschränken.

  • Gartenbesitzer, die wissen, dass das entsprechende Areal nur sporadisch genutzt werden wird, können sich in der Regel für Zierrasen entscheiden. Dieser wächst vergleichsweise langsam und erweist sich mit Hinblick auf seine Pflege als vergleichsweise unkompliziert. Allerdings sollte er auf keinen Fall zu stark belastet werden.
  • Diejenigen, die es lieben, im Garten Sport zu treiben und Familien mit Kindern sind gut beraten, sich für die etwas robustere Variante, zum Beispiel einen Spielrasen, zu entscheiden. Aufgrund der Tatsache, dass diese Rasensorte schnell wächst, gilt es jedoch, mit etwas mehr Pflege zu kalkulieren.

Gartenbesitzer, die sich unsicher sind, welcher Rollrasen am besten zu ihren Erwartungen passt, sollten direkt beim Hersteller nachfragen. Mittlerweile gibt es auch sogenannten „Schattenrasen“, der sich unter anderem super dazu eignet, um auch unter dicht wachsenden Bäumen verlegt zu werden.

Rollrasen Ballen
Nach der Lieferung muss Rollrasen schnell verarbeitet werden

Die Vorteile von Rollrasen in der Übersicht

Es hat definitiv seinen Grund, weshalb sich so viele Menschen für Rollrasen entscheiden. Die folgenden Argumente gelten als besonders überzeugend, wenn es darum geht, die passende Variante für den eigenen Bedarf zu finden:

  1. Rollrasen ist nach dem Verlegen direkt belastbar.
  2. Er eignet sich super dazu, um auch innerhalb kurzer Zeit eine vergleichsweise große Fläche zu „begrünen“.
  3. Aufgrund der Tatsache, dass die Wurzeln beim Rollrasen meist stark wachsen, müssen sich Gartenbesitzer tendenziell weniger über Unkraut ärgern.
  4. Auch mit Hinblick auf das Verlegen des Rollrasen profitieren Gartenbesitzer von einer überzeugenden Flexibilität. Denn: Mit Ausnahme des Winters ist es möglich, seinen Rollrasen das ganze Jahr zu verlegen.

Trotz all der genannten Details sollten sich Interessenten auch darüber im Klaren sein, dass das Verlegen der einzelnen Bahnen mit der ein oder anderen Herausforderung verbunden sein kann. So kann sich das Projekt, gerade auf größeren Flächen, zu einem durchaus zeitaufwendigen Unterfangen entwickeln.

Wer sich hier auf die Hilfe seiner Freunde oder eines Fachbetriebes verlassen kann, ist klar im Vorteil. Weiterhin gilt es, zu bedenken, dass Rollrasen nicht gelagert werden kann. Das bedeutet: Diejenigen, die ihren Garten entsprechend aufwerten möchten, sollten die Lieferung so kalkulieren, dass sie nicht nur zu Hause sind, sondern im Zweifel direkt mit dem Verlegen starten können. Hier erfahren Sie mehr über die Vor- und Nachteile von Saatrasen und Rollrasen.

Rollrasen verlegen – darauf kommt es an

Sie können den Rollrasen natürlich auch von einem Gartenbauunternehmen verlegen lassen, es ist aber nicht allzu schwierig, die Rasenbahnen selbst zu verlegen. Wichtig ist dabei allerdings, bei den Vorbereitungsarbeiten auf die Bodenhöhe zu achten. Der gelieferte Rollrasen hat eine Höhe von zwei bis drei Zentimetern, die Sie einplanen müssen, wenn Sie den Untergrund vorbereiten.

Schritt #1: Boden lockern

Vor der Verlegung von Rollrasen ist es wichtig, den Boden mindestens spatentief aufzulockern. Dadurch wird sichergestellt, dass das Wasser gut abfließen kann und keine Staunässe entsteht. Achten Sie darauf, den hellen Unterboden und den dunkleren Oberboden getrennt zu halten und nicht zu vermischen.

Besonders nach dem Bau eines neuen Hauses ist es ratsam, den Unterboden gründlich zu lockern. Durch Baumaschinen wird der Boden oft stark verdichtet, was die Wasserführung beeinträchtigen kann. Wenn kein dunkler Oberboden mehr vorhanden ist, empfiehlt es sich, eine neue Schicht von mindestens 15 cm Dicke aufzutragen.

Schritt #2: Unkraut entfernen

Um optimale Bedingungen für das Wachstum und die Entwicklung des Rasens zu schaffen, müssen zunächst Unkraut, Steine und Wurzeln mit einem Rechen entfernt werden. Ein durchlässiger, sandiger Lehmboden ist für das Wachstum des Rasens besonders günstig.

Bei schweren, weniger durchlässigen Böden empfiehlt es sich, Sand einzuarbeiten, um die Drainageeigenschaften zu verbessern. Bei sehr leichten, nährstoffarmen Sandböden ist es dagegen ratsam, Humus hinzuzufügen, um die Bodenqualität zu verbessern.

Lassen Sie die bearbeitete Fläche anschließend zwei bis drei Wochen ruhen. Dadurch kann sich der Boden setzen und verdichten, was für ein gutes Anwachsen des Rasens von Vorteil ist. Kurz bevor Sie den Rollrasen verlegen, sollten Sie nochmals nachwachsendes Unkraut entfernen

Untergrund Rollrasen
Rauen Sie den Untergrund vor dem Verlegen des Rollrasens leicht an

Schritt #3: Starterdünger ausbringen

Für einen guten Start des neuen Rasens ist ein Startdünger unerlässlich. Verteilen Sie diesen Dünger mit einer Harke gleichmäßig auf der Fläche, auf der der Rasen angelegt werden soll. Arbeiten Sie den Dünger anschließend leicht in den Boden ein, um eine optimale Nährstoffversorgung zu gewährleisten.

Schritt #4: Rasenfläche ebnen

Um den Rollrasen erfolgreich auszulegen, ist eine ebene Fläche erforderlich. Der Untergrund sollte jedoch nicht zu locker sein. Um die ideale Beschaffenheit zu erreichen, empfiehlt es sich, die Oberfläche mit einer Gartenwalze zu planieren. Bei kleineren Flächen können Sie alternativ Trittbretter verwenden, um den Boden zu ebnen.

Schritt #5: Erde aufrauen und anfeuchten

Unmittelbar vor dem Verlegen der ersten Rasendecke empfiehlt es sich, den mit der Gartenwalze bearbeiteten Boden mit einem Rechen leicht aufzurauen und leicht anzufeuchten. Ein erdfeuchter, feinkrümeliger Boden fördert die optimale Verbindung der Rasensoden mit dem Untergrund und gewährleistet ein sicheres Anwachsen.

Schritt #6: Erste Rasenbahn verlegen

Ist die geplante Rasenfläche rechtwinklig, können Sie die erste Rasenrolle direkt entlang einer geraden Kante auslegen. Bei Flächen mit unregelmäßigen oder geschwungenen Begrenzungen empfiehlt es sich, die erste Rolle mit einem gewissen Abstand zum Rand zu verlegen.

Beginnen Sie mit dem Ausrollen der ersten Rasenrolle und legen Sie Bretter auf die frisch verlegte Bahn, damit Sie darauf laufen können. Sollte die erste Rolle nicht bis zum gegenüberliegenden Rand reichen, können Sie direkt dahinter eine zweite Bahn ansetzen.

Überstehende Ränder sollten Sie mit einer geringen Längenzugabe rechtwinklig abschneiden. Ein langes, scharfes Küchenmesser eignet sich hierfür besonders gut. Die abgeschnittenen Reststücke können Sie zum Start der nächsten Reihe verwenden, während kürzere Reststücke ideal sind, um kleinere Lücken zu füllen.

Rollrasenbahnen verlegen
Die Rollrasen-Bahnen werden stumpf aneinander gelegt

Schritt #7: Weitere Bahnen verlegen

Legen Sie die weiteren Rasenbahnen dicht nebeneinander, jedoch in versetzter Anordnung, ähnlich wie bei einem Mauerwerk. Auf diese Weise verhindern Sie die Bildung von Kreuzfugen und sorgen dafür, dass später keine Nahtstellen sichtbar sind.

Tipp: Rollrasen transportieren
Sollten Sie die Rasenrollen über den vorbereiteten Untergrund transportieren müssen, empfiehlt es sich, Bretter auszulegen. Dadurch bleibt der Boden eben und glatt, was für ein optimales Verlegen des Rasens von Vorteil ist.

Schritt #8: Rasen walzen

Nach dem Verlegen ist es wichtig, den Rollrasen leicht anzuwalzen, um einen guten Kontakt zum Untergrund zu gewährleisten. Dies fördert ein optimales Anwachsen des Rasens. Bei kleineren Rasenflächen können Sie auch Trittbretter verwenden, aber mit einer Gartenwalze erzielen Sie in der Regel bessere Ergebnisse.

Rollrasen walzen
Nach dem Verlegen sollten Sie den Rollrasen leicht walzen

Schritt #9: Überstände abschneiden

Nun folgt der Feinschnitt: Schneiden Sie alle überstehenden Ränder mit einem Messer ab und passen Sie den neuen Rasen an Randsteine und andere Begrenzungen an.

Es ist wichtig, darauf zu achten, dass die Rasenkanten nicht freiliegen, sondern stets eine Begrenzung oder Einfassung haben. Andernfalls könnten sie schnell austrocknen. An Stellen ohne feste Begrenzung können Sie seitlich etwas Erde als Randbegrenzung aufschütten.

Schritt #10: Rasen wässern

Nachdem das letzte Stück Rollrasen verlegt ist, sollte die gesamte Rasenfläche gründlich bewässert werden. In den darauffolgenden zwei Wochen ist es wichtig, den Rasen bis in die Wurzeltiefe feucht zu halten.

Innerhalb von 7 bis 10 Tagen sollten die Grashalme eine Höhe von 5 bis 6 cm erreicht haben. Dann ist der Zeitpunkt für den ersten Rasenschnitt gekommen, wobei ein scharfes Messer zum Einsatz kommen sollte. Die empfohlene Schnitthöhe variiert je nach Rasentyp: Für Sport-, Spiel- und Zierrasen liegt sie bei etwa 4 cm, während sie bei Schattenrasen etwa 6 cm beträgt.

Optimaler Zeitpunkt für das Verlegen von Rollrasen

Im Unterschied zu Rasensamen, die idealerweise im Frühjahr oder Herbst ausgesät werden, lässt sich Rollrasen prinzipiell das ganze Jahr über verlegen. Voraussetzung ist, dass der Boden nicht gefroren ist und im Sommer ausreichend Wasser für die Bewässerung vorhanden ist.

Da Rasen bei Temperaturen unter 8 °C in eine Art Winterruhe mit reduziertem Wachstum fällt, ist der Winter für das Verlegen von Rollrasen weniger geeignet. Wenn möglich, sollten Sie daher den Frühling mit seinem milderem und feuchterem Klima abwarten. In dieser Zeit wachsen die Gräser ohnehin kräftiger und verkraften, sofern sie ausreichend mit Nährstoffen versorgt sind, auch eine Verpflanzung ohne größere Beeinträchtigungen.

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