Klimaanlagen mit Heizfunktion – lohnt sich das?

Von Redaktion

Klimaanlagen sind hierzulande noch ein Luxusprodukt für Privatwohnraum. Mit den steigenden Temperaturen steigt der Bedarf nach den kühlenden Anlagen. Dank multifunktionaler Klimaanlagen, die neben dem Kühlen auch heizen können, können wir nicht nur um Sommer von ihnen Gebrauch machen. Aufgrund der hohen Anschaffungskosten und aus dem Klimaschutz-Gedanken zweifeln viele noch daran, ob sich eine Klimaanlage für den privaten Gebrauch lohnt.

Was spricht für den Kauf einer Klimaanlage mit Heizfunktion? In diesem Ratgeber erfahren Sie es.

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Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Klimaanlagen mit Heizfunktion

Klimaanlagen gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Bei Fachhändlern im Internet, beispielsweise auf Klivago.de, erhalten wir einen guten Überblick über die Möglichkeiten, die uns die Geräte für das Temperatur-Management geben.

Dazu gehört dank moderner Technik nicht nur das Kühlen im Sommer. Praktische Klimaanlagen machen es auch möglich, von der gegenteiligen Funktion Gebrauch zu machen. Sie heizen, wenn wir es benötigen.

Kreislauf von Hitze & Kälte – Die Funktionsweise von Klimaanlagen

Klimaanlagen nutzen diverse physikalische Grundlagen:

  • Wärme weicht dort hin aus, wo die Umgebung kälter ist und andersherum.
  • Üben wir Druck auf eine Flüssigkeit aus, erhitzt sie sich.
  • Eine heiße Flüssigkeit verdampft zu Gas. Kühlt sich das Gas ab, kondensiert es wieder zu einer Flüssigkeit.

Innerhalb des Kältemittelkreislaufs einer Klimaanlage arbeiten wir deshalb mit einem Kompressor, einem Kondensator und einem Verdampfer.

  • Der Kondensator liegt an der Außenseite eines Gebäudes. Dort wird das Kältemittel in seiner Gasform durch einen Ventilator und Außenluft abgekühlt. Die Hitze wird dabei nach Außen abgegeben, während das nun kühlere und flüssige Kältemittel weitergeleitet wird.
  • Der Verdampfer, der im Innenraum angebracht ist, sorgt dafür, dass Niederdruck auf die Flüssigkeit ausgeübt wird. Aufgrund des niedrigeren Drucks verdampft das Kältemittel. Für diesen Prozess wird Wärme benötigt. Die Wärme wird mit Ventilatoren aus der Raumluft entzogen. Diese wird – durch den Prozess heruntergekühlt – zurück in den Wohnraum geleitet. Das jetzt gasförmige Kältemittel wird an den Kompressor weitergeleitet.
  • Der Kompressor übt Druck auf das chemische Kältemittel aus. Dadurch wird es komprimiert und seine Temperatur steigt an. In diesem Zustand ist es bereit erneut zu dem Kondensator geleitet zu werden, wo die Hitze an die kühlere Außenumgebung abgegeben wird und der Kreislauf von Neuem beginnt.

In dem kalten Zustand wird das Kühlmittel also genutzt, um Hitze aus der Außenumgebung aufzunehmen. Andersherum gibt das heiße Kühlmittel seine Wärme auch an ein kühleres Umfeld ab.

Klimaanlagen mit Heizfunktion – Das Luft-Luft-Wärmepumpe-Prinzip

Wenn wir die Klimaanlage nutzen möchten, um zu heizen, wird die Wärme dabei nicht wie bei einer regulären Klimaanlage einfach an die Außenluft gegeben, sondern für den Innenraum genutzt. Im Grunde haben Klimaanlagen mit Heizfunktion also die Fähigkeit, ihren Kühlkreislauf umzudrehen.

Im Außenbereich hat das Kältemittel in diesem Fall eine niedrige Temperatur, weshalb es aufgrund der Thermodynamik Wärme aus der Luft zieht und sie in den Innenraum weiterleitet. Dieses Funktionsprinzip nennt sich Luft-Luft-Wärmepumpe.

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Praktisch: Klimaanlage, die kühlen und wärmen kann

Vor- und Nachteile von Klimaanlagen mit Heizfunktion

Damit wir absehen können, ob sich die Klimaanlage mit Heizfunktion lohnt, sollten wir betrachten, wo ihre Vor- und Nachteile liegen:

Nachteile einer Klimaanlage mit Heizfunktion

Eine Klimaanlage mit Heizfunktion hat die gleichen Nachteile, wie eine reguläre Klimaanlage. Hinzu kommt, dass wir mehr Strom verbrauchen, wenn wir die Anlage nicht nur im Sommer zum Kühlen, sondern auch im Winter zum Heizen nutzten.

  • Anschaffungskosten – Gute Klimageräte sind teuer. Eine gute Split-Anlage kann zwischen 2.000 und 3.000 € incl. Einbaukosten liegen. Gute Qualität lohnt sich aber bei der Energieeffizienz.
  • Installation & Wartung – Wegen des Kühlmittels muss die Klimaanlage von Fachpersonal installiert und gewartet werden. Die Wartung sollte regelmäßig durchgeführt werden.
  • Eingriff in die Fassade – Die Klimaanlage braucht Platz und muss in durch Wände hindurch installiert werden. In Miethäusern ist sie wegen des Eingriffs in die Fassade schwer umzusetzen.
  • Gute Isolation notwendig – Der Wohnraum muss gut isoliert sein, damit keine Wärme oder Kälte verloren geht.
  • Luftströmung & Geräuschkulisse – Für den Austausch von Außen- und Innenluft entsteht ein Luftzug. Das kann auf Dauer unangenehm werden und die Luft austrocknen. Zudem erzeugen Klimaanlagen im Vergleich zu Wasserheizungen mehr Geräusche. Die Geräuschkulisse des Außenkompressors kann bei engen Nachbarn zu Streitfällen führen.
  • Energieverbrauch – Die Klimaanlage verursacht durch den Energieverbrauch laufende Kosten. Hochwertige Geräte sind dabei kosteneffizienter und belasten die Umwelt weniger. Ist die Anlage im Dauergebrauch, gleicht sie einer Elektroheizung. Eine Anlage mit 1.00 Watt Leistung würde bei einem Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde also rund 90 € im Monat kosten.

Vorteile einer Klimaanlage mit Heizfunktion

Der große Vorteil in den Klimaanlagen mit Heizfunktion liegt darin, dass wir zwei Vögel mit einem Stein abschießen. Wir können nicht nur kühlen, sondern auch heizen, und können den Stromverbrauch und Anschaffungskosten deshalb mit den Kosten für ein anderweitiges Heizsystem und die dafür notwendigen Rohstoffe und/oder Energien verrechnen.

  • Ganzjähriger Nutzen – Der Vorteil der Klimaanlage mit Heizfunktion liegt in ihrer Multifunktionalität. Wenn wir ohnehin ein Gerät kaufen möchten, um im Sommer zu kühlen, lohnt es sich dabei direkt in eine Anlage zu investieren, die auch heizen kann.
  • Sofortige Wärme – Im Vergleich zu Wasserheizungen heizt die Klimaanlage sofort. Deshalb ist sie besonders geeignet, wenn wir nur einen Raum aufwärmen wollen, statt dafür das gesamte Heizsystem des Wohnraums zu aktivieren.
  • Niedriger Kaufpreis für eine Heizung – Heizungssysteme sind teure Anschaffungen. Wem der akute Gebrauch eines Klimageräts als Heizung ausreicht, kann Kosten für die Installation von Gasheizungen und die Rohstoffe, die dafür benötigt werden, sparen.
  • Gefilterte Luft – Klimaanlagen sorgen nicht nur für eine angenehme Temperatur. Die Anlagen haben Filter, die Dinge wie Staub und Pollen aus der Luft entfernen.
  • Feuchtigkeitsregulierung – Eine moderne Klimaanlage kümmert sich rundum um ein gutes Raumklima. Dabei misst sie die Feuchtigkeit der Luft und kann sie anpassen, falls sie zu trocken oder feucht ist.

Fazit

Eine Klimaanlage mit Heizfunktion ist eine gute Entscheidung, wenn wir im Sommer kühlen und im Winter heizen möchten. Dabei lohnt sich die Anlage aufgrund der Stromkosten eher, wenn wir sie nicht für den Dauerbetrieb vorsehen und damit ein effizienteres Heizsystem komplett austauschen möchten. Besser ist es, sie als Übergangslösung zu nutzen, wenn der Bedarf akut da ist.

Aufgrund moderner Technik werden Klimaanlagen zudem stets günstiger, energieeffizienter und umweltfreundlicher. Ein Fachhändler hilft dabei, die passende Lösung für den eigenen Bedarf zu finden.

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