Welche Versicherungen braucht es beim Hausbau?

Von Redaktion

Der Bau eines eigenen Heimes ist heute beliebter denn je und viele Bauherren entschließen sich dazu, die Verantwortung für die Baustelle selbst zu übernehmen. Aber wie sieht es eigentlich mit dem Versicherungsschutz aus, denn beim Bau kann es schnell zu einem Schadensfall kommen, der dann mit erheblichen Folgekosten einhergeht. Während sich die meisten Menschen über die Baufinanzierung schon recht früh Gedanken machen, wird den nötigen Versicherungen noch immer zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Erfahren Sie jetzt, worauf Sie unbedingt vor dem Baubeginn achten müssen.

Versicherungen Hausbau

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Hausbauversicherung #1: Private Unfallversicherung

Wie wertvoll eine private Haftpflichtversicherung ist, hat sich in den letzten Jahrzehnten auch bei Verbrauchern herumgesprochen. Unterschätzt wird immer noch der Wert der privaten Unfallversicherung. Beim Hausbau ist sie unerlässlich, denn insbesondere, wenn in Eigenregie gebaut wird, kann es schnell zu schwerwiegenden Unfällen kommen, wie:

  • Verletzungen durch den Umgang mit Baugeräten
  • Sturz von großer Höhe
  • Verletzung durch abstürzende Bauelemente

Nicht nur für den Bauherren selbst, sondern auch für Familie und Helfer ist eine solche Versicherung unerlässlich. Die sogenannte Bauhelfer-Unfallversicherung greift ein, wenn es auf der Baustelle zu Unfällen kommt und Helfer verletzt wurden. Sie kann auch dann abgeschlossen werden, wenn bereits eine private Unfallversicherung vorhanden ist. Sie schließt die Lücken und greift bei unentgeltlichen Helfern ebenso wie bei entlohnten Hilfskräften.

Hausbauversicherung #2: Bauherrenhaftpflichtversicherung

Die Eigentümerquote ist in den letzten Jahren gestiegen, aus Kostengründen wird dabei immer mehr auf Eigenbau gesetzt. Damit das nicht zur Kostenfalle wird, müssen Bauherren einiges bedenken. Für Schäden, die mittelbar und unmittelbar durch die Baustelle entstehen, besteht eine Haftungspflicht. Die Gefahren sind dabei größer als gedacht:

  • Kinder gelangen auf die Baustelle und verletzen sich
  • Das Baugerüst stürzt ein und verletzt Passanten
  • Parkende Autos werden durch herabfallende Teile beschädigt
  • Personen in unmittelbarer Nähe nehmen Schaden

Die Bauherrenhaftpflichtversicherung schützt vor den finanziellen Folgen dieser potenziellen Gefahren und sollte abgeschlossen werden, bevor der Bau beginnt. Entscheidend ist dabei die Deckungssumme, denn sie legt fest, welche Schadenshöhe durch den Versicherer abgedeckt ist. Schon bei einer privaten Haftpflichtversicherung ist eine Deckungssumme von mindestens 10. Millionen Euro sinnvoll.

Hausbauversicherung #3: Feuer-Rohbau-Versicherung

Heute wird nachhaltiger gebaut denn je, viele künftige Hausbesitzer setzen einen hohen Holzanteil ein, da es sich um einen nachwachsenden Rohstoff handelt. In der Bauphase droht die Gefahr eines Brandes, einer Explosion oder Schäden durch Sturm und Feuer. Mit einer Feuer-Rohbau-Versicherung können diese Schäden abgedeckt werden. Einige Hausbanken sind dazu übergegangen, eine Baufinanzierung an den Abschluss der Versicherung zu koppeln. Eine Alternative ist es, direkt vor Hausbau eine Wohngebäudeversicherung zu wählen, die bereits eine integrierte Feuer-Rohbau-Versicherung enthält.

Hausbauversicherung #4: Grundbesitzer-Haftpflicht

Ein unbebautes Grundstück schützt vor Schaden nicht. Der Inhaber haftet für Schäden dritter Personen. Deutschlandweit gibt es zahlreiche nicht bebaute Grundstücke, ein großer Teil davon gehört dem Bund. Privatbesitzer tragen selbst das Risiko und müssen sich daher mit einer Haftpflichtversicherung für unbebaute Gebäude abstürzen. Wird die Streupflicht vernachlässigt, stürzt ein Baum vom Grundstück um oder kommt es aus anderen Gründen zu Schäden an Dritten oder deren Eigentum, kommt die Versicherung für die Kosten auf.

Hausbauversicherung #5: Bauleistungsversicherung

Der Bau ist lange geplant, doch unvorhergesehene Ereignisse können die Pläne durchkreuzen. Vandalismus ist auf Baustellen zu einem wachsenden Problem geworden und auch Stürme, heftige Regenfälle und Hochwasser können den Rohbau beschädigen. Unvorhersehbare Schäden werden durch eine abgeschlossene Bauleistungsversicherung abgedeckt. Auch fahrlässige Beschädigungen durch Bauarbeiter sind hier mit eingeschlossen. Es besteht außerdem die Möglichkeit, Diebstähle zu versichern, die im Zuge von Vandalismus nicht selten auftreten.

Die Bauleistungsversicherung wird nur für einen temporären Zeitraum abgeschlossen. Sie gilt während der Bauphase, kann aber 12 bzw. 24 Monate in der Regel nicht überschreiten. Wie hoch der Beitrag tatsächlich ist, wird anhand der Bausumme ermittelt. In vielen Fällen ist ein Selbstbehalt Bedingung für den Versicherungsschutz.

Fazit: Bauherren müssen sich absichern

Schäden an Personen oder Gegenständen durch den Bau können Kosten in Millionenhöhe zur Folge haben. Die private Haftpflicht deckt Baukosten nicht oder nur teilweise, spezielle Sonderversicherungen sind daher von hoher Wichtigkeit. Es kann sich lohnen, den eigenen Versicherer zu kontaktieren oder einen unabhängigen Vergleich im Internet durchzuführen.

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