Musik am Arbeitsplatz: Das richtige Radio für Baustelle oder Werkstatt

Von Dominik Hochwarth

Im Gegensatz zum Büro, wo Stille oft bevorzugt wird, erweist sich das Radio auf Baustellen oder in Werkstätten als motivierender Begleiter. Es sorgt mit Musik für gute Laune und Abwechslung. Doch welche Auswahlkriterien sind für ein Baustellenradio entscheidend? Welche Hersteller bieten Qualität? Und wie laut darf es betrieben werden? Antworten auf diese Fragen liefert der folgende Ratgeber.

Tanzender Bauarbeiter
Tanzender Bauarbeiter: Mit Musik geht alles besser – auch auf der Baustelle

Inhaltsverzeichnis

Was bedeutet Baustellenradio?

Baustellenradios sind speziell für raue Arbeitsumgebungen konzipiert und unterscheiden sich daher deutlich von herkömmlichen Büroradios. Ihre robuste Bauweise macht sie widerstandsfähig und unempfindlich gegenüber den harten Bedingungen auf Baustellen, in Werkstätten oder bei Montagearbeiten.

Diese Radios gibt es in verschiedenen Größen, um den unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden. Ein zentraler Aspekt ist der Akku des Geräts, da nicht überall auf Baustellen Stromanschlüsse verfügbar sind. Ein Baustellenradio mit einem langlebigen Akku ist daher empfehlenswert, um an jedem Arbeitsplatz flexibel und unabhängig Musik genießen zu können.

Was gibt es beim Kauf eines Baustellenradios zu beachten?

Ein Baustellenradio unterscheidet sich deutlich von einem herkömmlichen Büroradio. Während Letzteres oft in einem dekorativ gestalteten Arbeitszimmer steht, muss das Baustellenradio robust genug sein, um zwischen Schmutz, Staub und Maschinen zuverlässig zu funktionieren. Beim Kauf eines Baustellenradios sollten daher folgende Kriterien beachtet werden:

  1. IP-Schutzart: Diese gibt an, wie gut das Gerät gegen äußere Einflüsse wie Staub, Schmutz und Wasser geschützt ist. Typische Schutzarten für Baustellenradios sind IP54 oder IP64.
  2. Stabilität: Baustellenradios müssen robust und widerstandsfähig gegen Erschütterungen sein. Sie sollten stabil gebaut sein und aus robusten Materialien bestehen.
  3. Handhabung: Da auf Baustellen oft mit schmutzigen Händen oder Handschuhen gearbeitet wird, sollten Baustellenradios einfach zu bedienen sein. Dank der IP-Schutzart können sie auch mal mit einem nassen Tuch gereinigt werden.
  4. Maße und Gewicht: Die Größe und das Gewicht von Baustellenradios variieren. Es gibt sowohl handliche Modelle, die wenig Platz benötigen, als auch größere, leistungsstärkere Varianten mit zusätzlichen Features wie integrierten Subwoofern.
  5. Klangqualität: Die Soundqualität sollte je nach Einsatzort gewählt werden. Manche Modelle bieten trotz kleiner Abmessungen einen vollen Klang, während andere lauter sind, aber einen weniger überzeugenden Sound haben. Ein Equalizer kann dabei helfen, den Klang an die Raumakustik anzupassen.
  6. Akku und Ladegerät: Viele Baustellenradios werden ohne Akku und Ladegerät verkauft, da Handwerker häufig bereits passende Geräte besitzen. Bei Bedarf sollte darauf geachtet werden, diese zusätzlich zu erwerben.

Welche Radio-Varianten gibt es für Baustelle und Werkstatt?

Wie bereits geschrieben, bietet ein Baustellenradio umfangreichen Schutz gegen Stöße, Staub und Spritzwasser Es gibt zwei Hauptvarianten:

  1. Klassisches UKW-Baustellenradio: Die meisten Baustellenradios verfügen über UKW-Empfang, der regionale Sender mit hoher Qualität empfängt. Allerdings kann es bei schwächeren Signalen zu störendem Rauschen kommen, besonders im Stereoempfang. Die Empfangsqualität hängt zudem von Standort und Antennenausführung ab – in Kellern ist der Empfang oft schlecht. Manche Modelle bieten auch Mittelwellenempfang, der jedoch aufgrund schlechter Klangqualität und Störanfälligkeit selten genutzt wird.
  2. Baustellenradio mit Digitalradio und Bluetooth: Mit der Umstellung auf das digitale Sendeformat DAB+ bieten diese Radios zukunftssicheren Empfang und eine große Auswahl an Sendern. DAB+ ermöglicht störungs- und rauschfreien Empfang. Zudem erlaubt Bluetooth die drahtlose Verbindung mit Smartphones, sodass Handwerker unabhängig vom Radioprogramm ihre Lieblingsmusik hören können.

Welche Marken und Hersteller sind gut?

Das lässt sich natürlich nicht so pauschal sagen, denn jeder hat andere Anforderungen, was das Radio für Baustelle oder Werkstatt angeht. Hier sollte man neben Marke oder Hersteller auch auf verschiedene Testberichte schauen. Hier finden Sie einen hilfreichen Baustellenradio Test. Und hier kommen die bekanntesten Marken und Hersteller.

Festool

Festool zählt sicherlich zu den beliebtesten Herstellern von Baustellenradios. Das Digitalradio Festool BR 10 ist zum Beispiel ein modernes Entertainment-System für Handwerker und das Baugewerbe. Dieses kompakte Baustellenradio wiegt nur knapp ein Kilo und verfügt über Funktionen wie DAB+, Bluetooth und eine Freisprecheinrichtung.

Makita

Die Akku-Baustellenradios von Makita bieten einen hervorragenden Klang und robuste Bauweise. Sie sind gemäß der Schutzklasse IPX4 zertifiziert, werden von langlebigen Lithium-Ionen-Akkus betrieben und verfügen über zwei AUX-Eingänge.

Metabo

Metabos Baustellenradios können über eine Bluetooth-Schnittstelle Musik vom Handy abspielen. Sie bieten Speicherplätze für AM/FM-Programme und verfügen über einen DSP-Tuner. Das Spitzenmodell kombiniert DAB Radio mit Bluetooth.

Bosch

Bosch präsentiert eine Vielfalt an Baustellenradios. Das leichte, nur 1,5 kg schwere Bosch GPB 12V-10 Professional eignet sich ideal für kleinere Werkstätten. Das Modell Bosch GML 50 beeindruckt mit Subwoofer, Rundumschutz und zwei integrierten Steckdosen für den Anschluss weiterer Geräte.

Lärmbelästigung durch Baustellenradio – Was ist erlaubt?

Ein Arbeitstag auf der Baustelle ist oft hart und anstrengend. Musik kann dabei für Handwerker eine motivierende Wirkung haben, unabhängig davon, ob die Baustelle privat oder beruflich genutzt wird. Jedoch fühlen sich Anwohner nicht selten durch die Musik gestört und beschweren sich. Ein gegenseitiges Verständnis ist in solchen Situationen essenziell: Die Handwerker sollten die Ruhebedürfnisse der Anwohner respektieren, während die Nachbarn den positiven Einfluss von Musik auf die Arbeitsmoral der Handwerker anerkennen sollten.

Kommen wir zu den rechtlichen Vorgaben, denn in der Tat, darf die Lautstärke des Baustellenradios nicht willkürlich gewählt werden. Das gilt auch zu den Zeiten, in denen die Baumaschinen lauter betrieben werden als das Radio. Dann darf das Radio keinesfalls ebenfalls so laut oder gar noch lauter aufgedreht werden, damit man noch etwas von der Musik hört:

  • Außerhalb festgelegter Ruhezeiten sollte die Lautstärke das Niveau eines normalen Gesprächs zwischen zwei Personen nicht überschreiten.
  • Während der Ruhezeiten gilt das Flüstern als Maßstab für den Geräuschpegel.

Um zu kontrollieren, ob das Radio eventuell zu laut ist, laufen Sie an besten ein paar Meter in Richtung der Nachbarn und hören Sie, was dort an Schallpegel ankommt. Generell können viele Konflikte bereits vermieden werden, indem man beispielsweise den Bass am Baustellenradio reduziert.

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