Wasser sparen im Badezimmer – die 5 besten Tipps und Ideen

Von Dominik Hochwarth

Trinkwasser ist ein wertvolles Gut – und das nicht nur auf den eigenen Geldbeutel bezogen. An vielen Orten in der Welt wird es mittlerweile knapp. Es lohnt sich daher doppelt, damit behutsam umzugehen. Die größten Einsparungen kann jeder im heimischen Bad vornehmen. Hier kommen die besten Tipps und Ideen, wie Sie Wasser im Badezimmer sparen können.

Wasser sparen Badezimmer

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Warum ist Wassersparen so wichtig?

Rund 2/3 der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt – davon sind jedoch nur 3,5 Prozent als Trinkwasser nutzbar. Und außerdem noch ziemlich ungleich verteilt. Während wir in unseren Breitengraden selten eine Wassernot zu verzeichnen haben, sieht es in wärmeren Ländern ganz anders aus.

Da Deutschland, Österreich und die Schweiz als wasserreiche Länder gelten, ist es nicht zwingend notwendig, akribisch auf jeden einzelnen Liter zu achten. Denn wirklich „verbraucht“ wird das Wasser nicht. Wir verschmutzen es und müssen es anschließend wieder reinigen.

Duschsparkopf
Mit einem Sparduschkopf lässt sich jede Menge Wasser sparen

Abwasserreinigung ist insofern kein Problem, solange das Wasser „normal“ verschmutzt ist. Manche Stoffe sind jedoch nur schwierig und aufwändig zu entfernen. Man denke an Lacke, Farben oder auch nur den WC-Reiniger. Wir sollten daher ganz genau darauf achten, was wir den Abfluss runterspülen.

Wenn wir hier von Wasser sparen schreiben, gilt das insbesondere für den Verbrauch von Warmwasser. Rund 10 bis 12 der Energiekosten eines Haushalts werden für die Erwärmung von Wasser verwendet. Bei durchschnittlich 40 Liter Warmwasser pro Tag und Person kommt bei ständig steigenden Energiekosten im Verlauf eines Jahres einiges an Kosten zusammen.

Tipp #1: Wassersparende Technik verwenden

Wasser sparen lässt sich im Bad insbesondere am Waschtisch, beim Duschen oder bei der Toilette, nutzen Sie hierfür:

  • wassersparende Waschtischarmaturen
  • wassersparende Duschbrausen
  • Moderne Spülkästen mit Start-Stopp- oder 2-Mengenspülung

Haben Ihre Wasserhähne einen hohen Wasserdurchfluss, brauchen sie nicht gleich ausgetauscht werden. Oft reicht es aus, einen Strahlregler zu montieren. Dieser mischt dem Wasserstrahl Luft bei, so dass in der gleichen Zeit weniger Wasser durch den Hahn läuft. Doch Vorsicht: Das funktioniert nicht bei Niederdruckarmaturen.

Toilettenspülung
Eine moderne 2-Mengenspülung hilft beim Wassersparen

Tropfende Wasserhähne sollten Sie unbedingt vermeiden, hier summieren sich die einzelnen Tropfen schnell zu mehreren tausend Litern pro Jahr. Tauschen Sie die Armatur daher besser zeitnah aus. Vielleicht reicht es aber auch aus, die Kartusche und die Dichtungen zu tauschen oder zu entkalken.

Perfekt zum Wasser sparen eignen sich Sensorarmaturen, denn dann fließt das Wasser nur, wenn es wirklich benötigt wird. Auch Thermostatarmaturen sind super, denn bei ihnen entfällt das Einstellen der Wunschtemperatur. Das spart ebenfalls Wasser.

Tipp #2: Reinigungsaufwand verringern

In der Regel geht das Reinigen des Badezimmers einher mit dem Verbrauch von Wasser. Demzufolge ist es von Vorteil, den Reinigungsaufwand zu verringern. Das spart nicht nur Wasser, sondern auch Ihre Arbeitszeit. Ganz zu schweigen von der einen oder anderen chemischen Keule, die immer noch zum Reinigen von Toilette und Co. zum Einsatz kommt.

Bad putzen
Pflegeleichte Oberflächen verringern den Reinigungsaufwand im Badezimmer

Zu einem pflegeleichten Bad gehören zum Beispiel Unterputzarmaturen oder Unterputzspülkästen, die weniger Oberfläche bieten. Dazu noch spülrandlose Toiletten oder Badeinrichtung mit Lotoseffekt. Ganz wichtig: An beschichteten Toiletten, Duschen, Waschtischen oder Badewannen perlt Schmutz einfach ab.

Tipp #3: Gewohnheiten anpassen

Ein wichtiger Aspekt beim Wasser sparen im Badezimmer ist der Blick auf die eigenen Gewohnheiten. Manche Dinge haben sich im Lauf der Jahre in uns eingeschlichen, die zu unnötigem Wasserverbrauch führen:

  • Baden verbraucht rund drei Mal so viel Wasser als Duschen
  • Stellen Sie beim Einseifen unter der Dusche oder am Waschbecken das Wasser ab
  • Waschen Sie Ihre Hände mit kaltem Wasser
  • Wählen Sie die Spülmenge beim Toilettengang ganz bewusst und nach Bedarf
  • Verkürzen Sie die Zeit unter der Dusche
  • Verwenden Sie Bade- und Duschtücher mehr als einmal

Tipp #4: Tropfende Wasserhähne reparieren

Es gibt ein bekanntes Sprichwort: Steter Tropfen höhlt den Stein. Dies trifft besonders auf defekte Wasserhähne oder Duschköpfe zu, die kontinuierlich tropfen. Es ist ratsam, sie umgehend zu reparieren. Dabei bietet sich auch die Gelegenheit, sie zu entkalken. Alternativ können Sie überlegen, einen Sparkopf einzusetzen, der sowohl für Duschköpfe als auch für Wasserhähne erhältlich ist.

Tipp #5: Fangen Sie Grauwasser auf

Jedes Mal, wenn wir unsere Hände waschen, baden oder duschen, produzieren wir das sogenannte Grauwasser. Dieses Abwasser entsteht täglich in konstanten Mengen in jedem Haushalt, wodurch es als stetige Ressource betrachtet wird. Grauwasser ist nur gering verschmutzt, frei von Fäkalien, Fett- und Feststoffen und gering bakteriell belastet. Es kann daher recht einfach aufbereitet und wiederverwendet werden – zum Beispiel für die Toilettenspülung oder die Gartenbewässerung.

Wasserhahn aufdrehen
Seien Sie sparsam beim Aufdrehen des Wasserhahns

Doch Vorsicht: Zuviel Wassersparen kann schädlich sein

Wassersparen in Maßen ist sicherlich angesagt, doch allzu sehr übertreiben sollte man es nicht. Davor warnt zum Beispiel der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft. Ersten werde das Wasser zum Erhalt des Wasserkreislaufs benötigt. Zudem würde ein extremes Wassersparem für zusätzliche Kosten sorgen – die Qualität leidet obendrauf, wie das Umweltbundesamt berichtet.

Wenn Wasser nicht verwendet wird und über längere Zeit in den Leitungen von Wohnhäusern stagniert, besteht die Möglichkeit, dass sich Keime vermehren können. Dies wird für Verbraucher oft bemerkbar, wenn das Wasser aus dem Hahn nach einer längeren Phase der Nichtnutzung besonders warm ist. Dies tritt besonders häufig auf, wenn man längere Zeit abwesend war.

Wird die Toilettenspülung mit zu wenig Wasser betrieben, können nicht zuletzt sich die Rohre schneller zusetzen, wie immer wieder von Sanitärhandwerkern zu hören ist. Das alles sollten Sie im Hinterkopf behalten, wenn Sie Wasser im Badezimmer sparen wollen.

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