Neue Badewanne – renovieren oder austauschen?

Von Dominik Hochwarth

Risse, Rost, Lack abgeplatzt – Farbe bahamabeige? Kurz gesagt Ihre Wanne hat bereits bessere Tage gesehen? Dann muss eine neue Badewanne her. Oder doch nicht? Manchmal lässt sich die alte Badewanne auch wieder renovieren. Diese drei Möglichkeiten haben Sie.

Badwanne in Dachschräge
Neue Badewanne mit Blick in die Sterne

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

1. Badewanne austauschen

Sie haben keine Lust auf Flickarbeit? Dann ist das Austauschen der Badewanne die beste Alternative. Hier erhalten Sie alles neu – Badewanne, Abfluss und Abflussverrohrung. Der Badewannenaustausch ist sicher besonders aufwendig und teuer – dafür haben Sie danach erst einmal viele Jahre Ihre Ruhe.

Ein Problem beim Austausch der Wanne – wenn die neue Badewanne nicht passgenau zum alten Modell ist, müssen die Fliesen ebenfalls angepackt werden. Außerdem besteht immer die Gefahr, dass bei der Demontage der Altwanne einige Fliesen zu Bruch gehen.

Haben Sie noch ein paar Fliesen der Serie im Keller liegen, ist das weniger das Problem. Wenn aber komplett neu verfliest werden muss, kommt das einer Badsanierung schon recht nahe. Suchen Sie sich daher Handwerker, die Ihre Badewanne tauschen, ohne die Fliesen dabei zu beschädigen.

Generell ist der Wannenaustausch mit vergleichsweise viel Schmutz und Lärm verbunden: Erst muss die alte Wanne raus – eventuell noch durch ein enges Treppenhaus – dann muss die neue Badewanne auf dem gleichen Weg wieder rein und montiert werden.

Was den Zeitfaktor angeht – erfahrene Monteure schaffen den Austausch locker an einem halben Tag. Und das zu einem akzeptablen Preis. Eine Markenwanne von Bette oder Kaldewei kostet plus Arbeitszeit, Austausch und Materialien häufig weit unter 1000 Euro. Wenn der Rest des Bades noch in Ordnung ist, lohnt sich das auf jeden Fall.

2. Badewanne lackieren

Wem der Austausch der Wanne zu aufwendig und teuer ist, kann diese auch neu lackieren. Sie haben dann zwar keine neue Badewanne, doch zumindest optisch können Sie etwas verändern. Zumal sich die eine oder andere Macke dabei ausbessern lässt. Wer handwerklich etwas geschickt ist, kann das problemlos selber machen.

Um Ihre Badewanne neu zu beschichten, benötigen Sie speziellen Badewannenlack. Den gibt es zum Beispiel von Jaeger oder Molto. Beide Lacke eignen sich übrigens sowohl für Stahl-Email-Wannen als auch für Acrylwannen. Bei einer Acrylwanne ist allerdings in der Regel eine Grundierung notwendig. Es sind die Herstellerangaben zu beachten.

Generell muss die Badewanne silikonfrei sein, ehe sie gestrichen werden kann. Die Silikonfugen sind daher vor der Beschichtung sorgfältig zu entfernen. Dabei helfen spezielle Silikon-Entferner – wie zum Beispiel von Molto. Außerdem muss der Untergrund sauber, trocken und fettfrei sein. Mitunter muss die Badewanne vorher angeschliffen werden. Dazu die Verarbeitungshinweise des Badewannenlacks anschauen.

Der Lack wird mit einer Rolle aufgetragen, sollten Spritzer auf die Fliesen gelangen, diese sofort mit Aceton oder einer Nitro-Verdünnung entfernen. Im angetrockneten Zustand lassen sich Farbkleckse kaum mehr entfernen. Sie sollten daher vorher alles sorgfältig abkleben. Packen Sie zudem die Armatur in eine Plastiktüte ein. Nach dem Streichen, sollten Sie darauf achten, dass kein Staub in den noch feuchten Lack gerät.

Auch mit einem Zweikomponenten-Harz lassen sich alte Badewannen beschichten. Die beiden Komponenten der Beschichtung werden kurz vor dem Verarbeiten zusammengemischt. Es gibt sie für verschiedene Untergründe. Sind sie ausgehärtet, sind sie äußerst belastbar – eignen sich somit perfekt für Badewannen. Die Verarbeitung ist anspruchsvoller als bei einem Einkomponentenlack. Etwas Erfahrung sollten Sie damit also bereits haben.

Video-Anleitung: Badewanne beschichten

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3. Wanne in Wanne

Beim System „Wanne in Wanne“ bzw. „Wanne auf Wanne“ wird in die alte Badewanne eine neue Acrylwanne gesetzt. Das geht recht schnell und mit wenig Schmutz und Lärm. Allerdings wird die neue Badewanne etwas kleiner sein, wenngleich der Platzverlust nur minimal ist – der Dicke der Acrylwanne entsprechend.

Der Austausch erfolgt so: Der Monteur misst die alte Wanne aus und wählt dann den passenden Wanneneinsatz. Sie dürfen dann noch wählen, welche Farbe Ihre neue Badewanne haben soll. In der Regel wird auch die alte Ab- und Überlaufgarnitur entfernt und durch eine neue ersetzt. Dazu muss die alte Wanne aufgeschnitten werden.

Hundertprozentig passgenau wird der Wannenaufsatz nie sein, doch er lässt sich problemlos auf das notwendige Maß schneiden. Für festen Halt in der alten Wanne sorgt ein 2-Komponenten-PU-Schaum. Der hat als Zusatznutzen einen hohen Dämmwert. So bleibt das Badewasser länger warm. Nach dem Verfugen mit Silikon ist alles wieder wie neu. Und das alles in nur drei Stunden – so wirbt der Anbieter Repabad.

Video: Wanne auf Wanne

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