Ein tropfender Wasserhahn kann auf Dauer richtig nerven. Tropfen für Tropfen läuft Wasser ins Becken, manchmal begleitet von einem knarzenden Geräusch beim Betätigen des Hebels. Schnell kommt die Frage auf: Muss ich jetzt gleich die ganze Armatur austauschen? Die Antwort lautet meist: nein. Häufig reicht es, die Kartusche zu wechseln.

Diese unscheinbare Komponente sitzt im Inneren des Wasserhahns und steuert das Mischungsverhältnis von warmem und kaltem Wasser. Geht sie kaputt, wird der Hebel schwergängig oder das Wasser tropft unaufhörlich. Ein kompletter Austausch der Armatur ist teuer. „Eine Mischkartusche ist wesentlich günstiger als eine komplett neue Armatur“, heißt es in einer gängigen Anleitung.
Das erwartet Sie in diesem Beitrag
- Was macht die Kartusche eigentlich?
- Welche Kartusche passt?
- Vorbereitung: Das brauchen Sie
- Schritt für Schritt: Kartusche wechseln
- Muss es immer eine neue Kartusche sein?
- Warum lohnt sich der Wechsel?
Was macht die Kartusche eigentlich?
Im Inneren des Einhebelmischers arbeiten zwei Keramikscheiben. Sie verschieben sich gegeneinander, wenn Sie den Hebel bewegen. So wird geregelt, wie viel Warm- und Kaltwasser durchläuft. Mit der Zeit setzt sich Kalk ab oder die Dichtungen verschleißen. Dann schließt die Kartusche nicht mehr richtig.
Einige Markenhersteller halten Ersatzteile bis zu 30 Jahre lang bereit. Das zeigt: Die Kartusche ist ein klassisches Verschleißteil, das Sie ohne großen Aufwand tauschen können.
Welche Kartusche passt?
Die Suche nach der richtigen Kartusche kann etwas knifflig sein. Es gibt keine einheitliche Norm. Jeder Hersteller hat eigene Varianten, manchmal sogar mehrere Modelle für eine Serie.
Am sichersten ist es, die Kartusche auszubauen und mitzunehmen. Im Baumarkt oder beim Fachhändler lässt sich so das passende Ersatzteil finden. Kaufen Sie online, hilft es, die Armaturnummer oder die alte Kartusche in einem Shop zu melden. Meist können Händler dann die richtige Variante besorgen.
Kartusche wechseln – die Kurz-Checkliste
Benötigte Werkzeuge & Hilfsmittel
- Inbusschlüssel (für den Griff)
- Schraubendreher (Schlitz/Kreuz) für Abdeckkappen
- Maulschlüssel oder Wasserpumpenzange mit glatten Backen
- Essigessenz oder Zitronensäure zum Entkalken
- Föhn (Wärme hilft bei festsitzenden Teilen)
- Weiche Lappen/Tuch, kleiner Eimer
- Silikonfett (für O-Ringe/Dichtungen)
- Taschenlampe/Handylicht für enge Einbauräume
Schnelle Praxistipps
- Wasser abstellen: Eckventile schließen, Hahn öffnen, Druck ablassen.
- Vorher Foto machen: Lage von Kartusche, Stiften und Dichtungen dokumentieren.
- Altteile mitnehmen: Alte Kartusche/Artikelnummer zum Einkauf mitnehmen – es gibt keine Normgrößen.
- Festsitzend? Essiglösung einsprühen und 10–15 Min. wirken lassen; alternativ vorsichtig erwärmen (Föhn).
- Schonend arbeiten: Chrom mit Lappen schützen; Zangen nur mit glatten Backen einsetzen.
- Dichtflächen reinigen: Sitz im Armaturenkörper kalk- und schmutzfrei machen, O-Ringe prüfen.
- Leicht fetten: O-Ringe dünn mit Silikonfett einstreichen – erleichtert Montage und schützt.
- Richtig anziehen: Überwurfmutter nur fest + ¼ Umdrehung; nicht überdrehen.
- Maße checken: Durchmesser, Höhe, Position der Haltestifte müssen zur Armatur passen.
- Funktionsprobe: Wasser aufdrehen, langsam testen, auf Dichtheit prüfen.
Hinweis: Manchmal hilft Reinigen: Kartusche mehrere Stunden in Essig-/Zitronensäurebad legen – wenn das Tropfen bleibt, tauschen.
Vorbereitung: Das brauchen Sie
Für den Austausch benötigen Sie nur wenige Werkzeuge, die fast jeder Heimwerkerin zu Hause hat:
- Inbusschlüssel
- Schraubendreher
- Wasserpumpenzange oder Maulschlüssel
Dazu lohnt es sich, etwas Essigessenz oder Zitronensäure bereitzuhalten. So können Sie die alte Kartusche entkalken, falls Sie sie reinigen und wieder einsetzen wollen.





Schritt für Schritt: Kartusche wechseln
Bevor Sie loslegen, stellen Sie sicher, dass Sie genug Zeit und Ruhe haben. Es geht nicht darum, besonders schnell zu sein, sondern sorgfältig.
1. Wasser abstellen
Drehen Sie die Wasserzufuhr zu. Das geht am Eckventil unter dem Waschbecken oder am Haupthahn. Öffnen Sie dann den Wasserhahn, damit das restliche Wasser ablaufen kann.
2. Hebelgriff lösen
Fast immer verbirgt sich die Schraube des Hebels unter einer kleinen rot-blauen Kappe. Hebeln Sie sie vorsichtig mit einem Schraubendreher heraus. Lösen Sie die Schraube mit einem Inbusschlüssel. Nun lässt sich der Hebel abnehmen.
Praxistipp: Sitzt der Hebel fest, steckt oft Kalk dahinter. Sprühen Sie etwas Essiglösung unter den Griff oder erwärmen Sie die Armatur mit einem Föhn. Manchmal hilft ein leichter Schlag mit einem Holzstück und Hammer von unten – so lösen Sie die Blockade, ohne das Chrom zu zerkratzen.
3. Kartusche herausnehmen
Unter dem Hebel sitzt meist eine Abdeckung oder Überwurfmutter. Diese können Sie mit der Wasserpumpenzange oder einem Maulschlüssel lösen. Nun sehen Sie die Kartusche, die einfach herausgenommen werden kann.
4. Neue Kartusche einsetzen
Achten Sie beim Einsetzen darauf, dass die Haltestifte und Anschlüsse genau passen. Die Position ist entscheidend, damit später kein Wasser vorbeiläuft. Schrauben Sie die Überwurfmutter wieder fest und setzen Sie den Hebel in umgekehrter Reihenfolge auf.
5. Wasser wieder aufdrehen
Zum Schluss drehen Sie das Wasser wieder auf. Testen Sie den Hahn: läuft alles rund, haben Sie die Kartusche erfolgreich gewechselt.
Muss es immer eine neue Kartusche sein?
Manchmal reicht es, die Kartusche auszubauen und in Essig oder Zitronensäure zu legen. Nach ein paar Stunden lösen sich Kalkablagerungen. Doch nicht immer bringt das den gewünschten Erfolg. In vielen Fällen ist ein Austausch die sicherere und dauerhafte Lösung.
Warum lohnt sich der Wechsel?
Ein tropfender Hahn kostet Geld. „Wenn der Wasserhahn über einen längeren Zeitraum tropft, sieht man das auch bei den Wasserkosten“, heißt es in einer Anleitung. Zusätzlich können Kalkablagerungen die Armatur beschädigen. Ein einfacher Kartuschenwechsel erspart also nicht nur das Tropfgeräusch, sondern auch unnötige Folgekosten.