Beim Hausbau ist eine der schwierigsten Entscheidungen, die getroffen werden müssen, die Größe der Wohnfläche. Einerseits soll das Haus natürlich genügend Platz für die ganze Familie bieten. Auf der anderen Seite müssen aber auch die hohen Bau- und Erhaltungskosten berücksichtigt werden. Aus diesem Grund muss die Wohnfläche sorgfältig berechnet werden.
Das erwartet Sie in diesem Beitrag
- Ganz wichtig: In den Bebauungsplan schauen
- Welche Anforderungen sollen erfüllt werden?
- Die Grundrissplanung einfach gemacht
- Wie sieht es mit dem Außenbereich aus?
- Fazit
Ganz wichtig: In den Bebauungsplan schauen
Bevor Sie damit beginnen, einen Grundriss selbst zu erstellen, sollten Sie zunächst einen Blick in den Bebauungsplan werfen. Dieser Plan enthält die baurechtlichen Vorschriften, die den Rahmen für das Projekt setzen. Dazu gehören unter anderem die Dachform und -höhe, die Geschosszahl sowie die Erlaubnis für Nebengebäude, Stellplätze und Garagen. Wenn der Bebauungsplan beispielsweise eine bestimmte Dachform vorschreibt, kann dies die Möglichkeit einer Dachterrasse oder eines vollständigen Geschosses unter dem Dach einschränken.
Basierend auf dem Bebauungsplan sollte dann der Standort des Hauses auf dem Grundstück optimiert werden. Die Platzierung von Terrassen, Beeten, Bäumen, Sandkästen und Spielplätzen sollte berücksichtigt werden, ebenso wie die Planung von Wegen und die Einhaltung von Abständen zu Nachbarn. Eine wichtige Überlegung ist auch, wenn möglich, die Ausrichtung des Hauses nach Süden für die wichtigsten Gemeinschaftsräume wie das Wohnzimmer und gegebenenfalls für eine Solaranlage auf dem Dach. Nebenräume hingegen können nach Norden ausgerichtet werden.
Welche Anforderungen sollen erfüllt werden?
Der erste Schritt zur Berechnung der Wohnfläche Ihres Hauses beginnt mit der Festlegung der Anforderungen. Die Größe des Hauses hängt von vielen Faktoren ab, wie beispielsweise
- der Anzahl der Personen im Haus
- dem Platzbedarf Ihrer Hobbys und Interessen
- sowie Ihren finanziellen Möglichkeiten
Es ist ratsam, zuerst eine Liste mit detaillierten Anforderungen an das Haus zu erstellen. So kann man schon mal eine grobe Größenberechnung vornehmen. Eine allgemeine Regel besagt, dass jeder Wohnbereich eine Fläche von plus minus 20 Quadratmetern haben sollte.
Außerdem sollten natürlich auch die zukünftigen Bedürfnisse berücksichtigt werden. Wenn Sie zum Beispiel eine Familie gründen möchten, sollten Sie auch genügend Platz für Kinder einplanen.
Die Grundrissplanung einfach gemacht
Einen perfekten Grundrissplan zu gestalten, ist entscheidend für das Wohnglück. Hierfür benötigt man nicht unbedingt Fachleute. Einen Grundriss selber erstellen, ist aber keine Aufgabe, die unterschätzt werden sollte. Schlussendlich definiert der Plan, wie das Haus genutzt werden kann, welche Räume vorhanden sind und wie die Bereiche miteinander verbunden werden:
Fixpunkte bestimmen
Der erste Schritt, wenn Sie einen Grundriss selbst erstellen, ist die Bestimmung der Fixpunkte. Sprich soll es eine zweite Etage geben? Welche Funktionen soll der Keller erfüllen? Wollen Sie den Keller ausbauen? Wie groß sollen die Wohnräume werden, die am häufigsten genutzt werden? Diese Fixpunkte bestimmen maßgeblich die weitere Planung des Grundrisses und sollten deshalb sorgfältig ausgewählt werden. Dabei geht es nicht nur um die Funktionalität der Räume, sondern auch um die ästhetische Gestaltung des Hauses.
Grobe Raumplanung
Der zweite Schritt der Grundrissplanung ist die grobe Raumeinteilung. Hierbei legt man fest, welche Räume in welcher Größe und in welcher Anordnung im Haus untergebracht werden sollen. Dabei sollte man bedenken, welche Bedürfnisse die Bewohner haben und wie sie ihr Zuhause nutzen möchten.
Ein großer Wohnbereich für die ganze Familie, ein helles Arbeitszimmer zum Arbeiten von zu Hause aus oder ein gemütlicher Rückzugsort für jeden einzelnen. All das kann bei der groben Raumplanung berücksichtigt werden. Auch die Anzahl der Zimmer spielt eine Rolle. Wie viele Zimmer es jedoch werden sollen, hängt von Ihrer Familie und dem Lebensstil ab. Eine vierköpfige Familie benötigt beispielsweise viel mehr Zimmer als ein alleinstehendes Ehepaar. Wenn Sie häufig Besucher haben oder ein zusätzliches Zimmer zum Arbeiten benötigen, sollten Sie einen zusätzlichen Raum einplanen.
Fenster, Türen und Licht planen
Eine gute Beleuchtung im Haus ist ein wichtiger Faktor für das Wohlbefinden. Deshalb sollte man bei der Planung berücksichtigen, welche Räume viel Sonnenlicht benötigen und welche Fenster nach Süden ausgerichtet werden sollten. Für andere Räume wie das Badezimmer oder die Küche können Fenster nach Norden oder nach Osten besser geeignet sein. Auch Fenster, die oft übersehen werden, wie Dachfenster im Flur oder Lüftungsfenster in der offenen Küche, sollten in Betracht gezogen werden.
Bei der Anordnung der Fenster ist es wichtig, sowohl die Funktion von innen als auch die äußere Ansicht zu berücksichtigen. Symmetrische Anordnungen der Fenster können das äußere Erscheinungsbild verbessern. Außerdem sollte man den Anschlag der Türen berücksichtigen, um unnötige Baupannen zu vermeiden (rechts/links, Zimmer/Flur).
Vorausschauendes planen
Auch vorausschauendes Planen ist wichtig. Denn wer einen Grundriss selbst erstellt und vorausschauend plant, kann später unnötigen Aufwand, Zeit und Kosten sparen. Gerade wenn Familienzuwachs geplant ist oder eine altersgerechte Umgestaltung später gewünscht wird, sollte man dies bei der Planung berücksichtigen. Eine durchdachte Grundrissplanung schafft zudem ein angenehmes Wohngefühl und eine hohe Lebensqualität im eigenen Zuhause. Deshalb lohnt es sich, hier genügend Zeit und Sorgfalt zu investieren.
Weniger ist mehr
Bei der Erstellung eines Grundrisses für eine Immobilie tendieren Laien oft dazu, den Bedarf zu überschätzen und die Größe der Räume zu unterschätzen. Es ist daher empfehlenswert, zu Beginn alles kritisch zu hinterfragen und zu überlegen, ob beispielsweise ein kleineres Schlafzimmer ausreicht oder ein Ankleidezimmer oder Gästebad wirklich notwendig sind. Hier gilt oft das Prinzip „weniger ist mehr“.
Ein offener Grundriss mit wenigen Innenwänden, Türen und geschickter Raumteilung ist in der Regel günstiger und einfacher zu planen. Das Zusammenlegen von Räumen spart Geld und ermöglicht eine optimale Nutzung des verfügbaren Platzes.
Wie sieht es mit dem Außenbereich aus?
Bei der Hausplanung wird der Außenbereich oft vergessen. Doch auch hier gibt es viele Möglichkeiten, die es zu bedenken gilt. Soll es ein großer Garten sein? Hier muss die spätere aufwändige Gartenarbeit bedacht werden. Oder lieber eine kleine Grünfläche mit ausgiebiger Terrasse für gemütliche Abende im Freien? Vielleicht hat man auch ganz spezielle Wünsche und möchte beispielsweise einen Pool oder einen Grillplatz integrieren. Die Gestaltung des Außenbereichs ist genauso wichtig wie die des Innenbereichs und sollte sorgfältig geplant werden, um das perfekte Zuhause zu schaffen.
Fazit
Dank der Grundrissplanung können Sie das Haus ganz nach Ihren Vorstellungen und Bedürfnissen errichten. Eine sorgfältige Planung der Wohnfläche ist unerlässlich, wenn Sie einen Grundriss selbst erstellen, um sicherzustellen, dass Ihr Zuhause komfortabel und funktional ist. Wichtig ist auch, vorher in den örtlichen Bebauungsplan zu schauen, um unnötige Planungen zu vermeiden. Nicht immer ist alles erlaubt, was man gerne hätte.