Was gehört in den Werkzeugkasten eines Heimwerkers?

Von Dominik Hochwarth

Wie einfach war doch die Zeit, als Werkzeuge wie der Schraubenzieher und die Flachzange noch in Omas Küchenschublade ihren Platz fanden. Ist das aber auch heute noch so? Ein eindeutiges „Nein“, denn heute finden wir viel mehr technische Ausstattungen im Haushalt, im Garten und in der Heimwerkerwerkstatt. Um all diese Dinge zu reparieren, zu warten und umzubauen, reichen Schraubenzieher und Flachzange längst nicht mehr.

Werkzeugkiste Heimwerker

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Und wo das ganze Werkzeug aufbewahren?

Ein passender Werkzeugkoffer ist die Lösung, aber damit beginnt bereits die Problematik, wie er beschaffen sein soll und ausgestattet werden sollte. Manche ambitionierten Zeitgenossen mögen ihn simpel, indem sie einfach alle Werkzeugkoffer hineinwerfen können. Andere wieder lieben die Ordnung, indem alle Werkzeuge übersichtlich eingesteckt sind.

Ein Tipp: Version 2 ist empfehlenswert. So sieht man schneller, wenn ein liegengelassenes Werkzeug fehlt, und man kann es noch suchen, bevor es beispielsweise mit dem Bauschutt „entsorgt“ wird.

Nachfolgend wollen wir uns ausführlich mit dem „Was muss“ und „Was sollte“ befassen.

Den richtigen Werkzeugkoffer finden

Im Handel gibt es zu jeder Zeit eine große Auswahl von Taschen und Koffern für die Aufbewahrung von Werkzeugen. Sie werden zum Beispiel aus Blech, Leder bzw. Kunstleder oder Kunststoff gefertigt.

Werkzeugkisten aus Blech

Blechkisten sind zwar ziemlich schwer, dafür aber äußerst robust sind. Heimwerker, die sich über einen längeren Zeitraum mit intensiven Bautätigkeiten am Haus befassen wollen, sind mit einer solchen Kiste sehr gut ausgestattet. Bei hoher Luftfeuchtigkeit neigen sie sowie ihr Inhalt jedoch leicht zum Ansetzen von Rost. Dies lässt sich sporadisch mit einem Stück eingelegter Kreise verhindern, welche die Feuchtigkeit aufsaugt.

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Werkzeugtaschen aus Leder oder Kunstleder

Werkzeugtaschen aus Leder oder Kunstleder sind praktisch, weil man sie umhängen und somit besser tragen kann. Sie sind innenliegend mit einer Vielzahl von Schlaufen ausgestattet, in die man die meisten Werkzeuge einstecken kann und auf diese Weise für Ordnung sorgt. In einer solchen Tasche ist außerdem Platz für eine kleine Auswahl von Hilfsmaterialien.

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Werkzeugkoffer aus Kunststoff

Professionell wirken Kunststoffkoffer, die sich mehrfach aufklappen lassen. In jeder dieser Ebenen befinden sich die Werkzeuge für ausgewählte Arbeiten. So kann eine Ebene speziell für Werkzeuge reserviert werden, die man für Elektroarbeiten braucht. Eine andere wieder enthält Feilen, Stechbeitel und anders für Holzarbeiten.

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Wie sieht es mit bereits bestückten Werkzeugkoffern aus?

Bei bereits bestückten Komplettsets in einer Werkzeugtasche oder einem Werkzeugkoffer sollten Sie ganz genau hinschauen. Die enthaltenen Werkzeuge erscheinen wesentlich preisgünstiger als sie im Einzelkauf wären.

Hier ist jedoch Vorsicht geboten, denn Billigangebote enthalten auch nur billige Werkzeuge, die nicht lange durchhalten oder sogar zur Verletzungsgefahr werden. Ein solches Komplettset ist nur empfehlenswert, wenn es vom Markenhersteller stammt und beispielsweise zielgerichtet für Elektroarbeiten ausgestattet ist.

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Grundausstattung im Werkzeugkasten oder Werkzeugkoffer

Es gibt eine Auswahl von Werkzeugen, die bei allen Arbeiten im Haus, im Garten oder in der Heimwerkerwerkstatt immer wieder gebraucht werden. Dies sind Dinge, die unbedingt in einen Werkzeugkoffer, einen -kasten oder eine -tasche gehören. Sie untergliedern sich in die fünf Bereiche

  1. messen und anzeichnen
  2. schneiden und trennen
  3. befestigen und lösen
  4. festhalten, bearbeiten und verändern
  5. Hilfsmaterial
Bereich messen und anzeichnenBereich schneiden und trennen
  • Zollstock (Gliedermaßstab)
  • kleine Wasserwaage, die nicht größer als das Aufbewahrungsmittel sein darf
  • Zimmermannsbleistift
  • wasserfester Markierstift
  • kleiner Anschlagwinkel
  • Cuttermesser
  • Bügelsäge (PUK-Säge) mit Handgriff
  • Seitenschneider
  • Goldblattschere (empfehlenswert)
Bereich festhalten, bearbeitenBereich befestigen und lösen
  • Flachzange
  • Spitzzange
  • Wasserpumpenzange
  • Kombizange
  • Hammer maximal 300 Gramm
  • eine Flach- und eine Rundfeile
  • Spannzange mit Arretierung (empfehlenswert)
  • Bereich
  • Hilfsmaterial
  • Kabelbinder
  • Isolierband

Diese Werkzeuge stellen lediglich das unbedingte „Muss“ dar. Heimwerker werden bei ihren unterschiedlichen Tätigkeiten feststellen, dass das eine oder andere Werkzeug noch fehlt. Mit jeder Arbeit gesellen sich nützliche Dinge dazu, die dann beim nächsten Mal sofort greifbar sind.

Dieses System aufzubauen ist sinnvoller als sich gleich zu Beginn eine willkürliche Zusammenstellung anzuschaffen. Sie würde Werkzeuge beinhalten, die nie gebraucht werden und den Werkzeugkasten unnötig belasten.

Welche Werkzeuge werden zusätzlich im Garten benötigt?

Im Garten liegen spezifische Arbeiten an, die eine Ausstattung mit Werkzeugen im Werkzeugkoffer verändern oder erweitern. Wir möchten hier nicht über großvolumige Gartenwerkzeuge wie eine Astsäge oder die Heckenschere sprechen.

Diese würden ohnehin nicht in der Werkzeugtasche oder dem -koffer Platz finden. Vielmehr sind es die kleinen Dinge, die es sich lohnt, immer mitführen zu können. Dazu gehören beispielsweise eine kleine Gartenschere oder unterschiedliche Messer zum Beschneiden von Pflanzen.

Werkzeuge für Arbeiten mit Wasser

Garten bedeutet gleichzeitig aber auch Umgang mit Wasser. Deshalb gehören auch typische Werkzeuge des Wasserinstallateurs in die Werkzeugkiste des Heimwerkers und Hobbygärtners. Zisternen, Wasserfässer und Außenwasserentnahmestellen sind jedoch ganzjährig jeglicher Witterung ausgesetzt und unterliegen deshalb einer stärkeren Korrosion als die Wasserinstallationen im Haushalt. Deshalb muss mindestens eine Rohrzange jederzeit greifbar sein. Besser sind zwei, von denen eine zum Gegenhalten dient.

Aus eben diesen witterungsbedingten Einflüssen gibt es aber auch Hilfsstoffe, die Heimwerker mit gärtnerischen Ambitionen immer mit sich führen sollten. An erster Stelle steht dabei ein Kriechöl in Sprayform wie das altbewährte WD-40. Es leistet ausgezeichnete Dienste beim Lösen von festsitzenden Schrauben und Verschraubungen.

Welche Werkzeuge werden zusätzlich für Holzarbeiten benötigt?

Arbeiten mit dem natürlichen Werkstoff Holz gehören zu den schönsten Aufgaben passionierter Heimwerker. Aber auch hier gilt, dass ein gutes Ergebnis nur mit dem passenden und qualitativ guten Werkzeug gelingt. Erst dann bereiten Holzarbeiten Freude, und mit jedem gelungenen Vorhaben erweitern Heimwerker ihre Fertigkeiten.

Die bereits bei der Grundausstattung genannte Bügelsäge (PUK-Säge) reicht für die Ausführung von Holzarbeiten längst nicht aus, denn mit ihr können keine langen und geraden Schnitte in guter Qualität erzielt werden.

Fuchsschwanz und Holzbohrer

Der Werkzeugkasten sollte deshalb einen in seiner Größe angepassten Fuchsschwanz enthalten. Es gibt Modelle, bei denen das Blatt ausgewechselt werden kann. Auf diese Weise können Heimwerker speziell auf den verwendeten Holzwerkstoff eingehen oder unterschiedliche Schnitte von grob bis fein erzielen.

Sehr empfehlenswert ist auch eine für Holz geeignete Auswahl von Spiralbohrern sowie Forstnerbohrer für Bohrlöcher mit größerem Durchmesser. Beide sind im Set und in einem Behältnis verpackt erhältlich und können so im Werkzeugkasten immer mitgeführt werden.

Welche Elektrogeräte benötigt der Heimwerker?

Neben der Ausstattung im Werkzeugkasten gibt es Werkzeuge, mit denen sich Heimwerker ihre Arbeiten enorm erleichtern können. Dies sind elektrisch betriebene Geräte, die entweder an eine Steckdose angeschlossen werden oder mit einem Akku ausgestattet sind.

Ohne Akkuschrauber geht es nicht

An vorderster Stelle steht dabei der Akkuschrauber, ohne den die Arbeit in der Heimwerkerwerkstatt, im Haushalt, auf der Baustelle und im Garten undenkbar ist. Bereits beim Eindrehen und Lösen von Schrauben erzielt er ein größeres Drehmoment, als dies mit einem Schraubendreher zu schaffen wäre.

Darüber hinaus hilft er immens, Zeit zu sparen, und er entlastet die körperliche Konstitution. Billiggeräte sind bereits für circa 30 € erhältlich. Sie ziehen jedoch unweigerlich die Kaufreue nach sich, weil sie niemals die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen können.

Markengeräte mit 18-Volt-Akkutechnologie, hohem regelbaren Drehmoment und ergonomischer Formung sind für einen durchaus günstigen Preis erhältlich und leisten dem Heimwerker ausgezeichnete Dienste.

Die richtige Bohrmaschine

Ebenfalls unerlässlich ist die Ausstattung mit einer netz- oder akkubetriebenen Bohr- und eventuell Stemmmaschine. Diesbezüglich herrscht im Internet große Verwirrung. Deshalb an dieser Stelle die folgende Auflistung:

  • Bohrmaschine mit Kranz- oder Schnellspannbohrfutter zum Bohren von Löchern in unterschiedlichen Materialien, keine Schlag- und Stemmfunktion.
  • Schlagbohrmaschine mit Kranz- oder Schnellspannbohrfutter zum Bohren von Löchern ohne Schlag in weichen Materialien oder mit Schlag in Gestein, keine Stemmfunktion
  • Bohrhammer mit SDS-Bohrfutter, eingeschränkt zum Bohren von Löchern in weichem Material ohne Schlagfunktion oder mit Schlagfunktion in Gestein sowie bei abgeschalteter Bohrfunktion zum Stemmen in geringem Umfang
  • Abbruchhammer mit SDS-max-Bohrfutter zum Bohren mit oder ohne Schlagfunktion sowie für Stemmarbeiten wie dem Abtragen von Mauerwerksteilen

Zusätzliche Elektrowerkzeuge

Neben diesen Bohr- und Stemmgeräten gehören weitere Elektrowerkzeuge in die Ausstattung vom Heimwerker:

  • Stichsäge, fast unverzichtbar
  • Schwingschleifer, fast unverzichtbar
  • Multifunktionswerkzeug, vielseitig einsetzbar
  • Tischkreissäge, bei Holzarbeiten fast unverzichtbar
  • Oberfräse, für den Holz-Profi



Mit einem passend ausgestatteten Werkzeugkoffer und zusätzlich der Ausstattung mit Elektrowerkzeugen gelingt dem Heimwerker jede Arbeit, und sie bereitet Freude.

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Letzte Aktualisierung am 27.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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