Holz war schon immer ein beliebter Baustoff und das hat sich bis heute nicht wesentlich geändert. Und so haben Massivholzmöbel viele Liebhaber – und das nicht nur unter Naturfreunden. Sie bestehen aus massivem Holz und nicht aus Holzwerkstoffen wie viele andere Holzmöbel. Das macht jedes Möbelstück zu einem Unikat.
Das erwartet Sie in diesem Beitrag
- 1. Welches Holz passt zu mir?
- 2. Verschiedene Holzarten im Detail
- 3. Oberflächenbehandlung
- 4. Gut für das Raumklima
- 5. Die richtige Pflege
- 6. Was bedeutet Massivholzmöbel?
1. Welches Holz passt zu mir?
Prinzipiell passt Holz zu jedem Wohnstil, allerdings sollten Sie auf die Holzfarbe achten, wenn Sie sich für den einen oder anderen Stil entscheiden.
Hell
Im skandinavischen Stil sind helle, unbehandelte Hölzer zuhause. Helle Holzmöbel lassen Ihre Räume luftig und modern erscheinen. Ergänzen Sie den Wohlfühl-Look mit weiteren Naturmaterialien wie Leder, Rattan, Fell, Leinen oder Wolle. Dazu passende Farben sind Weiß, Grau oder Pastelltöne – Skandi-Style eben.
Helle Holztöne:
Birke – Fichte – Ahorn – Tanne – Esche – Buche
Mittel
Im Landhausstil sind insbesondere die mittleren Holzfarben zu finden. Die Massivholzmöbel besitzen in der Regel eine rustikale, stark gemaserte Oberfläche, die den Country-Style zusätzlich unterstützt. Die goldigen, warmen Holztöne passen gut zu anderen Naturtönen, verschiedenen Graunuancen, Beton oder Pastellfarben.
Mittlere Holztöne:
Eiche – Kiefer – Pinie – Erle – Lärche – Mango
Dunkel
Sie mögen es elegant und im klassischen Stil? Dann sind dunkle Hölzer genau die richtige Wahl. Sie bilden einen tollen Kontrast zu einem weißen Hintergrund. Wer es etwas bunter mag, kann dunkle Massivholzmöbel aber auch mit kräftigen Farben kombinieren. Dazu passen Accessoires in Gold, Silber oder Kupfer.
Dunkle Holztöne:
Walnuss – Nussbaum – Birnbaum – Wenge – Palisander – Teak
2. Verschiedene Holzarten im Detail
Wenn Sie Massivholzmöbel kaufen, ist die Wahl des Holzes ein wichtiger Faktor. Und zwar nicht nur hinsichtlich der Farbe und Maserung, sondern auch hinsichtlich der Nutzbarkeit. Manche Hölzer eignen sich zum Beispiel nicht für den Außenbereich oder die Verwendung im Badezimmer. Einige der beliebtesten Holzarten für Massivholzmöbel möchte ich an dieser Stelle kurz vorstellen:
Teak
Ein ganz besonderes Holz ist Teak, das sowohl drinnen als auch draußen problemlos verwendet werden kann. Durch den hohen Kautschukanteil ist Teakholz sehr abriebfest und wasserabweisend. Nicht umsonst wird es gerne im Schiffsbau verwendet. In Asien gibt es sogar komplette Häuser aus Teak.
Damit es seine tolle Farbe behält, muss es ab und an mit einem speziellen Teaköl behandelt werden. Unbehandelt setzt Teak mit der Zeit eine silbrige Patina an, die ebenfalls ihre Reize hat. Sie müssen selbst schauen, wie Sie es am liebsten haben.
Eiche
Eiche ist ebenfalls ein sehr beliebtes Holz für Möbel. Dass es nicht immer „Eiche rustikal“ sein muss, beweisen moderne Massivholzmöbel. Eichenholz überzeugt nicht nur durch seine gleichmäßige Maserung, sondern es ist auch äußerst haltbar und fest. Das mittelschwere Holz verzieht sich wenig, neigt aber zum Reißen.
Zu unterscheiden sind Weißeiche und Roteiche. Das Holz von Weißeichen lässt sich drinnen und draußen verwenden, das von Roteichen wegen seiner geringen Pilzresistenz hingegen nicht. Die Farbe des Holzes lässt sich durch Räuchern oder Kälken beeinflussen. Im ersten Fall wird es dunkler, im zweiten Fall heller.
Nussbaum
Ein äußerst edles und deshalb sehr beliebtes Holz ist Nussbaum. Die Farbe ist dunkelbraun mit einer lebendigen Maserung. Außer für Möbel wird Walnuss auch für hochwertiges Parkett verwendet. Es muss zwischen europäischem und amerikanischem Nussbaum unterschieden werden. Das Holz des amerikanischen „Black Walnut“ ist dunkler und einheitlicher gefärbt als das Nussbaumholz aus Europa.
Möbel aus Nussholz sind nicht nur äußerst robust und widerstandsfähig, sie vermitteln durch die dunkle Färbung außerdem eine gemütliche Atmosphäre. Gleichzeitig sind diese Massivholzmöbel äußerst elegant. Da das Holz in Europa sehr selten ist, gehört es zu den hochpreisigen Holzarten.
Buche
Massivholzmöbel aus Buchenholz sind echte Klassiker unter den Möbelhölzern. Nachdem sie einige Jahre weg vom Fenster waren, hat sich in den vergangenen Jahren wieder ein Trend zur Buche entwickelt. Das unbehandelte Holz ist hell, manchmal auch etwas rötlich oder mit einem Stich von Rosa oder Orange. Es lässt sich mit Farbe und monochromen Wohnstilen gleichermaßen gut kombinieren.
Die Buche gehört zu den wichtigsten Laubhölzern in Europa und ist in deutschen Wäldern ziemlich oft anzutreffen. Das Holz ist fest, schwer und zäh – aber auch elastisch und tragfähig. Durch Dämpfen lässt es sich leicht biegen, dementsprechend wird es häufig für die Herstellung von Sitzmöbeln verwendet. Wer kennt nicht den berühmten Thonet-Stuhl aus Bugholz.
Kiefer
Massivholzmöbel aus Kiefer sind hierzulande sehr beliebt. Das Holz ist in ausreichender Menge in Europa vorhanden, muss also nicht eigens aus Übersee angeschippert werden. Es zählt zu den sogenannten Weichhölzern und reagiert dementsprechend empfindlich, wenn heiße Tassen oder feuchte Gläser abgestellt werden.
Kiefernholz wird meistens gelaugt und geölt und gehört zu den leichtesten Holzarten überhaupt. Es besitzt eine ganz charakteristische Maserung und eine weiß-gelbliche Färbung, die auch ins Rötliche gehen kann. Eine besondere Kiefernart ist die Pinie, die insbesondere im nördlichen Mittelmeerraum zuhause ist. Pinienholz findet man mitunter sogar im Outdoor-Bereich für Gartenmöbel.
Fichte
Fichten gehören in die Familie der Kieferngewächse und haben daher ähnliche Eigenschaften wie die Kiefer. In Europa zuhause ist die Gemeine Fichte, die gerne zur Herstellung von Massivholzmöbel im skandinavischen Stil verwendet wird. Das Holz lässt sich in verschiedenen Farben beizen oder ölen und kann auch lackiert werden.
Das weiche Nadelholz hat eine gelblich- bis rötlich-weiße Farbe und eine fein gestreifte Maserung. Mitunter zeigt es deutliche Astlöcher. Das unbehandelte Holz dunkelt mit der Zeit gelbbraun nach. Als Möbelholz ist es nur für den Innenbereich gebräuchlich. Für die Verwendung im Freien kommt kesseldruckimprägniertes Holz zum Einsatz.
Esche
Esche ist ein Holz, das durch Elastizität und Festigkeit gleichermaßen punktet. Es wird daher gerne für die Herstellung von Sportgeräten aber auch Massivholzmöbeln verwendet. Hier kommt dem Holz zusätzlich zugute, dass es sehr dekorativ ist. Die einzelnen Jahresringe des Holzes grenzen deutlich voneinander ab, was es zu einem sehr lebendigen Holz macht.
Das Farbspektrum von Eschenholz reicht von einem hellen Weiß bis zu einem hellen Braun. Möbel aus Esche drängen sich durch die dezenten Farben nie in den Vordergrund, sind aber wegen ihrer charakteristischen Zeichnung dennoch stets ein Hingucker.
Erle
Erlen lieben das Wasser und sind an Bächen und Flüssen in ganz Europa anzutreffen. Sie wachsen auch dort, wo es unfruchtbar ist, da sie den Stickstoff aus der Luft als Dünger nutzen. Erlenholz ist sehr beliebt für die Herstellung von Möbeln aus Massivholz. Das liegt zum einen an der gelb-orangen Farbe, zum anderen an der pittoresken Maserung.
Wegen seiner beständigen Haltbarkeit kommt das Holz auch für den Tiefbau und sogar für Unterwasser-Konstruktionen zum Einsatz. Direkt nach dem Fällen erscheinen die Schnittflächen in einem dunklen Rot, nicht umsonst gibt es den Begriff „Bluterle“. Erlenholz lässt sich leicht bearbeiten und eignet sich daher perfekt für die Möbelherstellung.
Birke
Birke ist ein sehr beliebtes Holz für den Möbelbau, aber auch für Parkett. Es hat unbehandelt eine helle Farbe und eine schöne Maserung. Unbehandelt ist es nicht witterungsbeständig, kann aber mit entsprechenden Holzschutzmitteln behandelt auch für Terrassen- und Balkonmöbel verwendet werden. Die Tragfähigkeit ist nicht so gut, weshalb es nicht als Konstruktionsholz genutzt wird.
Birken sind relativ anspruchslos und können kahl geschlagene Flächen relativ schnell wieder erobern. Es gibt daher zahlreiche bewirtschaftete Waldflächen, so dass das Holz aus Umweltsicht bedenkenlos eingesetzt werden kann. Dunkel gebeiztes Birkenholz ist eine gute Alternative zu Mahagoni oder Nussbaumholz.
Akazie
Akazienholz zählt zu den besonders robusten und harten Holzarten. Außerdem ist es biegsam und witterungsbeständig. Da es schwer zu bearbeiten ist, wurde es früher eher selten für den Möbelbau verwendet, es kam eher im Schiffsbau oder im Erdbau für Pfähle zum Einsatz. Heute sieht es etwas anders aus, denn es sind zahlreiche hochwertige Massivholzmöbel für drinnen und draußen erhältlich.
Möbel aus Akazienholz gibt es in verschiedenen Farbabstufungen – von hell gebleicht über rötlich bis dunkelbraun. Das Holz braucht extrem wenig Pflege, ein leicht mit Wasser angefeuchtetes weiches Tuch reicht vollkommen aus. Mit der Zeit dunkelt das Holz etwas nach, insbesondere bei Sonneneinstrahlung. Außerdem wird es rötlicher.
3. Oberflächenbehandlung
Völlig unbehandelt kommen Naturholzmöbel in der Regel nicht daher. Ihre Oberfläche wird zum Beispiel geölt, gewachst, gekalkt, gebeizt, lasiert oder lackiert. Wer es ganz ökologisch einwandfrei haben möchte, sollte Massivholzmöbel kaufen, die mit einem natürlichen Öl oder Wachs behandelt wurden. Auch gekalkte Möbel sind unbedenklich, sofern die Endbehandlung mit Naturölen oder Naturwachs erfolgt.
Sowohl bei Lasuren, Ölen oder Wachsen bleibt die natürliche Holzstruktur erhalten, farbige Lacke überdecken das Holz jedoch komplett. Ich persönlich finde es schade, wenn das tolle Material Holz komplett übertüncht wird. Dann kann man sich gleich Möbel aus Sperrholz kaufen und dieses lackieren.
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4. Gut für das Raumklima
Massivholzmöbel sehen nicht nur klasse aus, sondern können zudem das Raumklima positiv beeinflussen. Dazu darf die Oberfläche allerdings nicht luftdicht mit Lack versiegelt sein. Mit einem diffusionsoffenen Öl behandelt, können Naturholzmöbel Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben, wenn es im Raum zu trocken wird. So können Schwankungen der Luftfeuchtigkeit ausgeglichen werden, das freut nicht nur die Atemwege.
Das Arbeiten des Holzes durch Feuchtigkeitsänderungen ist bei einer geölten Oberfläche übrigens kein Problem, da die Beschichtung äußerst flexibel alle Bewegungen klaglos mitmacht.
5. Die richtige Pflege
Bei richtiger Pflege haben Sie lange Jahre Freude an Ihren Massivholzmöbeln. Generell sind sie relativ unempfindlich und pflegeleicht, doch einiges sollte dennoch beachtet werden:
- Herkömmliche Pflege- und Scheuermittel haben auf einer Holzoberfläche zum Beispiel nichts zu suchen.
- Verwenden Sie keine scharfkantigen oder feuchten Gegenstände zur Reinigung von Möbeln aus Massivholz.
- Sollten Flüssigkeiten auf die Oberfläche gelangen, sofort entfernen, bevor sie ins Holz eindringen und dieses aufquillt. Nebelfeucht darf der Lappen zum Säubern allerdings schon sein.
- Eine Reinigung mit Neutralseife oder speziellen Holzpflegemitteln ist problemlos möglich.
6. Was bedeutet Massivholzmöbel?
Nicht jedes Möbelstück aus Holz, das auf dem Markt angeboten wird, ist tatsächlich aus Massivholz. Um als massiv bezeichnet werden zu dürfen, muss es durch und durch aus Holz bestehen – nicht nur oberflächlich mit einem Furnier verkleidet. Und es muss Holz einer Holzart sein.
Wo Eiche massiv oder Buche massiv draufsteht, muss auch das jeweilige Holz drin sein. Lediglich bei Rückwänden oder Schubladenböden wird eine Ausnahme gemacht. MDF-Platten, Sperrholz oder ähnliches haben bei Massivholzmöbeln nichts zu suchen.
In der Praxis werden Massivholzmöbel häufig aus Leimholzplatten hergestellt. Leimholz bedeutet, dass Holzbretter oder Lamellen gleicher Holzart und gleicher Größe so miteinander verleimt werden, dass sich die unvermeidlichen Holzbewegungen gegenseitig ausgleichen. Leimholz verzieht sich weniger leicht als herkömmliches Holz. Es darf trotzdem als Massivholz bezeichnet werden.