Durchlauferhitzer: Was können sie, welche Unterschiede gibt es?

Von Redaktion

Durchlauferhitzer sind die Lösung, wenn eine dezentrale Warmwasserbereitung erwünscht ist. Warmes Wasser wird nur bei Bedarf, heißt bei Aufdrehen des Wasserhahns zubereitet. Das hat den einen oder anderen Vorteil. So funktionieren Durchlauferhitzer zum Beispiel unabhängig von der Heizungsanlage. Gerade in wärmeren Monaten lassen sich damit Geld und Ressourcen sparen, denn die Heizung kann dann komplett ausgeschaltet werden. Erfahren Sie in diesem Beitrag, was die Durchlauferhitzer alles können und welche Unterschiede es gibt.

Durchlauferhitzer
Durchlauferhitzer eignen sich perfekt dafür, einzelne Zapfstellen mit warmem Wasser zu versorgen (Foto: Stiebel Eltron)

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Vorteile dezentraler Durchlauferhitzer verglichen mit zentralen Warmwassersystemen

Lösungen zur effizienten Warmwasseraufbereitung lassen sind in Form von zentralen und dezentralen Konzepten finden. Zentrale Lösungen sind in der Regel Warmwasserspeicher, die über die Zentralheizung (Wärmepumpe oder Gas- oder Ölbrenner) aufgeheizt werden. Der gute Wirkungsgrad verpufft hier aber häufig durch lange Zuleitungen. Ob die Warmwasseraufbereitung tatsächlich energieeffizient war, zeigt sich dann meist bei der Jahresabrechnung. Denn: Der Energieverbrauch steigt durch verschiedene Kostenfaktoren wie Warmwasserzirkulation, Speicherverlust, Verteilverluste sowie Bereitschaftsenergieverluste. Erkannt werden diese meist nicht als Warmwasserkosten. Erst wenn diese verdeckten Kosten berücksichtigt werden, offenbaren sich die Vorteile einer dezentralen elektrischen Warmwasserbereitung mit Durchlauferhitzer gegenüber Zentralsystemen. Eine dezentrale Warmwasserversorgung ist:

  • Verbrauchsnah: Durchlauferhitzer werden genau dort angebracht, wo sie notwendig sind (z. B. am Waschtisch/ -becken, im Bereich von Dusche oder Wanne, an der Küchenspüle).
  • Energiesparend: Durch kurze Leitungswege aufgrund der Anbringung direkt am notwendigen Platz lässt sich der Verlust von Wärme auf ein Minimum reduzieren, was Energie spart und die Umwelt schont.
  • Wassersparend: Aufgrund der kurzen Leitungswege muss bei der Wasserentnahme nicht erst das abgekühlte Wasser der Zuleitung ungenutzt ablaufen, wodurch kein kostbares Trinkwasser ungenutzt verloren geht.
  • Kostengünstig: Dezentrale elektronische Durchlauferhitzer nutzen die Energie vollständig aus und gelten damit als besonders wirtschaftlich.
  • Leicht montierbar: Durchlauferhitzer zur dezentralen Warmwasserversorgung lassen sich einfach und schnell installieren.

Außerdem ermöglichen elektronische Durchlauferhitzer eine exakte Abrechnung. Gerade in Mehrfamilienhäusern, wo eine genaue Einzelabrechnung wichtig ist, zahlt dadurch jeder Mieter nur das, was er auch tatsächlich verbraucht.

Funktionsweise von Durchlauferhitzern

Durchlauferhitzer funktionieren alle nach demselben Prinzip. Die Geräte sind sehr kompakt und besitzen dennoch eine große Heizleistung, die das einströmende kalte Wasser beim Durchfließen optimal erwärmt. Daher kann auf einen Warmwasserspeicher, wie er bei zentralen Systemen notwendig ist, verzichtet werden.

Lediglich hinsichtlich Steuerungs- und Regelungskonzept, Ausstattungsumfang sowie Bedienung und Heizkörpertechnik unterscheiden sich die Durchlauferhitzer je nach Gerätetyp. Natürlich sind dies alles Faktoren, die Einfluss auf Warmwasserkomfort und Effizienz haben.

Elektronisch geregelte Durchlauferhitzer werden an das örtliche Stromnetz angeschlossen. Bei Öffnung des Wasserhahns erfolgt eine automatische Aktivierung, das Gerät kann dabei in der Regel auf eine gewünschte Temperatur eingestellt werden. Somit muss kein kaltes Wasser über eine Mischbatterie zugeführt werden.

Eine Unterscheidung gibt es noch in vollelektronische, elektronisch geregelte und elektronisch gesteuerte Durchlauferhitzer. Bei vollelektronischen Geräten ist ein zusätzliches Motoventil verbaut. Sensoren messen hier die Temperatur des zufließenden Kaltwassers sowie die durchfließende Wassermenge und die Temperatur beim Wasseraustritt. Mit diesen Werten lässt sich bestimmen, wie viel Leistung für die Bereitstellung der gewünschten Wassertemperatur erforderlich ist. Zur Messung der Genauigkeit der Wassererwärmung wird am Wasserhahn zudem die austretende Wassertemperatur gemessen. Ist die Leistungsgrenze des Geräts erreicht, verringert sich der Wasserdurchfluss durch das Motoventil entsprechend.

Küchenspüle
Küchen sind ein typischer Einsatzort für Durchlauferhitzer

Für welche Anwendungen sind Durchlauferhitzer geeignet?

Durchlauferhitzer sind für verschiedene Anwendungen geeignet. Entscheidend ist dabei der Gerätetyp.

Durchlauferhitzer mit hoher Leistung

Ein Durchlauferhitzer mit hoher Leistung kann für mehrere Zapfstellen in unterschiedlichen Räumen eingesetzt werden. Gerade bei großem Warmwasserbedarf mit hoher Temperatur sind diese Modelle geeignet. Anwendung finden sie im Bad sowie in der Küche.

Kompakt-Durchlauferhitzer

Ein Kompakt-Durchlauferhitzer versorgt entweder nur eine Zapfstelle mit einem mittleren Bedarf an Warmwasser bei einer hohen Temperatur oder mehrere Zapfstellen mit einer mittleren Temperatur sowie einem komfortablen Wasserdruck. Typische Einsatzbereiche sind die Spüle in der Küche, mehrere Handwaschbecken oder der Badwaschtisch.

Mini-Durchlauferhitzer

Mit einem Mini-Durchlauferhitzer lässt sich eine Zapfstelle mit einem geringen Wasserbedarf bei einer mittleren Temperatur versorgen. Das Handwaschbecken ist ein typisches Beispiel für den Einsatz dieser Modelle.

Welche Geräteleistung ist für welche Anwendung erforderlich?

Die Anwendung, welche mit dem Durchlauferhitzer versorgt werden soll, hat maßgeblichen Einfluss auf die notwendige Geräteleistung. Folgende Aufstellung zeigt die üblichen Warmwassermengen und die dafür minimal notwendige Geräteleistung.

  • Duschen: 8 bis 10 l/min, Geräteleistung >= 18 kW
  • Küchenspüle: 4 l/min, Geräteleistung >= 11 kW
  • Waschtisch: 4 l/min, Geräteleistung <= 11 kW
  • Handwaschbecken: 2 bis 3 l/min, Geräteleistung >= 3,5 kW

Wie energieeffizient und umweltschonend sind Durchlauferhitzer?

Elektrische Durchlauferhitzer gelten als energieeffizient sowie umweltschonend. Sogar in Studien wurde diese untersucht und bestätigt, wie die Studie „Reduzierung von Energieverbrauch und CO2-Emissionen durch dezentrale elektrische Warmwasserversorgung“ der Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft mbH (FfE) zeigt.

Wesentlicher Vorteil einer dezentralen Warmwasserbereitung ist die Nähe zur Zapfstelle. Durch kurze Leitungswege wird der Verlust von Wärme deutlich gesenkt. Außerdem steht das Wasser bei der nächsten Entnahme wieder schnell in entsprechender Wärme zur Verfügung. Bei einem Durchlauferhitzer wird zudem nur die tatsächlich benötigte Wassermenge erwärmt. Verluste durch Speicherung sowie Bereitschaftsenergie entstehen somit nicht und auch Energieverluste für die Verteilung sowie Zirkulationsleitungen bleiben aus. Das Ergebnis unterm Strich: Mit einem Durchlauferhitzer lassen sich je nach Anwendungsgebiet Energie sparen und Kosten senken. Da Strom mittlerweile recht teuer ist, macht ein Durchlauferhitzer vor allem dort Sinn, wo nur selten warmes Wasser benötigt wird.

Wie hoch sind die Anschaffungs- und Verbrauchskosten bei einem elektronischen Durchlauferhitzer?

Durchlauferhitzer kosten je nach Größe und Leistung bei der Anschaffung zwischen 150 Euro (kleinere Durchlauferhitzer) und 800 Euro (vollelektronische Geräte). Im Badezimmer sind – in Abhängigkeit von den Komfortansprüchen – Geräte der Mittelklasse im Preissegment von etwa 300 bis 500 Euro empfehlenswert.

Wenngleich ein Durchlauferhitzer durchaus helfen kann, Kosten zu sparen, sind diese vor allem auch vom Strompreis abhängig. Zwar entstehen keine verdeckten Kosten wie bei einem Zentralsystem, je höher aber die Strompreise sind, desto höher sind auch die Verbrauchskosten für den Durchlauferhitzer. Allerdings benötigt der Durchlauferhitzer nur Strom, wenn auch warmes Wasser genutzt wird. Bei Kaltwassernutzung liegen also die Kosten bei null. Zudem läuft ein elektronischer Durchlauferhitzer in der Regel nicht durchgehend an seiner Leistungsgrenze. Aufgrund der unterschiedlichen Faktoren wie aktueller Strompreis und Nutzung lassen sich pauschale Aussagen zu den Verbrauchskosten nur schwer treffen.

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