In meinem Job habe ich täglich mit den tollsten Lampen zu tun. Heute möchte ich eine meiner absoluten Lieblingsleuchten vorstellen – die Wagenfeld-Lampe. Der schnörkellose Bauhaus-Stil hat es mir sowieso angetan und da passt diese Tischleuchte wunderbar dazu.
Das erwartet Sie in diesem Beitrag
Zeitlos schön
Kugel, Kreis, Stab – fertig ist die Wagenfeld-Lampe. Vielleicht sind es diese einfachen geometrischen Figuren, die aus der Tischleuchte einen Designklassiker werden ließen. Auf jeden Fall steht sie für eine ganze Epoche und wird nicht umsonst auch als Bauhaus-Lampe bezeichnet.
Noch als einfacher Geselle entwarf Wilhelm Wagenfeld 1924 die Leuchte in der Bauhaus Werkstatt in Weimar. Der Produktdesigner gilt als einer der Pioniere des Industriedesigns. Seine nach ihm benannte Tischleuchte wurde jedoch von Anfang an in Handarbeit hergestellt. Die Herstellung erfolgt heute wie damals immer noch weitgehend mit der Hand.
Perfekt bis ins letzte Detail
Jede Leuchte trägt auf dem Boden eine individuelle Nummer, ergänzt durch den Bauhaus- und den Technolumen-Stempel. Nur dieser Hersteller darf die Wagenfeld-Lampe herstellen. Fehlen diese Zeichen, handelt es sich um eine Fälschung, denn nur dieser Hersteller darf die Tischleuchte herstellen.
Vier Versionen der Bauhaus-Lampe sind erhältlich, alle halten sich haargenau an die Original-Entwürfe. Und das bis ins kleinste Detail. Wie zum Beispiel bei der Tülle für die Zugschnur oder bei der vernickelten Oberfläche. Das führt mit der Zeit zu einer leicht gelblichen Patina.
Form folgt Funktion
Wie eingangs erwähnt, besteht das Design aus einfachen geometrischen Formen. Die gläserne Halbkugel als Lampenschirm, dazu ein runder Fuß aus Glas oder Metall, der über einen zylindrischen Schaft mit dem Schirm verbunden wird.
Diese Reduktion aufs Wesentliche ist ein wesentliches Merkmal der Bauhaus-Epoche. Die Funktionalität steht im Vordergrund, auf Lametta in Form von außergewöhnlichen Formen und Verzierungen wird verzichtet. Das Design ist einfach zeitlos.
Hohe Ehre für Leuchte und Designer
Wolfgang Wagenfeld hat nicht nur diese eine hier vorgestellte Lampe entworfen, aber sie hat ihn berühmt gemacht. Auf jeden Fall berühmter als die beiden Kollegen Carl Jakob Jucker und Gyula Pap, die ebenfalls maßgeblich an der Entwicklung beteiligt waren.
Die Bauhaus-Lampe ist im Museum of Modern Art in New York ausgestellt und auf eine Briefmarke hat sie es 1998 ebenfalls geschafft. Dabei verliefen die Anfänge eher schleppend, die Leuchte war keinesfalls sofort ein Verkaufsschlager. Was vor allem am unerschwinglichen Preis lag.
Das hat sich spätestens geändert, seit Technolumen die Leuchte produziert und vermarktet. Im Jahr 1978 setzten sich Wagenfeld und Walter Schnepel von Tecnolumen zusammen und überlegten, wie eine Serienfertigung zu realisieren ist. Das war nämlich bislang das größte Problem. Seit 1980 schließlich gibt es zwei Varianten nach Originalplänen, in den 90er kamen zwei weitere dazu.