Anleitung: Lichtschalter anschließen

Von Dominik Hochwarth

Eines gleich vorweg: Elektroinstallation ist etwas, das der Laie nur bedingt machen sollte, zu gefährlich ist der Umgang mit Strom. Wer gar keine Ahnung hat, lässt besser die Finger weg und lässt den Lichtschalter von einem Fachmann anschließen.

Wer sich trotzdem ran wagen möchte, für den kann diese Anleitung eine wertvolle Hilfe bieten. Wir übernehmen aber keinerlei Verantwortung und Gewähr für das, was Sie in Ihren eigenen vier Wänden machen.

Fangen wir an, Sie erfahren in diesem Beitrag, welche Arten von Lichtschaltern es gibt und wie Sie einen Schalter austauschen und anschließen.

Lichtschalter an
Wie lässt sich ein Lichtschalter montieren oder austauschen? Unsere Anleitung hilft dabei

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Die verschiedenen Lichtschalter

Optisch unterscheiden sich Lichtschalter teilweise erheblich, die Technik dahinter ist aber meist weitgehend gleich. In der Regel passen unterschiedliche Schalterabdeckungen auf die Unterputzeinsätze des gleichen Herstellers.

Ist die Installation noch nicht so alt, reicht es womöglich, nur die Schalterwippe und den Abdeckrahmen zu tauschen. Dazu später mehr. Vorher aber noch zu den verschiedenen Arten von Lichtschaltern. Darauf sollten Sie nämlich achten, dass die Schalter verschiedene Funktionen haben:

  • Ausschalter
  • Serienschalter
  • Wechselschalter
  • Kreuzschalter
  • Doppelwechselschalter
  • Stromstoßschalter

Lichtschalter #1: Ausschalter

Ausschalter sind die einfachste Art von Lichtschalter und in der modernen Elektroinstallation nur noch selten anzufinden. Es gibt sie vielleicht noch in der Speisekammer oder im Gäste-WC, wo eine einzelne Lampe mit einem Schalter an- und ausgeschaltet wird. Oft werden für diesen Anwendungsfall aber auch Wechselschalter verwendet.

Schaltplan Ausschalter
Verdrahtung bei einem einfachen Ausschalter

Für das Anschließen benötigen Sie lediglich zwei Adern. Hat die vorhandene Leitung drei oder mehr Adern, können Sie für die Verbindung von Schalter zu Abzweigdose beliebig wählen. Der grün-gelbe Schutzleiter bleibt jedoch tabu. Er wird in der Zeichnung mit PE abgekürzt. L ist hingegen die Phase und N der Neutralleiter.

Schaltplan Ausschalter mit Steckdose
Verdrahtung, wenn zusätzlich eine Steckdose angeschlossen wird

Kommt zum Ausschalter noch eine Steckdose, benötigen Sie fünf Adern. Drei davon gehen zur Steckdose und zwei benötigen Sie für den Lichtschalter. Das A/W-Schalter in der Zeichnung bezeichnet übrigens Aus-/Wechselschalter

Lichtschalter #2: Serienschalter

Serienschalter kommen dann zum Einsatz, wenn von einem Lichtschalter aus zwei oder drei Lampen unabhängig voneinander geschaltet werden sollen. Der Schalter hat dann entsprechend mehrere Wippen.

Schaltplan Serienschalter
Verdrahtung für einen Serienschalter

Zum Einsatz kommen die Schalter zum Beispiel häufig in Bad oder Küche, wenn zusätzlich zur Deckenleuchte noch ein Arbeitslicht über der Arbeitsfläche oder ein Spiegelschrank an- und ausgeschaltet werden soll.

Beim Serienschalter liegen drei Phasen in der Dose. In einer kommt der Strom an, zwei führen zu den Lampen. Der Fachmann sagt dazu auch gerne Lampendraht.

Lichtschalter #3: Wechselschalter

Wechselschalter kommen in Räumen zum Einsatz, in denen es mehrere Lichtschalter gibt, mit denen eine Lampe ein- und ausgeschaltet wird. Sie können diese Lichtschalter auch als einfache Ausschalter verwenden, die entsprechenden Anschlussklemmen sind vorhanden.

Schaltplan Wechselschalter
Verdrahtung bei einem Wechselschalter

Zum Anschließen der Schalter benötigen Sie mindestens drei Adern, der grün-gelbe Schutzleiter darf jedoch nicht als Schaltader verwendet werden. Die zusätzliche Ader wird benötigt, um die verschiedenen Lichtschalter direkt miteinander zu verbinden.

Lichtschalter #4: Kreuzschalter

Kreuzschalter kommen zum Einsatz, wenn es mehr als zwei Lichtschalter im Raum gibt, mit denen eine Leuchte ein- und ausgeschaltet werden soll. Bei drei Schaltern wird zum Beispiel ein Kreuzschalter mit zwei Wechselschaltern kombiniert. Bei vier Schaltern sind es jeweils zwei Kreuz- und zwei Wechselschalter.

Schaltplan Kreuzschalter
Verdrahtung bei einem Kreuzschalter

Bei der Kreuzschaltung sind vier Leitungen in der Dose. Mit ihnen werden die geschalteten (korrespondierenden) Adern zwischen den Wechselschaltern über Kreuz geschaltet. Alle haben die gleiche Farbe. Zwei von ihnen kommen jeweils aus der gleichen Richtung in die Dose.

Lichtschalter #5: Doppelwechselschalter

Ein Doppelwechselschalter hat wie ein Serienschalter zwei Wippen für zwei Lampen. Allerdings gibt es noch mindestens einen weiteren Lichtschalter im Raum, mit dem man die gleichen Leuchten schalten kann.

Schaltplan Doppelwechselschalter
Verdrahtung bei einem Doppelwechselschalter

Die Verdrahtung einer Doppelwechselschaltung ist recht komplex. In der Dose liegen zwei Phasen, wobei eine ankommt und eine abgeht. Dazu kommen noch vier korrespondierende Adern, wie wir sie auch bei Kreuzschaltern vorfinden.

Lichtschalter #6: Stromstoßschalter

Stromstoßschalter kommen in der modernen Elektroinstallation immer häufiger als Ersatz für Kreuz- oder gar Wechselschalter zum Einsatz. Die Lichtschalter haben dann keine Wippen mehr, sondern werden mit Hilfe von Tastern bedient.

Schaltplan Stromstoßschalter
Verdrahtung bei einem Stromstoßschalter

 Die Schaltarbeit übernimmt der sogenannte Stromstoßschalter. Dieser sitzt im Stromkreisverteiler oder einer Abzweigdose. Diese Art von Lichtschalter benötigt weniger Installationsaufwand, denn die Leitungen zu den Tastern benötigen nur noch zwei Adern.

Lichtschalter austauschen

Sie kennen jetzt die verschiedenen Arten von Lichtschaltern, kommen wir nun zum Austausch eines alten Lichtschalters.

Benötigte Werkzeuge und Materialien:

  • Lichtschalter
  • Schraubenzieher
  • Spannungsprüfer
  • Abisolierzange
  • Drahtschneider
  • Wago-Klemmen oder Lüsterklemmen (optional)

Schritt #1: Leitung spannungsfrei schalten

Bevor Sie an den Lichtschalter gehen, stellen Sie zunächst den Strom ab. Dies kann an der Sicherung oder am Leitungsschutzschalter im Sicherungskasten gemacht werden. Überprüfen Sie erst einmal nur, ob das Licht ausbleibt, wenn Sie den Schalter betätigen. Verwenden Sie anschließend einen Spannungsprüfer, um sicherzustellen, dass keine Spannung an den Kabeln anliegt.

Schritt #2: Schalter und Rahmen entfernen

Die Schalterwippe ist normalerweise nur aufgesteckt und lässt sich mit dem Schraubendreher ganz einfach aushebeln. Das Entfernen des Schalterrahmens funktioniert genauso. Achten Sie nur darauf, dass Sie die Tapete nicht beschädigen.

Wollen Sie Ihrem Lichtschalter nur ein neues Design geben und verwenden den Unterputzeinsatz und die Verdrahtung weiterhin, können Sie nun bereits zuerst den Rahmen und dann die Wippe aufstecken und sind fertig.

Schritt #3: Unterputzeinsatz entfernen

In der Regel wird der Unterputzeinsatz mit zwei Spreizkrallen in der Unterputzdose verspannt. Lösen Sie die beiden Verschraubungen rechts und links der Wippe und ziehen Sie den Einsatz heraus. In nicht massiven Wänden kommen statt der Unterputzdosen sogenannte Hohlwanddosen zum Einsatz. Fixieren Sie hier den Unterputzeinsatz nicht mit Krallen, sondern mit Schrauben.

Überprüfen Sie mit einem Spannungsprüfer jede einzelne Ader, ob tatsächlich kein Strom mehr fließt. Bevor Sie die alten Adern abziehen, sollten Sie sich deren Farben und die Belegung der Klemmen notieren. So gehen Sie auf Nummer sicher, Sie können sich nämlich nicht immer darauf verlassen, dass vorher richtig verdrahtet wurde.

Schritt #4: Leitungen entfernen und abisolieren

Entfernen Sie nun die Adern. Bei älteren Unterputzeinsätzen sind die Adern festgeschraubt, bei neueren Modellen werden sie angeklemmt. Lösen Sie auf jeden Fall die Verbindung auf die eine oder andere Weise.

Damit die Adern in die Klemmen passen, muss der sichtbare Draht die richtige Länge haben. Diese wird meist auf dem Montagerahmen oder der Schalterrückseite angegeben. Meist sind es Werte zwischen 12 und 15 mm. Nach dem Abisolieren kommen wir zum nächsten Schritt.

Elektriker installiert Schalter
Einen Lichtschalter auszutauschen ist gar nicht so schwer

Schritt #5: Adern anklemmen

Klemmen Sie nun die abisolierten Adern an den Unterputzeinsatz des neuen Lichtschalters. In der Regel müssen Sie dazu die Leitungen nur einstecken, sie werden dann automatisch festgeklemmt.

Je nach Lichtschalter erfolgt die Verdrahtung etwas anders. Wieviel Adern Sie benötigen und wie Sie eingesteckt werden, haben wir in den Zeichnungen für Wechselschalter, Kreuzschalter usw. angegeben.

Achten Sie auf jeden Fall auf die Bezeichnung der Klemmen, die kann sich je nach Hersteller leicht unterscheiden. Die spannungsführende Phase wird zum Beispiel als L, P oder mit Eingangspfeil gekennzeichnet. Ein Ausgangspfeil kennzeichnet Kontakte, die die Spannung weiterführen.

N bezeichnet den Neutralleiteranschluss, er ist an Kontrollschaltern zu finden. Sie dürfen auch eine blaue Ader zum Anschluss des Schalters an die Leitung der Abzweigdose verwenden, wenn keine schwarze, graue oder braune Ader (die Farben der Phase) mehr frei.
Niemals aber den grün-gelben (manchmal auch noch rote) Schutzleiter verwenden. Diese werden stets mit Steckklemmen zusammengesteckt und nach hinten in die Dose gelegt. Das gleiche machen Sie mit den Nullleitern.

Schritt #6: Unterputzeinsatz befestigen

Sind alle Adern richtig verdrahtet, können Sie den Unterputzeinsatz in die Dose schieben und befestigen. Gehen Sie dazu in umgekehrter Reihenfolge wie beim Entfernen des Einsatzes vor. Beachten Sie, ob es sich um eine Hohlwanddose oder eine Unterputzdose in einer Massivwand handelt. Der Unterputzeinsatz wird also entweder angeschraubt oder mit Hilfe von Spreizklemmen befestigt

Schritt #7: Rahmen und Wippe des Schalters anbringen

Im letzten Schritt stecken Sie zunächst den Rahmen und dann die Wippe auf den Lichtschalter. Achten Sie dabei stets auf die Herstellerangaben.

Schalten Sie nun den Strom wieder ein und testen Sie, ob der neue Lichtschalter funktioniert.

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