Maulwürfe und Wühlmäuse – wie werde ich sie los?

Von Dominik Hochwarth

Maulwurfshügel oder Wühlmaushügel möchte keiner in seinem Garten haben. Nicht nur, dass sie unschön aussehen, machen sich zumindest Wühlmäuse auch noch über Möhren, Sellerie oder Tulpenzwiebeln her. Doch wie werde ich Wühlmäuse und Maulwürfe wieder los? Woran erkenne ich, wer gerade im Garten sein Unwesen treibt? Welche Maßnahmen sind überhaupt erlaubt? Wir beantworten die wichtigsten Fragen für Sie.

Maulwurfshügel
Ist das ein Maulwurfshügel oder Wühlmaushügel?

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Woran lassen sich die Maulwurfs- und Wühlmaushügel unterscheiden?

Wühlmaus oder Maulwurf – das ist hier die Frage und beim Anblick der Hügel für den Laien nicht auf den ersten Blick zu beantworten. Doch schaut man etwas genauer hin, kann man erkennen, dass Maulwurfshügel höher sind und das Loch mitten unter dem Haufen liegt. Bei der Wühlmaus ist der Hügel nicht ganz so hoch und der Ausgang auf der Seite. Zudem enthält der Erdhügel häufig Pflanzenteile oder Wurzeln. Wahrscheinlich wurden diese Pflanzen getestet und nicht für gut befunden, denn Wühlmäuse gelten als ausgesprochene Leckermäuler, die nicht alles fressen.

Zudem lassen sich Wühlmäuse und Maulwürfe an der Bauart ihrer Gänge unterscheiden. Während Wühlmäuse größere, hochovale Gänge mit etwa 8 cm Breite bauen, sind Maulwurfsgänge kleiner sowie rund bis breitoval. Damit sollte es kein Problem sein, den Übeltäter zu identifizieren. Es sei denn, ein Maulwurf nutzt das Gangsystem einer Wühlmaus oder umgekehrt – das soll auch bereits vorgekommen sein.

Sind die Tier noch aktiv?

Egal ob Wühlmaus oder Maulwurf – es gilt auch zu klären, ob er denn überhaupt noch bei der Arbeit ist. Mit einer sogenannten Verwühlprobe lässt sich herausfinden, ob der Gang noch bewohnt ist. Dazu muss der Gang an mehreren Stellen freigelegt werden. Das lassen sich die Wühler nicht gefallen und verschließen den Gang innerhalb weniger Stunden wieder. Bleiben die Gänge offen, vergnügen sich die kleinen Plagegeister mittlerweile woanders und das Problem hat sich von allein gelöst.

Dürfen Wühlmäuse und Maulwürfe einfach gejagt werden?

Maulwürfe stehen unter Naturschutz – das heißt, sie dürfen nicht gejagt, gefangen, verletzt oder getötet werden. Man kann ihnen lediglich gut zureden oder durch verschiedene andere Methode dafür sorgen, dass sie sich freiwillig einen anderen Platz zum Buddeln suchen. Bei Wühlmäusen sieht es anders aus, diese dürfen auch etwas härter angepackt werden. Wobei Wühlmäuse als Vegetarier für Gartenbesitzer eh das größere Übel sind, machen sie sich doch bevorzugt über Möhren, Sellerie oder Tulpenzwiebeln her.

Auch die Wurzelrinde von Rosen oder Obstbäumen sind vor dem Nager nicht sicher. Maulwürfe hingegen helfen dem Gartenbesitzer als Fleischfresser sogar bei der Jagd nach Kleinlebewesen wie Schnecken, Engerlingen oder anderen Schädlingen. Wenn nur die Maulwurfshügel nicht wären – weshalb viele Gartenbesitzer dann doch lieber die Schnecken oder Schädlinge auf andere Weise loswerden wollen, als sie von den Maulwürfen fressen zu lassen.

Maulwurf
Maulwürfe dürfen nicht einfach gejagt und getötet werden

Wie lassen sich Maulwürfe vertreiben?

Die Anzahl der Tipps, wie man Maulwürfe vertreibt, sind so zahlreich wie die Hügel in manchem Garten. Die ultimative Lösung gegen die Hügellandschaft im Garten scheint es aber nicht zu geben. Bei dem einen funktioniert dieses, beim anderen jenes – da hilft nur ausprobieren und schauen, was passiert.

Tipp #1: Ausbringen von Kaninchendraht

Eine radikale und sehr sichere Methode ist das Ausbringen von Kaninchendraht. Hier wird der komplette Rasen zehn Zentimeter tief abgegraben, dann der Draht ganzflächig eingelegt und anschließend kommt wieder Rasen obendrauf. Gleiches kann man auch im kleineren Umfang für kleinere Beete machen. Da kommt so schnell kein unerwünschter Gast mehr nach oben. Solch eine Methode ist natürlich sehr aufwändig und ist nur bei kleineren Rasenflächen vernünftig zu realisieren. Oder wer trägt schon gerne 400 Quadratmeter oder mehr Erde ab?

Tipp #2: Maulwurf mit Gestank vertreiben

Es müssen also andere Methoden zum Einsatz kommen, um den Maulwurf dazu zu bringen, sich eine andere Spielwiese zu suchen. Zwar kann ein Maulwurf nichts sehen, dafür riecht er besonders gut. Und einiges mag er scheinbar überhaupt nicht. Das fängt bei Buttermilch oder Knoblauch an, geht weiter über Mottenkugeln, Kot bzw. Gülle oder Menschen- bzw. Katzenhaare und endet noch lange nicht bei Meerrettich, Rasierwasser oder faulenden Fischen.

Jeder Gartenbesitzer hat da seine eigene Methode, die Maulwürfe durch Gestank zu vergrämen. Auch Holunderjauche scheint die Maulwürfe zu vertreiben. Dazu müssen die grünen Pflanzenteile mit Wasser angesetzt werden, dann werden die Gänge des Maulwurfs aufgegraben und die Jauche eingebracht. Der Maulwurf soll dann angeblich ganz schnell das Weite suchen. Allerdings bringt es nichts, wenn man alle Gänge mit den Gestanksbomben ausstattet, dann rennen die armen Viecher nur im Kreis und wissen nicht, wohin sie den Rückzug antreten sollen. Ein Fluchtweg sollte schon sein – am besten Richtung Feld, Wald oder Wiese. Oder eben dorthin, wo man den Maulwurf gerne hätte.

Wenn man Glück hat, ist dann eine Weile Ruhe, es kann aber durchaus sein, dass sich nach einiger Zeit ein neuer Maulwurf oder gar eine Wühlmaus im vorhandenen Gangsystem breit macht. Dann geht die ganze Prozedur von vorne los. Auch Chlorwasser soll gegen Maulwürfe helfen, aber nicht, weil die den Geruch nicht abkönnen, sondern weil durch das Chlor alle Regenwürmer die Erde verlassen und nach oben kommen. Da der Maulwurf dann keine Nahrung mehr findet, verschwindet er.

Tipp #3: Maulwurf mit Lärm vertreiben

Maulwürfe sind nicht nur geruchsempfindlich, sondern reagieren zudem sehr gereizt auf Lärm bzw. bestimmte Geräusche. Es haben sich daher originelle und weniger originelle Methoden entwickelt, Maulwürfe zu vergraulen. Da werden zum Beispiel alte Radios oder Lautsprecher eingebuddelt – auf Musik scheinen die kleinen Wühler nicht so zu stehen. Bei manchem Musiktitel ist das kein Wunder. Auch der Handel bietet so einiges an Töne erzeugenden Gerätschaften an, die Maulwürfe in die Flucht treiben sollen.

Günstiger ist das Eingraben von Flaschen. Dazu muss von einer leeren Flasche der Boden entfernt und die Flasche mit der offenen Seite nach oben in die Erde gesteckt werden. Bei Wind wird dann ein Geräusch erzeugt, das die Maulwürfe dazu bringen soll, das Weite zu suchen. Ist auf dem Rasen zu viel los, mögen das die kleinen Tiere ebenfalls nicht, vor einer Horde spielender Kinder nehmen sie gerne Reißaus.

Mitunter wird auch empfohlen, Pferde alle paar Tage über den Rasen zu führen, da das Pferdegetrampel wie ein unerträgliches Lärmkonzert auf die Maulwürfe wirkt. Da stellt sich dann aber die Frage, was mehr stört: Die Haufen der Maulwürfe oder die „Äpfel“ der Pferde? Und wenn das Pferd die Rabatten mit Gemüse leer frisst, entzückt das keinen Gartenbesitzer.

Wühlmaus
Putzig sieht die Wühlmaus ja aus, wenn sie nur nicht den Garten durchwühlen würde

Wie lassen sich Wühlmäuse bekämpfen?

Während Maulwürfe nicht aktiv bekämpft werden dürfen, sieht das bei Wühlmäusen anders aus. Diese stehen nicht unter Naturschutz und dürfen daher gefangen und gejagt werden. Was mancher Gartenbesitzer nur zu gerne macht, wenn die Wühlmaus die Wurzeln des frisch gepflanzten Apfelbaums oder Kirschbaums angeknabbert hat.

Tipp #1: Schussfallen

Um Wühlmäuse zu bekämpfen, geht es im Garten mitunter her wie im Krieg. Schussfallen verschießen zum Beispiel eine 9mm-Platzpatrone, die von der Maus im Gang ausgelöst wird und diese augenblicklich tötet. Die Handhabung solcher Fallen soll ganz einfach sein – allerdings kann sie bei falscher Handhabung auch für den Menschen gefährlich werden. Spielen Kinder im Garten oder tollen Hunde im Garten herum, sollte man von solchen Fallen besser Abstand nehmen. Wer Katzen besitzt, kann auf eine solch gefährliche Mäusejagd ganz verzichten, die Katzen lösen das Problem auf ihre Weise.

Tipp #2: Lebendfallen

Lebendfallen sind eine weitere Möglichkeit, Wühlmäuse im Garten loszuwerden. Diese Fallen werden mit einem Köder bestückt und in den Gängen eingegraben. Beim Ausbringen der Fallen sollten Handschuhe (am besten mit Petersilie eingerieben) getragen werden, da Wühlmäuse den Geruch des Menschen sonst wahrnehmen können und der Falle fernbleiben. Als Köder für die Fallen eignen sich Sellerie, Möhre oder Apfelstücke. Der Gang muss nach dem Einbringen der Falle lichtdicht geschlossen werden, damit die Wühlmäuse keinen anderen Weg nehmen. Da Kastenfallen nur einen Eingang besitzen, müssen immer zwei Fallen gegeneinandergestellt werden – denn man weiß ja nicht, aus welcher Richtung der „Feind“ kommt. Auf Fallen, welche die Tiere töten, sollten Sie aus Tierschutzgründen verzichten, da zum Beispiel Zangenfallen mitunter auch Maulwürfe zum Opfer fallen.

Tipp #3: Gift und Gas

Gift und Gas sind zwei weitere Methoden, mit denen es den Wühlmäusen an den Kragen geht. Im Handel gibt es spezielle Wühlmaus-Giftköder zu kaufen, wobei es wohl so ist, dass Wühlmäuse nur im äußersten Notfall (z.B. im Winter, wenn sie sonst nichts anderes finden), davon naschen. Auch ist Wühlmausgas im Handel erhältlich. Dieses Gas wird durch die Feuchtigkeit im Boden aktiviert und vertreibt die Nager – getötet werden sie dadurch nicht. Auch Auspuffgas ist eine beliebte Methode, die Wühlmäuse durch eine Kohlenmonoxid-Vergiftung auszurotten. Allerdings ist diese Methode illegal, da mit den Auspuffgasen auch Verbrennungsrückstände des Treibstoffs in den Boden gelangen.

Tipp #4: Natürliche Feinde

Wer auf dem Land wohnt, kann sich die natürlichen Feinde der Wühlmaus an seine Seite holen – Mäusebussarde oder andere Greifvögel sowie das Mauswiesel. Mäusebussarden muss man Jagd-Ansitze aus Holzstangen mit kurzem Querriegel im Garten errichten, damit sie immer alles schön im Blick haben. Mauswiesel werden durch eine verwilderte Ecke mit Haufen aus totem Holz oder Steinen angelockt.

Über den Autor

Schreibe einen Kommentar