Schlichtes Regal aus Leimholz bauen

Von Dominik Hochwarth

Eine Tischleranleitung für Anfänger stelle ich heute vor: Ein sich nach oben verjüngendes Regal aus Leimholz. Es besitzt 5 feste Einlegeböden und zwei Rückwände für mehr Stabilität. Es lässt sich ganz einfach in Höhe und Breite anpassen und in beliebiger Farbe lackieren. Ich habe zwei davon in Weiß, Sie können es aber auch in Natur belassen oder es grau, schwarz oder rot anstreichen.

regale

Das erwartet Sie in diesem Beitrag

Materialliste

1 Leimholzplatte 2500 x 600 x 27 mm

1 Leimholzplatte 2500 x 600 x 18 mm

1 Rückwandplatte 1400 x 1030 x 3mm

20 Verbindungsbeschläge Hettich Rastex 15 Spannmaß 15 x 30 mm

20 Holzdübel mit Durchmesser 6 mm, Länge 30 mm

Ich verwende für das Regal Leimholz in zwei Stärken, Sie können aber natürlich auch MDF-Platten oder Spanholzplatten verwenden. In diesem Fall sollten Sie überlegen, ob Sie nicht besser eine größere Stärke verwenden, Spanholz ist nicht so tragfähig wie Leimholz.

Seitenteile zuschneiden

Fangen wir mit den beiden Seitenteilen an, hierfür verwende ich ein 60 cm breite, 250 cm lange und 27 mm starke Buche-Leimholzplatte. Aus dieser lassen sich beide Seitenteile sägen. Wer möchte kann, das Regal auch höher als 186 cm machen, die Abstände zwischen den Regalböden und deren Breite müssen dann entsprechend angepasst werden.

schraegregal seitenteil masse

Das Seitenteil ist oben 22 cm und unten 38 cm breit. Längen Sie das Holz erst auf 186 cm ab, messen Sie dann die entsprechenden Breiten ab. Nun nur noch die Markierungen oben und unten verbinden und dann die Schräge sägen. Achten Sie darauf, den Schnitt möglichst gerade zu machen, die Schnittkanten bilden später die Vorderseite des Regals.

Regalböden zuschneiden

Kommen wir zu den Regalböden. Sie fertige ich aus einem 18 mm starkem Buche-Leimholz. Ich verwende 5 Böden, die fest mit dem Seitenteil verbunden werden. Die Böden haben bei mir einen gleichmäßigen Abstand von 35,5 cm zueinander. Sie können das aber natürlich beliebig anders machen.

Durch die Schräge, sind die Regalböden jeweils unterschiedlich tief. Ich gebe Ihnen gleich die Werte an, messen Sie aber besser bei Ihrem Regal noch einmal nach, damit es später auch passt. Wählen Sie eine andere Regalhöhe oder andere Abstände der Böden, müssen Sie das sowieso machen.

regalboden masse

Rückwände zuschneiden

Damit das Regal stabiler wird, nagle ich an zwei Fächer eine Rückwand an. Möbelrückwände sind in verschiedenen Farben im Baumarkt erhältlich. Bleibt das Regal im Naturton, kaufen Sie am besten eine Rückwand aus Holzoptik, lackieren Sie es Weiß, eine weiße Rückwand.

rueckwand

Die Rückwand ist umlaufend etwa 1 cm breiter als eine Regalöffnung, die 47 cm x 35,5 cm groß ist. Schneiden Sie die Rückwand daher etwa 49 cm x 37,5 cm groß zu. Die Rückwände werden zum Schluss mit kleinen Stahlstiften auf die Rückseite des Regals genagelt.

Bohrungen für die Regalböden

Kommen wir nun zum schwierigsten Teil des Regalbaus – dem Herstellen der Bohrlöcher für die Regalböden.

Ich habe mich dazu entschlossen, die Böden mit Hilfe von Rastex 15 Verbindungsbeschlägen von Hettich  und Schnellmontagedübeln Rapid S 30 mm zu befestigen. Zusätzlichen Halt geben zwei Holzdübel, die ich auf jeder Seite des Regalbodens verwende.

Dafür müssen Sie zunächst auf der Unterseite der Regalböden jeweils vier 15 mm breite und etwa 13 mm tiefe Löcher bohren. Verwenden Sie dafür einen 15er-Forstnerbohrer. Die genauen Maße entnehmen Sie der Zeichnung. Sollten Sie Excenterbeschläge anderer Hersteller verwenden, müssen Sie die Maße wahrscheinlich anpassen.

Löcher in die Stirnseiten der Regalbretter

Jetzt kommen die Stirnseiten der Regalbretter dran. Auf jeder Seite benötigen Sie jeweils vier Bohrungen – zwei für die Holzdübel und zwei für die Schnellmontagedübel. Meine Schnellmontagedübel haben einen Durchmesser von 5 mm, bei den Holzdübeln nehme ich welche mit 6 mm Stärke. Sie müssen daher zwei unterschiedlich dicke Löcher bohren.

Die 5-mm-Bohrung für den Schnellmontagedübel sollte mittig bei den mit dem Forstnerbohrer erstellten Bohrungen auskommen.

Bei den Bohrungen für die Holzdübel sollten Sie darauf achten, dass diese tief genug sind. An der Seitenwand können sie lediglich etwa halbe Materialtiefe, also 14 mm tief bohren. Da der Dübel jedoch 30 mm lang ist, braucht es eine Tiefe von mindestens 16 mm, besser 1,2 mm mehr.

Bohrungen in den Seitenteilen

Jetzt müssen Sie die Bohrungen aus den Regalbrettern nur noch auf die Seitenteile übertragen und darauf achten, dass sie dort nicht zu tief bohren.

bohrungen seitenteil detail

Drehen Sie dann die Schnellmontagedübel in die Seitenwand, stecken die Holzdübel ein und verbinden Sie dann Seitenteil mit Regalboden. Dazu noch die kleine Schraube von unten in die 15-mm-Bohrung stecken und mit einem Schraubendreher festziehen.

Die Holzdübel brauchen Sie in diesem Fall nicht verleimen. Das hat den Vorteil, dass Sie das Regal bei Umzug jederzeit wieder auseinander- und zusammenbauen können.

Befestigung nur mit Holzdübeln

Am einfachsten ist es sicherlich, wenn Sie die Regalböden auf jeder Seite mit jeweils vier Holzdübeln am Seitenteil befestigen. Allerdings sollten Sie die Dübel in diesem Fall verleimen, damit das Regal sicher zusammenhält.

Vereinfachen können Sie sich die Arbeit, wenn Sie dafür eine sogenannte Dübelhilfe verwenden. Dadurch werden die Bohrungen absolut gerade und sind genau an der richtigen Stelle. Ich empfehle, Holzdübel mit einem Durchmesser von 6 mm und einer Länge von 30 mm zu verwenden.

Rückwände befestigen

Wie bereits an anderer Stelle geschrieben, werden zum Schluss die Rückwände mit kleinen Nägeln auf der Rückseite (also geraden Seite) des Regals befestigt. Ich verwende dafür das zweite und das vierte Fach, Sie können es aber auch anders handhaben.

fertiges schraegregal

Das war es auch schon. Ich wünsche viel Spaß mit Ihrem neuen Regal.

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