Wie bringe ich Rigipsplatten richtig an – ein kleiner Ratgeber für Einsteiger

Von Redaktion

Rigipsplatten sind im modernen Handwerk ein wichtiges Baumaterial zum Verkleiden von Wänden und Decken im Trockenbau. Die Gipskartonplatten lassen sich leicht verlegen, können wunderbar bearbeitet werden und bieten Raum für mehr Kreativität im eigenen Zuhause. Selbst für Laien ist es machbar, die Rigipsplatten zuverlässig und langfristig zu verlegen, wenn dabei einige Tipps und Tricks beachtet werden. Hier kommt ein kleiner Leitfaden, der es auch Einsteigern erleichtert, die eigenen vier Wände zu verschönern.

gipskartonplatte tragen
Gipskartonplatten sind aus modernem Trockenbau nicht wegzudenken

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Rigips – das leichte Baumaterial für die vielfältige Anwendung

Rigipsplatten gehören zu den Leichtbaumaterialien, die im modernen Innenausbau eine wichtige Rolle einnehmen. Die Hülle der Platten besteht aus einem strapazierfähigen Karton, der innere Kern aus Gips. Die offizielle Bezeichnung lautet daher Gipskartonplatte oder nur Gipsplatte, Rigips ist lediglich der Markenname.

Ob beim Ausbau von Dachböden, beim Ausgleich unebener Fußböden oder bei der Installation nicht-tragender Wände – Rigips ist aus dem modernen Handwerk nicht mehr wegzudenken. Die Platten spielen auch dann eine wichtige Rolle, wenn das Haus nachträglich gedämmt werden soll. Sie dienen dann als Beplankung für die gedämmte Wand oder Dachschräge. Die Vorzüge des modernen Baumaterials lassen sich einfach zusammenfassen:

  • In allen Innenbereichen einsetzbar
  • Geringes Eigengewicht und leichte Verarbeitung
  • Auf individuelle Wunschgröße kürzbar
  • Stärken können nach Bedarf gewählt werden
  • Imprägniert lässt sich Rigips auch im Feuchtraum einsetzen
grüne Rigipsplatten
Grüne Rigipsplatten eignen sich speziell für Feuchträume

Verlegen leicht gemacht: Die verschiedenen Schritte bei der Verarbeitung

Die Wahl der richtigen Rigipsplatten ist entscheidend für die Verarbeitung. Neben universell einsetzbaren Gipskartonplatten gibt es noch spezielle Trockenbauplatten. Zum Beispiel welche, die im Feuchtraum genutzt werden und solche, die über zusätzlichen Schallschutz verfügen. Im Baumarkt können sich Laien von Experten beraten lassen, um die passenden Platten zu kaufen. Darüber hinaus ist auch die Befestigungsart ein wichtiges Thema. Einerseits können Rigipsplatten verschraubt werden, immer beliebter wird aber auch die geklebte Verarbeitung. Hier kommt es maßgeblich darauf an zu entscheiden, welches der richtige Klebstoff ist.

Beim Kleben gibt es den Vorteil, dass die Verarbeitung besonders unkompliziert vonstatten geht und auch vom Laien-Heimwerker durchgeführt werden kann. Hier eine kleine Schritt-für-Schritt Anleitung, wenn Rigips geklebt werden soll:

Das wird benötigt:

  • Ein Eimer mit sauberem Wasser
  • Spezieller Gipskleber mit individuellen Eigenschaften
  • Kelle zur Verarbeitung
  • Teppichmesser, um die Platten zu kürzen
  • Wasserwaage, für ein gerades Ergebnis
  • Abstandshalter für saubere Verarbeitung

Bevor der Kleber angerührt wird, muss die Wand entsprechend vorbereitet sein. Alter Putz wird entfernt, Risse werden verschlossen und die Wand wird gereinigt. Bevor die erste Platte aufgeklebt wird, muss die Wand sauber und trocken sein.

Haben die Platten noch nicht die richtige Größe, können sie mit einem Cuttermesser zugeschnitten werden. Eine feste Kante reicht als Basis, um große Bruchstücke zu entfernen. Erst wenn die Vorbereitungen getroffen sind, kann der Kleber in einem sauberen Eimer angerührt werden. Dabei spielt das Mischverhältnis eine entscheidende Rolle!

Der Klebstoff selbst wird mit der Maurerkelle auf der Platte verteilt. Es reicht aus, mehrere Kleckse mit einem Abstand von rund 35 cm auf der Rückseite aufzubringen. Zwischen Rand und Klebstoff dürfen 5 cm Platz bleiben, ein direktes Verstreichen des Klebers ist überflüssig. Es ist wichtig, immer nur eine Platte mit Klebstoff zu bedecken und sie dann direkt an die Wand zu bringen.

Mit Holzkeilen wird der Abstand zwischen den einzelnen Platten sichergestellt. Stück für Stück wird nun reihenweise der Rigips an die Wand gebracht und anschließend für mindestens 48 Stunden nicht weiterbehandelt. Diese Zeit wird genutzt, damit der Kleber vollständig trocknen kann

Gipskartonplatten verspachteln
Gipskartonplatten müssen nach dem Verlegen verspachtelt werden, um eine glatte Wand zu erhalten

Nachbearbeitung: Spachteln und verkleiden

Wie die Rigipsplatten anschließend weiterbehandelt werden, hängt von der Art der Nutzung ab. Sollen sie danach nur gestrichen werden, müssen die Kanten sauber verspachtelt werden, damit man keine Fugen sieht. Ähnlich sieht es beim Tapezieren aus. Die Gipskartonplatten können aber auch verputzt werden. Sind Sie Anfänger beim Verputzen von Rigipsplatten, eignet sich Streichputz am besten. Dieser lässt sich mit einer Bürste oder Pinsel fast so wie Farbe verarbeiten. Wenn das entsprechende Gerät vorhanden ist, kann auch ein Maschinenputz aufgebracht werden. Achten Sie lediglich darauf, möglichst mineralhaltige Putze zu verwenden, die auch atmungsaktiv sind.

Im Badezimmer möchten Sie die Rigipsplatten eventuell verfliesen. Hier gibt es jedoch einige bauphysikalisch wichtige Faktoren zu beachten. Treffen Fliesen auf Gipskarton, entstehen starre Flächen auf einem weicheren, biegsamen Untergrund. Es ist daher essentiell wichtig, die beiden Materialien sachgerecht miteinander zu verbinden. Die Platten sollten vorher unbedingt imprägniert werden, außerdem ist noch die Gewichtsbelastung zu beachten. Dünne keramische Fliesen können problemlos auf normale Ausbauplatten geklebt werden. Wollen Sie hingegen schweren Naturstein oder Steinzeug anbringen, können diese sicherer auf dickerem oder doppelt beplanktem Gipskarton befestigt werden.

Wichtig: Die Produktion der Rigips-Platten in Deutschland steigt permanent an. Das zeigt, wie beliebt das Material geworden ist. Rigips lässt sich auf nahezu jedem Untergrund montieren, wenn die entsprechende Befestigung gewählt wird. Oft setzen Hobbyhandwerker (und Profis) heute auf Klebstoff, da er leicht zu verarbeiten und äußerst haltbar ist. Selbst auf Fliesen können Rigipsplatten angebracht werden, hierfür braucht es aber einen wasserbeständigen (Feuchtraum) und besonders starken Klebstoff.

Fazit: Mit Grundkenntnissen lassen sich Rigipsplatten einfach verlegen

Wer schon einmal tapeziert hat, kennt die Feinheiten bei der Wand- und Deckengestaltung. In der Praxis erweist es sich als kaum komplizierter, Rigipsplatten an die Wand zu bringen. Da sie nicht als abschließende Wandbedeckung genutzt, sondern später weiterverarbeitet werden, können auch Laien nur wenig falsch machen. Entscheidend ist eine exakte Arbeitsweise und eine Befestigungsart, die den Raumbedingungen entspricht. Im Feuchtraum beispielsweise ist ein wasserbeständiger Kleber State of the Art, im Wohnraum genügt ein klassischer Gipskleber.

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