Unterputzarmatur montieren – so funktioniert es

Von Dominik Hochwarth

In modernen Bädern finden sich immer häufiger Unterputzarmaturen. Sie lassen das Badezimmer schön aufgeräumt aussehen. Die Montage ist nicht ganz so einfach wie bei einer Aufputzarmatur, aber auch kein Hexenwerk. Hier erfahren Sie, wie es funktioniert.

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Duscharmatur Grohe Smartcontrol (Foto: GROHE AG)

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Das braucht es zur Montage der Unterputzarmatur

Unterputzarmaturen gibt es für Waschbecken, Dusche oder Badewanne – die Montage funktioniert überall ähnlich. Sie benötigen neben der Armatur noch eine sogenannte Unterputzbox, dazu die üblichen Verdächtigen wie Fittings, Silikon und weitere Dichtstoff.

Und natürlich noch das passende Werkzeug. Dazu gehören Schraubendreher, Rohrzange, Wasserwaage, Maulschlüssel und ein scharfes Messer. Für die Vorwandinstallation ist eventuell noch einen Lochbohrer notwendig.

Ob Grohe, Hansgrohe, Ideal Standard oder Hansa, jeder Hersteller hat jeweils seine eigenen – zur Armatur passenden Unterputzboxen in seinem Sortiment. Diese heißen unterschiedlich, bei Hansgrohe zum Beispiel iBox, bei Hansa Bluebox oder bei Ideal Standard Easy-Box.

Sie müssen einfach schauen, welchen Unterputzkörper Sie für Ihre Unterputzarmatur benötigen. Bei der Box ist in der Regel dann alles dabei, was für die Montage notwendig ist – vom Spülblock über die Dichtmanschette bis hin zum Stopfen.

Vorbereitende Maßnahmen

Bevor es an die Montage der Unterbox geht, müssen erst einmal die Voraussetzungen dafür geschaffen werden. Dafür gilt es zunächst zu klären, ob die auf oder in der Wand montiert werden soll, ob eine Vorwandinstallation erfolgt, ob es sich um ein Fertighaus oder Massivhaus handelt. Je nach Ausführung erfolgt die Installation leicht anders.

Zum Beispiel: Wollen Sie die Armatur in eine bestehende Massivwand montieren, müssen dazu Schlitze und Aussparungen in die Wand gebracht werden. Und zwar nicht mit Hammer und Meißel, das ist nach DIN 1053-1 nicht zulässig. Gefräst müssen sie werden. Nur so ist sichergestellt, dass das Gefüge der Mauer intakt bleibt und die maximalen Schlitztiefen und –breiten eingehalten werden.

Ein weiteres Problem – Schlitze und Aussparungen beeinträchtigen Tragfähigkeit und bauphysikalische Eigenschaften des Mauerwerks. Sie sind nur bis zu einer bestimmten Tiefe und Breite ohne statischen Nachweis erlaubt – sofern es sich um tragende Wände handelt. Generell gilt: Je dicker die Mauer, desto breiter und tiefer dürfen Sie in die Wand fräsen, ohne vorher einen Statiker beauftragen zu müssen.

Statisch unbedenklich ist es hingegen, wenn Sie die Unterputzarmatur in eine Vorwandinstallation integrieren oder die Unterputzbox auf die Wand schrauben und danach einmauern oder einputzen. Es gibt aber auch Montagelemente speziell für Unterputzarmaturen. Diese besitzen eine Montageplatte zur Fixierung der Box.

Hinweis: Die Arbeit mit Wasserleitungen sollten Sie besser einem Fachmann überlassen. Ist die Wand später erst einmal gefliest oder verputzt, kann Ihnen jeder Fehler, den Sie beim Anschluss der Leitungen machen, teuer zu stehen kommen. Also: Finger weg von der Wasserinstallation.

Unterputzbox montieren

Liegen die Wasserleitungen – sei es in der Massivwand, auf oder in einem Vorwandelement, kann die Montagebox angeschraubt werden. Sie nimmt später die Armatur auf und ist häufig so ausgebildet, dass verschiedene Arten von Unterputzarmaturen daran befestigt werden können.

So können Sie dann später zum Beispiel problemlos von Einhebelmischer zu Brausethermostat umrüsten. Aber Vorsicht: nicht alle Grundkörper sind universell einsetzbar, bei manchen ist nur die Montage einer Art von Unterputzarmatur möglich.

Zurück zur Montage: Drehen Sie zunächst die Fittings ein und positionieren Sie dann die Box waagerecht an der Wand. Erstellen Sie die Bohrlöcher und schrauben Sie die Unterputzbox fest. Beachten Sie dabei unbedingt die Einbautiefe.

Das Anbringen der Box ist bei herkömmlichen Mauerwerk kein Problem, bei Fertighaus- oder Trockenbauwänden kann ein Lochband hilfreich sein. Es gibt zudem Montageelemente, an denen eine Unterputzarmatur geschraubt werden kann.

Nach dem Verpressen der Fittings mit einer Presszange kommt etwas ganz Wichtiges: Das System muss nach DIN 1988 auf Dichtigkeit geprüft werden. Dafür braucht es den Spülblock.

Ist alles dicht, kann die Box an den Untergrund angeschlossen werden. Zum Beispiel an einer Beplankung im Trockenbau oder an Mauerwerk beim Nassbau. Eine Dichtmannschette sorgt dafür, dass keine Feuchtigkeit in die Aussparung eindringen kann.

Vor der Montage der Unterputzarmatur geht es ans Fliesen (oder verputzen, je nachdem, wie die Wand verkleidet werden soll). Nun können Sie den überstehenden Rand der Unterputzbox mit einem scharfen Messer abtrennen. Die Nahtstellen sind mit Silikon auszuspritzen.

Video: Einbau der Hansgrohe iBox

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Unterputzarmatur anschließen

Die Hauptarbeit ist nun erledigt – nun kommt der schöne Teil. Die Armatur kommt an ihren Platz. Entfernen Sie dafür zunächst den Spülblock und tauschen ihn gegen den Funktionsblock aus. Dieser lässt sich direkt mit der Unterputzbox verschrauben.

Damit sich die Unterputzarmatur bündig an die Wand schmiegt, müssen Sie die überstehenden Teile absägen. Das funktioniert ganz einfach mit der beigefügten Schablone, die Sie über die Drückerstifte legen.

Nun schrauben Sie die Trägerrosette am Funktionsblock fest. Eventuell sind die Schrauben zu lang. Die Kunststoffschrauben lassen sich jedoch ganz einfach kürzen.

Im letzten Arbeitsschritt befestigen Sie die schraubenlose Sichtrosette, die Sie über die Trägerrosette stülpen. Nun noch die Griffe der Armatur anschrauben und fertig ist der Einbau.

Ganz wichtig bei Thermostaten: Messen Sie mit einem Thermometer die Wassertemperatur und stellen Sie den Temperaturbegrenzer auf die gewünschte Gradzahl ein.

Video: Installation eines Hansgrohe Unterputz-Thermostats

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