Große Zimmerpflanzen perfekt in Szene setzen

Von Dominik Hochwarth

Große Zimmerpflanzen sind echte Hingucker und sorgen zudem noch für ein gesundes Raumklima. Doch welche großen Pflanzen gibt es überhaupt für Wohnzimmer oder Büro? Wie sieht es mit der richtigen Standortwahl aus, wie werden Sie umgetopft und richtig gepflegt? Und was mache ich, wenn mir die Pflanze buchstäblich über den Kopf wächst? Hier kommen die Antworten rund um die wichtigsten Fragen zu großen Zimmerpflanzen.

Große Zimmerpflanzen
Große Zimmerpflanzen setzen einen Raum perfekt in Szene

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Welche großen Zimmerpflanzen sind am beliebtesten?

Die Auswahl der richtigen Pflanze für den jeweiligen Raum und die Kenntnis ihrer spezifischen Pflegeanforderungen sind jedoch entscheidend für ein gesundes Pflanzenwachstum. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über verschiedene beliebte große Zimmerpflanzen, ihre idealen Standorte und Pflegehinweise.

PflanzeStandortPflegehinweise
DattelpalmeHell und warm, vollsonnigDurchlässiges Substrat, leicht feucht halten, regelmäßig mit kalkarmem Wasser besprühen
FeigeNicht direkt sonnigRegelmäßig düngen (März-Sept), alle zwei Jahre umtopfen
FensterblattHell, nicht direkt sonnigMäßig gießen
BananenstaudeHell und warmRegelmäßig gießen und düngen, alle zwei Jahre umtopfen
YuccapalmeHellGelegentlich mit kalkhaltigem Wasser gießen
BogenhanfWarm und hellDurchlässiges Substrat
ZimmerlindeKühl (15-18°C), Ost- oder WestfensterReichlich Wasser, jährlich im Frühling umtopfen
Baumfreund PhilodendronHell, hohe LuftfeuchtigkeitKeine kalte Zugluft
EuphorbiaHellDurchlässiges Substrat, niedrige Luftfeuchtigkeit
DrachenbaumHell und warmMäßig gießen, hohe Luftfeuchtigkeit, niedriger pH-Wert
Baum des ReisendenSonnig und warmVermeiden von Staunässe, Erde sollte angetrocknet sein vor dem nächsten Gießen, kräftig einsprühen

Dattelpalmen

Helle und warme Räume eignen sich hervorragend für Palmengewächse, insbesondere für die Kanarische Dattelpalme (Phoenix canariensis). Diese, ebenso wie die Echte Dattelpalme (Phoenix dactylifera), zeichnet sich durch einen beeindruckenden Schopf aus großen, gefiederten und überhängenden Wedeln aus. Mit der Zeit entwickeln Dattelpalmen einen stattlichen Stamm.

Für optimales Wachstum sollten sie an sonnigen Standorten mit durchlässigem Substrat und in geräumigen Pflanztöpfen platziert werden. Es ist wichtig, das Substrat stets leicht feucht zu halten und die Palmen regelmäßig mit kalkarmem Wasser zu besprühen, um das Braunwerden der Blattspitzen zu verhindern.

Feigen

Für großzügige Räume sind drei Vertreter der Feigen-Gattung (Ficus) besonders geeignet: die Birkenfeige (Ficus benjamini), die Geigenfeige (Ficus lyrata) und der Gummibaum (Ficus elastica). Diese Pflanzen sind nicht nur pflegeleicht, sondern wachsen auch zügig. Sie gedeihen am besten an Standorten, die nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Von März bis September profitieren sie von regelmäßiger Düngung mit Grünpflanzendünger. Zudem ist es ratsam, sie alle zwei Jahre in einen größeren Topf umzupflanzen.

Geigenfeige
Die Geigenfeige ist die stattlichste aller Ficus-Arten: Sie wird bis zu vier Meter hoch.

Fensterblatt

Das Fensterblatt (Monstera deliciosa) beeindruckt mit einer Wuchshöhe von bis zu 3 Metern und charakteristischen, schildförmigen Blättern, die bis zu 50 cm lang werden können. Seine dunkelgrünen oder panaschierten Blätter können dekorative Einschnitte oder Öffnungen aufweisen, wodurch die Pflanze trotz ihrer Größe eine elegante Ausstrahlung erhält.

Für optimales Wachstum sollte die Monstera an einem hellen Standort platziert werden, der jedoch nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Es ist wichtig, sie so zu gießen, dass das Substrat stets feucht bleibt. Ein jährliches Umtopfen in ein größeres Gefäß fördert ein kräftiges Wachstum und sorgt für eine imposante große Zimmerpflanze.

Bananenstauden

Die Bananenstaude (Musa basjoo) bringt exotisches Flair in helle Büros, Wintergärten oder Foyers. Als Highlight unter den großen Zimmerpflanzen kann sie, am geeigneten Standort, eine beeindruckende Höhe von bis zu vier Metern erreichen. Ihre großen Blätter an langen Stielen vermitteln ein authentisches Tropengefühl.

Es ist wichtig zu beachten, dass Bananenstauden viel Wasser benötigen und regelmäßig mit kalkarmem Wasser gegossen werden sollten, sodass ihr Wurzelballen stets feucht bleibt. Zudem benötigen sie reichlich Dünger. Um ihr schnelles Wachstum zu unterstützen, empfiehlt es sich, sie alle zwei Jahre in ein größeres Gefäß umzutopfen. Die verbreiteten Kultursorten ‘Nana’, ‘Sakhalin’ und ‘Sapporo’ sind mit einer Wuchshöhe von etwa drei Metern etwas kompakter als die Wildform und wachsen zudem langsamer.

Yuccas

Die Yuccapalme, auch als Palmlilie bekannt, gehört botanisch gesehen zur Familie der Spargelgewächse und nicht zu den Palmen. Mit ihren langen, spitz zulaufenden Blättern stellt sie in großzügigen Räumen eine eindrucksvolle Begrünung dar.

Ein weiterer Vorteil der Yucca (Yucca elephantipes) ist ihre Pflegeleichtigkeit. Sie benötigt nur gelegentlich kalkhaltiges Wasser und etwas Dünger. Zudem kommt sie gut mit trockener Raumluft zurecht. Für optimales Wachstum sollte sie an einem hellen Standort platziert werden.

Yucca
Überraschenderweise zählen Yuccas zu den Spargelgewächsen

Bogenhanf

Der Bogenhanf (Sansevieria trifasciata) eignet sich hervorragend für schmale, hohe Ecken und Nischen. Er gehört zur Familie der Drachenbaumgewächse und zeichnet sich durch seine langen, fleischigen und kontrastreich gebänderten Blätter aus. Eine weitere Variante, die Sansevieria cylindrica, erinnert in ihrem Erscheinungsbild an großes Gras und kann hervorragend als Raumteiler genutzt werden, wenn sie in Reihen gepflanzt wird.

Ursprünglich in Wüstenregionen beheimatet, bevorzugt der Bogenhanf warme und helle Standorte. Für ein optimales Wachstum sollte er in einem flachen, geräumigen Topf mit durchlässigem Substrat stehen, damit sein ausladendes Rhizom sich gut ausbreiten kann.

Zimmerlinde

Die Zimmerlinde (Sparmannia africana) ist im Vergleich zu anderen Pflanzen auf unserer Liste weniger verbreitet. Mit ihrem baumartigen Wuchs macht sie besonders in hohen Räumen eine beeindruckende Figur. Ihre eckig-herzförmigen Blätter können eine Breite von bis zu 20 cm erreichen und zeichnen sich durch einen gezähnten Rand aus.

Im Gegensatz zu vielen anderen großen Zimmerpflanzen bevorzugt die Zimmerlinde kühlere Standorte, idealerweise zwischen 15 °C und 18 °C, vorzugsweise an einem Ost- oder Westfenster. Bei ausreichender Luftfeuchtigkeit kann sie sogar Blüten entwickeln.

Baumfreund Philodendron

Philodendren sind Mitglieder der Aronstabgewächs-Familie und viele ihrer Arten sind als Zimmerpflanzen beliebt. Besonders hervorzuheben ist der Philodendron selloum (auch bekannt als bipinnatifidum), der ursprünglich aus Brasilien stammt.

Diese tropische Pflanze beeindruckt mit ihren prachtvollen Blättern und tendiert dazu, mehr in die Breite als in die Höhe zu wachsen. Für ein optimales Wachstum benötigt sie einen hellen Standort, hohe Luftfeuchtigkeit und sollte vor kalter Zugluft geschützt werden.

Philodendron
Bei Philodendron-Arten handelt es sich um immergrüne, ausdauernde krautige Pflanzen

Kaktusähnliche Wolfsmilch

Sukkulenten, wie die auffällig verzweigten Euphorbia ingens und Euphorbia trigona, können beachtliche Höhen erreichen. Diese Pflanzen gehören zur Familie der Wolfsmilchgewächse und haben ihre Ursprünge in Südamerika.

Sie sind pflegeleicht und benötigen weniger Wasser – es ist besser, sie sparsam zu gießen. Ein heller Standort, durchlässiges Substrat und eine niedrigere Luftfeuchte, im Gegensatz zu vielen anderen tropischen Pflanzen, sind ideal für ihr Wachstum.

Drachenbaum

Obwohl einige Drachenbaum-Sorten den Yuccas ähneln, sind sie nicht mit ihnen oder Palmen verwandt. Es gibt verschiedene Drachenbaum-Sorten, die sich hervorragend als Zimmerpflanzen eignen. Ein Beispiel ist die Dracaena marginata ‘Tricolor’ mit ihren mehrfarbigen Blättern. Die Sorte Dracaena fragrans ist zudem für ihren angenehmen Duft bekannt.

Für ein optimales Wachstum sollten Drachenbäume an einem hellen Ort stehen, der das ganze Jahr über warm ist. Während der Wachstumsphase sollte das Substrat feucht gehalten werden. Im Winter ist es ratsam, sparsamer zu gießen und nicht zu düngen – dies gilt generell für alle in diesem Kontext erwähnten Topfpflanzen. Eine hohe Luftfeuchtigkeit und ein niedriger pH-Wert tragen ebenfalls zu einem gesunden Pflanzenwachstum bei.

Baum des Reisenden

Die Ravenala madagascariensis, auch als „Baum des Reisenden“ bekannt, verleiht mit ihren üppigen Blättern jedem Raum ein lebendiges Grün. Als Mitglied der Strelitziengewächs-Familie ist sie besonders in Wintergärten und großen Räumen ein attraktiver Hingucker. Ihren besonderen Beinamen verdankt sie der Tatsache, dass das in ihren Blattachsen gespeicherte Wasser schon manchem durstigen Reisenden in Madagaskar das Leben gerettet hat.

Für ein optimales Wachstum sollte sie an einem sonnigen und warmen Ort stehen. Im Winter sind Temperaturen um die 15 Grad Celsius ideal. Wichtig ist, Staunässe zu vermeiden. Ein Gießtipp: Erst wieder gießen, wenn das Substrat getrocknet ist, aber regelmäßig mit Wasser besprühen.

So finden Sie den perfekten Standort

Wer Zimmerpflanzen aufstellt, möchte auch selbst von ihrer Präsenz profitieren. Große Zimmerpflanzen eignen sich hervorragend als Dekoration vor leeren Wänden, besonders vor weißen Hintergründen, wo die grünen Blätter besonders hervorstechen und dem Raum eine wärmere Atmosphäre verleihen. Vor Fenstern platziert, können sie beeindruckend wirken, allerdings sollte man bedenken, dass sie das einfallende Licht reduzieren können. Bei vielen Fenstern ist dies weniger problematisch, bei wenigen sollte man die Lichtverhältnisse überprüfen.

Überlegen Sie auch, welchen Zweck die Zimmerpflanzen in Ihrem Raum erfüllen sollen. Sollen sie rein dekorativ sein oder als Raumteiler oder Sichtschutz dienen? Je nach Zielsetzung variiert die Platzierung. Wenn sie als Trennelemente dienen sollen, könnten mehrere Pflanzen in einer Reihe benötigt werden. In diesem Fall ist es wichtig, dass die Pflanzen gut zusammenpassen.

 Bogenhanf
Die langen, schmalen Blätter sind charakteristisch für den Bogenhanf

Welche großen Zimmerpflanzen sind pflegeleicht?

Viele Menschen bevorzugen pflegeleichte Zimmerpflanzen, da nicht jeder über einen grünen Daumen verfügt oder ausreichend Zeit für die Pflanzenpflege hat. Trotz des Wunsches nach geringem Pflegeaufwand möchte man dennoch ästhetisch ansprechende Pflanzen in seinen Räumen haben. Daher ist es ratsam, bei der Auswahl von Zimmerpflanzen besonders auf solche Arten zu achten, die wenig Pflege benötigen. Prinzipiell haben wir Ihnen bereits einige pflegeleichte große Zimmerpflanzen vorgestellt, daher an dieser Stelle nur noch eine kurze Liste:

  • Monstera
  • Elefantenfuß
  • Yucca
  • Bogenhanf

Welche großen Zimmerpflanzen benötigen wenig Licht?

Schattenpflanzen sind besonders anspruchslos, wenn es um Lichtverhältnisse geht, und benötigen zudem wenig Pflege. Sie bevorzugen Standorte ohne direkte Sonneneinstrahlung, was dazu führt, dass sie weniger Wasser verdunsten. Viele dieser Pflanzen speichern Flüssigkeit und sind daher nachsichtig, wenn man das Gießen einmal vergisst.

Diese Pflanzen sind oft an ihren großen, dunkelgrünen und meist dünnen Blättern zu erkennen. Diese Blattstruktur ermöglicht es ihnen, selbst in ihrem natürlichen Lebensraum – dem Unterholz dichter Wälder – das geringe Licht effizient zu nutzen. Auch wenn sie vielleicht nicht mit bunten Blüten glänzen, beeindrucken sie dennoch durch ihre glänzenden Blätter. Diese großen Zimmerpflanzen kommen mit wenig Licht aus:

  • Philodendron
  • Monstera
  • Yucca
  • Bogenhanf
Monstera
Monstera sind pflegeleicht und benötigen wenig Licht

Wie lassen sich große Zimmerpflanzen umtopfen?

Für ein optimales Wachstum Ihrer Pflanzen sind die richtigen Bedingungen entscheidend. Neben Licht, Wasser und Nährstoffen ist ausreichend Platz von zentraler Bedeutung. Daher ist es ratsam, große Zimmerpflanzen in regelmäßigen Abständen umzutopfen. Wählen Sie für das Umtopfen einen Topf, der 2-3 cm größer im Durchmesser ist als der vorherige. Bei älteren Pflanzen, die nicht jährlich umgetopft werden, sollte der Durchmesser sogar 5-6 cm größer sein.

Je nach Wachstumsrate sollten Pflanzen alle 1-3 Jahre umgetopft werden. Obwohl dies das ganze Jahr über möglich ist, ist der Beginn der Wachstumsperiode von Februar bis April besonders geeignet. Wenn Sie feststellen, dass die Erde vollständig durchwurzelt ist, ist es Zeit für einen neuen Topf.

So gehen Sie beim Umtopfen vor:

  • Legen Sie eine Drainage- und Pflanzgranulatschicht auf den Boden des neuen Topfes, um das Durchsickern der Erde zu verhindern. Das Bimsgranulat fördert zudem die Belüftung und verhindert Staunässe und Wurzelfäule.
  • Entfernen Sie die Pflanze aus dem alten Topf. Bei stark durchwurzeltem Wurzelballen, diesen vorsichtig lockern. Kürzen Sie zu lange Wurzeln und entfernen Sie vertrocknete oder faulige Wurzeln.
  • Geben Sie etwas Erde in den neuen Topf, entweder Universalerde oder ein spezielles Substrat, und setzen Sie die Pflanze hinein. Füllen Sie den Topf bis etwa 2 cm unter dem Rand mit Erde.
  • Drücken Sie die Erde fest und fügen Sie bei Bedarf weiteres Substrat hinzu, wobei ein Abstand von 1-2 cm zum Topfrand eingehalten werden sollte. Dies erleichtert das Gießen und verhindert das Überlaufen von Wasser.
  • Gießen Sie die Pflanze abschließend mit handwarmem Wasser.
große Zimmerpflanze umtopfen
Große Zimmerpflanzen sollten regelmäßig umgetopft, damit sie sich entwickeln

Wohin mit zu großen Zimmerpflanzen?

Mit der richtigen Pflege und einem geeigneten Standort können große Zimmerpflanzen beeindruckende Höhen erreichen, manchmal sogar bis zu 4 Meter. In solchen Fällen kann es vorkommen, dass die Pflanze zu groß für die Wohnung wird. In solchen Situationen ist es ratsam, nach einem neuen Besitzer mit mehr Platz zu suchen. Es ist bedauerlich, aber manchmal werden große Zimmerpflanzen im Winter draußen abgestellt, möglicherweise um Platz für einen Weihnachtsbaum zu schaffen oder aufgrund der Herausforderungen bei der Pflege in den kälteren Monaten.

Das Abstellen von Pflanzen im städtischen Raum gibt ihnen zumindest die Chance, ein neues Zuhause zu finden. In ländlichen Gebieten werden überdimensionale Pflanzen jedoch manchmal in nahegelegenen Wäldern abgeladen. Dies ist nicht nur illegal und kann zu hohen Bußgeldern führen, sondern schadet auch dem Ökosystem des Waldes.

Wie sollten sie korrekt entsorgt werden?

Kleinere, abgestorbene Zimmerpflanzen können im Biomüll entsorgt werden, da sie sich gut kompostieren lassen. Es ist jedoch ratsam, sie vorher zu zerkleinern. Für größere Pflanzen gibt es verschiedene Entsorgungsmöglichkeiten, darunter städtische Kompostanlagen, Wertstoffhöfe oder bei Landwirten. Es ist immer eine gute Idee, vorher um Erlaubnis zu fragen. Mit ein wenig Recherche können auch Freunde oder Bekannte Möglichkeiten zur Entsorgung oder Weiterverwendung bieten.

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