Lüftungsanlage – Vorteile, Nachteile, Investitionen

Von Redaktion

Eine Lüftungsanlage hat die Aufgabe, die Luftqualität in einem Raum angenehm und frisch zu halten und gleichzeitig Schimmelbildung zu verhindern. Lüftungsanlagen unterscheiden sich jedoch in Bezug auf Bauart, Installation und Kosten.

In diesem Artikel gehen wir auf die Unterschiede zwischen zentralen und dezentralen Wohnungslüftungsanlagen ein, analysieren den Nutzen einer Lüftungsanlage und beleuchten die möglichen Kosten.

Verschiedene Komponenten einer Lüftungsanlage
Verschiedene Komponenten einer Lüftungsanlage

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Funktion einer Lüftungsanlage

Eine Lüftungsanlage sorgt in Häusern und Wohnungen für einen kontinuierlichen Austausch von Innen- und Außenluft. Sie leitet frische Zuluft in die Räume und saugt verbrauchte Abluft, die Schadstoffe, Keime und unangenehme Gerüche enthält, über Ventile nach außen ab. So wird die Raumluft ständig optimiert und erneuert.

Wichtig ist, dass die Lüftungsanlage die Luftzirkulation über verschiedene Lüftungskanäle automatisch steuert. Trotzdem haben Sie die Möglichkeit, bei Bedarf die Fenster manuell zu öffnen, um zusätzlich zu lüften. Durch die regelmäßige und gleichmäßige Luftzirkulation einer Lüftungsanlage ist ein häufiges manuelles Lüften jedoch nicht zwingend erforderlich.

Verschiedene Arten von Lüftungssystemen

Es gibt zwei Haupttypen von Lüftungsanlagen: die zentrale und die dezentrale Wohnraumlüftung. Im Folgenden werden beide Typen näher vorgestellt.

Zentrale Lüftungsanlage

Eine zentrale Lüftungsanlage wird an einer zentralen Stelle im Gebäude, meist im Keller, installiert. Von hier aus werden alle Räume belüftet und gesteuert.

Um das gesamte Gebäude in den Luftaustausch einzubeziehen, benötigt die zentrale Lüftungsanlage einen Zugang nach außen, um verbrauchte Abluft abzuführen und frische Zuluft zuzuführen. Außerdem muss das Gebäude über ein Rohrleitungssystem verfügen, das die Räume miteinander verbindet und so einen effizienten Luftaustausch gewährleistet.

Dezentrale Lüftungsanlage

Im Gegensatz zur zentralen Lüftungsanlage belüftet eine dezentrale Wohnraumlüftung einzelne Räume. Das dafür zuständige Gerät wird nicht zentral im Gebäude, sondern direkt im zu belüftenden Raum aufgestellt. Bei mehreren Räumen im Gebäude erfordert dies separate Geräte in jedem Raum. Die Luftzirkulation in jedem Raum muss individuell geregelt werden, da keine zentrale Steuerung erfolgt.

Dezentrale Lüftungsanlagen werden vor allem in Räumen eingesetzt, in denen eine manuelle Lüftung aufgrund fehlender Fenster oder anderer Hindernisse schwierig oder unmöglich ist, z.B. in Bädern oder Küchen. Hier kann eine dezentrale Lüftungsanlage dazu beitragen, eine kontrollierte Abfuhr der Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten und Gesundheitsrisiken durch Schimmelbildung zu minimieren.

lueftungsanlage
Lüftungsanlagen haben zahlreiche Vorteile (Foto: https://dreiecktechnik.ch/)

Ist eine Lüftungsanlage sinnvoll?

Obwohl Lüften auf den ersten Blick einfach erscheint, kann falsches Lüften zu erhöhten Energiekosten und Feuchtigkeitsproblemen führen. Eine Lüftungsanlage kann hier Abhilfe schaffen, indem sie den Luftaustausch reguliert und das Raumklima verbessert, ohne dass mehrmals manuell gelüftet werden muss.

Im Folgenden möchten wir Ihnen die Vor- und Nachteile einer Lüftungsanlage erläutern, damit Sie entscheiden können, ob sie für Ihre Bedürfnisse geeignet ist.

Vorteile einer Lüftungsanlage

Eine Lüftungsanlage bietet viele Vorteile, unter anderem die Möglichkeit, die Fenster geschlossen zu halten und trotzdem für einen kontinuierlichen und automatischen Luftaustausch zu sorgen. Dies ist besonders für Allergiker von Vorteil, da so weniger Pollen und Staub in die Wohnung gelangen. Menschen, die unter Allergien wie Heuschnupfen oder Asthma leiden, können von einer Lüftungsanlage profitieren, da ihre Beschwerden in den
eigenen vier Wänden reduziert werden.

Ein weiterer Vorteil ist die Regulierung der Luftfeuchtigkeit. In stark gedämmten Wänden kann Feuchtigkeit schlecht entweichen, was die Schimmelbildung begünstigt – ein Problem, das vor allem in Küchen und Bädern auftritt. Eine Lüftungsanlage kann hier Abhilfe schaffen, indem sie die Feuchtigkeit effektiv abführt. In Neubauten werden daher häufig Lüftungsanlagen eingebaut.

Nachteile einer zentralen Lüftungsanlage

Ein Nachteil einer zentralen Lüftungsanlage ist, dass es schwierig sein kann, unterschiedliche Raumtemperaturen einzustellen. Das Schlafzimmer kann zu warm und das Wohnzimmer zu kühl sein. Moderne Heizsysteme, die genau eingestellt werden können, können dieses Problem jedoch oft lösen.

Ein weiteres Problem ist die Luftqualität. Lüftungsanlagen sind mit Filtern ausgestattet, die regelmäßig gewechselt werden müssen, je nach Hersteller alle 6 Monate. Wird der Filter nicht gewechselt, können sich Hausstaubmilben ansiedeln, die dann über die Frischluft in alle Räume gelangen und Atemwegsprobleme oder Allergien auslösen können. Ein unangenehmer Geruch aus der Lüftungsanlage kann ein Hinweis auf einen notwendigen Filterwechsel sein.

Kosten einer Lüftungsanlage?

Die Anschaffung einer Lüftungsanlage kann anfangs kostenintensiv sein, jedoch führt sie langfristig zu Einsparungen bei den Heizkosten und beugt Schimmelbildung, Feuchteschäden und schlechter Luft vor. Die Kosten für eine Lüftungsanlage variieren stark, abhängig vom Anbieter. In groben Zügen sollte man für eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und entsprechendem Zubehör mit Ausgaben von etwa 5.000 bis 9.000 Euro rechnen. Zusätzlich kommen ungefähr 3.000 Euro für die Montage hinzu. Im Vergleich dazu schlägt eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung pro Gerät, inklusive Montage an der Außenwand, mit ungefähr 1.500 bis 2.000 Euro zu Buche.

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